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    #31
    Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
    Du willst doch, dass er den Schutz seiner Bürger aufgibt. Den Schutz von vielen zugunsten des Schutzes von einzelnen.


    Der Anwalt war vielleicht etwas unsympathisch, aber ein Vollpfosten war er bestimmt nicht. Er hat ja schließlich für seinen Mandanten die Freilassung erreicht.
    Ok, Vollpfosten ist wohl das falsche Wort. Mir geht es aber immernoch - und ich schreibs auch gerne noch ein paar mal - darum, dass solche Leute aus Prinzip unsympathisch dargestellt werden. Und das hat - entgegen deiner Vermutung - eigentlich überhaupt nichts mit ihrem Job zu tun, sondern soll einfach nur erreichen, dass der Zuschauer diesen Charakter und die Haltung, die er vertritt, nicht mag.

    Renee ist schon länger beim FBI und hat bisher wohl nicht gefoltert (es war also nicht "die erst beste Situation"). Und wenn man solche kritischen Entscheidungen trifft, dann am besten schnell (schließlich war die Zeit knapp). Vielleicht hättest Du Dir lieber einen weiteren Logan-Typus gewünscht, der die ganze Zeit mit sich hadert und sich nicht entscheiden kann, was er tun soll.
    Nein, ich will keinen Logan mehr. Dankeschön.

    Woher weißt du, wie lange Renee schon beim FBI ist und wie oft sie schon in vergleichbaren Situationen kritische Entscheidungen treffen musste? Ich hab sie in besagter Szene gerade mal ne gute halbe Stunde gekannt und es war die erste Entscheidung, die ich sie hab eigenständig treffen sehen.

    Davon abgesehen würde mich auch interessieren, wie du überhaupt darauf kommst, Renee als absolute Foltergegnerin einzustufen. Ich hatte diesen Eindruck nämlich nicht.

    Das kontroverse Diskutieren findet hier und in anderen Unterhaltungen statt.
    Du hast ja behauptet, dass die Zuschauer das einfach alles unreflektiert übernehmen. Nach dieser Logik MUSS Folter ja negativ dargestellt werden und nicht kontrovers oder [di]differenziert[/i].
    Nur leider beteiligt sich nur eine Minderheit der Zuschauer an solchen Diskussionen. (Die Leute hier kannst du offenkundig an einer Hand abzählen ) Und ich bin weiterhin der Meinung, dass genug Zuschauer (mit Sicherheit aber nicht alle ) die Serie nur wegen Action, Explosionen, Schießereien,... anschauen und solche Inhalte dann unreflektiert und unkritisch hinnehmen.

    Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, Folter MUSS NICHT per se negativ dargestellt werden. Wie schonmal geschrieben, kann man auch Argumente dafür finden und das Thema kontrovers diskutieren. Mein Problem liegt aber darin, dass "24" mittlerweile schon seit Jahren zur besten Sendezeit bei ganz ordentlicher Publikumsgröße Folter zumeist als positives und brauchbares Mittel der Informationsbeschaffung verkauft. Und da sind mir zwei Ausnahmen vor vier Jahren einfach zu wenig.
    "I'm very much of the 'make it dark, make it grim, make it tough,' but then, for the love of God, tell a joke." - Joss Whedon
    "Bright, shiny futures are overrated anyway." - Lee Adama
    "Life... you can't make this crap up."

