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    The Dark Knight Rises GESEHEN

    Da der Film ja mittlerweile heraussen ist, mach ich mal einen Thread für die Reviews auf (Betreten auf eigene Gefahr, keine Spoiler-Tags erforderlich). Würden diese im "Erste Gerüchte"-Thread gepostet werden, kann man a) versehentlich gespoiltert werden und b) es für spätere User auf Grund des Titels zu Verwirrungen führen (dazu kommt, dass dieser bereits 16 Seiten lang ist).

    #2
    Angesichts der Ereignisse in Denver werden für die Deutschland-Premiere die Sicherheitsvorkehrungen drastisch verstärkt:
    Sicherheit in deutschen Kinos bei Batman-Vorführungen - SPIEGEL ONLINE

    TDKR habe ich vor mir zweimal anzusehen: Morgen um 16 Uhr läuft die erste Vorstellung im CineMaxx und am Wochenende wollte ich dann eigentlich noch mal mit Freunden rein.
    Zuletzt geändert von Ductos; 24.07.2012, 14:25.
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      #3
      So, dann eröffne ich mal den Reigen an TDKR Reviews. Vorweg: Ich bin kein Batman-Comic-Fan, sondern betrachte die Filme als eigenes Universum, weshalb mir egal ist, ob im Comic etwas anders ist als im Film.

      Ich war gestern im Triple-Feature, was den direkten Vergleich von "The Dark Knight Rises" mit den Vorgängerfilmen vereinfacht hat.

      Bereits im Vorfeld habe ich erahnt, dass viele Fans von dem Film enttäuscht sein würden, da "The Dark Knight" die Latte einfach sehr hoch gelegt hat und Nolans Filme inzwischen schon zu Meisterwerken verklärt werden, bevor sie überhaupt irgendeiner gesehen hat. Die ersten Kritiken, die ich gelesen hatte, waren dementsprechend auch gut, aber nicht überragend. Nachdem ich mir nun selber ein Bild machen konnte, muss ich allerdings sagen, dass eine leichte Enttäuschung vollkommen angebracht ist.

      Die ersten zwei Drittel des Filmes sind grandios. Die Atmosphäre ist sehr düster, zumal für einen FSK 12 Film (zu der Alterseinstufung komme ich später noch), was aber wunderbar zu der Entwicklung der Story und der Charaktere, wie sie sich aus den Ereignissen des zweiten Teils ergeben haben, passt. Jedes mal, wenn Bane auftauchte, habe ich eine Gänsehaut bekommen. Auch wenn Tom Hardy durch die Maske in seiner Schauspielerei stark eingeschränkt wird und die deutsche Synchronstimme gewöhnungsbedürftig ist, finde ich seine physische Präsenz schier atemberaubend. Hinzu kommt die Gestik, die ich sehr stark finde und viel zu der Furchterregendheit der Figur beiträgt. Gerade unter Berücksichtigung, dass Bane, was vor allem im Vergleich zu Ledgers Joker auffällt, relativ wenig Ecken und Kanten zeigt, ist Hardys Physis sehr wichtig, damit die Bane funktioniert. Und das tut er zu Beginn. Wichtig ist zudem, dass der Polizist Blake, der gerade am Anfang des Films Batman als Protagonist ja beinahe ablöst, gut rüberkommt. Auch wenn er sehr idealistisch ist, verfällt er nie so stark ins Klischeehafte, dass man sich als Zuschauer genervt fühlt.

      Guter Antagonist, sehr starke Atmosphäre, stimmige Fortsetzung der Handlung, ordentliche neue Figuren überdecken in den ersten zwei Dritteln des Filmes viele Probleme, die sich bereits bemerkbar machen, aber erst zum Ende hin den Film stark runterziehen. Die wichtigsten Kritikpunkte sind:

      1. Catwoman - Der Charakter ist einfach unfassbar schlecht geschrieben. Wieso wird kein bisschen auf ihre Hintergrundgeschichte eingegangen? Beim Joker hat dies Sinn gemacht und zum Charakter gepasst. Aber der Zuschauer soll sich doch mit Catwoman identifizieren, sie sympathisch finden, was spätestens zum Ende des Films klar wird. Stattdessen fragt man sich: "Wer ist diese Frau? Wo hat sie ihre Kampfausbildung und Geschicklichkeit her? Wer ist ihre Mitbewohnerin? Woher kennt sie Bane? Mit wem hat sie sich angelegt, dass sie trotz ihres Geschickes beim Diebstahl im letzten Drecksloch hausen muss? Und warum zum Teufel ist sie so blöd und glaubt an ein Programm, dass sämtliche Spuren aus allen Datenbanken der Welt (was ist mit der zentimeterdicken Akte über sie und den Datenbanken, die nicht ans Internet angeschlossen sind) löschen kann (warum der Film uns für so blöd hält und so ein Programm später tatsächlich aus dem Hut zaubert, ist eine ganz andere Frage)???" Zudem sind ihre "Dialoge" und Oneliner einfach nur grottig. Die ersten beiden Filmen trieften noch regelrecht vor gehaltvollen, klugen Dialogen und Sätzen. Davon abgesehen, dass TDRK diesbezüglich insgesamt zwei Klassen schlechter war (Stichwort: "Sie sind wirklich das ultimative Böse"), kann ich mich an keinen vernünftigen Satz von Catwoman entsinnen, der nicht entweder lustig sein sollte oder ins weinerliche "die bösen Reichen und wir armen Notbedürftigen" abdriftete. Gott, ist diese Figur mies.

      2. Degget - Vielleicht habe ich es einfach nicht verstanden, aber was genau war denn sein Plan? Er bezahlt den bekannten, brutalen Söldner Bane, um ihn in die Börse einbrechen zu lassen und sich die die Mehrheit an Wayne Enterprises zu krallen. Und dann? Will er an die Waffen, um diese gewinnbringend zu verkaufen? Will er die Stadt erpressen? Offensichtlich hat er ja keine Ahnung von der Gesellschaft der Schatten und deren Plänen, da er Miranda Tates wahre Identität nicht kennt und sich Banes vermeintliche Loyalität mit Geld erkaufen muss. Hat er also zufälligerweise Bane angeheuert, um Dinge zu erledigen, die Bane und Tate ebenso in die Karten spielen? Oder hat sich Bane ihm angedient mit dieser Idee? Macht für mich bis hierhin wenig bis gar keinen Sinn.

