GoT[506] "Ungebeugt, Ungezähmt, Ungebrochen" / "Unbowed, Unbent, Unbroken" - SciFi-Forum

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GoT[506] "Ungebeugt, Ungezähmt, Ungebrochen" / "Unbowed, Unbent, Unbroken"

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    #46
    Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
    Theon hat dieses Gesicht auch wenn er Kartoffeln schälen sollte und ihm eine runterfällt, vor lauter Angst Ramsey könnte ihn dafür bestrafen. Ich würde die Reaktion eines völlig verstörten und misshandelten Jünglings nicht überbewerten.
    Das könnte man auch so sehen: Ramsey/Reek-Szenen sind immer schon Szenen des Sadismus und der Folter gewesen (und sind darum auch ähnlich in Bildgebung und musikalischer Untermalung), da reiht sich die Sansa-Szene als Folterszene also nahtlos ein. Da find ich dann Tibos Ansatz (der das Schreckensszenario an sich wenigstens nicht bestreitet) noch spannender, ob hier vielleicht Theon sogar der eigentliche Haupt-Adressat des Sadismus ist. (Dann wäre Sansa, eigentlich ja Hauptfigur, allerdings noch stärker zu einem Plot-Device degradiert, das wäre also evtl. für die Diskussion, an der ich mich bislang nicht beteiligt habe, ob die Serie nun tendenziell frauenfeindlich ist, wieder ein gewisses Argument).
    Wie auch immer, an dieser Stelle müssen wir dann wohl einfach konstatieren, dass wir nicht weiter zusammenkommen, meine Punkte habe ich möglichst genau dargelegt und alles weitere meinerseits wäre ab dem Punkt dann einfach redundant.
    Zitat von DefiantXYX
    Spontan fällt mir aber Rambo 2 ein, als sich die Asiatin prostituiert, um Rambo zu retten.
    Der Film ist lang her bei mir, ich habe die Inhaltsangabe auf Wp zu Hilfe genommen. Der Film als ganzes ist ja erst mal noch kein Racheszenario. Außerdem ist in dieser One-Man-Show die Frau (wie alle anderen) nur eine sehr unbedeutende Nebenrolle. Wenn ich es richtig lese, tut die Frau dann das was sie tut aber, um Rambo zu helfen/retten (schreibst du ja auch selbst), als er in Gefangenschaft gerät. Sei es aus Freundschaft/Liebe zu Rambo (ich habe dunkel einen Kuss in Erinnerung) oder aus der Hoffnung, ins gelobte Land USA mitgenommen zu werden, sie handelt jedenfalls nicht aus Rache. Zu einem Racheszenario wird dieser Film erst mit dem Tod der Frau. Dann erst entfesselt sich eine Art medeischer Zorn, wie ich ihn weiter oben beschreibe. Der Rächer ist bereit, alle Brücken hinter sich niederzubrennen und maßlos „Amok“ zu laufen. Höhepunkt der Rache wäre der Punkt, wo er Murdock das Messer in den Kopf rammt. Hier findet er aber das Maß wieder und damit zur Humanität zurück (wie es sich für einen Filmhelden, zumal der 80er, gehört).
    Zitat von DefiantXYX
    Oder diverse Jack Bauer Momente, in denen er sich bewusst gefangen nehmen und foltern lässt, um Terroristen dennoch zu stoppen.
    Ich hab 24 nicht gesehen, gehe aber davon aus, dass Bauer als CIA-Agent kampftechnisch eine Art Elitesoldat mit entsprechender Ausbildung ist (popkulturell also auch eine typ. männliche Superhero-Figur ist (durch den realist. Ansatz (?) der Serie natürlich mit den entsprechenden Abstrichen)). Ein abgezockter, harter Hund, der in dem Moment tatsächlich weiß, was er macht und damit eine ganz andere Art von Figur ist als Sansa. Und es wäre im Sinne der Inszenierung zu fragen, wie das genau gemacht ist, ob er wirklich in einem Moment absoluter Hilflosigkeit, Schwäche und Erniedrigung gezeigt wird (z.B. durch anale Penetration) oder es doch filmsprachlich(!) eher als Stärke in der Schwäche dargestellt ist (was ich mal vermuten würde).
    Zudem weise ich darauf hin, dass auch das kein Racheszenario ist. Bauer handelt doch ganz offensichtlich so, um andere Menschen zu retten oder iwS Schaden von seinem Land abzuwenden (also das ganz klassische Verhalten eines Helden oder heldenhaften Soldaten, der im Notfall bereits ist, für einen höheren Wert sich selbst zu opfern).

