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Sind s/w-Filme heute noch attraktiv?

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    #46
    Gerade "King Kong" ist bei mir ein gutes Beispiel, wieso ich die alte S/W - Version der meiner Ansicht nach viel zu Aufgeblasenen, Effektüberfrachteten und insgesamt auch dramaturgisch einfach nur langweiligen Peter Jackson - Variante jederzeit vorziehen würde.

    .
    Ich fand Peter Jacksons "King Kong" eigentlich recht gut...und die allgemeine schlechte Kritik an diesem Film kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

    So,zum einen,zum anderen muß ich gestehen,daß ich durchaus gerne S/W filme sehe.Sicherlich nicht mehr "zeitgemäß" (wenn ich das schon höhre),aber gerade das macht in meinen Augen den Charme dieser Filme aus,sie haben so etwas ursprüngliches.
    In dieser Richtung muß ich mich halt "Outen",auch wenn ich irgendwann mal einen Wahnsinns FullHD-TV mein eigen nennen sollte-Stan & Olli in Farbe ? Wie schlecht

    Geradezu revulutionär war da S.Spielbergs "Schindlers Liste",der gekonnt mit dem Medium S/W arbeitet und als "roten" faden,auch mit einem "farbtupfer" reinbrachte.
    Durchaus behaupte ich sogar,daß manche Filme in S/W durchaus besser wirken,und eher im sinn bleiben,Farbe können wir ja jeden Tag sehen.
    Wash: "Telepathie?!...Klingt für mich wie ScienceFiction!"- Zoe: "häh...du,lebst auf einem Raumschiff,liebling!"

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      #47
      Ich bin ein King-Kong-Fan des 1933er Originals und trotzdem kann ich nicht umhin zuzugeben, dass Peter Jacksons Remake in jeder Hinsicht besser ist.

      Einige haben da (wie so oft) eine nostalgische Brille aufgesetzt. Man darf die Bedeutung und den Einfluss eines Films von 1933 nicht in einen Topf werfen mit dem, was die Filmtechnik und das Filmemacher im 21. Jahrhundert alles bewerkstelligen können.

      Auch die alte Fassung von 1933 war bereits ein Effektfeuerwerk aus Spaß an der Freude - manche würden sagen aufgeblasen - aber was dem alten Film vor allem anderen fehlte, war Charakterentwicklung. Die fand so gut wie gar nicht statt.

      Dafür hat sich Peter Jackson in seinem Remake nun genug Zeit genommen. Wer das als langatmig kritisiert, der hat entweder nicht genug Sitzfleisch oder eine eingeschränkte Aufmerksamkeitsspanne und keinen Sinn für großes Kino.

      Gruß,

      Frank
      "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
      "Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das Recht Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen"
      (George Orwell)

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        #48
        Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
        Ich bin ein King-Kong-Fan des 1933er Originals und trotzdem kann ich nicht umhin zuzugeben, dass Peter Jacksons Remake in jeder Hinsicht besser ist.

        Einige haben da (wie so oft) eine nostalgische Brille aufgesetzt. Man darf die Bedeutung und den Einfluss eines Films von 1933 nicht in einen Topf werfen mit dem, was die Filmtechnik und das Filmemacher im 21. Jahrhundert alles bewerkstelligen können.
        Ehrlich gesagt hatte ich mich auf ein King Kong - Remake gefreut, als es in die Kinos kam und auch das 70er - Jahre - Remake mit Jeff Bridges fand ich ganz nett. Dass Jackson sich näher am Original orientieren wollte fand ich auch durchaus positiv, aber was ich dann letztendlich als Film gesehen habe, hat mir in überhaupt keiner Hinsicht gefallen. Das hat bei allem Respekt, den ich dem Original tatsächlich entgegenbringe, nichts mit Nostalgie zu tun, sondern eher damit, dass gute Effekte allein für mich noch lange keinen guten Film ausmachen!


        Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
        Auch die alte Fassung von 1933 war bereits ein Effektfeuerwerk aus Spaß an der Freude - manche würden sagen aufgeblasen - aber was dem alten Film vor allem anderen fehlte, war Charakterentwicklung. Die fand so gut wie gar nicht statt.

        Dafür hat sich Peter Jackson in seinem Remake nun genug Zeit genommen. Wer das als langatmig kritisiert, der hat entweder nicht genug Sitzfleisch oder eine eingeschränkte Aufmerksamkeitsspanne und keinen Sinn für großes Kino.

