Million Dollar Baby

[maestro]

Was habt ihr eigentlich gegen die Boxerin aus Deutschland? Sie musste doch aus irgendeinem Land kommen, ihre Hintergrundgeschichte hätte auf ein beliebiges Herkunftsland gepasst und nicht an einer Stelle wird auf irgendwelche deutsche Eigenschaften/Klischees eingegangen.
Wahrscheinlich hat es irgendeinen Halmich-Hintergrund, dass sie Deutschland gewählt haben, aber ich fand das stark sekundär. Schlimmer war auf jeden Fall, dass auf dem Ring-Boden Bundesadler im Wappen waren.

[Souvreign]

Hmm ich weis nicht.

Das Schicksal der Boxerin hat mich wirklich mitgenommen. Vor allem ihre Missgünstige Familie hat mich sehr aufgeregt ("Wie du hast mirt ein Haus gekauft? Bist du bescheuert!" - aber am Ende doch die Kohle haben wollen). Außerdem ist sie zu ihren Verwandten viel zu gutmütig - das erinnert mich an dieses Mädchen aus diesem Brechtstück, das in China spielt (der Familie immer mehr Geld schicken und so).

Nur die Kampfsituation war schon etwas zu schnell. Da schickt unsere Boxerin praktisch jede Gegnerin in jeder ersten oder maximal zweiten Runde mit KO zu Boden nur um im entscheidenden Kampf gleich fast komplett tod geprügelt zu werden. Und natürlich muss die böse unfaire Boxerin aus Deutschland stammen... - blond und böauäugig hätte echt noch gefehlt.

Irgendwie ging mir das dann auch auf einmal zu schnell, Clint Eastwood bringt sie dann um (ich dachte in Amerika wäre aktive Sterbehilfe auf eigenen Wunsch hin erlaubt) geht weg und das wars.

Nun ja, sicher ein Film mit Ansprcuh, aber ich fand ihn jetzt nicht übermäßig exzellent...

[HanSolo]

Was ist so schlimm daran, dass die Böse aus Deutschland kommt? Ich denke hier schlägt bei so manchen einfach der Nationalstolz über. Da finde ich den Russen in Rocky4 weitaus bedenklicher. Die Boxerin hätte aus jedem Land kommen können.

[TheMarsToolVolta]

Was ist so schlimm daran, dass die Böse aus Deutschland kommt? Ich denke hier schlägt bei so manchen einfach der Nationalstolz über. Da finde ich den Russen in Rocky4 weitaus bedenklicher. Die Boxerin hätte aus jedem Land kommen können.

Das hat IMO nichts mit Nationalstolz zu tun.
Aber das gebräuchliche "deutsche Feindbild" in so manchen großen Hollywood-Produktionen hat sich zu einem Klischee entwickelt, das einfach nur noch nervt.
Wenn die Boxerin aus jedem Land der Erde hätte kommen können, warum war sie dann meinetwegen nicht aus Österreich, Spanien oder Australien?
Nichtsdestotrotz finde ich diesen Storyaspekt nicht so schlimm...

[John Sheridan]

Bevor ich den Film am Sonntag gesehen hatte, hielt ich ihn immer für einen sehr unspektakulären Oscar-Gewinner.
Nun habe ich den Film zweimal kurz hintereinander gesehen und bin wirklich begeistert; die Oscars sind vollkommen verdient.

Die Beziehung von Frankie und Maggie wird wirklich ganz hervorragend und sehr einprägsam dargestellt.

Die erste Hälfte des Films überzeugte mit dem Training und den Aufstieg von Maggie, aber ich fand die zweite Hälfte noch deutlich besser.

Die Boxszenen waren sehr gelungen und Maggies Unfall kam imo noch tragischer, da er so vollkommen unnötig war.

Sehr krass fand ich die Familie von Maggie; da bekommt die Mutter ein Haus geschenkt und kann nichts anderes tun als rumzumeckern.
Das Verhalten der Familie im Krankenhaus war dann im höchsten Maße verachtenswert, - einfach widerlich.
Ich hatte die ganze Zeit gehofft, dass Frankie sie rauswerfen würde, aber Maggie hat dann zum Glück noch selber angemessen reagiert:
"Ich werde das Haus unter deinem fetten faulen Ar*** wegverkaufen, wenn du es noch einmal wagst hier aufzutauchen!"

Das Ende war dann natürlich sehr traurig.

Clint Eastwood spielte den harten Hund mit dem weichen Kern ganz hervorragend und auch Hilary Swank konnte jede Sekunde überzeugen.
Morgan Freeman war ohnehin verdammt cool.

Was die Kritik an der deutschen Boxerin betrifft, denke ich, dass da doch ziemlich überzogen reagiert wird:
Dann kommt sie eben aus Deutschland, wenn sie aus Italien oder wo anders herkommen würde, würden sich eben die Leute dieses Landes aufregen.
Man sollte imo nicht immer alles politisieren.

[notschefix]

Wirklich nen toller Film mit sehr sympatischen charakteren. Denk auch das ist das, worauf man sein hauptaugenmerk richten sollte...die gespräche zwischen freeman und eastwood wo die beiden sich weisheiten um die ohren hauen..super!