    Zurück zu Sansa und der Serie: Mal unabhängig vom Davor und Danach, wo das folgende wohl auch nicht gut reinpassen würde, aber man stelle sich die Szene mal so vor: Sansa hat Greyscale und nicht mehr lange zu leben (Zusatzannahme: Anders als in der Serie würde diese Krankheit schneller und tödlicher verlaufen). Die Szene müsste nicht viel anders inszeniert sein, eine leicht andere Musik, natürlich ein sehr stark anderer Gesichtsausdruck Sansas (kein Weinen, keine Schreie, Entschlossenheit), Theons entsetztes Gesicht dann, als er die Schuppen an Sansas Achillessehne erblickt. Und Ramsey, dem dann ab der nächsten Folge der Schniepi abfault.
    Das wäre eine Rachesituation auf Augenhöhe, wo die Rächerin bewusst Leid und Demütigung in Kauf nimmt, um das Ziel ihrer Rache mit in den Abgrund zu reißen. In einem solchen Szenario hätte aber zumindest die Figur ein Stück ihrer Würde behalten können.
    Oder auch bezogen auf den gesamten (vermeintlichen) Racheplan: Vorher in irgendeiner Form klar in Bild und/oder Wort gezeigt: Ja, die Boltons haben meine Familie umgebracht, dafür werde ich sowohl Roose als auch Ramsey umbringen und auch Walda mit ihrer Brut, koste es was es wolle, ich weiß, dass ich dabei draufgehe, aber nichts kann mich jetzt mehr aufhalten, das ist es mir wert.
    Nicht wörtlich natürlich, aber es muss doch für ein gutes Racheszenario zunächst das erlittene Unrecht am Anfang stehen und unmittelbar und deutlich hervortreten, dann folgt für die Rachefigur der innere Point of no return. Genau das ist aber der Punkt, der eine Figur gewissermaßen automatisch wachsen lässt, sie „ermächtigt“, sie stark macht. Dann muss der Plan (oder Teile des Plans wenn eine bestimmte Pointe es erfordert, nicht alles zu enthüllen) oder das konkrete Ziel der Rache den Zuschauern unterbreitet werden. Wir, die wir mit der Hauptfigur identifiziert sind, nehmen ja Teil an der Rache, also müssen wir das auch wissen. Die Spannung erwächst nämlich dann daraus, dass wir mitverfolgen können, wie der Plan umgesetzt wird, wo etwas schief geht, wo er zu scheitern droht (auch: wo es möglicherweise die Identifikationsfigur zu entmenschlichen droht, was uns vor moralische Dilemmata stellt) usw.
    Ab da kann unsere Figur wie gesagt auch Rückschläge erleiden oder in Situationen der (Schein-)Schwäche geführt werden. Aber es ist doch irgendwo ein Widerspruch in sich, wenn eine derart „stark“ gewordene Figur in eine Situation absoluter Hilflosigkeit und Erniedrigung geführt wird.
    Es gibt ja nun wohl ziemlich viele verschiedene Arten eine Vergewaltigung filmisch zu inszenieren (mir fällt sogar ein Film ein, wo das mit Humor passiert und dennoch die Würde der Frau gewahrt bleibt). Wenn man allerdings eine Rächerin (entfesselt, stark) inszenieren will, dann macht es halt imho keinen Sinn sie während ihrer Rache wieder in einer absoluten Schwächeposition darzustellen.
    Ok, jetzt könnten wir uns natürlich noch die Frage stellen, ob die gezeigte Vergewaltigung vielleicht erst der Ausgangspunkt der Rache sein soll, ob also der Point of no return erst jetzt folgt. Dann passt aber halt das vorige „Avenge them!“ wiederum überhaupt nicht hinein.
    Und überhaupt ist dieses „Avenge them!“ doch eigentlich auch völliger Blödsinn, denn wenn das auch nur ansatzweise eine ernst gemeinte Bedeutung haben soll, dann kann das nur heißen: „Bringe sie um!“ (Blutrache). Wie Sansa das bewerkstelligen soll, wird aber in dieser Szene von Volley-Finger in keinster Weise erklärt. Und später in der Krypta wird dann auch nur gesagt: „Bleib immer schön passiv, du bist Instrument, damit Stannis kommt und er wird kommen und dich retten und wenn nicht, dann wickel halt Ramsey um den Finger. Wie? Wirst du schon wissen wie“. Einer (vermeintlichen) Rächerin als Racheplan zu empfehlen passiv zu bleiben, bis andere die Kohlen aus dem Feuer geholt haben... Schwachsinn!
    Also imho passt das alles bislang vorne und hinten nicht wirklich zusammen mit dem Racheszenario, aber sei es drum. Für mich ist die Diskussion dann an diesem Punkt auch so langsam erschöpft fürs erste. Meine Gedanken dazu sollten klar genug geworden sein. Vielleicht wissen wir nach den nächsten Folgen mehr.
    Ich füge hinzu, dass ich unabhängig von meiner Bewertung die präzisen Beobachtungen zu einzelnen Sansa-Blicken von spidy natürlich schon beachtenswert und interessant finde und bin gespannt, ob und was sie daraus machen werden. Das ändert aber erst mal nichts an meiner Grundhaltung zu diesem ganzen sog. Rachekomplex.

