GoT[307] "Der Bär und die Jungfrau Hehr" / "The Bear And The Maiden Fair"

[HanSolo]

Und die zweite Folge hintereinander, wo (fast) alle Handlungsbögen am Status quo verharren. Einzig die Jaime/Brienne-Handlung bietet das vom Titel versprochene Highlight, wo Jaime Brienne vom Bären rettet (für Shipper natürlich ne wunderschöne Szene). Ok, und Aria wird vom Hund geschnappt, aber das war's dann auch schon. Sansa ist immer noch am Heulen. Rob knutscht mit seiner Holden. Bran will zur Dreiäugigen Krähe. Und Theon wird immer noch gefoltert (dass man ihn entmannt ist schon heftig und hätte nicht sein müssen, kleine Andeutungen darauf wie im Buch hätten schon gereicht).

3,5 Sterne (und ich hoffe, dass sich die Staffel jetzt bei ihrem Schlusslauf wieder fängt)!

[Leandertaler]

Das ist nun einmal der Charakterunterschied, Rob handelt ehrenhaft und nicht machtpolitisch klug. Die Tyrells, hatten nach Renlys Tod keine bedenken sich neu zu orientieren. Und so richtig unehrenhafte Pläne, wie einem Verbündeten später in den Rücken zu fallen, um sich zu rächen, würden Rob nie einfallen. Andere Mitspieler haben hier weitaus weniger Skrupel.

Ja, das Problem ist, dass Robb völlig unnötige Fehler macht, die idR auf nicht auf eine falsche Einschätzung der Lage, sondern auf reine Dummheit/Ehrgefühle, zurückzuführen sind.

Rob hätte mit den seinen im Norden bleiben sollen, hätte er Maidengraben befestigt, wäre der Norden vom Land aus unangreifbar gewesen. Mit Stannis und Renly als Gegner, den abwarteten Dorne, und dem grünen Tal. Wäre es wäre in Interesse der Lennister gewesen, sich möglichst schnell mit Rob zu einigen, um ihn als möglichen Verbündeten von Stannis auszuschließen. Aber solche politischen Spielchen sind weit weg, von der von Ehrvorstellungen geprägten Politik des Nordens.

Ganz so einfach wäre das nicht gewesen. Ursprünglich wollte Robb überhaupt nicht König werden, er ist nach Süden marschiert, um Druck auf die Lannisters auszuüben und Ned zu befreien.
Dazu kam dann noch, dass die Lannisters Riverrun (in den Riverlands, also südlich der natürlichen Grenzen) belagert haben, nachdem Catelyn Tyrion gefangen genommen hatte, woraufhin Robb die Lannisters dort dann angegriffen und Jaime gefangen genommen hat.
Zum König des Nordens wurde er erst später ausgerufen, als Joffrey Ned exekutieren lies.

Ansonsten frage ich mich auch immer mehr, warum sich Tywin das mit Joffrey noch länger antut, auch wenn er ihn aktuell wohl aus aus dem Geschehen ausschließen kann. Der gehört in irgendeinen Keller gesteckt und an Weihnachten und Ostern, vollgepumpt mit irgendwelchen Drogen, mal kurz auf dem Balkon vorgeführt.

[DefiantXYX]

Und Theon wird immer noch gefoltert (dass man ihn entmannt ist schon heftig und hätte nicht sein müssen, kleine Andeutungen darauf wie im Buch hätten schon gereicht).

War da meine Version geschnitten? Alles deutet äußerst stark darauf hin, aber der tatsächliche Schnitt wurde nicht nachweislich durchgeführt.

Ja, das Problem ist, dass Robb völlig unnötige Fehler macht, die idR auf nicht auf eine falsche Einschätzung der Lage, sondern auf reine Dummheit/Ehrgefühle, zurückzuführen sind.

Welche denn genau?
Die Hochzeit mit der Sanitäterin und dadurch der Bruch seines Versprechens war äußerst dumm, bedenkt man den Zeitpunkt. Allerdings absolut nachvollziehbar.
Lord Karstark zu köpfen war notwendig. Zu welchem Preis sollte er König werden, wenn er Kindermord und Befehlsverweigerung duldet?
Wenn er auf das gleiche Niveau verfällt wie seine Feinde, wäre ein Sieg bedeutungslos.