      3. Logiklöcher - Zugegeben, die meisten Logiklöcher, die mir gerade spontan einfallen, finden sich im letzten Drittel des Filmes. Trotzdem seien sie an dieser Stelle bereits erwähnt. Angefangen damit, dass offensichtlich niemand in der Stadt dazu in der Lage ist, den Überfall auf die Börse mit den Warentermingeschäften Bruce Waynes, die er ja schlicht und ergreifend mal abstreiten könnte, in Zusammenhang zu bringen, über die Tatsache, dass niemand Wayne an der Flucht aus dem Gefängnis hindert, obwohl die Leute dort doch bezahlt werden ihn in seiner Zelle am Leben zu halten (sind das eigentlich Gefangene? wenn ja, was bringt denen denn bitte die Knete?) und dass Wayne anscheinend innerhalb weniger Stunden ohne Geld und ohne Papiere vom Arsch der Welt über den Atlantik in die Sperrzone Gotham City rüberjetten kann (das Loch lag ja wohl nicht in den Staaten, oder?) (!!!!! - bitte, bitte, sagt mir, dass ich da was übersehen habe, es will mir nicht in den Kopf, wie man so ein dickes, dickes Logikloch übersehen kann), dahin, dass die Radioaktivität der Bombe anscheinend keinerlei Sorgen bereitet. Beim letzten Punkt möchte allerdings nicht ausschließen, dass meine Kenntnisse über Neutronenbomben derart mangelhaft sind, dass ich da ein Plothole hinkonstruiere, wo eigentlich keines ist. Dazu kommen viele kleinere Dinge, wie zum Beispiel die gut rasierten und frisierten Polizisten, die nach fünf Monaten aus ihrem Erdloch klettern.

      Aber wie gesagt, über das meiste kann ich in den ersten zwei Dritteln des Filmes sehr gut hinweg sehen, da der Film mich schlicht und ergreifend in seinen Bann gezogen hat. Durchschnittlich wurde es erst, nach der Szene im Stadion.

      Die Idee, die Stadt der Anarchie auszusetzen, ist wahnsinnig interessant. Blöd nur, dass uns im Grunde nie die Auswirkungen dieser gezeigt werden. Klar, da gab es dieses lächerliche Tribunal mit diesem vollkommen unnötigen Auftritt von Crane. Aber ansonsten? Das gesamte letzte Drittel zieht sich zum Teil zäh wie Kaugummi, ohne dass der Film davon profitiert. Was hat uns zum Beispiel die Szene mit den Special Ops gebracht, die nach fünf Minuten Screentime Adieu sagen? Dass es einen Verräter unter den Widerständlern gibt? Hat das später noch mal irgendeine Rolle gespielt? Stattdessen wäre es doch viel interessanter gewesen mehr aus dem Alltag der Bewohner zu zeigen. Wie hat sich das soziale Miteinander entwickelt, das Gemeinwesen? Gibt es viele begeisterte Kollaborateure oder sind die meisten nur eingeschüchtert? Herrscht Mord und Totschlag zwischen den Menschen oder verhalten sich die meisten zivilisiert? In Ansätzen werden Dinge angedeutet (z.B. die Polizistenjagd der Söldner oder in den Schnitten während Banes Rede im Stadion), aber weiter ausgeleuchtet wird es nicht. Vielleicht wegen der Alterseinstufung?

      Ich bin eigentlich kein Gorehound oder Gewaltjunkie, aber diesem Film hätte mehr Gewalt gut getan. Wie ich oben schon schrieb, zumindest die deutsche Einstufung als FSK 12 ist eh lächerlich (zumal "The Dark Knight" eine Einstufung ab 16 bekommen hat), dass man hier anscheinend krampfhaft versucht hat das PG13 zu bekommen, nimmt dem Film im letzten Drittel ganz viel Atmosphäre. Schlimmer noch, der Höhepunkt des Films, die Schlacht um das Rathaus, ist inszenatorisch gehemmt und schlecht. Dreitausend Polizisten laufen trotz Schusswaffen in das offene Gewehrfeuer der Söldner und suchen den Nahkampf. Erschossen werden offensichtlich nur wenige. Das ist schlicht und ergreifend unglaubwürdig. Ebenso die Offscreen-Erschießung der Polizisten während der Fluch von Tate. Solche Schnitte kennt man normalerweise nur, wenn "The Rock" trotz FSK 18 Einstufung um 20:15 Uhr gesendet werden soll. Da hätte man sich die Szene besser sparen sollen, zumal der Tod dieses Polizisten (der Name ist mir grad entfallen, der in der Paradeuniform) niemals wieder aufgegriffen wird oder sonst irgendeine Funktion erfüllt. Bezüglich des finalen Kampfes kommt hinzu: Bane wirkt einfach überhaupt nicht mehr bedrohlich. Im Grunde ist er nicht mehr als ein etwas stärkerer Gegner. Vor ernsthafte Probleme stellt er Batman allerdings nicht mehr. Somit entfällt jedoch jeglich Legitimation diesen Charakter im Film zu haben. Wie großartig ist im Vergleich dazu der Kampf zwischen Bane und Batman in der Kanalisation. Wie herrlich selbstbewusst und von sich überzeugt nimmt Bane Batman auseinander und nimmt ihm selbst den Vorteil der Dunkelheit. Aber seine Maske, den wundesten Punkt, zu schützen, dazu ist er dann im entscheidenen Moment nicht in der Lage.

      Schlussendlich das Ende. Ich gebe zu, ich hätte mich gefreut, wenn Bruce Wayne tatsächlich stirbt. Alles läuft darauf hinaus, es wäre ein wunderbarer Abschluss der Trilogie gewesen. Batman als Symbol ist in Gotham etabliert, Bruce Wayne in seiner selbstdestruktiven Art hat sich von seiner Qual des Menschseins erlöst und der Film würde sich von 99% aller Blockbuster wunder absetzen. Stattdessen wird uns DAS Kitschende schlechthin präsentiert. Für mich tatsächlich ein riesen Schwachpunkt des Films, da dieses Ende NULL zu der Trilogie passt, sie regelrecht auf den Kopf stellt, ihr ins Gesicht schlägt. Bruce Wayne sitzt frisch rasiert bei strahlendem Sonnenschein in Venedig mit Selina Kyle und trinkt Cappucino. Muss ich mehr dazu sagen?