    @Tibo:
    Zu Cersei hat spidy schon was gesagt. Dazu ergänzend: Die Figur wird erst spät ab ca. Band 4 POV. Ab da muss sie halt mit mehr Innenleben ausgestattet werden. Also zaubert man ein Schlüsselereignis in Form von besagter Prophezeiung aus dem Hut und erzählt ein bisschen die Geschichte eines beginnenden und zunehmenden Wahnsinns. Dabei handeln Menschen dann bisweilen irrational.
    Zu Theon: Warum Ramsey genau Theon quält weiß ich nicht. Ich kann aber drei Erklärungsmuster
    vorschlagen, warum es Ramsey „gibt“.
    Erstens könnte er selbst reines Mittel zum Zweck sein, um die Figur Theon entwickeln zu können. Zweitens könnte es sein, dass man einen starken Antagonisten aufbauen will (also eine Figur, die man so richtig hassen kann), an der sich dann ein Protagonist zwischenzeitlich abarbeiten kann. Es deutet einiges darauf hin, dass dieser Protagonist SPOILERJon Snow sein könnte. Drittens könnte er reiner Selbstzweck sein, um ein bisschen mehr Torture Porn zu haben, sprich: Effekthascherei.
    Ich würde eine Mischung aus 1 und 2 vermuten. Ob 3 eine Rolle spielt ist immer sehr schwer zu beantworten, nicht nur hier. Das ist ja immer eine Gratwanderung bei Gewaltdarstellungen (und die Bewertung hängt vermutlich auch stark von persönlichen Präferenzen ab).
    Grüße
    FL
    Zuletzt geändert von Fritz Lang; 24.05.2015, 16:23.

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      #47
      Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
      Dann solltest du nochmal genauer hinschauen. Die "echte" Sansa siehst du in Szenen wie der wo sie ein Bad nimmt. Entschlossener Blick, nachdenklich, ernst, kalkulierend.
      Ein Ehevollzug mit einem wahnsinnigen Irren willig in Kauf nehmen, um anschließend was zu tun? Auf Stannis warten?

      Sorry, ich schließe mich da voll und ganz Fritz Lang an. Irgendwas passt da vorne und hinten nicht und ich wage stark zu bezweifeln, dass ein möglicher Twist da noch die Kohlen aus dem Feuer holen kann.

