Tag 6 - Gesamtbetrachtung [massive Spoiler] - SciFi-Forum

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Tag 6 - Gesamtbetrachtung [massive Spoiler]

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    Tag 6 - Gesamtbetrachtung [massive Spoiler]

    So, ich habs vor einem Jahr schonmal mit eher bescheidenem Erfolg versucht, aber als unverbesserlicher Optimist, mach ich auch nach der sechsten Staffel wieder einen Thread auf, in dem der Tag insgesamt bewertet und diskutiert werden soll.
    So wie man zwischen den Zeilen liest, gibt es noch genügend Leute, die die neusten Folgen kennen. Also schreibt!

    Ich persönlich war von Tag 6 in seiner Gesamtheit leider nicht so begeistert. Die ersten Stunden waren einsame Spitze und zeigten uns mit den besten Einstieg einer 24-Staffel bisher. Wir hatten die bedrohliche Situation in den USA, einen gebrochenen Jack Bauer und schließlich sogar die Zündung der Atombombe in der Nähe von LA.

    Danach gings dann aber leider abwärts. Zu sehr verfielen die Autoren in altbekannte Schemata, von Jacks Folternachwirkungen merkte man bald gar nichts mehr. IMHO hätte man Assad vielleicht am Leben und dieses Attentat auf Palmer weg lassen sollen. Obwohl mir gefiel, dass man mit Waynes Verletzungen erfreulich konsequent umging, hätte es mir noch mehr zugesagt, wenn er länger auf den Beinen geblieben wäre.

    Die siebte Staffel werde ich nächstes Jahr wahrscheinlich zumindest mal anfangen, aber die Euphorie ist eben nicht mehr die gleiche wie früher
    Im Finale wurde ja schon angedeutet, wo sich diese hinentwickeln könnte. Allerdings hoffe ich inständig, dass uns Terrorplan Nr. 0815 erspart bleibt. Das Konzept ist einfach ausgelutscht und man merkt mittlerweile schon seit zwei Staffeln, dass den Autoren dazu auch groß nix Neues mehr einfällt.
    "I'm very much of the 'make it dark, make it grim, make it tough,' but then, for the love of God, tell a joke." - Joss Whedon
    "Bright, shiny futures are overrated anyway." - Lee Adama
    "Life... you can't make this crap up."

    #2
    Ein solcher Optimismus darf nicht unbeantwortet bleiben, daher versuche ich mal meine Gedanken zur 6. Staffel zusammenzufassen.

    Die wichtigtsten Punkte wurden aber auch schon im ersten Beitrag genannt.
    Der Start war wirklich fulminant. Die Idee die ersten Terrorangriffe vor den Beginn der Staffel zu verlegen war mal etwas neues im Gegensatz zu dem üblichen Weltungergang aus heiterem Himmel-Szenario. Was mir auch gefallen hat war der gelungene Versuch dem Zuschauer bekannte Gesichter zu zeigen, nachdem man in Staffel 5 Hauptcharaktere am laufenden Band ins Grass hat beißen lasen. Wayne Palmer, Milo, Miles, Karen etc. sind alle gut in die neue Staffel übernommen worden.
    Die anfängliche Jack Bauer Darstellung war ebenso klasse: Ein gebrochener Mann, der vermutlich sogar froh gewesen wäre sich endlich selbst opfern zu können; das toppte sogar noch den Drogen-Jack aus Staffel 3.
    In Folge 4 dann der sehr frühe Höhepunkt der Staffel: Eine Atomwaffe geht tatsächlich auf amerikanischen Boden los- kurz zuvor war Jack Bauer nervlich komplett zusammengebrochen(I can't do this anymore!- Klasse Szene!).
    Und ich stimme meinem Vorredner hier vollkommen zu: Danach ging es sehr schnell abwärts.
    Mit dem Kommentar es gebe 5 "Besucher" war mir sofort klar, dass keine weitere Bombe mehr hochgehen würde. Das war ähnlich wie in der 4. Staffel, es gibt sowieso jede Stunde eine neue Hyperbedrohung, da darf also ohne die Spannung zu zerstören munter heldenhaft gerettet werden, was eigentlich nicht zu retten wäre.
    Jack Bauer hingegen legt einfach einen Schalter um und ist wieder genauer wie der alte Jack... ein Supermann halt, der auf nichts Rücksicht nehmen muss.
    Assads Tod hat mich auch geärgert. Er war in der Staffel mein Lieblingsneuzugang( und nicht nur weil ich als Star-Trek-Fan erfreut war Alexander Siddig mal wiederzusehen). Ein Terrorist, der den Westen weiterhin verachtet und der weiterhin ein kaltblütiger Mörder ist, der aber eingesehen hat, dass sich mit seinem Terror keine politischen Ziele durchsetzten lassen; das war für 24 Verhältnisse mal wirklich ein differenzierter Charakter.
    Daniels hingegen ist nicht nur eindimensional, er ist auch einfach kein glaubhafter Charakter. Verteidigungsminister James Heller war meiner Meinung nach schon eine wandelnde neokonservative Parodie, aber Daniels mit seiner präventiven Nuklearschlagtaktik( ) schafft es tatsächlich noch das zu toppen.
    (Frage am Rande: Müsste Daniels nicht sogar Demokrat sein schließlich war Wayne ja immer im politischen Lager seines Bruders?)
    Ich hab irgendwann ehrlich gesagt dann den Überblick über die Staffel verloren. Da gibts am Anfang den obligatorischen islamistischen Terroristen, der in dieser Staffel sehr sehr sehr(gerne noch ein paar sehr mehr) dämlich ist. Ich bring Leute um weil es mir Spaß macht ist wohl hier die Arbeitsphilosophie. Natürlich bekommt der brave Vorstadtamerikaner hier auch noch einen Schuss praktische Lebenshilfe: Wenn in deiner Nachbarschafft ein Muslim wegen seiner Herkunft schikaniert wird- helf ihm nicht, schließlich arbeitet er vermutlich sowieso mit Terroristen zusammen und verdient daher nichs anderes.

