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    Full Metal Village

    Ich hab gestern den doch recht unbekannten Dokumentarfilm "Full Metal Village" über das Wacken Open Air (an alle, die mit Metal nichts anfangen können: Das ist das mittlerweile weltgrößte Metalfestival mit jährlich über 40.000 Besuchern) gesehen und muss sagen, ich habe selten einen so unterhaltsamen Film gesehen.

    Doch erstmal eine kurze Beschreibung, da ich sicher bin, dass die meisten den Film gar nicht kennen:

    Zitat von kino.de
    Den etwas anderen Heimatfilm liefert die gebürtige Koreanerin Cho Sung-Hyung mit einer unterhaltsamen bis urkomischen Doku über das verschlafene norddeutsche Nest Wacken, das einmal im Jahr zum Metal-Mekka mutiert.
    In Schleswig-Holstein, da ist die Welt noch in Ordnung. Kühe grasen auf Wiesen, die Felder scheinen einer landwirtschaftlichen Postkartenidylle entsprungen. Doch einmal pro Jahr findet hier das beliebteste Heavy-Metal-Festival Deutschlands statt, ein Open Air, das auch internationales Publikum anzieht. Zwei Welten prallen dann aufeinander, zwei Kulturen, die sonst fast überschneidungsfrei nebeneinander existieren. Wie die 1800-Seelen-Gemeinde mit dem kuriosen Phänomen von 40.000 lautstarken Headbangern umgeht, beschreibt Cho Sung-Hyung in einer amüsanten Studie mit humorvollen Tönen, wofür ihr unter anderem der renommierte Max-Ophüls-Preis verliehen wurde.
    Das eigentliche Event bleibt bis auf den Schluss nur Hintergrund und bildet den Anlass für die Anatomie eines Dorfes, die mit einer gemächlichen Rundfahrt beginnt. In fast essayistischer Manier lernt man einige Einwohner kennen. Nichts kündet von dem alljährlichen Ausnahmezustand, von dem Tierschädel des Wacken Office mal abgesehen. Und doch hat sich das Open Air in die Identität der Menschen eingegraben. Die Bauern Trede und Plähn geben Einblick in ihren Ehe- und Arbeitsalltag sowie Freizeitgestaltung - Tanzkurse, Stammtischabende, Blasmusikkapellen - was ältere Herrschaften eben so zu tun pflegen. Die Dorfjugend ist in der Minderzahl: Es gibt kaum mehr als zwei dem Schlankheitswahn verfallene Landpomeranzen, die 16-jährige Katrin und ihre Freundin, die von der Modelkarriere träumen und sich auf das Treffen freuen. Nicht so Katrins Oma Irma, die beim Kaffeekränzchen mit ihrer Bekannten Horrorgerüchte von blasphemischen Teufelsanbetern und ihrer schauerlichen Metalmusik zum Besten gibt. Kurz darauf erzählen die beiden Heimatvertriebenen von der Flucht aus Ostpreußen über das gefrorene Haff - nicht der einzige Moment, der einem nahegeht. Mit dem unbefangenen Blick einer Ausländerin entdeckt Cho in diesen schräg-komischen Interviews überaus sensibel das Menschliche. Die Befragten verkünden dann im steifen norddeutschen Akzent die irrsten Ansichten und lassen sich zu den eigentümlichsten Aussagen hinreißen. Solche Originale, herrlich kauzig und auch provinziell naiv - doch immer liebenswert - sind der Trumpf des Films, der das Zeug zur Doku des Jahres hat.
    Das Review von kino.de beschreibt den Film recht treffend, also beschränke ich mich nur auf meine Meinung: Cho Sung-Hyung ist da ein Film gelungen, der auf absolut ehrliche und ungekünstelte Art eine handvoll wirklich sympathischer Leute zeigt. Man hat nach dem Film das Gefühl, als wäre mann bei den Dreharbeiten dabei gewesen und hätte tatsächlich in den Wohnzimmern der Leute gesessen. Dass dabei das eigentliche Open Air gar nicht so direkt im Vordergrund steht, finde ich klasse - die Perspektive der ruhigen, aber doch irgendwie weltoffenen Wackener Bevölkerung ist einmalig dargestellt.
    Ich hatte gestern das Glück, dass die Regisseurin mit einer Handvoll weiterer Mitwirkender nach der Vorstellung anwesend war und es entstand so eine Art Fragestunde, die nochmal gezeigt hat, dass der Film eine Art von Authentizität erreicht, die ich wie gesagt selten gesehen habe.

    Hat noch wer von euch den Film gesehen oder möchte was dazu zu sagen? Dann los!

    #2
    Habe im Fernsehen einen kurzen Bericht darüber gesehen. War wirklich interessant. Vor allem wie die ganzen Opis da mitgewirkt haben. Und alles so locker abging. Ganz anders als man es von einer Landbevölkerung erwarten würde. Und ich komme selber vom Land.

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      #3
      Vor allem der Bauer mit dem Quad verdient sich dumm und dämlich am W:O:A.

      Und der Edeka-Mensch ist der Vater eines der Veranstalter.

      Allee Jahre wieder im August:

      Mosh it!

      Kommentar


        #4
        Zitat von VoiVoD Beitrag anzeigen
        Vor allem der Bauer mit dem Quad verdient sich dumm und dämlich am W:O:A.

        Und der Edeka-Mensch ist der Vater eines der Veranstalter.

        Allee Jahre wieder im August:

        Mosh it!
        der Edeka Huddel macht zum W.O.A ca. 200-300 % seines restlichen Jahresumsatzes ...
        Ach wenn Nogge doch noch mit dabei wäre ... dann hätte man ihm vielleicht doch noch nen Gig aus dem Kreuz leiern können

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