Oscars 2012

[Leandertaler]

Ich freu mich schon drüber, dass "The Artist" gewonnen hat. Mir hat er sehr gut gefallen und ich fand, dass es wirklich ein für unsere Zeit mutiges Projekt ist. Man merkt einfach, dass man auch ohne Effekte und Dialoge eine Geschichte erzählen kann. Kann aber auch daran liegen, dass ich Stummfilme gerne mag und mich als Filmwissenschaftsstudent auch damit befasse. ^^
Überrascht hat mich, dass Jean Dujardin, den ich bis zu "The Artist" nicht kannte und es wohl auch vielen anderen so ging, als bester Hauptdarsteller gekürt wurde. Ncht, dass er es nicht verdient hat, aber es überrascht mich wirklich, dass er sich gegen Stars wie Geore Clooney, Brad Bitt und Gary Oldman ( den ich bei "Tinker Tailor Soldier Spy" auch gradnios fand) durchsetzen konnte.

Allerdings galt er ja durchaus als Favorit. Zwar hätte ich Clooney den Oscar sicherlich auch gegönnt und Brad Pitt hat auch keine so schelchten Kritiken gekriegt (Moneyball habe ich allerdings nicht gesehen), allerdings glaube ich, dass Schauspieler mit einer irgendwie besonderen Rolle da im Vorteil sind, während Clooney ja eigentlich einen ganz normalen Typen gespielt hat.
Und wenn die Sympathie-Welle erstmal rollt, gibt es dann vermutlich halt ganz schnell nochmal einen Oscar oben drauf. Die Oscars für den ebsten Film und die beste Regie werden ja auch fast nie getrennt vergeben.
Mir geht das brutale Overacting in Stummfilmen jedenfalls auf den Keks, auch wenn Dujardin das gut hingekriegt hat.

[Ford Prefect]

Ich fühlte mich von "The Artist" ja sehr gut unterhalten, aber letztendlich sehe ich keine große Kunst darin, einen kurzweiligen schwarz/weißen (nahezu) Stummfilm zu drehen. Das haben die Leute vor 80 Jahren schließlich auch schon geschafft. Da fühlte sich viele Mitglieder der Academy wohl an ihre Kindheit erinnert und entsprechend ihr Kreuzchen gemacht. An der schon 100 Mal durchgekauten und daher ungemein vorhersehbaren Geschichte wird es wohl nicht gelegen haben.

Auf der anderen Seite war auch kein anderer der nominierten Filme, die ich gesehen habe (alle außer War Horse, Extreme Loud und Tree of Life), meiner Meinung nach sonderlich Oscar würdig. Persönlich hätte ich den besten Film Preis am ehesten Hugo gegönnt. Auch wenn die "Der kleine Lord" Gedächtnis Handlung bekanntes Territorium beschreitet, wurde ich doch ziemlich von ihr berührt. Dazu baut der Film einfach eine grandiose Atmosphäre auf und dafür gab es am Sonntag ja auch ein paar verdiente technische Auszeichnungen.