      Ich könnte mich noch ein paar Zeilen mehr hier austoben, allerdings will ich dann doch erstmal zum Ende kommen. Insgesamt gebe ich den Film wohlwollende sieben von zehn Punkten, wobei ich ihn, wenn man ihn nicht im Kontext der beiden Vorgänger betrachten müssten, wahrscheinlich ein bisschen besser eingestuft hätte. Allein bis zu der Szene im Stadion hätte ich dem Film wohl 9 von 10 gegeben, danach wird es allerdings nur noch durchschnittlich.
      Zuletzt geändert von Fellfrosch; 25.07.2012, 15:39.
      "Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." Arthur Schopenhauer

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        #4
        So, heute zum ersten Mal gesehen.

        The Dark Knight Rises ist eine Bestie von einem Film. Ein bleischweres Stück extremer Kinokost und ein Anti-Comicfilm, der keine neue Botschaft erzählt, sondern die seiner Vorgänger stattdessen weiterspinnt. Nolan macht sehr vieles richtig, aber schlussendlich bleibt TDKR eine Enttäuschung, was aber auch nicht überrascht, wenn man die unerreichbare Messlatte von TDK betrachtet.

        Insgesamt ein würdiger Abschluss einer tollen Comicfilmreihe, der von seinen Zuschauern auch einiges an Aufmerksamkeit und Verständnis der modernen Welt fordert.

        Spoilerwarnung ab hier!




        Und los:
        Zunächst mal: Wow! Man hätte erwarten können, dass Batman mit der Zeit die Puste ausgehen würde. Und trotzdem packt der dritte Teil noch mal eine ordentliche Wucht in seine Bilder. Man fiebert ordentlich mit, sieht gebannt zu, wie eine ganze Stadt im Chaos versinkt und ein jeder darunter zu leiden hat.

        Ich muss Fellfrosch in einer Sache recht geben: Gotham in Anarchie versinken zu lassen - grandiose Idee! Das wäre ein toller Throwback zu "No Man's Land" gewesen. Wie Banden untereinander die Stadt für sich aufteilen wollen, wie die Polizei mit aller Gewalt versucht die Kontrolle zu behalten.
        Aber nein...Nolan macht es sich einfach: Er lässt Bane alleine die Stadt übernehmen und nimmt die Polizei mit ihrer Gefangenschaft in den Kanälen aus der Gleichung. Verschenktes Potential.

        Christian Bale gibt sich wieder genug Mühe und bleibt diesmal auch endlich im Rampenlicht. Sein Bruce Wayne hier erinnert mich etwas an Michael Keatons Spiel aus dem ersten Batman. Er liefert eine solide, sogar bessere Leistung als Batman ab. Daumen hoch dafür!

        Ansonsten sind es wieder mal die Nebenfiguren, die dem Film seine Note geben. Allen voran Oldman als Gordon (sein bester Auftritt in der Reihe) kann immens von TDKR profitieren. Angeschlagen, von Schuld zerfressen - und doch muss er nun in Gothams dunkelster Stunde über sich hinauswachsen und eine Armee im Untergrund befehligen. Michael Caine hat überraschend wenig Screentime. Irgendwie hab ich nicht ganz verstanden, wieso er plötzlich verschwindet und dann bis zum Ende hin nicht mehr auftaucht. Nach all den Dingen, die er für Bruce in den Nolan-Filmen gemacht hat wirkte seine Flucht doch enorm weit hergeholt.
        Dafür spielt Levitt einen tollen John Blake. Er ist der Charakter, mit dem man sich am ehesten identifizieren kann. Ein Mann aus der Masse, der aber trotzdem ein gutes Herz hat.
        Ich finde nicht, dass man zu viel über Selina Kyle wissen muss. Ich ging einfach mal von einer ähnlichen Charakterisierung wie in Frank Millers "Year One" aus. Und Hathaway fand ich sogar erstaunlich gut in der Rolle.
        Bane wiederum war...interessant. Jedenfalls eine völlig andere Kategorie Fiesling als Ra's Al Ghul oder der Joker und Tom Hardy kann wirklich am wenigsten dafür, dass er keine drückende Präsenz zeigen kann wie Ledger als Meister des Chaos. Mir hat Bane jedenfalls gefallen, wenn...
        ...ja, wenn er denn der wahre Fiesling gewesen wäre.
        Ich glaube, ich muss an dieser Stelle nicht extra erwähnen, wer Miranda Tate in Wirklichkeit ist. Das sich Bane am Ende nur als ihr verlängerter Arm entpuppt hat, zieht den Film doch etwas sehr nach unten. Spätestens als man in der Mitte des Films Tates Narbe am Rücken zu sehen bekommt ist der ganze Twist schon durchschaut. Wirklich: Ihre ganze Charakterisierung ist mies. Dazu kommt ihre große Enthüllung - die dann schon keine mehr ist - viel zu spät und sie ist mit Marion Cotilard auch erstaunlich schwach besetzt.
        Ihr wollt eine gute Talia Al Ghul sehen? Spielt "Batman: Arkham City" und seht euch Stana Katic in der Rolle an (Talia dort wurde auch nach ihr modelliert).
        Ra's wollte an Gotham ein Exempel statuieren und einen Beweis antreten, wie sich die Gesellschaft selbst zu Grunde richtet. Talia hingegen ist einfach nur ein stereotyper Wildwest-Fiesling mit Schnurrbart, der lachend eine Bombe in der Hand hält.

        Technisch muss ich sagen, gefiel mir der Vorgänger besser. Klar, auch diesmal gibt es wieder tolle Actionszenen mit guten Kamerafahrten wie die Verfolgungsjagd gegen Ende. Aber keine der Szenen hat einen so gefesselt wie Harvey Dents Gefangenenverlegung in TDK. Dafür hat der Film mal wieder einen stimmigen Score von Hans Zimmer.

        Das Ende? Ja...
        Einerseits hab ich mich wie Fellfrosch geärgert, dass sie es sich so leicht gemacht haben. Andererseits bin ich doch sehr zufrieden, wie es am Ende ausging. Ärgern tu ich mich trotzdem: Nämlich, dass wir niemals erfahren werden, was der (neue) Dunkle Ritter nun machen wird.

        TDKR ist ein sehr guter Film, aber leider auch der schwächste Teil der Trilogie. Nolan lässt viele gute, ja grandiose Ansätze unbearbeitet zurück, was den Film irgendwie etwas lose wirken lässt.