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      #32
      Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
      Woher weißt du, wie lange Renee schon beim FBI ist und wie oft sie schon in vergleichbaren Situationen kritische Entscheidungen treffen musste? Ich hab sie in besagter Szene gerade mal ne gute halbe Stunde gekannt und es war die erste Entscheidung, die ich sie hab eigenständig treffen sehen.
      Nun, sie hat offenbar einiges an Verantwortung. Die bekommt man als Anfänger nicht so einfach. Dann die Bewunderung ihres Kollegen, der mit Jack im Auto war. Das deutet auch auf etwas längere Zusammenarbeit hin. Dann scheint ihr Boss auch sehr viel von ihr zu halten. Insgesamt gibt es einige Hinweise, die meine Annahme stützen.
      Im übrigen weiß ich nicht, wie Du auf eine halbe Stunde kommt. In der ersten Episode hat sie Jack ganz und gar nicht von der Leine gelassen. Sie hat ihn vor Betreten der Wohnung klar auf die Grenzen hingewiesen. Meinst Du, sie wiederholt das nochmal, wenn der Verdächtige dabei ist? Natürlich sagt sie da, dass Jack so weit gehen soll, wie er muss. Sonst wäre das ja wohl kaum eine wirkungsvolle Einschüchterung. Und es ging ja um Einschüchterung, weil der Verdächtige Jack ja bereits kannte.

      Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
      Davon abgesehen würde mich auch interessieren, wie du überhaupt darauf kommst, Renee als absolute Foltergegnerin einzustufen. Ich hatte diesen Eindruck nämlich nicht.
      Was ist denn eine absolute Foltergegnerin. Ist das was anderes als eine Foltergegnerin? Wenn Du mit absolut meinst, dass sie niemals Foltern würde, dann ist sie wohl keine absolute Foltergegnerin.
      Ich meine mit Foltergegnerin jedoch, dass sie Folter ablehnt und nicht anwenden will. So ähnlich wie jemand, der Töten ablehnt. Der findet das Töten auch nicht auf einmal akzeptabel, weil er jemanden in Notwehr erschießen musste.

      Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
      Nur leider beteiligt sich nur eine Minderheit der Zuschauer an solchen Diskussionen. (Die Leute hier kannst du offenkundig an einer Hand abzählen ) Und ich bin weiterhin der Meinung, dass genug Zuschauer (mit Sicherheit aber nicht alle ) die Serie nur wegen Action, Explosionen, Schießereien,... anschauen und solche Inhalte dann unreflektiert und unkritisch hinnehmen.
      Und was passiert dann?

      Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
      Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, Folter MUSS NICHT per se negativ dargestellt werden. Wie schonmal geschrieben, kann man auch Argumente dafür finden und das Thema kontrovers diskutieren.
      Okay, dann verrat' mir doch mal ein paar Argumente dafür.

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        #33
        Natürlich hat Renee ein Führungsposition. Das ist offensichtlich. Aber das sagt überhaupt gar nichts darüber aus, welche Art von Entscheidungen sie in der Vergangenheit treffen musste. Sie kann sich auch hochgearbeitet haben, ohne ständig Krisen zu meistern, bei denen USA so bedroht werden, wie aktuell durch Dubaku. Und das ist doch hier gar nicht der Punkt, sondern folgendes:

        Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
        Sie hat ihn vor Betreten der Wohnung klar auf die Grenzen hingewiesen. Meinst Du, sie wiederholt das nochmal, wenn der Verdächtige dabei ist? Natürlich sagt sie da, dass Jack so weit gehen soll, wie er muss. Sonst wäre das ja wohl kaum eine wirkungsvolle Einschüchterung. Und es ging ja um Einschüchterung, weil der Verdächtige Jack ja bereits kannte.
        Falsch! Bevor sie in die Wohnung gehen, stellt Renee klar, dass Jack auf keinen Fall Hand anlegen darf. Als es dann hart auf hart kommt, revidiert sie diese Anweisung und lässt Jack freie Hand. "Do whatever it takes!" Und es wird IMHO klar ersichtlich, dass das kein Bluff ist. Das merkt man auch daran, dass Jack als nächstes ganz ordentlich Hand anlegt und genau das macht, was Renee ihm vor der Tür noch verboten hatte - während sie dabei zusieht.