Auch Hillary Swank, die ich eigentlich nicht mag hat mich in dem film total überzeugt. Die Boxszenen an sich waren sowieso super...die Swank hat wirklich richtig was drauf...und was die kurzen Kämpfe angeht: is vielleicht übertrieben, aber ich hab letztens ne Doku über mike Tyson gesehen und seine ersten 20 Kämpfe (vornehmlich gegen Graupen) sahen genauso aus. Wenn man jetzt noch davon ausgeht, daß die Stärke beim Frauenboxen noch viel dünner ist kann ich mir das schon so wie gezeigt vorstellen.

Das jetzt die böse Boxerin ne deutsche war fand ich auch überhaupt nicht schlimm...das sie nicht aussah wie ne deutsche fand ich da schon irgendwie doofer...

geb 7/10 punkte und ich hät ja wirklich eastwood den oscar für beste hauptrolle gegeben...fand ihn echt super...aber gegen jamie "ray" foxx hatte er wohl keine chance...echt schade, er war wirklich richtig gut

[Aramis]

Nachdem die DVD schon länger bei mir herumstand, habe ich sie mir heute endlich mal angeschaut...

Ich weiß noch nicht, was ich von dem Film halten soll... ich hatte zwar auf dem Cover die Inhaltsangabe gelesen, aber von dem zweiten Teil des Filmes war ich dann doch extrem überascht...

Die Boxszenen sind klasse, allerdings sind da ja nur miese Ringrichter zu sehen, die kaum die Fouls ahnden...

Die Szenen im Krankenhaus und in der Reha-Klinik sind fürchterlich... da ich medizinisch vorgebildet sind, sind da richtig schlechte medizinische Fehler dabei...
z.B. ist es bei einer Beatmung mit Luftröhrenschnitt nicht möglich zu sprechen... schon gar nicht bei so einem hohen Querschnitt...

Von daher überwiegt bei mir derzeit der zweite Teil als sehr negativ...

Die bösen deutschen Boxerinnen stören mich eigentlich nicht... aber etwas deutscher hätten sie schon aussehen können...

Mich würde interessieren, was aus Frankie geworden ist...

[madhorst]

Spannend erzählte Geschichte mich unerwartetem Bruch im doppelten Sinne. Brilliant inszeniert und auch schauspielerisch stark umgesetzt wie ich finde. Auch das Ende warf menschliche Fragen auf, und ich musste ganz schön schlucken... über Logikfehler sehe ich gerne hinweg, wenn der Rest des Filmes "stimmt", sonst verderbe ich mir nur den Filmspass.

[philippjay]

Nachdem ich gestern abend Gran Turino gesehen habe und TOTAL geplättet war von Eastwood, habe ich mir heute Million Dollar Baby angesehen und muss sagen:

Dieser Film ist ne echte Wucht!!

Neben der Tatsache, dass er schauspielerisch echt TOP ist, finde ich es einfach toll zu sehen, dass ein Typ wie Eastwood so einfach inszeniertes und ehrliches Kino macht.
Damit meine ich, dass es keine bombastischen Actionszenen gibt, kein Feuerwerk, kein Schnick-schnack-Dudelsack, sondern einfach super Filme, mit tollen Schauspielern, mit Themen, die zwar echt an die Nieren gehen, aber zum Nachdenken anregen.
All das, wofür Hollywood eben nicht grad steht

Ich ziehe meinen Hut vor diesem Mann und seiner Arbeit!!!

6 von 6 Sternen

[Medienjunkie]

... finde ich es einfach toll zu sehen, dass ein Typ wie Eastwood so einfach inszeniertes und ehrliches Kino macht.
Damit meine ich, dass es keine bombastischen Actionszenen gibt, kein Feuerwerk, kein Schnick-schnack-Dudelsack, sondern einfach super Filme, mit tollen Schauspielern, mit Themen, die zwar echt an die Nieren gehen, aber zum Nachdenken anregen.
All das, wofür Hollywood eben nicht grad steht

Ich ziehe meinen Hut vor diesem Mann und seiner Arbeit!!!

Ja, kann ich 100%-ig unterschreiben. Je mehr Eastwood-Filme ich sehe, desto sympathischer wird mir der Mann. Erst recht, wenn man dann noch sieht, wie bescheiden und unaufgeregt er in den Making Ofs rüberkommt. Dem Mann scheint völlig egal zu sein, dass er eine lebende Legende ist, er will einfach seine Arbeit machen und gute Filme drehen.

Ich kann noch "Der fremde Sohn" empfehlen, der ist in den deutschen Kinos ziemlich untergegangen, hat mich aber neulich sehr positiv überrascht. Wobei Eastwood mMn sowieso in den letzten zehn Jahren seine besten Filme gedreht hat.

[Larkis]

Eastwood ist eigentlich generell der beste.

r ist faszinierend da er absolut keine Mimik hat, jedenfalls keine die man auf dem ersten BLick erkennt. Und trotzdem bringt er mehr Emotionen rüber als so manch anderer Supperschauspieler.

[philippjay]

Du hast Recht, was die sagen wir mal beschränkte Mimik angeht, z.B. in Gran Turino, wie er da auf dem Stuhl sitzt und seinem Sohn zuhört, wie er ihm von den Altenheimen erzählt...

Da verzieht er zwar nicht groß das Gesicht, aber diese Nahaufnahme, wie man sieht, dass er innerlich KOCHT...

Das fand ich schon sehr großartig gemacht