        Ich gebe 8 Punkte und 5*.
        Zuletzt geändert von Ductos; 26.07.2012, 03:50.
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          #5
          Hab mir den Film heute auch angesehen (gerade erst wieder zu Hause). Und ich muss sagen der Film war wirklich gut, aber leider etwas überladen wodurch manche Charaktere (Catwoman) nur sehr wenig beleuchtet wurden. Bane ist ein sehr ungewöhnlicher Bösewicht, welcher aber trotzdem seine Stärken hat, auch wenn die deutsche Synchro von ihm überhaupt nicht gelungen ist. Das Ende wiederum hat mir sehr gut gefallen, da ich den Tod Bruce Waynes als Ende zu bitter gefunden hätte. Für mich nimmt der Film in der Triologie den zweiten Platz ein, denn an den grandiosen Dark Knight reicht er nicht heran. Für mich knappe 6*

          Werde mir den Film auf jeden Fall auf DVD zulegen, um ihn dann noch mal in Ruhe zu analysieren.
          “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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            #6
            Mein erster Eindruck ist auch ziemlich diffus und klingt jetzt auch etwas hart. Es ist mit Sicherheit kein schlechter Film, aber ich habe mir mehr erhofft und auch etwas anderes erwartet. Aus diesem Grund bin ich dann doch eher ernüchtert als wirklich begeistert aus dem Kino gekommen.

            Generell fehlt dem Film dieser Hauch von Genialität, die noch die ersten beiden Filme ausgemacht haben. Es wurde weiter oben schon erwähnt, dass es viele Ansätze gegeben hätte um dem Publikum noch einen zusätzlichen Schlag in die Magengrube geben zu können und diese häufig nicht genutzt wurden. Diesen Eindruck hatte ich auch.

            Das beklemmende Gefühl eines "The Dark Knight" kann der Film jedenfalls nicht entfalten. Das liegt aber vor allem daran, dass "TDK" durch die vermeidliche Willkür des Jokers immer wieder mit neuen Einfällen und sich ändernden Szenarien punkten konnte. "The Dark Knight Rises" ist da wesentlich überschaubarer und einfacher gestrickt und bietet daber im Gegensatz weniger Varianten in einer zu linear verlaufende Handlung, die letztendlich dann doch auf ein etwas generischen Endkampf hinausläuft.

            Auf der anderen Seite ist es trotzdem ein ziemlich guter Film und andere Filme im Genre der Comicfilme wären froh, wenn sie so etwas abliefern könnten. Leider muss sich "TDKR" mit den beiden grandiosen Vorgängern messen lassen und da waren "Batman Begins" und "The Dark Knight" mit ihren thematischen Schwerpunkten einfach besser.

            Mag auch sein, dass mein Urteil nach einem zweiten Kinobesuch schon wieder anders aussieht, aber nach "TDK" war ich damals regelrecht erschlagen und ich hatte das Gefühl gleich mehrere Filme gleichzeitig gesehen zu haben. Bei "TDKR" war dieses Gefühl trotz der Überlänge überhaupt nicht da. Kann natürlich auch ein gutes Zeichen sein. Naja.


            Ich mochte auf jeden Fall Bane als sehr effizienten Widersacher sehr gerne.

            Catwoman fand ich grandios und für mich klar das Highlight des Films. Hathaway hat eine klasse Leistung abgeliefert. Das Szenerio mit dem Kampf um Gotham war ebenfalls ziemlich klasse und gerade der Konstrast mit der anfänglichen Idylle ist schon richtig gut. Leider hätte man daraus wie gesagt wesentlich mehr machen können als nur eine einfache Racheaktion.

            Auch wenn ich es Nolan durchaus zugetraut hätte, wenn er den Film mit einem deprimierenden Ende zu Ende bringt, so dürfte der positivere Ton dann doch die Geschichte von Bruce Wayne besser zu einem Abschluss bringen.


            Ich gebe dem Film 8 - 8,5 von 10 Punkten. Leider nicht die erhoffte Offenbarung, aber eine konsequenter Abschluss der Reihe.
            "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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              #7
              Zitat von Fellfrosch Beitrag anzeigen
              2. Degget - Vielleicht habe ich es einfach nicht verstanden, aber was genau war denn sein Plan? Er bezahlt den bekannten, brutalen Söldner Bane, um ihn in die Börse einbrechen zu lassen und sich die die Mehrheit an Wayne Enterprises zu krallen. Und dann?
              Dann ist er der Boss eines der prestigeträchtigsten Millionenunternehmen des DC-Universums.
              Reicht das nicht?

              und dass Wayne anscheinend innerhalb weniger Stunden ohne Geld und ohne Papiere vom Arsch der Welt über den Atlantik in die Sperrzone Gotham City rüberjetten kann (das Loch lag ja wohl nicht in den Staaten, oder?)
              Wo wurde da was von Stunden gesagt. ich meine mich zu erinnern, dass vor seiner Flucht von 23 Tagen die Rede war, bei seinem gespräch mit Catwoman dann nurnoch von einem Tag. War er also immerhin 22 Tage unterwegs. Passt doch.

              dass die Radioaktivität der Bombe anscheinend keinerlei Sorgen bereitet.
              Nach dem Mikrowellengenerator in BB, der wie durch Magie nur Wasser in Rohrleitungen verdampfen konnte, nicht aber das in menschlichen Körpern, sowie dem "Sonar" aus TDK, bei dem ich bis heute nicht verstehe wie das funktionieren soll, hab ich es aufgegeben wissenschaftliche Plausibilität in Nolans Batmanfilmen zu erwarten.

              Was hat uns zum Beispiel die Szene mit den Special Ops gebracht, die nach fünf Minuten Screentime Adieu sagen? Dass es einen Verräter unter den Widerständlern gibt? Hat das später noch mal irgendeine Rolle gespielt?
              Erm ja. Bei dem finalen Twist zu Miranda Tates Identität. Die Szene mit den Special Ops Typen war ein kleiner Hinweis darauf.

              Apropos...das fand ich ja ganz geschickt eingefädelt. Marion Cotillard als Talia Al Ghul wurde ja schon vor gefühlten 2 Jahren geleakt. Als es dann plötzlich hieß, Bane sei Ducards Sohn, war ich drauf und drann, Nolan für diese gelungene Irreführung im Vorfeld zu applaudieren.
              So war der Twist am Schluss dann wenigstens noch ein wenig überraschend.