        Gruß,

        Frank
        Gut, wer darauf besteht, jede Person, die später von irgend einem Vieh aufgefressen wird ganz intensiv kennen gelernt zu haben, dem will ich seinen Spaß bestimmt nicht wegnehmen, aber mir persönlich hat die Figurenzeichnung von 1933 voll und ganz ausgereicht. Ich finde eben einfach nicht, dass die Geschichte eine so epische Präsentation benötigt hätte. Man kann diese Story locker in 90 spannenden Minuten erzählen, zumal mich der Background von Anne Darrow, der zur eigentlichen Handlung im Grunde nicht das Mindeste beizutragen weiß, schlicht kalt lässt und eben einfach langweilt.

        Was die Effekte angeht, da kann ich dann auch nur sagen, dass weniger manchmal mehr ist. Für mich war Skull Island immer ein mystisches Eiland, auf dem ein paar letzte urzeitliche Wesen überlebt haben. Wenn dann in Jacksons Machwerk hinter jedem Baum ein Dinosaurier steht, wirkt das auf mich nicht mehr mystisch, sondern überfrachtet bis peinlich, wenn man mal z.B. an die dämliche Dinokarambolage denkt.

        Als dann Anne noch angefangen hat, dem Riesengorilla bescheuerte Kunststückchen vorzuführen, während dahinter in kitschigsten Farben die Sonne unterging, habe ich festgestellt, dass ich selten einen so aufgeblasenen Schwachsinn gesehen habe, mal ganz abgesehen davon, dass dem Streifen jeglicher Tiefgang fehlt, der im Original durchaus vorhanden war -trotz aller Effekte!

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          #49
          Du bist halt kein Romantiker

          Gruß,

          Frank
          "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
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          (George Orwell)

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            #50
            Ich finde Peter Jackson´s King Kong auch ein gelungenes Remake. Deutlich besser als z.B. "Godzilla". Welchen ich aber auch noch passabel fand.

            Den SW-Film kenne ich auch noch. Hatte ich als Kind gesehen. Muß ich mir heute aber nicht mehr angucken. Wenn dann eher die 70´er Fassung.

            Hatte übrigens ein paar Avtare zu Jacksons King Kong gemacht. Zum neuen und alten Godzilla auch. Sind in der DB.

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              #51
              Die 70er Fassung ist ziemlich trashig. Ich sage nur: Mann im Gummi-Anzug.

              Gruß,

              Frank
              "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
              "Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das Recht Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen"
              (George Orwell)

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                #52
                Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                Die 70er Fassung ist ziemlich trashig. Ich sage nur: Mann im Gummi-Anzug.

                Gruß,

                Frank
                Naja, aber im direkten Vergleich mit "Godzilla" sieht doch dieser "King Kong" ganz ordentlich aus.

                ...aber was dem alten Film vor allem anderen fehlte, war Charakterentwicklung. Die fand so gut wie gar nicht statt.
                Stimmt, davon gab es im Remake mehr...mal abgesehen von den Eingeborenen, die wahrscheinlich von ehemaligen Ork-Statisten gespielt wurden und deren Darstellung sehr eindimensional, ja sogar leicht rassistisch war.
                Da gab es in der Siebziger-Version immerhin diese schöne Szene, als sich die Eingeborenen um den betäubten Kong versammelten und jemand sagte "Wir haben ihnen ihren Gott genommen..."
                Eine sehr schöne Szene, wie ich finde.

                Ansonsten mag ich Jacksons Version aber auch sehr gerne.

                Gruß, succo
                Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                  #53
                  Zitat von Skymarshall Beitrag anzeigen
                  Den SW-Film kenne ich auch noch. Hatte ich als Kind gesehen. Muß ich mir heute aber nicht mehr angucken.
                  Wenn man den Film zuletzt als Kind gesehen hat ist einem aber aller Wahrscheinlichkeit nach auch der Tiefgang entgangen, den das Original besitzt und den man bei Jacksons Machwerk doch eher vergeblich suchen muss.