        Und damit wären wir auch schon bei der Foltergegnerin. Jeder kann sagen, er ist gegen Folter. Ein wirklicher Gegner muss diese Einstellung aber auch durch Handeln beweisen. Und in der ersten Situation (die wir sehen, daher die Sache mit der halben Stunde bzw. der Zeit beim FBI, über die wir Zuschauer ja nix wissen), in der Renee hätte handeln können, entscheidet sie sich bewusst für die Folter.
        Wir Zuschauer können - oder zumindest ich kann - nur das beurteilen, was in der Serie zu sehen ist. Wenn es eine Situation gegeben haben sollte, wo Renee sich ganz klar gegen Folter positioniert hat, weiß ich nichts davon. Alles was ich gesehen habe, ist eine Frau die zuerst sagt, Folter geht gar nicht und im entscheidenden Moment das komplette Gegenteil tut. Mein Schluss: Trotz zuvoriger gegenteiliger Aussage ist sie doch keine überzeugte Foltergegnerin.

        Dein Vergleich mit Notwehr ist übrigens etwas abwegig. Niemand zwingt Renee und Jack, auf den Kerl loszugehen und rein rechtlich dürften sie es nicht bzw. machen sie sich sogar strafbar. Im Falle von Notwehr hat man hingegen nicht den Luxus einer Wahl.

        Und was passiert dann?
        Dann steigt in der Bevölkerung die Zahl derer, die es vollkommen OK finden, dass Folter legalisiert wird und entsprechende Politiker finden Nährboden für ihre extremen Vorschläge.

        Okay, dann verrat' mir doch mal ein paar Argumente dafür.
        Warum sollte ich das tun? Du vertrittst doch hier die Meinung, dass Folter ein nützliches Werkzeug zum Schutz der Bürger darstellt...
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          #34
          Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
          Natürlich hat Renee ein Führungsposition. Das ist offensichtlich. Aber das sagt überhaupt gar nichts darüber aus, welche Art von Entscheidungen sie in der Vergangenheit treffen musste. Sie kann sich auch hochgearbeitet haben, ohne ständig Krisen zu meistern, bei denen USA so bedroht werden, wie aktuell durch Dubaku.
          Und was hat das mit ihrer Einstellung zu Folter zu tun? Nichts! So wie ich es sehe, hat erst diese Krise ihre Einstellung gegenüber Folter ins wanken gebracht. Wenn Du mir sagen willst, dass man erst als Foltergegner gelten kann, wenn man in einer Situation wie der ihren im Krankenhaus sich gegen Folter entschieden hat, dann bist Du wohl auch kein Foltergegner.

          Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
          Falsch! Bevor sie in die Wohnung gehen, stellt Renee klar, dass Jack auf keinen Fall Hand anlegen darf. Als es dann hart auf hart kommt, revidiert sie diese Anweisung und lässt Jack freie Hand. "Do whatever it takes!" Und es wird IMHO klar ersichtlich, dass das kein Bluff ist. Das merkt man auch daran, dass Jack als nächstes ganz ordentlich Hand anlegt und genau das macht, was Renee ihm vor der Tür noch verboten hatte - während sie dabei zusieht.
          Meine Güte, das einzige was klar ersichtlich ist, ist dass sie Jack vorher gesagt hat, er dürfe ihm nichts tun. Natürlich sagt sie das nicht vor dem Verdächtigen, der ja durch Jacks Reputation eingeschüchtert werden soll (warum hat sie es ihm wohl vorher gesagt?). Schließlich wäre das keine wirkungsvolle Einschüchterung, wenn sie ihm nochmal sagt: "Tun Sie was nötig ist, aber fassen sie ihn nicht an!". Der Typ war überzeugt, dass Jack ihm nichts tun würde, bis sie gesagt hat, er solle tun, was nötig ist.

          Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
          Und damit wären wir auch schon bei der Foltergegnerin. Jeder kann sagen, er ist gegen Folter. Ein wirklicher Gegner muss diese Einstellung aber auch durch Handeln beweisen.
          Ok, dann bist Du tatsächlich kein Foltergegner. Dann ist fast niemand auf der Welt einer.

          Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
          Und in der ersten Situation (die wir sehen, daher die Sache mit der halben Stunde bzw. der Zeit beim FBI, über die wir Zuschauer ja nix wissen), in der Renee hätte handeln können, entscheidet sie sich bewusst für die Folter.
          Wir Zuschauer können - oder zumindest ich kann - nur das beurteilen, was in der Serie zu sehen ist. Wenn es eine Situation gegeben haben sollte, wo Renee sich ganz klar gegen Folter positioniert hat, weiß ich nichts davon. Alles was ich gesehen habe, ist eine Frau die zuerst sagt, Folter geht gar nicht und im entscheidenden Moment das komplette Gegenteil tut. Mein Schluss: Trotz zuvoriger gegenteiliger Aussage ist sie doch keine überzeugte Foltergegnerin.
          In der ersten Situation hat sie Jack klargemacht, dass Folter tabu ist. Wenn Du meinst, dass man seine Verhörtaktik vor dem Verdächtigen bespricht, ist das etwas realitätsfremd.

          Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
          Dein Vergleich mit Notwehr ist übrigens etwas abwegig. Niemand zwingt Renee und Jack, auf den Kerl loszugehen und rein rechtlich dürften sie es nicht bzw. machen sie sich sogar strafbar. Im Falle von Notwehr hat man hingegen nicht den Luxus einer Wahl.
          Man hat immer eine Wahl. Wer wirklich absolut dagegen ist einen Menschen zu töten, wird das möglicherweise auch in einer Notwehrsituation tun. Und die Situation in der sich Jack, Renee und der Rest der USA befinden, kann man durchaus als Notwehrsituation betrachten.

          Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
          Dann steigt in der Bevölkerung die Zahl derer, die es vollkommen OK finden, dass Folter legalisiert wird und entsprechende Politiker finden Nährboden für ihre extremen Vorschläge.
          Naja, wir hatten ja bereits festgestellt, dass es so gut wie keine Foltergegner gibt. Daher weiß ich nicht, wo das Problem sein soll


          Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
          Warum sollte ich das tun? Du vertrittst doch hier die Meinung, dass Folter ein nützliches Werkzeug zum Schutz der Bürger darstellt...
          Weil Du gesagt hast, dass man es nicht unbedingt negativ darstellen müsste. Anhand Deiner bisherigen Postings nehme ich Dir das einfach nicht ab. Du hast geschrieben, dass man auch Argumente dafür finden könnte. Deswegen frage ich Dich, welche das Deiner Meinung nach wären.

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            #35
            Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
            Und was hat das mit ihrer Einstellung zu Folter zu tun? Nichts! So wie ich es sehe, hat erst diese Krise ihre Einstellung gegenüber Folter ins wanken gebracht. Wenn Du mir sagen willst, dass man erst als Foltergegner gelten kann, wenn man in einer Situation wie der ihren im Krankenhaus sich gegen Folter entschieden hat, dann bist Du wohl auch kein Foltergegner.
            Ok, dann gibts in meiner Welt offenbar fast keine Foltergegner... Schade.
            Du hast mir BTW aber immernoch nicht erklärt, wie du darauf kommst, dass Renee in deinen Augen derart entschieden gegen Folter ist. Das würde mich langsam doch brennend interessieren.

            Meine Güte, das einzige was klar ersichtlich ist, ist dass sie Jack vorher gesagt hat, er dürfe ihm nichts tun. Natürlich sagt sie das nicht vor dem Verdächtigen, der ja durch Jacks Reputation eingeschüchtert werden soll (warum hat sie es ihm wohl vorher gesagt?). Schließlich wäre das keine wirkungsvolle Einschüchterung, wenn sie ihm nochmal sagt: "Tun Sie was nötig ist, aber fassen sie ihn nicht an!". Der Typ war überzeugt, dass Jack ihm nichts tun würde, bis sie gesagt hat, er solle tun, was nötig ist.
            Und was hat dieser Satz vor der Tür dann bitte gebracht? Vor der Tür hieß es: "Nicht anfassen!" Im Raum heißt es dann: "Tu was nötig ist!"