              Ansonsten...Ja, mir hat der Film gut gefallen. Dass er nicht an TDK rankommt, war mir schon seit TDK klar, insofern hatte ich da also keine falschen Erwartungen.
              Joseph Gordon Lewitt nimmt einer überraschend große Rolle im Film ein, und meistert die Aufgabe auch mit Bravour. Im Grunde ist der ganze Film die Origin Story für seinen Robin/Batman oder wie auch immer er sich mal nennen wird.
              Ein Live-Action Batman Beyond würde sich da anbieten.

              Desweiteren war ich schier überwältigt von all den bekannten Gesichtern. Littlefinger aus Game of Thrones, Teal'C, Quinn aus Dexter, aber auch wiederkehrende Figuren aus den Vorgängerfilmen, wie das eine Vorstandsmitglied, der auch schon seit dem ersten Film dabei ist (und afaik Nolans Onkel ist).
              Sowie natürlich der halbe Inception-Cast.

              Was ich schade fand, ist, dass der Film doch recht vorhersehbar war. Aber das liegt vermutlich daran, dass ich Nolans Ansatz des Geschichtenerzählens vermutlich durchschaut habe.
              Welcher da ist:
              Alle im letzten Akt entscheidenden Elemente und Ereignisse, werden im ersten Akt schon angesprochen aber nicht weiter vertieft.
              Siehe das Cafee in Florenz, siehe der Autopilot der Bat.
              Zuletzt geändert von spidy1980; 26.07.2012, 22:13.

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                #8
                Ich habe mir The Dark Knight Rises (TDKR) auch schon gestern angesehen - für mich mal recht früh, war aber urlaubstechnisch nicht anders zu machen.

                Insgesamt hat mir der Film sehr gut gefallen. Und im Gegensatz zu einigen Vorpostern hier war ich auch kein Stück enttäuscht. An den exzellenten Dark Knight kommt er natürlich nicht heran, aber das war mir schon im Vorfeld klar. Der Mittlere von den 3 Nolan-Batman-Filmen war auch von so hoher Qualität, dass er nur extrem schwer zu toppen gewesen wäre. Aber ich fand TDKR insgesamt besser als Batman Begins, wobei ich aber sagen muss, dass ich mit dem Erstlingswerk nie wirklich warm geworden bin.

                Gut, nun aber was zu TDKR an sich. Besonders positiv anzumerken ist der Maincast, bei dem es keinen Totalausfall zu verzeichnen gibt. Christian Bale liefert die beste Performance von allen 3 Filmen ab und zeigt zum erstenmal in seiner Bruce Wayne Rolle sowas wie Präsenz. Das war in den Vorgängern noch nicht so. Auch Gordon hat diesmal deutlich mehr zu tun, was ich sehr begrüße. Und mit dem einen Cop wird auch eine weitere interessante neue Figur eingeführt. Dass da am Ende Robin draus werden könnte, war mir aber irgendwie schon recht früh klar. Ganz im Gegensatz dazu, wer wirklich hinter der ganzen Aktion hier steckt. Ich bin ja ohne mich groß vorher im Internet über den Film zu informieren reingagangen, da man sich doch sehr schnell spoilert, deswegen war ich doch etwas überrascht, dann auf einmal die Tochter von Ras Al Gul zu sehen. Hätte vorher gewusst, dass die auftaucht, wäre ja sehr schnell klar gewesen, wer dafür in frage kommt, wenn die andere weibliche Hauptrolle Catwoman ist...

                A pro pos, ich fand Anne Hathaway ganz gut in ihrer Rolle. Die Ambivalenz von Catwoman wird gut getroffen als Schurkin mit einem an sich doch guten Herzen hinter einem Panzer aus Coolness. Ich muss da auch keine kleine Origin-Story über die vorgestellt bekommen.

                Bane als (angeblicher) Hauptgegenspieler von Batman bringt eine großartige physische Präsenz rüber und man nimmt es ihm sofort ab, dass er Batman in der Kanalisation zusammenfaltet. Als er dann aber nur zum Handlanger degradiert wird, hat er auch sofort seinen Biss verloren, dass fand ich irgendwie unschön. Genauso wie sein plötzliches schnelles ABleben.
                Eines muss ich aber noch sagen: DIe Deutsche Synchro ist bei ihm eine Katastrophe! Das klingt kein Stück bedrohlich und ist eine der ganz wenigen Gelegenheiten, wo ich mal zum Vergleich das Original hören will.

                Abschließend noch was zur Handlung an sich. Ich fand die ganzen Anspielungen auf die Vorgängerfilme sehr gut rübergebracht. Gerade der erste Teil wird ja sehr häufig zitiert und dient ja als Hintergrund für die Motivation der Bösen im Film. Das die Gesellschaft der Schatten auf Rache aus ist, ist für mich auch nachvollziehbar. Mir gefielen auch die ganzen Cameos, wie der von Scarecrow aus dem ersten Teil oder der sehr gelungene Kurzauftritt von Liam Neeson als Ras Al Gul, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Insgesamt ist die Handlung also nachvollziehbar und gut geschrieben - bis zu einem gewissen Punkt. Die Szene im Stadion fand ich extrem gut und war für mich der Höhepunkt des Films. Zwar mag ich solchen USA-Patriotismus normalerweise nicht, aber hier war das sehr gut gesetzt. Und es ist heutzutage ja recht ungewöhnlich, wenn auf einmal die komplette Musikuntermalung aussetzt und man nur einen einzelnen Jungen singen hört. Das was für mich Gänsehautatmosphäre.
                Danach stimme ich aber den anderen zu, dass die Handlung nicht mehr rund ausläuft und das wirkt sich am Ende auch auf die Gesamtbewertung aus. Der Trip in den Nahen Osten, um Wayne in diesen komischen Knast zu sperren und dessen Flucht und Rückkehr waren mich auch etwas zu viel des Guten, ebenso wie Alfreds plötzliche Kündigung ("Ich wollte Sie eigentlich nie zurück. Ach ja, ich habe Sie über Rachel belogen. Bye."). Auch der Sturtmangriff der Polizisten auf eine Wand aus 3 Panzern und mit MGs bewaffneten Schurken ohne große Verluste war extrem unrealistisch - hier merkt man das der Film FSK12 ist. Mehr Härte wäre imho schon angebracht gewesen und damit eben ein 16er Rating. Das doch leicht kitschige Hollywoodende fand ich allerdings gar nicht mal so schlecht - zumindest bringt es die Trilogie zu einem guten und runden Abschluss, auch wenn Alfrad seinen Seelenfrieden nicht verdient hätte. Ach ja, ich habe irgendwie nie an einen Opfergang Batmans geglaubt, vor allem nicht nach den Szenen im Gefängnis.