[Leandertaler]

Welche denn genau?
Die Hochzeit mit der Sanitäterin und dadurch der Bruch seines Versprechens war äußerst dumm, bedenkt man den Zeitpunkt. Allerdings absolut nachvollziehbar.
Lord Karstark zu köpfen war notwendig. Zu welchem Preis sollte er König werden, wenn er Kindermord und Befehlsverweigerung duldet?
Wenn er auf das gleiche Niveau verfällt wie seine Feinde, wäre ein Sieg bedeutungslos.

Genau die. Es wäre überhaupt kein Problem gewesen Karstark am Leben zu lassen und auch die eigene Hochzeit hätte er verschieben können. Beides wäre IMHO kein allzu hoher Preis gewesen für die Truppen, die er damit behalten hätte. Wer nicht bereit ist, sich die Finger schmutzig zu machen, der sollte eben nicht König spielen wollen und schon gar nicht in einem Bürgerkrieg. So führt er die eigenen Leute dann bloß in's Verderben.

[Anthea]

...
Es ja wohl schon eine Weile her, dass der Hund nach dem Duell gehen durfte. Seit dem hält er sich in unmittelbarer Nähe zu einer gefährliche Truppe auf, die äußerst vorsichtig und wachsam sein muss. Wie lange kann das wohl gut gehen? Erinnert mich ein wenig an die bekloppten Forscher in Star Trek, die meinten jahrelang unentdeckt hinter einen Kubus herfliegen zu können.


Keine Ahnung, in einer Fantasiewelt ist vieles möglich. Auf jeden Fall mehr als einfach nur ein kranker Spinner, der sich freut endlich mal einen Lord foltern zu können.

Woran misst du >eine Weile her<? Ich denke nicht, dass so viel Zeit seit seiner Freilassung vergangen ist und er lauert halt im Wald, beobachtet mit etwas Abstand und wartet auf seine Chance. Arya ist blindlings losgerannt und da der Hund alles im Blick hatte, war es ein Leichtes für ihn, sich Arya zu schnappen.
Das beantwortet aber leider noch nicht meine Frage, was du mit, dass der Hund abermals ein so großes Risiko eingegangen ist, meintest.
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Diese Fantasywelt lebt aber hauptsächlich von den Menschen mit all ihren Stärken, Schwächen, Fehlentscheidungen, Leidenschaften usw und setzt die fantastischen Elemente eher dezent ein.

[HanSolo]

War da meine Version geschnitten? Alles deutet äußerst stark darauf hin, aber der tatsächliche Schnitt wurde nicht nachweislich durchgeführt.

Auch wenn man das Abschneiden nicht genau gesehen hat, geht IMO schon recht eindeutig hervor, dass Theon seine Männlichkeit nun los ist. Im Buch (wo der ganze Strang sowieso im Off stattfindet) gibt es 1, 2 kleine Andeutungen darauf, dass Theon in seiner Gefangenschaft vielleicht entmannt wurde, aber wissen tut es der Lese bis jetzt nicht genau.

Welche denn genau?
Die Hochzeit mit der Sanitäterin und dadurch der Bruch seines Versprechens war äußerst dumm, bedenkt man den Zeitpunkt. Allerdings absolut nachvollziehbar.
Lord Karstark zu köpfen war notwendig. Zu welchem Preis sollte er König werden, wenn er Kindermord und Befehlsverweigerung duldet?
Wenn er auf das gleiche Niveau verfällt wie seine Feinde, wäre ein Sieg bedeutungslos.

Wie weit man als "Ritter ohne Furcht und Tadel" kommt, der sich nie auf das Niveau seiner Feinde hinablässt, hat man bei Ned Stark gesehen. Tyrion und mittlerweile Jaime sind auch eher sympathisch postive Charaktere, aber wissen eben auch sich im "Spiel der Throne" zu behaupten. Außerdem hätte er seine Herzallerliebste einfach noch nicht heiraten müssen und alles wäre bei den Freys noch in Butter.

[DefiantXYX]

Genau die. Es wäre überhaupt kein Problem gewesen Karstark am Leben zu lassen und auch die eigene Hochzeit hätte er verschieben können.
Beides wäre IMHO kein allzu hoher Preis gewesen für die Truppen, die er damit behalten hätte. Wer nicht bereit ist, sich die Finger schmutzig zu machen, der sollte eben nicht König spielen wollen und schon gar nicht in einem Bürgerkrieg. So führt er die eigenen Leute dann bloß in's Verderben.