            Die Aussagen können nicht gleichzeitig gelten, da sie sich gegenseitig ausschließen. Das ist kein klassisches Guter Cop/Böser Cop-Spiel, da Jack gleich in die Vollen geht. Und hätte der Kerl nicht geredet, hätte er jetzt ein Auge weniger. Renee hat nicht taktiert, sondern Jack frei Hand gelassen.

            Weil Du gesagt hast, dass man es nicht unbedingt negativ darstellen müsste. Anhand Deiner bisherigen Postings nehme ich Dir das einfach nicht ab. Du hast geschrieben, dass man auch Argumente dafür finden könnte. Deswegen frage ich Dich, welche das Deiner Meinung nach wären.
            Ok, zwei Beispiele:
            Eine deutlich interessantere Darstellung des Themas bietet IMHO die BSG-Folge "Flesh and Blood". Da wird ein Cylon gefoltert und am Schluss kann man sich selber überlegen, obs was gebracht hat oder nicht.

            Vor einigen Jahren gab es in Deutschland den Fall Daschner, wo ein Polizeipräsident einem gefassten Kindesentführer Folter androhen ließ, um so den Aufenthaltsort des entführten Jungen zu erfahren. Das wäre eine Situation, in der man sicher darüber streiten kann, was richtig und was falsch ist.
            "I'm very much of the 'make it dark, make it grim, make it tough,' but then, for the love of God, tell a joke." - Joss Whedon
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              #36
              Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
              Ok, dann gibts in meiner Welt offenbar fast keine Foltergegner... Schade.
              Das hast Du doch selbst erklärt als Du sagtest, dass man nur dann als Foltergegner gelten könne, wenn man auch entsprechend handelt.

              Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
              Du hast mir BTW aber immernoch nicht erklärt, wie du darauf kommst, dass Renee in deinen Augen derart entschieden gegen Folter ist. Das würde mich langsam doch brennend interessieren.
              Ganz einfach: Ihre Instruktion, den Verdächtigen nicht zu foltern und ihre Gespräche mit Jack reichen mir dazu aus.
              Ich erkläre Dir mal an einem anderen Beispiel, warum man durchaus gegen etwas sein kann und es dann trotzdem tut. Ich selbst bin zum Beispiel gegen körperliche Gewalt (was mich persönlich betrifft). Ich bin solcher immer aus dem Weg gegangen und habe mich auch eher rumschubsen lassen, bevor ich selbst gewalttätig wurde. Dennoch hat mich irgendwann mal jemand richtig attackiert und dann habe ich mich gewehrt. Es gibt wahrscheinlich Menschen, die sind so sehr gegen Gewalt, dass sie sich auch dann nicht gewehrt hätten. Aber ich habe mich gewehrt und das, obwohl ich gegen Gewalt bin. Das heißt, es gibt durchaus verschiedene Stufen von "dagegen sein". Manche Menschen sind gegen Gewalt und lassen sich eher als ich zu Gewalt verleiten, wieder andere sind so sehr gegen Gewalt, dass sie niemals welche anwenden würden.


              Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
              Und was hat dieser Satz vor der Tür dann bitte gebracht? Vor der Tür hieß es: "Nicht anfassen!" Im Raum heißt es dann: "Tu was nötig ist!"
              Die Aussagen können nicht gleichzeitig gelten, da sie sich gegenseitig ausschließen. Das ist kein klassisches Guter Cop/Böser Cop-Spiel, da Jack gleich in die Vollen geht. Und hätte der Kerl nicht geredet, hätte er jetzt ein Auge weniger. Renee hat nicht taktiert, sondern Jack frei Hand gelassen.
              Was hätte sie denn bitte Deiner Meinung nach zu Jack sagen sollen, als er fragte, wie weit er gehen soll?
              Bitte rufe Dir noch einmal die Situation vor Augen: Jack sollte mitgehen, weil der Typ Angst vor ihm hatte. Wenn Renee Jack dann in seiner Gegenwart an die kurze Leine nimmt, dann braucht er wohl keine Angst zu haben. Deswegen fand das Gespräch darüber, was erlaubt ist und was nicht, auch vorher(!) statt.

              Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
              Ok, zwei Beispiele:
              Eine deutlich interessantere Darstellung des Themas bietet IMHO die BSG-Folge "Flesh and Blood". Da wird ein Cylon gefoltert und am Schluss kann man sich selber überlegen, obs was gebracht hat oder nicht.
              Was hat denn die Folter da gebracht?

              Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen
              Vor einigen Jahren gab es in Deutschland den Fall Daschner, wo ein Polizeipräsident einem gefassten Kindesentführer Folter androhen ließ, um so den Aufenthaltsort des entführten Jungen zu erfahren. Das wäre eine Situation, in der man sicher darüber streiten kann, was richtig und was falsch ist.
              Ich persönlich finde, dass der Herr Daschner das richtig gemacht hat. Aber trotzdem musste er dafür zur Verantwortung gezogen werden, denn in solchen Fällen können wir Folter sicher nicht erlauben. Dann könnte man ja jeden Entführer foltern.
              Deine beiden Beispiele sind für mich keine Argumente für Folter. Folter ist aus gutem Grund verboten und daran will ich auch nichts ändern. Wenn ein Verbot aufgehoben werden darf, dann nur in extremen Notstandssituationen, wo sehr viele Menschenleben direkt bedroht werden. Eben solche Situationen, wie sie in 24 dargestellt werden. Also praktisch solche, wie wir sie in der Realität eigentlich nie mitbekommen.

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                #37
                Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
                Deswegen fand das Gespräch darüber, was erlaubt ist und was nicht, auch vorher(!) statt.
                Ich sehe immernoch nicht, was dieses Gespräch gebracht haben soll, wenn Jack nachher genau das tut, was ihm vorher verboten wurde...
                Womöglich bin ich einfach zu dumm, die Logik dahinter zu erkennen...

                Was hat denn die Folter da gebracht?
                IMHO nichts. Aber immerhin wird da beispielsweise die Frage gestellt, ob man seinem Feind sowas wie Menschenrechte - und damit auch einen Schutz vor Folter - eingesteht. Im BSG-Universum natürlich etwas überspitzt, da die Cylons ja "nur Maschinen" sind, lässt sich das interessanterweise auch auf unsere Welt übertragen.
                Was mir aber noch viel wichtiger ist: verschiedene Charaktere vertreten verschiedene Meinungen und man kann jede irgendwo nachvollziehen. Da wird einfach nicht so schwarz/weiß gemalt und eine Meinung durch eine entsprechende Charakterisierung des Vertreters schon im Voraus disqualifiziert, wie es "24" gerne tut.

                Ich persönlich finde, dass der Herr Daschner das richtig gemacht hat. Aber trotzdem musste er dafür zur Verantwortung gezogen werden, denn in solchen Fällen können wir Folter sicher nicht erlauben. Dann könnte man ja jeden Entführer foltern.
                Deine beiden Beispiele sind für mich keine Argumente für Folter. Folter ist aus gutem Grund verboten und daran will ich auch nichts ändern. Wenn ein Verbot aufgehoben werden darf, dann nur in extremen Notstandssituationen, wo sehr viele Menschenleben direkt bedroht werden. Eben solche Situationen, wie sie in 24 dargestellt werden. Also praktisch solche, wie wir sie in der Realität eigentlich nie mitbekommen.
                Hm... wenn man diesen Abschnitt von dir liest, könnte man tatsächlich meinen, ich hätte pro Folter argumentieren wollen...