                Insgesamt vergebe ich hier also sehr gute 5/6 Sternen oder 9/10 Punkten. In der Reihenfolge der neuen Batman-Trilogie ist meine Reihenfolge dann auch so wie oben erläutert:

                1. The Dark Knight
                2. The Dark Knight Rises
                3. Batman Begins

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                  #9
                  Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                  Ich mochte auf jeden Fall Bane als sehr effizienten Widersacher sehr gerne.
                  Effizient ist er aber auch nur nach Comic-Kriterien, denn wenn Batman nicht ganz so dämlich wäre, hätte der Bane noch in der ersten Filmhälfte erledigt, als Batman und Catwoman im Bat fliehen. Als Bane da nämlich auftaucht, sind die beiden im Bat relativ sicher und hätten alle Feuerkraft, die sie brauchen.
                  Insofern geschieht Bane die Art, wie er abserviert wird, dann auch absolut recht. Jeder Redneck könnte Bane erledigen, nur nicht Batman.

                  Und den Prolog in dem sich Bane absichtlich gefangen nehmen lässt, kann ich eigentlich auch nur als ein Untermauerung von Nolans Ankündigung, irgendwann mal einen James Bond Film drehen zu wollen, verstehen. Denn wer, außer Filmbösewichtern, würde soetwas tun.
                  I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                  - George Lucas

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                    #10
                    Gestern war ich auch im IMAX-Kino (mein erster 2D Film seit Längerem).

                    Einmal das Positive: Sowohl die Effekte, als auch die Musik (Hans Zimmers beste Arbeit seit LANGEM) und der Cast (sowohl Catwoman als auch Bane - trotz Synchronstimme - fand ich genial) waren absolut beeindruckend. Die Story selbst spinnt den Bogen zu "Batman Begins" und schließt damit die Trilogie rund ab. Talia al'gul dürfte ohne Internet-Spoiler eine überraschende Wendung sein.

                    Und das Negative: "Robins" Rolle fand ich schon zu groß. Dafür hatten Lucius Foxx und vor allem Alfred (taucht nur in den ersten 45 und den letzten 5 Minuten auf) kaum Screentime. Auch hätte man aus dem unter Anarchie stehenden Gotham weitaus mehr machen können. Bei der Endschlacht wirkt es etwas komisch, dass Batman und (vor allem) Catwoman in Verkleidung kämpfen. Batmans "Tod" war dann auch recht vorhersehbar und übertrieben kitschig. Und dass man den Joker in keinem Wort erwähnt hat, finde ich im Anbetracht der Gefangenenbefreiung SEHR schade.

                    Alles in allem wurde ich gut unterhalten. DAS Meisterwerk wie "The Dark Knight" ist der Film nun nicht - von dem her eine kleine Enttäuschung auf hohem Niveau - aber trotzdem sehr gut. Ob er besser oder schwächer als "Batman Begins" ist, kann ich beim ersten mal sehen noch nicht sagen:

                    Gute
                    5 Sterne!

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                      #11
                      Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                      Dann ist er der Boss eines der prestigeträchtigsten Millionenunternehmen des DC-Universums.
                      Reicht das nicht?
                      Und warum nimmt man dafür in Kauf durch eine derart spektakuläre und, wenn wir mal ehrlich sind, offensichtliche Aktion aufzufliegen? Außerdem bleibt es arg konstruiert, dass er damit zufälligerweise Bane und Talia in die Karten spielt.

                      Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                      Wo wurde da was von Stunden gesagt. ich meine mich zu erinnern, dass vor seiner Flucht von 23 Tagen die Rede war, bei seinem gespräch mit Catwoman dann nurnoch von einem Tag. War er also immerhin 22 Tage unterwegs. Passt doch.
                      Wenn dem so sein sollte, dann ist das Logikloch nicht mehr ganz so groß. Hatte in Erinnerung, dass Wayne die Flucht ein paar Stunden vor der geplanten Explosion gelingt.

                      Trotzdem muss man schon mehr als ein Auge zudrücken, um zu akzeptieren, dass ein mittelloser Mann in eine strikt abgeriegelte Stadt auf der anderen Seite der Welt eindringen kann.

                      Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                      Nach dem Mikrowellengenerator in BB, der wie durch Magie nur Wasser in Rohrleitungen verdampfen konnte, nicht aber das in menschlichen Körpern, sowie dem "Sonar" aus TDK, bei dem ich bis heute nicht verstehe wie das funktionieren soll, hab ich es aufgegeben wissenschaftliche Plausibilität in Nolans Batmanfilmen zu erwarten.
                      Die Diskussion kam im Zuge des Triple-Features bei uns auch auf.


                      Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                      Erm ja. Bei dem finalen Twist zu Miranda Tates Identität. Die Szene mit den Special Ops Typen war ein kleiner Hinweis darauf.
                      Ah, okay, danke, das macht Sinn. Ich hatte gar nicht mehr auf dem Schirm, dass Miranda bezüglich der Special Ops ebenfalls eingeweiht war.



                      Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                      Desweiteren war ich schier überwältigt von all den bekannten Gesichtern. Littlefinger aus Game of Thrones...
                      Übrigens spielt Jack Gleeson (Joffrey) den kleinen Jungen in Batman Begins, der Batman kurz vor dessen erster Begegnung mit Scarecrow sieht und am Ende von diesem vor den geflohenen Häftlingen gerettet wird. Da habe ich auch grinsen müssen, als mir das am Dienstag aufgefallen ist.
                      "Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." Arthur Schopenhauer

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                        #12
                        Ich habe The Dark Knight Rises gestern in der OV gesehen und ich darf sagen, dass er ein wirklich guter Abschluss dieser Batman Trilogie darstellt. Erreicht er die Qualitäten eines The Dark Knight? Ganz sicher nicht, aber mir hat er zumindest mal besser gefallen als Batman Begins, von dem ich aber auch nicht so super angetan bin.

