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    #46
    Mir hat dieser Bond Film auch recht gut gefallen. Besonders die Gefangenschaft und den Ausschluß aus dem MI6, sowie seine Ermittlungen auf eigene Faust. Klasse fand ich die Szenen mit Bond und Graves in dem Londoner Fechtclub, wo Graves Sekretärin Miranda Frost den Kampf beenden mußte. Interessant fand ich dabei den Cameo-Auftritt von Madonna als Verity. Optisch beeindruckend war der "Eispalast" in Island sowie die Handlung die sich dort abspielte fand ich sehr spannend. Optisch unbeeindruckt ließ mich Halle Berry als Jacintha Jinx Johnson. Es gab schon viel viel hübschere Bond-Girls.
    Klasse fand ich Toby Stephens als Colonel Tan-Sun Moon (Gustav Graves). Er spielte den Bösewicht überzeugend und war ein klasse Gegenspieler von Bond.
    Ich vergebe fünf von sechs Sterne für diesen Bond-Streifen.
    Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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      #47
      Liegt vielleicht daran, das ich weder ein James Bond-Fan, noch ein Fan von Action-Filmen bin, ich fand den Film aber nicht so besonders. Halle Berry hat mich als Bond-Girl nicht überzeugt, und ansonsten gab es kaum nennenswerte Szenen, wo ich jetzt sagen könnte, das die mir gefallen haben. Der Film bleibt irgendwie nicht im Gedächtniss, man schaut ihn an, und am Ende denkt man dann:"Das war es jetzt?!" Einzig die Folterszene fällt mir noch ein, die mir gefallen hat, da es mal etwas Neues für einen Bond-Film war. Trotzallem haben mir andere Bond-Filme, wie "Der Morgen stirbt nie" oder "Die Welt ist nicht genug" besser gefallen.

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        #48
        "Stirb an einem anderen Tag" ist ein Film, an dem man sehr viel, wirklich sehr viel kritisieren könnte. Das beginnt dann damit, dass "over-the-top" hier eine neue Bedeutung bekommt, was gewisse Spielereien von Q (schade übrigens, dass man nicht bei R geblieben ist), geht über dazu, dass reichlich viel Äktschn den Film quasi übernimmt und endet damit, dass diese Äktschn - aber das hat bei Bond ja stellenweise schon Tradition, bedenkt man etwa "Moonraker" - doch hinter dem zurückfällt, was etwa die zeitgleich erschienenen SW-Filme zeigten.

        Ja, wer meine Rezensionen gelesen hat, sollte bemerkt haben, dass "Stirb an einem anderen Tag" vielleicht so gar nicht der Bond ist, den ich gerne sehen wollte. Ich habe das alles gerne ein wenig ruhiger gehalten, mit etwas mehr Kniff und Rafinesse, nicht so ein bunter Spielzeugladen, in dem Autos neuerdings auch schon unsichtbar sein können.

        Aber das sind alles Regeln, die für den gewöhnlichen Bondfilm gelten. Beim 20. Bondfilm allerdings ist das alles erlaubt, denn als Conclusio von 40 Jahren Bond, die (wohl aber ungewollt) hier ein vorläufiges Ende finden, bevor mit Daniel Craig als James Bond ein ganz neuer Kurs gefahren wird, von dem man noch schauen muss, ob dieser den nächsten Darstellerwechsel überleben wird (beim Bondfranchise als solchem mache ich mir dann tatsächlich kaum Sorgen), ist dieser Film auf der von mir so geschätzten Metaebene, auf der richtig gute Filme und Episodenfolgen eben auch funktionieren sollen, der absolut Richtige.

        So bleibe ich dabei: Ja, ich finde den darauffolgenden Bond, Casino Royale, doch besser, schätze dort vor allem die ruhigen Passagen im titelgebenden Casino und in der letzten halben Stunde, aber genau diese Passagen mag ich in einem 20. Bond zum 40-jährigen Jubiläum eigentlich gar nicht sehen. In einem solchen Bond bin ich echt glücklich, wenn das typische Bondauto durch Unsichtbarkeit auf die Spitze getrieben wird, auf eine - eh wie immer viel zu lange - Autoverfolgungsjagd auch noch eine typische "Irgendwas-wird-im-Schnee-gefahren"-Szene folgt, Bond auch nach 14-monatiger Folter nur einen Rasierer und einen Anzug braucht, um wieder so auszusehen wie vorher und auch ansonsten alles drunter und drüber geht. So sehr ich mich gegen manche dieser Dinge in meinen bisherigen Reviews auch ausgesprochen habe, so sehr gehören sie bis zu diesem Punkt zum Bond-Filmfranchise dazu, als dass man sie an dieser Stelle hätte aufgeben sollen.