    An dieser Stelle wäre vermutlich noch nicht alles verloren gewesen. Die besten 24 Staffeln waren auch zweigeteilt. Nach der Beseitigung der anfänglichen Bedrohung tritt die eigentliche Bedrohung zu Tage(2. Staffel: anfangs: islamistische Atombombe, am Ende:wirtschaftliche Verschwörung zur Provokation eines Militärschlags; 3. Staffel: anfangs. Hispanische Drogenhändler wollen Virus verkaufen, am Ende: Britischer Ex-Soldat will Vergeltung; 5. Staffel: anfangs: russische Seperatisten wollen Gasanschlag, am Ende: politische Verschwörung um den Präsidenten). Staffel 6. zieht dagegen einen ausgelutschen Kontrahenten nach dem Anderen aus dem Ärmel: Erst kommen die alten Verschwörer wieder, dann gibts neue Verschwörer( die man nie sieht), dann gibts noch einige Russen die von Sowjetzeiten träumen, hinzukommt ein verrückter Vizepräsiden und ein paar Chinesen sind im 21. Jahrhundert auch ein Muss wenn man auf die Schnelle einen richtig unsympathischen Gegener haben möchte. Irgendwie war das alles schon einmal besser da.
    Dann gibt es wieder viel Nervpotential. Diese angedeutete Romanze zwischen Milo und Nadja war einfach nur Tony/Michelle für Arme. Dann diese ewige Gekabbel zwischen Chloe und Miles. Und dann lebt Audrey auch noch. Und diese nervige Schwägerin(Mit ist bewusst, dass der Ärger meine Fähigkeit in ganzen Sätzen zu schreiben einschränkt.)!!
    Dank des tollen Starts ist die Staffel immer noch besser als Staffel 4, was sie zu zweitschlechtesten 24-Staffel macht.

    Ich muss zum Schluss noch gestehen, dass ich die letzten beiden Folgen noch nicht gesehen, daher entkräftet ein furiosen Finale meine Bemerkungen ja vielleicht noch( was ich aber leider nicht glaube.)Irgendwie fehlt mir aber auch zu Zeit etwas die Motivation mir die Aufzeichnung anzugucken.
    I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

    Kommentar


      #3
      Das war also Tag 6.

      Er startete wirklich wieder auf dem Niveau auf dem Staffel 5 endete. Absolut top. Ich war zwar skeptisch, dass es wieder Moslem-Terroristen geben sollte, jedoch wurde das Szenario dann doch anders - und weitaus kritischer - als bei Staffel 2 und vor allem 4 angegangen. Höhepunkt war für mich persönlich auch Stunde 4 mit Jacks Zusammenbruch und der Explosion der Atombombe in LA.

      Leider ging es ab dann doch ziemlich bergab. Jack ist ähnlich Staffel 3 gleich wieder voll der Alte. Die Handlung selbst ist auch eine Aneinanderreihung diverser 24-Klischees ("Jack gegen den Rest der Welt", CTU-Intrigen). So oft wie in dieser Staffel hat 24 auch noch nie bei sich selbst gekaut. Vom Konsulats-Einbruch über das Präsidenten-absetzen-um-einen-Krieg-zu-beginnen bis zur Präsidenten-Schlampe die dem Terroristen unwissentlich Infos zukommen lässt war alles dabei.