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        #48
        Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
        Daeneris wude auch verkauft und vergewaligt und ging daraus als neugeborene starke Frau hervor.
        Sansa wird auch gewissermaßen verkauft, sie verkauft sich ja quasi selbst und sie wusste ja was kommen wird.
        Das wusste sie nicht. Ramsey kam auch für LF praktisch aus dem Nichts, er hat offenbar keine Informationen über ihn.
        Er wird wohl vermutet haben das er relativ "normal" ist ( was immer das in dieser Serie bedeutet ).
        Sansa selber hat bisher überhaupt keine sexuellen Erfahrungen gemacht, Tyrion hat sie schließlich nicht angerührt.
        Auch Lord Bolton ist vermutlich nicht wirklich bewusst wie gestört sein Sohn eigentlich ist.
        Was ich mich bei der ganzen Geschichte nicht verstehe :
        Empfindet LF wirklich etwas für Sansa oder ist das ALLES reine Politik ?
        Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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          #49
          Im Buch hegt Littlefinger sicherlich Gefühle für Sansa, weil er in ihr die junge Catelyn sieht. Beim Serien-Littlefinger bin ich mir da nicht so sicher. Egal ob er wusste wie krank Ramsey ist oder nicht, er hätte Sansa wohl nie an ihn "verkauft".

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            #50
            Zitat von prince Beitrag anzeigen
            Das wusste sie nicht. Ramsey kam auch für LF praktisch aus dem Nichts, er hat offenbar keine Informationen über ihn.
            Niemals. Nicht Littlefinger. Er weiß genau was er tut und mit wem er etwas tut.
            Auch Lord Bolton ist vermutlich nicht wirklich bewusst wie gestört sein Sohn eigentlich ist.
            Glaube ich auch nicht. Er sieht doch, dass sich sein Sohn einen verstümmelten Mann als Haustier hält. Eventuell könnte Bolton wie Tywin gewisse ganz offensichtliche Dinge aktiv ausblenden, um sich seinen Sohn etwas schöner zu machen.

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              #51
              Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
              Niemals. Nicht Littlefinger. Er weiß genau was er tut und mit wem er etwas tut.
              Der Autor der Episode hat in einem Interview klargestellt, dass LF tatsächlich nichts über Ramsay wusste.

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                #52
                Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                Der Autor der Episode hat in einem Interview klargestellt, dass LF tatsächlich nichts über Ramsay wusste.
                Das Problem ist immer, sofern das durch das gezeigte in der Episode nicht klar wird, ist das vollkommen egal. Das hilft uns jetzt vielleicht in der Diskussion, kann für die Interpretation der Episoden und deren Handlung keine Rolle spielen. Der Autor kann schließlich auch behaupten, dass im Keller der Schwarzen Festung Rosa Elefanten gehalten werden

                So wie Littlefinger bisher in der Serie handelte und gezeigt wurde, ist kaum vorstellbar, dass er nichts von Ramsays Schaden wusste.
                "Steigen Sie in den Fichtenelch! - Steigen Sie ein!"

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                  #53
                  Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
                  Das Problem ist immer, sofern das durch das gezeigte in der Episode nicht klar wird, ist das vollkommen egal. Das hilft uns jetzt vielleicht in der Diskussion, kann für die Interpretation der Episoden und deren Handlung keine Rolle spielen. Der Autor kann schließlich auch behaupten, dass im Keller der Schwarzen Festung Rosa Elefanten gehalten werden
                  Ja kann er. Er, als der Autor, weiss, das der Elefant später noch relevant wird, sonst würde er ihn nicht dort platzieren.
                  Genauso siehts aus mit LF. Dass er nichts über Ramsay wusste ist die Intention des Autors und wird daher auch weiter mit in die Darstellung der Figur einfließen.

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                    #54
                    Nur ist der Elefant nicht dort platziert, weil der Autor es irgendwo in irgendeinem Interview gesagt hat. Der Elefant ist erst platziert, wenn es in der Serie ersichtlich (erwähnt, gezeigt, angedeutet) wurde.

                    Klar kann LF in einer späteren Folge irgendwann erzählen, dass er nix von Ramsay wusste. Wäre aber IMO sehr unglaubwürdig für seinen Charakter, so wie bisher gezeigt.
                    "Steigen Sie in den Fichtenelch! - Steigen Sie ein!"

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                      #55
                      Das sehe ich genauso. Allein das Gespräch zwischen Littlefinger und Ramsay indem er ihm sagt, dass er ihr nie schaden würde, macht es für mich offensichtlich, dass Littlefinger zumindest ahnt, was auf Sansa zukommt.
                      Opa fuhr den Hasen tot und brät ihn zum Abendbrot. | Goodbye Galaxy!