                        Abgesehen von einigen Spekulationen um die Identität von Marion Cotillards Charakter Miranda Tate, die sich am Ende bewahrheiteten, bin ich spoilerfrei in den Film gegangen. Entsprechend war ich überrascht davon, wie stark sich Nolan in The Dark Knight Rises auf die beiden Vorgängerfilme bezieht. In gewisser Hinsicht baut er hier die Brücke zwischen den atmosphärisch doch sehr unterschiedlichen Batman Begins und The Dark Knight auf und führt deren offenen Stränge zu einem sehr schönen Abschluss zusammen. Man kann sich darüber streiten, ob der Tod Bruce Waynes das bessere Ende gewesen wäre, aber ich fand das Happy End hier war überaus verdient und passend zur erzählten Geschichte.

                        Es ist etwas vielleicht etwas unfair die Bösewichte von Dark Knight und Dark Knight Rises miteinander vergleichen zu wollen, weil Heath Ledgers Joker einfach eine Rolle für die Ewigkeit darstellt, aber ich konnte mit Bane nur wenig anfangen. Während der Joker Spaß an der puren Zerstörung hatte, erscheint Bane eher als brutale Naturgewalt, denn als wirklich ausgereifter und damit interessanter Charakter. Ebenso war ich von seinem "Wir bringen Gotham unter Kontrolle und sprengen es dann in die Luft" – Plan nicht wirklich angetan. Das war mir zu konventionell. Außerdem fand ich es etwas unglücklich, dass man Batman zur Mitte des Films komplett aus dem Spiel nimmt und Bruce erst einmal den Side Quest "Gefängnisausbruch" erledigen lässt, bevor er Gotham retten darf.
                        In dieser Gefängnishandlung bekommen wir in langatmigen Monologen Banes vermeintliche Hintergrundgeschichte präsentiert, die sich zu allem Überfluss schlussendlich als falsch herausstellt. Tatsächlich ist Bane nichts weiter als ein besserer Handlanger von Talia al Gul, die eigentlich die Stränge in der Hand hält. Mirandas wahre Identität hätte man meiner Meinung nach, wenn nicht für Batman so doch für den Zuschauer, etwas früher aufdecken sollen, so dass wir dann entsprechend mehr Zeit mit dem echten Bösewicht des Films hätten verbringen können.

                        Während Bane also nicht so mein Fall war, war ich von Batmans anderem Gegenspieler deutlich mehr angetan. Catwoman fand ich grandios in diesem Film. Anne Hathaway wirkt glaubhaft als Actionheldin, aber sie stellt auch die vielen anderen Facetten von Selina Kyle wunderbar dar. Darüber hinaus bringt der Charakter auch den dringend notwendigen Humor in den ansonsten doch sehr bierernsten Film. Vielleicht liegt der Erfolg ja gerade darin, dass wir nicht wirklich viel über Catwoman erfahren, aber ich hätte mir doch mehr Selina und weniger Bane gewünscht.

                        Die Action von The Dark Knight Rises kann es leider auch nicht mit der aus dem direkten Vorgänger aufnehmen. Die beste Sequenz bietet der Film gleich am Anfang, mit der Entführung eines Wissenschaftlers aus einem Flugzeug heraus. Danach wird nur noch solide Kost geboten, ein paar Verfolgungsjagden und viele Faustkämpfe, aber kein dieser Szene reicht an die tolle Verfolgungsjagd in The Dark Knight heran, an dessen Ende der Joker gefangen genommen wird.

                        Insgesamt ist Dark Knight Rises ein guter Film, aber sicherlich kein Meisterwerk wie sein Vorgänger.

                        Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen
                        Eines muss ich aber noch sagen: DIe Deutsche Synchro ist bei ihm eine Katastrophe! Das klingt kein Stück bedrohlich und ist eine der ganz wenigen Gelegenheiten, wo ich mal zum Vergleich das Original hören will.
                        Ich kenne jetzt die Synchro nicht, aber Banes Stimme ist auch im Original nur selten bedrohlich. Sie variiert ganz merkwürdig in der Tonlage und klingt so als ob ein Sprachcomputer versucht Emotionen auszudrücken, aber dabei grandios scheitert. Das bedrohliche Äußere in Verbindung mit dieser surrealen Stimme soll wahrscheinlich beängstigend wirken, aber für mich funktionierte die Sache überhaupt nicht.
                        Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
                        "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

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                          #13
                          Aktuell habe ich ja noch ein bischen ein Problem mit Banes Motivation. Einerseits wollen Bane und Talia sich natürlich an Batman rächen, weil der ihren Vater getötet hat, und um Batman zu quälen, macht es für einen Comicbösewicht vielleicht auch irgendwie Sinn deshalb eine ganze Stadt erst zu terrorisieren und dann zu vernichten, aber andererseits scheint Bane zwischenzeitlich auch tatsächlich davon überzeugt zu sein die Mission der League of Shadows zu vollenden und zumidnest ein Teil seiner Anhänger rekrutiert sich auch aus der LoS.
                          Und auch wenn Gotham halbwegs frei von Verbrechen zu sein scheint und nie auch nur annähernd so schlimm aussieht wie in Batman Begins, wird immerhin mehrfach angedeutet, dass es unter der schönen Oberfläche doch noch Ungerechtigkeit gibt, z.B. als man erfährt, dass die Waisenkinder mit 16 auf die Straße gesetzt werden und dann in der Kanalisation leben oder Catwoman, die einen Sturm der 99% erwartet.
                          Nur wie vertragen sich diese Dinge miteinander oder ganz allgemein, was ist das Kriterium, nach denen die LoS eine Stadt als "beyond saving" betrachtet.
                          Denn auch wenn man diese Einschätzung beim Anblick Gothams in Batman Begins irgendwie teilt, ist das auch bloß der Zustand, nachdem Ra's al Ghul die Stadt schon mit seiner neusten Waffe, nämlich der Wirtschaft, angegriffen hatte und die Stadt sich nach dem Tod der Waynes gerade so am Leben erhalten hat.
                          Aber zurück zu Bane. Als er den Leuten Freiheit verspricht, ist das ganz klar eine Lüge, da er bereits weiß, dass die Bombe tickt und das was er da abliefert ist auch kaum als Vorbild für andere Städte geeignet. Wollte er Bekennerbriefe verschicken und anderen Städten mit dem gleichen Schicksal drohen? In Batman Begins konnte man Gotham ja noch als isolierten Teil der Welt brachten, den man kaputt macht und die Sache damit erledigt ist, aber wie gibt das im Kontext Gothams als Teil der USA, wo es an anderen Orten sicherlich auch nicht besser zugeht, noch einen Sinn.
                          Wollte er überhaupt überleben, denn er und Talia erwecken ja nicht gerade den Eindruck Gotham irgendwann verlassen zu wollen.
                          Zuletzt geändert von Leandertaler; 27.07.2012, 14:50.
                          I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                          - George Lucas

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                            #14
                            Zitat von Fellfrosch Beitrag anzeigen
                            Trotzdem muss man schon mehr als ein Auge zudrücken, um zu akzeptieren, dass ein mittelloser Mann in eine strikt abgeriegelte Stadt auf der anderen Seite der Welt eindringen kann.
                            Ich sehe hier echt nicht das Problem. Bruce hat in Batman Begins als "mittelloser Mann" auch in die ganze Welt bereits. Immerhin verbrennt er vor seinem Weglaufen seine Brieftasche mit seinen Kreditkarten und gibt sein ganzes Geld an den Obdachlosen weiter. Bruce Wayne ist also ein Profi darin.