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                    #54
                    Edgar Wallace, Miss Marple, Pater Brown etc. sind meiner Meinung nach Paradebeispiele für gelunge Schwar-Weiß-Filme. Klar sind diese Filme alle schon etwas älter, aber die Atmosphäre ist einmalig, und die Spannung kommt in einigen Szenen viel besser rüber, als es je ein Farb-Film vermocht hätte.
                    Heute hätte ich nichts direkt gegen S/W-Filme, aber es sollte schon einen verständlichen Grund haben warum S/W gewählt wird und nicht in normaler Farbe gedreht wird.

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                      #55
                      Zitat von succo Beitrag anzeigen
                      Stimmt, davon gab es im Remake mehr...mal abgesehen von den Eingeborenen, die wahrscheinlich von ehemaligen Ork-Statisten gespielt wurden und deren Darstellung sehr eindimensional, ja sogar leicht rassistisch war.
                      Das sehe ich nicht so.

                      Erstens spielt die Geschichte nun mal 1933 und da wäre es unpassend, unsere moderne "Political Correctness" in ein solch zeitgenössisches Umfeld einzufügen. Abgesehen davon sind Vorurteile über Eingeborene bis heute nicht aus unseren Köpfern verschwunden - wir trauen uns nur nicht mehr, sie öffentlich zu zeigen

                      Ich kann im Übrigen auch in dem Film keinerlei rassistische Aussagen oder Tendenzen erkennen - andernfalls hätte die Kritik den Film garantiert zerrissen oder diesen Umstand zumindest angeprangert.

                      Vielmehr gehen Denham und seine Crew einfach naiv und unbeholfen ans Werk. Das kann man ihnen wohl kaum verübeln.

                      Zweitens war es wichtig, die absolute Fremdartigkeit der Kultur von Skull Island zu zeigen. Es wundert mich nicht, dass die menschlichen Bewohner dieser Insel angesichts ihrer lebensfeindlichen Umgebung ein derart archaisches Gesellschaftsmodell entwickelt haben, das auf Menschenopfern beruht.

                      Wenn es rassistische Tendenzen gab, dann wohl eher im 1933er Original, wo die Eingeborenen ja eher wie ein Hollywood-Ballett aussahen. Damals war es übrigens auch noch Brauch, weiße Schauspieler schwarz anzumalen, wenn ein Film einen Farbigen brauchte.

                      Es wäre aber unfair, den "King Kong" von 1933 durch unsere heutige Brille zu sehen. Der Film ist einfach ein zu großer Meilenstein, um sich an solchen kleinen Makeln aufzuhalten.

                      Da gab es in der Siebziger-Version immerhin diese schöne Szene, als sich die Eingeborenen um den betäubten Kong versammelten und jemand sagte "Wir haben ihnen ihren Gott genommen..."
                      Eine sehr schöne Szene, wie ich finde.
                      Nur eine berechnende Quoten-Aussage für die damals aufkeimende Bewegung des internationalen Gutmenschentums. Hat für mich keinerlei Bedeutung, denn der Film ist einfach zu schlecht, als dass man eine tolerante oder aufklärerische Botschaft in ihn hineininterpretieren sollte.

                      Ansonsten mag ich Jacksons Version aber auch sehr gerne.
                      Jackson ist ein genialer Filmemacher, der sein Ding durchzieht. Er wagt sich an Stoffe, von denen andere, weitaus renommiertere Regisseure ihre Finger lassen würden aus Angst, sich gehörig zu verbrennen.

                      "Der Herr der Ringe" und ein Remake der Film-IKone "King Kong". Mut hat der Junge, das muss man ihm lassen. Was wohl als nächstes kommt?

                      Ich glaube, Peter Jackson könnte selbst Star Wars besser machen, als George Lucas

                      Ein Sakrileg? Vielleicht aber glaubt irgendwer, dass es davon nicht irgendwann auch ein Remake geben wird - genau wie von "King Kong"? Nicht morgen, nicht nächstes Jahr und mit Sicherheit auch noch nicht in zehn Jahren - aber irgendwann bestimmt, denn dazu bieten vor allem die drei Prequels einfach zu viel Spielraum für Verbesserungen.

                      Zitat von Captain Jean-Luc Picard Beitrag anzeigen
                      Edgar Wallace, Miss Marple, Pater Brown etc. sind meiner Meinung nach Paradebeispiele für gelunge Schwar-Weiß-Filme. Klar sind diese Filme alle schon etwas älter, aber die Atmosphäre ist einmalig, und die Spannung kommt in einigen Szenen viel besser rüber, als es je ein Farb-Film vermocht hätte.
                      Heute hätte ich nichts direkt gegen S/W-Filme, aber es sollte schon einen verständlichen Grund haben warum S/W gewählt wird und nicht in normaler Farbe gedreht wird.
                      Es gibt ja ein paar Edgar-Wallace-Filme, die in Farbe gedreht wurden. Die passen von der Stimmung und Atmosphäre her überhaupt nicht. Die Farbe wirkt wie ein Fremdkörper.