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                        #56
                        Zitat von prince Beitrag anzeigen
                        Was ich mich bei der ganzen Geschichte nicht verstehe :
                        Empfindet LF wirklich etwas für Sansa oder ist das ALLES reine Politik ?
                        Wenn Liebe bedeutet, dass neben dem eigenen Begehren auch die Sorge um das Wohl des Geliebten eine zentrale Rolle spielt, dann kann man das klar mit Nein beantworten. Er hat ihren Vater unmittelbar ans Messer geliefert und durch seine Dolch-Story zumindest mittelbar auch den ganzen Niedergang der Stark-Familie mit zu verantworten, das alles spricht bereits für sich.

                        Aber selbst wenn man nur das eigene Begehren zugrunde legen würde, wirkt da vieles seltsam.
                        Wie Han Solo schon andeutet, LF sieht in ihr eine Art junge Cat (das alles kommt in den Büchern etwas ausführlicher rüber), in die er als Jugendlicher verliebt war, die er aber nicht "haben" konnte. Das wirkt also auch schon mehr wie eine Obsession, so als müsste er eine erlittene Kränkung oder Minderwertigkeitskomplex aus der Vergangenheit kompensieren. Das Begehren würde sich also gar nicht wirklich auf die Person Sansa richten, sondern wäre bereits eine Projektion. So ähnlich wie wenn eine narzisstische Persönlichkeit ein Gegenüber nicht wirklich liebt, sondern nur in dem Sinn, dass dadurch in einer Art Rück-Spiegelung das eigene Ich erhöht wird.

                        In der aktuellen Staffel wirkt das Ganze auf mich aber noch seltsamer (um nicht zu sagen widersprüchlich).
                        Denn so leichtfertig wie er sie an die Boltons „verscherbelt“ (auch ungeachtet der Frage, wie genau er nun über Ramsey informiert war), scheint sie jetzt endgültig nur noch eine weitere bedeutungslose Schachfigur auf seinem Brett zu sein. Denn wenn es ihm wirklich um ihr Wohlergehen gehen würde (und sei dies auch nur aus rein narzisstischen Motiven heraus), dann hätte er sie nach vorher gut ausgehandelten Konditionen (z.B. dass er selbst an ihrer Seite Warden of the North wird) auch einfach und mit viel geringerem Risiko für Sansa an Stannis übergeben können.
                        Kann natürlich auch sein, dass die Widersprüche daher kommen, dass das alles nicht so wirklich toll geschrieben ist (s.u.)
                        Zitat von spidy1980
                        Der Autor der Episode hat in einem Interview klargestellt, dass LF tatsächlich nichts über Ramsay wusste.
                        Zitat von Dr. Bock
                        So wie Littlefinger bisher in der Serie handelte und gezeigt wurde, ist kaum vorstellbar, dass er nichts von Ramsays Schaden wusste.
                        Ich denke, die Szene, die deutlich machen sollte, dass er über Ramsey nicht alles wusste, war die auf dem Wehrgang eine oder zwei Folgen vorher, wo er dann von Roose unterbrochen wurde. (Ich vermute, die Szene meint auch Earmaster, nur dass er andere Schlüsse draus zieht).
                        Dass das dennoch nicht für alle so rüberkommt, bzw. sich damit beißt, dass LF bislang als eine Art über alles informiertes Mastermind dargestellt ist, könnte sich auch einfach dadurch erklären, das dieser ganze Arc schlicht und ergreifend nicht gerade zum Besten gehört, was diese Serie bislang drehbuchtechnisch zu bieten hatte.
                        Das "Avenge Them" als solches war bereits Blödsinn und je nach LFs endgültigem Plan wirft auch die Szene in der Krypta und überhaupt dieses ganze extrem auf tönernen Füßen stehende Gamblertum erhebliche Fragen auf und wirkt imho mehr wie in einer schlechten Seifenoper. (Schlecht nicht gemeint im Sinne der Spannung oder Dramatik, sondern bezogen auf Begriffe wie "Notwendigkeit" oder "Logik" einer fiktiven Handlung).
                        Grüße
                        FL

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                          #57
                          Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
                          Das Problem ist immer, sofern das durch das gezeigte in der Episode nicht klar wird, ist das vollkommen egal.
                          Sehe ich auch so. Autoren machen ihren Job und die Serie ist für sie wohl nicht das, was sie für ihre Fans ist. Wenn Morgen der Geldgeber sagt mach noch ne Staffel, biegt der Autor seine Geschichte zu recht und soll er noch eine Staffel machen, streckt er alles. Das ist sein Job.