                            Und als Batman ist es nicht überraschend, dass er es schafft in die Stadt einzudringen und an einen Anzug zu kommen. Schließlich liegt Wayne Manor nicht auf der Insel. Zudem hat er es auch geschafft ins abgeriegelte Gotham in "No Man´s Land" einzudringen.

                            Mich hat es nicht gestört, obwohl er natürlich im Film direkt nach der Flucht Szene in Gotham ankommt. Aber Nolan erzählt sowieso selten, wie eine Person jetzt von A nach B gekommen ist. Dadurch wirkt es so, als ob da etwas ausgelassen wurde.


                            Übrigens spielt Jack Gleeson (Joffrey) den kleinen Jungen in Batman Begins, der Batman kurz vor dessen erster Begegnung mit Scarecrow sieht und am Ende von diesem vor den geflohenen Häftlingen gerettet wird. Da habe ich auch grinsen müssen, als mir das am Dienstag aufgefallen ist.
                            Ich hätte es viel besser gefunden, wenn der Junge aus Batman Begins in "TDKR" John Blake gewesen wäre. Es hätte mehr Sinn gemacht, wenn man so erklärt hätte, woher er wusste, dass Bruce der dunkle Ritter ist.
                            "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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                              #15
                              So, gestern habe ich den Film auch gesehen. Er hat mir schon sehr gut gefallen, ist definitiv ein gutes Finale für Nolans Trilogie. Allerdings so gut wie "The dark Knight" gefiel er mir dann doch nicht.

                              Bane hat mich als Schurke nicht wirklich überzeugt, der spielt keinesfalls in einer Liga mit dem Joker. Zwar verfügt auch Bane über einige charakteristische Eigenschaften, aber Masken die die Gesundheit erhalten sind jetzt auch nicht sonderlich neu (Darth Vader) und die Art, wie Bane spricht, ist im besten Fall als seltsam zu bezeichnen. Passt so gar nicht zu einem bedrohlichen Gegner und habe ich auch nicht so wirklich als bewussten Kontrast wahrgenommen. Ich habe den Film nur in der deutschen Synchro gesehen, aber ich tippe mal darauf, dass man sich in diesem Fall keine allzu großen Freiheiten genommen hat und Bane wohl auch im Original einen zumindest ähnlichen Tonfall hat.

                              Jedenfalls wirkte Bane leider kaum bedrohlich. Allerdings wird das gegen Ende wiederum kompensiert, als sich offenbart, dass Miranda eigentlich das teuflische Mastermind hinter Bane ist. Der Twist kam für mich extrem überraschend, allerdings habe ich mich dann doch ein bisschen über mich selbst geärgert, dass ich nicht früher drauf gekommen bin, da erstens Miranda eigentlich vom ersten Auftritt wie jemand mit einem Geheimnis wirkt und zweitens ich durch die Comics ja wusste, das Ra's al Ghul eine Tochter und keinen Sohn hatte.
                              Dass ich das nicht früher durchblickt habe, lag vielleicht auch an "Star Trek: Nemesis", wo Tom Hardy ja das Kind im Gefängnis spielte und dort auch einen Beschützer hatte. In TDKR dreht sich das um und er ist der Beschützer von Talia.
                              Also als Mann fürs Grobe, der auf Mirandas Geheiß handelt, kann ich mit Bane ganz gut leben.

                              Anne Hathaway als Catwoman fand ich auch ganz gut in die Handlung eingearbeitet, vor allem da sie für den dringend notwendigen Humor sorgte, der die düstere Grundstimmung unbedingt auflockern musste. Alfred konnte das aufgrund seiner doch recht begrenzten Screentime - und auch wegen seiner eher tragischen Funktion im Film - diesmal nicht und natürlich fehlte auch der schwarze Humor des Jokers. Aber es war zumindest ganz witzig, Dr. Crane als obersten Richter in Banes kleinem Reich zu wiederzusehen.

                              Insgesamt war TDKR aber auch mehr eine Fortsetzung von "Batman Begins" statt von "The dark Knight", es geht wieder um das selbe Thema, den Untergang Gothams durch die League of Shadows sowie auch (wiederholte) "Batman-Werdung" von Bruce Wayne nach einem Rückschlag. In diesem Fall toppt TDKR aber "Batman Begins" doch, da man hier wirklich die Endschlacht sieht und es nicht ausschließlich er Kampf von Batman ist. Vor allem Joseph Gordon-Levitt als Blake hat mir sehr gut gefallen (bin seit "Inception" ohnehin großer Fan von ihm) und hatte irgendwie schon früh das Gefühl, dass der wirklich eine Art Robin-Charakter ist und in die Rolle auch gut passt. Fand ich natürlich klasse, dass darauf am Ende auch angespielt wird.

                              Also auch wenn der Film an sich doch ein paar Macken in Sachen Bösewicht und Originalität hat, funktioniert er als Finale der Trilogie insgesamt doch sehr gut. Es gibt einen letzten Kampf von Batman an der Seite von Gordon, Catwoman und den befreiten Polizisten um die Rückeroberung von Gotham, der wirklich sehr stimmungsvoll inszeniert war und auch mit einer großen Überraschend aufwartet. Am Ende doch sehr bombastisch (aber auch hier hat der Vorgängerfilm noch die Nase vorn) und dann mit einem gelungenen Ausklang. Ich gebe 8,5 von 10 Punkten.

                              Meine Reihung:

                              1) The Dark Knight (10/10)
                              2) The Dark Knight Rises (8,5/10)
                              3) Batman Begins (7/10)

                              Also ist TDKR genau in der Mitte der beiden vorangegangenen Teile.
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