                      Schwarzweiß hat etwas Abstraktes, dass einem irgendwie hilft, den Kern und die Seele eines Films eher zu begreifen - vor allem, wenn es sich um dramatische Geschichten handelt.

                      Gruß,

                      Frank
                      "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
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                      (George Orwell)

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                        #56
                        Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                        sondern eher damit, dass gute Effekte allein für mich noch lange keinen guten Film ausmachen!

                        Gut, wer darauf besteht, jede Person, die später von irgend einem Vieh aufgefressen wird ganz intensiv kennen gelernt zu haben, dem will ich seinen Spaß bestimmt nicht wegnehmen
                        Zuallererst ich hab das Remake nicht gesehen.

                        Aber widersprechen sich diese zwei Aussagen nicht? Wenn auf jeden der Charaktere geachtet wird, sind es eben nicht nur die Effekte, die den Film ausmachen. Und wenn nicht auf die Charaktere geachtet werden soll, was dir wohl zu viel erschien, sind es eben die Effekte, die den Film ausmachen sollen/müssen.

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                          #57
                          Aha, bin ich nicht der Einzige, dem der Widerspruch auffiel

                          Der Hauptkritikpunkt, als der Film im Kino lief, waren übrigens nicht die Effekte, die den Eindruck machen, als wollte Peter Jackson George Lucas mal zeigen, wo der Hammer hängt, sondern die ausführliche Charaktereinführung.

                          Ich konnte das nie verstehen, denn der Film hat mich von vorne bis hinten grandios unterhalten. Aber es gibt anscheinend Leute, die Frust bekommen, wenn sie vor der Raucherpause noch keine Action gesehen haben...

                          Gruß,

                          Frank
                          "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
                          "Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das Recht Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen"
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                            #58
                            hm....ja, king kong war schon ganz ok...aber jetzt im nachhinein und nach nochmaligen sehen hat er nicht so sehr einen nachhaltigen eindruck hinterlassen...kann man sich gut angucken, aber auch kein film für die ewigkeit...jack black den ich sonst sehr mag mochte ich in diesem film auch nicht so besonders.

                            Das 33 Original hab ich zu meiner schande gestehen schon wirklich sehr lange nicht mehr gesehen, aber ich weiß daß er mich damals sehr beeindruckt hat, aber sollt ich mir trotzdem nochmal angucken.
                            "Also wahrscheinlich werde ich heute abend defnitiv nicht zurückschreiben können..."
                            "Da werd' ich vielleicht wahrscheinlich ganz sicher möglicherweise definitiv mit klarkommen."

                            Member der NO-Connection!!

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                              #59
                              Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                              Das sehe ich nicht so.

                              Es gibt ja ein paar Edgar-Wallace-Filme, die in Farbe gedreht wurden. Die passen von der Stimmung und Atmosphäre her überhaupt nicht. Die Farbe wirkt wie ein Fremdkörper.

                              Schwarzweiß hat etwas Abstraktes, dass einem irgendwie hilft, den Kern und die Seele eines Films eher zu begreifen - vor allem, wenn es sich um dramatische Geschichten handelt.

                              Gruß,

                              Frank
                              Da stimme ich dir völlig zu. Die Farbe hat der Edgar-Wallace-Reihe alles andere als gut getan und mitunter wahrscheinlich auch für ihr Ende gesorgt, obwohl man auch einfach sagen könnte, dass die Zeit langsam abgelaufen war für Mr. Wallace. ; )

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                                #60
                                Zitat von newman Beitrag anzeigen
                                Aber widersprechen sich diese zwei Aussagen nicht? Wenn auf jeden der Charaktere geachtet wird, sind es eben nicht nur die Effekte, die den Film ausmachen. Und wenn nicht auf die Charaktere geachtet werden soll, was dir wohl zu viel erschien, sind es eben die Effekte, die den Film ausmachen sollen/müssen.
                                Da widerspricht sich eigentlich gar nichts, sofern man dem Original eine allegorische Ebene zugesteht, für die eine allzu detaillierte Charakterzeichnung eher hinderlich gewesen wäre.