                          Der Fan sieht das bisher Geschehene und interpretiert genau dies.
                          Wenn LF hier wirklich blauäugig agiert und Sansa irgend einem Bastard herschenkt, weil er meint dadurch irgendwie einen Vorteil zu erhalten, dann beißt sich das mit all dem was er bislang getan hat.

                          Ich sehe durchaus die Problematik, dass Sansa in Winterfell eingebaut werden muss, weil man sonst keine Handlung für sie hätte und es in und um Winterfell auch keine wirklich Handlung geben würde.
                          Ich denke auch, dass LF die Situation ein wenig falsch eingeschätzt haben könnte. Die Boltons und Ramsay handeln nicht so wie er vielleicht hofft, sprich sie streben nicht immer mehr Macht an, sie wollen einfach den Norden beherrschen.

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                            #58
                            Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
                            Der Fan sieht das bisher Geschehene und interpretiert genau dies.
                            Wenn LF hier wirklich blauäugig agiert und Sansa irgend einem Bastard herschenkt, weil er meint dadurch irgendwie einen Vorteil zu erhalten, dann beißt sich das mit all dem was er bislang getan hat.
                            Dem stimme ich einerseits zu. Andererseits ist aber auch das Gegenteil wahr: Denn wenn er wohlwissend Sansa in solche Gefahr und Seelennot bringt, dann ist sie für ihn nicht mehr wert als Dreck. Und auch das beißt sich mit der ein oder anderen Szene aus dieser, vor allem aber aus der letzten Staffel.
                            Insofern eben mein Schluss, dass das alles nicht wirklich durchdacht geschrieben ist.
                            Grüße
                            FL

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                              #59
                              Zitat von Fritz Lang Beitrag anzeigen
                              Dem stimme ich einerseits zu. Andererseits ist aber auch das Gegenteil wahr: Denn wenn er wohlwissend Sansa in solche Gefahr und Seelennot bringt, dann ist sie für ihn nicht mehr wert als Dreck.
                              Finde ich viel zu hart ausgedrückt. Sansa liegt ihm ganz sicher am Herzen und er hätte wohl auch nichts dagegen sie als Frau zu besitzen.
                              Aber er scheint nicht mehr der dumme Junge zu sein, der sich in eine Frau verliebt hat die er nicht bekommen hat und sich dabei lächerlich macht.
                              Er strebt nach der Macht, geht dabei über Leichen und muss er dabei Figuren für den Sieg opfern, sind das nicht nur Bauern sondern in diesem Fall vielleicht seine Königin.

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                                #60
                                Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
                                Finde ich viel zu hart ausgedrückt. Sansa liegt ihm ganz sicher am Herzen und er hätte wohl auch nichts dagegen sie als Frau zu besitzen.
                                Aber er scheint nicht mehr der dumme Junge zu sein, der sich in eine Frau verliebt hat die er nicht bekommen hat und sich dabei lächerlich macht.
                                Er strebt nach der Macht, geht dabei über Leichen und muss er dabei Figuren für den Sieg opfern, sind das nicht nur Bauern sondern in diesem Fall vielleicht seine Königin.
                                Du schreibst im ersten Satz, dass sie ihm "ganz sicher" am Herzen läge und im letzten, dass sie eine Schachfigur für ihn sei, die er bereit wäre zu opfern.
                                Siehst du darin keinen Widerspruch?
                                Und wie passt das bei dir zusammen, dass er sie als Frau "besitzen" möchte, während du hier an anderer Stelle schriebst, dass Sansa freiwillig ihren Körper opfere?
                                Vielleicht war auch meine Aussage, sie sei für ihn nichts wert, etwas missverständlich ausgedrückt. "Wert sein" könnte man ja in zweifacher Hinsicht verstehen:
                                1. rein instrumentell. In dem Sinn ist ein Bauer beim Schachspiel weniger Wert als eine Dame/Königin
                                2. dass man jemanden als Person wertschätzt, er einem etwas bedeutet. (So habe ich den Satz gemeint)
                                Zwischen beidem besteht ein fundamentaler Unterschied.
                                Grüße
                                FL

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