Wäre beides möglich gewesen, aber wie würde der König des Nordens dastehen? Sobald der Feind besiegt ist heiratet man dann plötzlich eine andere Frau?
Oder man köpft dann erst Lord Karstark?
Unterm Strich würde so eine Herrschaft nichts ändern, nur ein Tyrann würde gegen einen anderen getauscht.
Die Werte nach denen die Starks leben und handeln mögen dämlich erscheinen, aber auf lange Sicht gesehen ist das ein Versuch die Welt zu verbessern.
Robb macht sich übrigens mMn nach die Hände schmutzig, in dem er z.B. Karstark selbst tötet und ihm sein Verhalten nicht durchgehen lässt.

Woran misst du >eine Weile her<? Ich denke nicht, dass so viel Zeit seit seiner Freilassung vergangen ist und er lauert halt im Wald, beobachtet mit etwas Abstand und wartet auf seine Chance. Arya ist blindlings losgerannt und da der Hund alles im Blick hatte, war es ein Leichtes für ihn, sich Arya zu schnappen.

Da ich nach wie vor annehme, dass alle Handlungsstränge annähernd parallel verlaufen. Die rote Priesterin ist z.B. in der Zeit ziemlich viel herumgereist. John Snow und Gefährten sind zur Mauer, über die Mauer und ein ganzes Stück weiter gekommen. Jaime´s Hand ist recht gut verheilt. Das deutet alles auf mehrere Tage, vielleicht sogar Wochen hin.

Das beantwortet aber leider noch nicht meine Frage, was du mit, dass der Hund abermals ein so großes Risiko eingegangen ist, meintest.

Nachdem er bereits einmal von eben diesen Leuten gefangen und fast getötet wurde, sucht er weiterhin ihre Nähe. Ich würde das Weite suchen...

[Leandertaler]

Wäre beides möglich gewesen, aber wie würde der König des Nordens dastehen? Sobald der Feind besiegt ist heiratet man dann plötzlich eine andere Frau?
Oder man köpft dann erst Lord Karstark?
Unterm Strich würde so eine Herrschaft nichts ändern, nur ein Tyrann würde gegen einen anderen getauscht.
Die Werte nach denen die Starks leben und handeln mögen dämlich erscheinen, aber auf lange Sicht gesehen ist das ein Versuch die Welt zu verbessern.
Robb macht sich übrigens mMn nach die Hände schmutzig, in dem er z.B. Karstark selbst tötet und ihm sein Verhalten nicht durchgehen lässt.

Es gibt da schon noch ein paar Stufen zwischen Jesus und einem Tyrannen. Die Welt kann er jedenfalls nur verbessern, wenn er gewinnt, nur tut er eben alles, um das zu verhindern.
Walder Frey hat er jedenfalls so oder so betrogen und Lord Karstark erst später zu bestrafen, indem man ihn dann z.B. irgendwo in's Exil schickt, wäre sinnvoller und würde ihn nicht zu irgendeinem Tyrannen machen.

Von dem Gedanken eines sauberen Kriegs kann man sich sowieso verabschieden. Robbs Soldaten werden auf ihren Feldzügen genauso plündern und vergewaltigen, wie alle anderen auch. Das ist übrigens etwas, dass auch Daenerys noch wird lernen müssen. Die Unsullied mag sie unter Kontrolle haben, aber die werden nicht ausreichen, um Westeros zu erobern und wenn sie mal da ist, wird sie viel Freude dabei haben, ihre Truppen zu ernähren. Denn während die Bürgerkriegsparteien sich zumindest teilweise auf ihre Heimatorte und die bereits vorhandene Logistik verlassen können, klappt das in ihrem Fall wohl eher weniger.

[DefiantXYX]

Das ist übrigens etwas, dass auch Daenerys noch wird lernen müssen. Die Unsullied mag sie unter Kontrolle haben, aber die werden nicht ausreichen, um Westeros zu erobern und wenn sie mal da ist, wird sie viel Freude dabei haben, ihre Truppen zu ernähren. Denn während die Bürgerkriegsparteien sich zumindest teilweise auf ihre Heimatorte und die bereits vorhandene Logistik verlassen können, klappt das in ihrem Fall wohl eher weniger.