      Die Macher sollten tatsächlich über eine Konzept-Änderung nachdenken. Wobei die Tatsache, dass das Prequel zu Staffel 7 in Afrika spielt und die eigentliche Staffel in Washington doch mal was Anderes ist. Zumindest die CTU dürften wir diesmal nicht oder nur kaum sehen.

      In Sachen Gewaltdarstellung war Staffel 6 noch härter als Staffel 2. Finger werden abgeschnitten, mit dem Bohrer werden Gefangene behandelt, Hände abgehakt. Allerdings sind die Folterungen - ähnlich Staffel 5 - wenigstens doch wieder etwas zurückgegangen. Wenn man bedenkt wie viele Leute in Staffel 4 von Jack in die Mangel genommen werden, war's diesmal komplett harmlos. Eigentlich foltert er nur seinen eigenen Bruder und den Konsulats-Hoschi.

      Um zu einer Gesamtbewertung zu kommen. Nach fulminanten Start schwächelte die Staffel leider dank zu viel Selbstklau. Trotzdem unterhielt sie noch. Die schwächste 24-Staffel ist und bleibt Season 4. Würde Tag 6 so auf eine Ebene mit der dritten Staffel stellen. Sprich doch weitaus schwächer als Season 1, 2 und 5 aber kein totaler Reinfall.

      Kommentar


        #4
        Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
        Das war also Tag 6.

        Er startete wirklich wieder auf dem Niveau auf dem Staffel 5 endete. Absolut top. Ich war zwar skeptisch, dass es wieder Moslem-Terroristen geben sollte, jedoch wurde das Szenario dann doch anders - und weitaus kritischer - als bei Staffel 2 und vor allem 4 angegangen. Höhepunkt war für mich persönlich auch Stunde 4 mit Jacks Zusammenbruch und der Explosion der Atombombe in LA.

        Leider ging es ab dann doch ziemlich bergab. Jack ist ähnlich Staffel 3 gleich wieder voll der Alte. Die Handlung selbst ist auch eine Aneinanderreihung diverser 24-Klischees ("Jack gegen den Rest der Welt", CTU-Intrigen). So oft wie in dieser Staffel hat 24 auch noch nie bei sich selbst gekaut. Vom Konsulats-Einbruch über das Präsidenten-absetzen-um-einen-Krieg-zu-beginnen bis zur Präsidenten-Schlampe die dem Terroristen unwissentlich Infos zukommen lässt war alles dabei.

        Die Macher sollten tatsächlich über eine Konzept-Änderung nachdenken. Wobei die Tatsache, dass das Prequel zu Staffel 7 in Afrika spielt und die eigentliche Staffel in Washington doch mal was Anderes ist. Zumindest die CTU dürften wir diesmal nicht oder nur kaum sehen.

        In Sachen Gewaltdarstellung war Staffel 6 noch härter als Staffel 2. Finger werden abgeschnitten, mit dem Bohrer werden Gefangene behandelt, Hände abgehakt. Allerdings sind die Folterungen - ähnlich Staffel 5 - wenigstens doch wieder etwas zurückgegangen. Wenn man bedenkt wie viele Leute in Staffel 4 von Jack in die Mangel genommen werden, war's diesmal komplett harmlos. Eigentlich foltert er nur seinen eigenen Bruder und den Konsulats-Hoschi.

        Um zu einer Gesamtbewertung zu kommen. Nach fulminanten Start schwächelte die Staffel leider dank zu viel Selbstklau. Trotzdem unterhielt sie noch. Die schwächste 24-Staffel ist und bleibt Season 4. Würde Tag 6 so auf eine Ebene mit der dritten Staffel stellen. Sprich doch weitaus schwächer als Season 1, 2 und 5 aber kein totaler Reinfall.
        werd mich deiner aussage da anschließen, hast schon alles wichtige schrieben, was ich auch positiv oder negative fand. war auch überrascht das die terroristen es dieses mal mit einen anschlag geschaff hatten, aber gott sei dank nur mit einer bombe. wären alle 5 die sie ja vorhatten zu zünden, da wäre die usa voll im a...... gewesen. aber herr bauer ist ja ein top agent und hattes es ne soweit kommen lassen.
        "Alle Menschen sind von Geburt an gleich und die Erde ernährt alle. Wenn ein Mensch geboren wird hat er das Anrecht auf ein Stück Land, das Ihm ernähren kann. Wenn aber alles Land schon aufgeteilt ist unter wenigen, die meine das sei Ihr Eigentum, dann muss ein Ausgleich geschaffen werden. Dieser Ausgleich ist ein Grundeinkommen, für diejenigen die kein eigenes Land mehr haben und sich nicht selbst versorgen können"

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