        Über weite Teile ist der Film einfach nur eine überbordende Hommage an dieses Franchise und funktioniert als solche einfach bestens. Die Kammer mit den alten Q-Spielereien, die Halle-Berry-Ursula-Andress-Szene, der Laser, der an alte Blofeld-Zeiten erinnert... Auch der Kuss zwischen Bond und Moneypenny (wobei ich mit Samantha Bond als Moneypenny einfach nie so richtig warm wurde) ist einfach toller Fanservice. Nur finde ich es schade, dass man nicht irgendwie darauf einging, dass es ja genaugenommen noch weitere Bondfilme gab, allen voran "Sag niemals nie". Als Q/R erwähnt, die Uhr sei bereits Bonds 20. Uhr, hätte der ja irgendwie antworten können: "Waren das nicht auch noch ein paar mehr?"

        Dennoch bleibt der Film nicht einfach der typische Bondverschnitt, sondern ist irgendwie anders. Allein die Art und Weise, diese Slomo-Szenen, nach denen es immer wieder etwas schneller weitergeht (wer den Film sieht, weiß, was ich da so mühevoll zu beschreiben versuche)... aber auch das Drehbuch selbst bricht mit so manchen Dingen. Der Anfang mit der Folter und dem Austausch ist doch etwas anders als so viele Bondfilme und tut dem Film sehr gut. Die ganze Story ist wendungsreich, und dennoch versinkt keine dieser Wendungen einfach irgendwo im Sand oder ist nur um sich selbst Willen da. Es wird eben auch immer wieder die den Film antreibende Frage beantwortet: "Wer hat warum Bonds Gefangennahme veranlasst?" Solche Dinge wie eine komplette Gesichtsveränderung kann man im Bondfranchise dann auch ganz gut akzeptieren (zumal in dieser Machart, bei einem Craig-Bond würde das eher nicht so passen).

        Ansonsten ist das auch wieder der letzte Bond mit Pierce Brosnan und ich muss sagen: Obwohl Sean Connery wohl immer das Original bleiben wird, gefiel mir Brosnan als Bond letztlich sogar besser. Schade ist nur, dass (nach Lazenby, der eh nicht zählt) der für mich langweiligste Bond im Endeffekt die meisten Filme drehen durfte (ich schätze nicht, dass Craig diese Marke überschreiten oder auch nur ansatzweise an sie heranreichen wird). Ich kenne mich nicht mit den Hintergründen der Bondproduktionen aus, weiß also nicht, inwiefern der Film von vornerein als Brosnans letzter geplant war. Auf jeden Fall lässt einem das Ende, auch wenn ich mit dem neuen Weg ab "Casino Royale" eigentlich sehr zufrieden bin, dann - zumindest rückblickend - doch etwas wehmütig werden. Ein Holodeck wie jenes, welches Moneypenny hier unverschämterweise benutzt, wird es so schnell nicht mehr geben.

        Ja, diese Passage war auch ein wenig als Fazit meines Runs gedacht. "Casino Royale" und "Ein Quantum Trost" werden natürlich auch noch geschaut - muss ja vollständig sein -, beide habe ich aber auf jeden Fall schon mal gesehen. Aber irgendwie erscheint mir "Ein Quantum Trost" nicht wirklich als jener Bond, bei dem man rückblickend auf das ganze Franchise schauen kann. Das macht dieser Bond, und auch wenn er dann doch nicht zu den Topbonds, die ich mit der Höchstpunktzahl bewerte, gehört: Diese Sache macht er ziemlich gut.

        Mir bleiben noch ein paar letzte Dinge zu diesem Bond zu sagen:
        - Das Lied hat dasselbe Problem wie alle Lieder bei Brosnan: Es ist irgendwie doch eingängig, aber nicht mein Stil. Aber dennoch passt er gut zum Film und hervorragend zur Introsequenz
        - Halle Berry finden hier alle toll. Gut, ihr Charakter ist ganz nett geschrieben, kann Bond auch wieder das Wasser reichen, und spielen kann die Berry ja, aber zumindest optisch gefiel mir Rosamunde Pike doch wesentlich besser.
        - Bei der Passage mit dem Fechtkampf hatte Madonna einen Auftritt. Der war zwar recht überflüssig, aber nicht so schlimm, wie alle immer sagen.
        - Überhaupt gefiel mir der Fechtkampf und alles, was in London spielte, ganz gut. (Auch das Treffen Bonds mit M im Untergrund war schön.) Klar, früher war so etwas nicht möglich, da es bei Bond auch immer darum ging, fasznierende, ferne Orte zu zeigen, aber in heutigen Zeiten, in denen die meisten Orte eh schon verfilmt wurden, wäre es ja IMO eine echt gute Idee, einen Bondfilm auch einfach mal in London selbst spielen zu lassen. Der kurze Film bei der Olympiaeröffnung trotzte ja nur so von Bondigkeit.

        Dem Film gebe ich wie gesagt nicht wirklich die Höchtpunktzahl, aber

        5 Sterne

        sind doch drin

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