Das glaube ich nicht. So wie es in letzter Zeit für sie läuft erwarte ich in Westeros offene Tore für sie und ihre Armee. Die Leute sehen sie als Befreierin und bewerfen sie förmlich mit gutem Essen.
Nach der Zeit bei den Dothraki dürfte sie wohl auch eigentlich nichts mehr schocken, was ihre Armee tun könnte.

Bei Robb bleibe ich dabei: Was bringt mir letztendlich der Sieg, wenn ich mich für die Hälfte meiner Taten schämen muss und die andere Hälfte macht mich entweder zu tiefst unglücklich und/oder stellt mich als Lügner dar.

[Anvil]

Wen siehst du in Westeros als ihren Verbündeten bzw. Targaryen-Loyalisten?

[Enas Yorl]

Wen siehst du in Westeros als ihren Verbündeten bzw. Targaryen-Loyalisten?

SPOILERDorne! Das Haus Martell, hat noch eine Rechnung offen, für die Ermordung von Elia Martell (verheiratet gewesen mit Kronprinz Rhaegar Targaryen) durch Gregor Clegane. Das wird später noch in den Büchern relevant.

[Anvil]

Die Frage war eher an Defiant als Buchunkundigen gerichtet. Direkte Spoiler aus dem Buch innerhalb der Episodenthreads bitte nach Möglichkeit vermeiden.

[Anthea]

...

Nachdem er bereits einmal von eben diesen Leuten gefangen und fast getötet wurde, sucht er weiterhin ihre Nähe. Ich würde das Weite suchen...

Er hat nichts außer dem, was er am Leibe trägt (plus seinem Pferd). Die BoB hat ihn beraubt und ihm so die Möglichkeit genommen, sich ordentlich zu verpflegen und weiterzukommen... (Schiff nach Essos nehmen..., sich abzusetzen). Eigentlich hat er nichts zu verlieren und wenig zu befürchten von der BoB, denn immerhin wurde er von deren Gott für unschuldig erklärt. Er wurde gefangen, aber nicht einfach ermordet, sondern ordentlich und angemessen behandelt (außer dem Diebstahl). Er läuft kaum Gefahr, getötet zu werden... Er will sein Gold zurück oder eine andere Möglichkeit, die ihm nun direkt in die Arme gerannt ist. Er hat nun das Gleiche vor, wie die BoB.... Kaum Risiko, gute Möglichkeit für ihn, Geld und damit eine Lebensgrundlage zu erlangen... und das auf dort üblichem Wege des Geiselaustausches. Also gilt es erst einmal, in der Nähe zu bleiben, im Verborgenen zu beobachten und auf eine Gelegenheit zu lauern. Du und ich und die meisten anderen würden natürlich das Weite suchen, aber nicht einer der besten, wütendsten und agressivsten Kämpfer von Westeros. Wenn der beim Duell mit Dondarrion nicht noch die Auswirkungen seines Vollrausches zu spüren bekommen hätte, wäre der Kampf relativ schnell zugunsten des Hundes ausgegangen. Auch so war er noch gefährlich genug... und etwas lebensmüde ist er zuweilen auch.... KA, jedenfalls freue ich mich schon riesig darauf, wie es mit ihm und Arya weitergeht.

[DefiantXYX]

Wen siehst du in Westeros als ihren Verbündeten bzw. Targaryen-Loyalisten?

Auf dem Papier sehe ich da niemanden. Aber sobald sie ankommt und ihren Charme versprüht und allen Freiheit, Reichtum und Ruhm durch ihre Regentschaft verspricht, werden sicherlich viele bereitwillig ihr folgen. Natürlich kommt noch ein wenig Drachenzauber hinzu

KA, jedenfalls freue ich mich schon riesig darauf, wie es mit ihm und Arya weitergeht.

Da kann ich zustimmen. Der Hund ist zwar kein Khal Drogo, aber er hat Potential!

[Leandertaler]

Bei Robb bleibe ich dabei: Was bringt mir letztendlich der Sieg, wenn ich mich für die Hälfte meiner Taten schämen muss und die andere Hälfte macht mich entweder zu tiefst unglücklich und/oder stellt mich als Lügner dar.

Er müsste sich überhaupt nicht schämen, schließlich wäre das alles für einen guten Zweck gewesen. Und Frey hat er doch so oder so betrogen, im anderen Fall hätte er ihn nur ein Bisschen mehr betrogen. Nach dem Bürgerkrieg würde sich auch keiner mehr für diese Lappalien interessieren.