                                Wenn man natürlich, wie es bei Jackson offenbar der Fall ist, diese Metaebene in der Rezeption völlig außer acht läßt, ist die übrige Story einfach zu dünn und man kommt nicht daran vorbei, sie mit etwas anderem aufzufüllen, was sich in diesem Fall in bombastischen Effekten und intensiveren Charakterisierungen der Figuren niederschlägt. Was dabei vom eigentlichen Gehalt übrig bleibt ist in meinen Augen ein gewaltig aufgeblasenes Nichts.

                                Meiner Meinung nach sollten Effekte dazu dienen, die Handlung zu unterstützen und nicht über deren fehlenden Tiefgang hinweg zu täuschen.

                                Um zu veranschaulichen, worauf ich damit hinaus will, kann man zum Vergleich einen Blick auf Bertold Brechts Kurzgeschichte "Das Wiedersehen" werfen, die aus ganzen zwei Sätzen besteht, nämlich diesen:

                                "Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: ,,Sie haben sich gar nicht verändert." ,,Oh!" sagte Herr K. und erbleichte."

                                Rein inhaltlich passiert hier kaum etwas, aber metaphorisch betrachtet lässt sich einiges hinein interpretieren. Es ist vollkommen gleichgültig, wie die Hauptfiguren heißen, woher sie kommen, wo sie arbeiten oder welche Vorlieben sie haben. Sie sind nicht mehr und nicht weniger als Jedermann. Der Sinn steckt unter der Oberfläche.

                                Ähnlich, wenn auch nicht ganz so extrem, verhält es sich mit den Figuren in "King Kong" von 1933. Es geht in erster Linie einfach nicht um die Protagonisten, sondern darum, was in der Geschichte steckt - z.B. um Themen wie Natur, Freiheit, Wildheit, Urtriebe im Gegensatz zu Zivilisation, Gesellschaft, Moderne. Die Figuren übernehmen symbolische Bedeutungen.

                                Um nochmal auf die Geschichte von Brecht zurückzukommen - es wäre natürlich möglich Herrn K. und seinem Bekannten richtige Namen zu geben und man könnte ihnen auch eine jeweils 10seitige Vorgeschichte andichten, sodass nichts über diese beiden Figuren im Dunkeln bleibt und man könnte die Geschichte nach dem Treffen der Beiden ausklingen lassen, indem man schreibt, dass beide danach wieder ihrer Wege gehen. Die Bedeutung der Geschichte würde aber durch diese unnötige Ausweitung der Seitenzahl kein Stück aufschlussreicher, schlimmer noch, es wäre überhaupt nicht mehr klar, dass der Autor überhaupt auf irgend etwas hinaus will.

                                So sehe ich die Neuverfilmung von King Kong, denn so eine Charakterdarstellung ist des Wesens der Geschichte wegen eigentlich gar nicht erforderlich und die Effekte des Originals wurden gezielt eingesetzt, entweder, um die mystische Atmosphäre zu erzeugen, die die urtümliche Wildheit und Abgelegenheit dieses Ortes präsentiert, oder um darzustellen, welche absolute Position Kong in dieser Welt zukommt und wie wenig sie ihm, im Kontrast dazu, in New York, also der zivilisierten Welt, von Nutzen ist.

                                Aufeinanderprallende Brontosaurier erfüllen in meinen Augen da eher einen gegenteiligen, entmystifizierenden Effekt, denn bei der Masse an Urviechern, wie Jackson sie darstellt, fragt man sich schon, was ausgerechnet einen übergroßen Affen zum Herrscher dieser von riesigen Tieren geradezu überfüllten Insel macht. Ich nehme Kong dadurch lediglich als einen von vielen wahr und die Bevölkerungsdichte der Insel wirkt paradox. Hier kommt kein "Die letzten ihrer Art" - Feeling auf, sondern das Gefühl, die Saurier wären gar nicht ausgestorben, sondern nur im ausgedehnten Urlaub auf Skull Island.

                                Ich weiß Peter Jackson ansonsten wirklich sehr zu schätzen, aber diesen Film finde ich einfach nur grauenhaft schlecht. Deshalb ziehe ich den Schwarz - Weiß - Film diesem bunten Zirkusspektakel jeder Zeit vor.

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