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James Bond - Leben und sterben lassen

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    #16
    "Diamonds are forever" war schon wieder ein toller Bondsong (hab ich ja schon wieder vergessen, zu erwähnen"), "Live and let die" von den Wings ist halt nochmal ein ganzes Stück bekannter, obwohl ich es im Vergleich jetzt nicht sooo gut fand, als dass es als einziges Lied eine Oscarnominierung absahnen durfte. Der Anfang des Liedes kommt halt extrem geil.

    So ähnlich ist es auch mit Roger Moore als Bond, zumindest hier (ist ja mein erster bewusst gesehener Bond mit Moore). So die ersten Szenen - vor allem die Szene, als M ihm den Auftrag ganz untypisch in Bonds Wohnung gibt - fand ich klasse. War halt mal etwas anderes und diverse andere Abnutzungserscheinungen des Filmes - schon wieder ein "netter Schwarzer" wie in Dr. No und andere Dinge - zeigen, dass sich auch Bond langsam zu wandeln hatte.

    (Auf Wikipedia wurde ja extra darauf hingewiesen, dass Bond hier diesmal auch kein "Wodka Martini, geschüttelt, nicht gerührt" bestellt. Ist mir ehrlich gesagt auch gar nicht aufgefallen, bzw. mir ist in den paar letzten Bonds auch gar nicht aufgefallen, dass er ihn dort bestellt hatte. War das eigentlich immer ein Synchrofehler, oder taucht der Spruch tatsächlich gar nicht so häufig auf?)

    Danach baut Moore aber etwas ab. Da fand ich Connery schon etwas "kerniger" in seiner Darstellungsweise, Moore ist mir da zu aalglatt. Auch den Weiberhelden - auch wenn das bereits bei Connery stellenweise arg dick aufgetragen wirkte - habe ich Moore nicht immer abnehmen können. Mag aber auch daran liegen, dass er, wenn ich mich nicht verhört habe, in der deutschen Synchro die Stimme von Will Tanner hat. Ne, auf jeden Fall nicht nur deswegen. Connerys Bond wirkte irgendwie allein vom Spiel her schon facettenreicher. Mal schauen. Moore hat ja noch 6 weitere Bonds, in denen er sein Können beweisen kann.

    Moore ist dann nämlich auch nicht die Schwachstelle des Films. Vorneweg: Ich fand diesen Bond von den bisherigen acht am schwächsten. Das liegt gar nicht mal daran, dass Bond lockerer geworden ist, denn wie gesagt, auch wenn mich Moore noch nicht überzeugen konnte, bin ich gerade bei der Figur des Bond für alles offen. Dass ich den Film nicht mag, liegt nicht einmal an dem stellenweise sehr klamaukartigen Humor, auch wenn dieser schon stellenweise das Gefühl vermittelte, man würde hier eher eine Bondparodie gucken (so witzig der Sheriff auf war). Die beiden großen Kritikpunkte heißen Zauber und Rassismus.

    Was Technik angeht, wandelt Bond ja schon fast immer auf einem schmalen Grat. Irgendwelche Diamantenlaser und so etwas, das rüttelt schon gut durch. Das kann man aber zunächst einmal noch akzeptieren. Wenn Blofeld eben als Superhirn eingeführt wird, müssen seine Methoden auch "super" sein. Aber bei Tarotkarten hört es bei mir auf. Auch wenn hinterher immer etwas darüber gelächelt wird: In einigen Szenen wird doch sehr eindeutig gezeigt, dass das funktioniert. Und das passt einfach genauso zu Bond wie Außerirdische zu Asterix. Damit steht bereits ein Fuß des Films auf einem schwierigen Fundament.

    Das zweite schwierige Fundament hat man wohl, nach allem, was man so hört, aus den Büchern mitgenommen. Klar, irgendwie wäre es unfair, wenn man jetzt keine schwarzen Bösewichter mehr zeigen dürfte (übrigens, wenn ich so darüber nachdenke, wann gab es das denn das letzte Mal?), aber das, was einem hier als schwarzen Bösewicht angeboten wird, ist schon harter Tobak. Ein schwarzer Kokaingangster aus Harlem, der mit Voodoostämmen zusammenarbeitet? Mehr Klischee geht einfach nicht mehr. Fehlte nur noch, dass Bond anfängt, Schwarzenwitze zu erzählen.

    Dazu kommt halt, auch wenn ich das nicht so schlimm einschätze, eine für mich dann doch nochmal etwas zu aalglatte Inszenierung, die man wohl auch an seinen Bond angelegt hat. So gibt es zwar ein paar immer noch nette Ideen - die Kneipe in Harlem, wo Bond gleich zweimal verschwindet -, aber auch die Bondgirls gefielen mir nicht so sehr. Jane Seymour ist natürlich eine Augenweide, aber ihre Rolle verbinde ich zu sehr mit den Tarotkarten, die ich einfach für einen großen Schwachpunkt halte.

    So gibt es

    2 Sterne

    Kleine Notiz am Rande: Q taucht hier nicht auf. Dass man Desmond Llewlyn hier nicht für eine Szene ersetzt hat, zeigt, wie sehr man diesen Darsteller schon damals mit der Rolle des Q verband und lässt auch Rüsckschlüsse darauf geben, wie schwer es der neue Q in "Skyfall" hat, sich zu etablieren. Mal schauen, ob der auch solange bleiben wird wie Llewlyn ().

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