                Ich bleibe weiterhin dabei, das Thema Folter wird mir in "24" zu einseitig dargestellt. Und ich finde es nicht gut, dass eine preisgekrönte Prime-Time-Serie mit guten Einschaltquoten sowas über Jahre hinweg macht. Das ist mit Sicherheit nicht der Grund für bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen, trägt aber seinen kleinen Teil dazu bei, diese zu unterstützen.
                "I'm very much of the 'make it dark, make it grim, make it tough,' but then, for the love of God, tell a joke." - Joss Whedon
                "Bright, shiny futures are overrated anyway." - Lee Adama
                "Life... you can't make this crap up."

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                  #38
                  Ganz nette Episode.
                  Zum Thema Folter:
                  Wenn man bei 24 wirklich gegen Folter wäre, würde man zeigen wie jemand gefoltert wird und dann falsche Information preisgibt oder man ihm irgendwelche bleibenden Schäden hinterlässt und er unschuldig ist.
                  Wurde aber weiter oben auch glaub ich schon genannt.
                  Wenn die FBI Agentin so weiter macht, dann kann sie sich am Ende zusammen mit Jack vor Gericht verantworten.

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                    #39
                    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                    Extrembeispiel. Soviel wurde noch nie in einer Staffel gefoltert.
                    Die 3. Staffel ist fast folterfrei. Die hab ich im Vorfeld meiner Hausarbeit genau unter die Lupe genommen und fast nichts gefunden.
                    Und was ist mit Nina? Bei deren Verhör wurde zum ersten Mal institutionalisierte Folter vorgeführt; d.h. es wird nicht mehr "nur" bei einem Einsatz unter dem Radar auf die Wunde gedrückt, sondern die CTU hat hauptberufliche Folterknechte, die mit schicken Aluminiumköfferchen anrücken, wenn Not am Mann ist. Hier war der Dammbruch, nicht erst in der berüchtigten Staffel 4.


                    Zitat von Mainboand Beitrag anzeigen

                    Tatsache ist doch, dass bei "24" die Guten - und an vorderster Front Jack - regelmäßig foltern. Und jeder, der sie kritisiert oder auf Menschenrechte verweist per se als Idiot dargestellt wird. Dieser Fehler liegt klar bei den Autoren/Produzenten der Serie und hat sicher spürbar dazu beigetragen, dass "24" sich zum Thema Folter einiges anhören muss.
                    Ganz genau. Zur Zeit kommt es ein bisschen so rüber, als würde man an vorderster Front gegen Anwälte und rechtsstaatliche Grundsätze kämpfen und danach erst gegen Terroristen.
                    Und es ist wirklich sehr bedenklich, dass man Menschenrechtsorganisation wie Amnesty International mit Terrorhelfern gleichsetzt(Staffel 4).


                    Zitat von Imperialist Beitrag anzeigen
                    Wenn die FBI Agentin so weiter macht, dann kann sie sich am Ende zusammen mit Jack vor Gericht verantworten.
                    Ich hoffe wirklich, dass Jack endlich zur Verantwortung gezogen wird- nicht nur für die Folter. Der Mann hat sich völlig von der Realität abgekoppelt, folgt keinen Regeln, außer seinen eigenen. Das Gemeinwohl stet dabei keineswegs immer auf seiner Prioritätenliste wie die Morde an Meyers und Christopher zeigen.
                    I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                      #40
                      Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                      Und was ist mit Nina? Bei deren Verhör wurde zum ersten Mal institutionalisierte Folter vorgeführt; d.h. es wird nicht mehr "nur" bei einem Einsatz unter dem Radar auf die Wunde gedrückt, sondern die CTU hat hauptberufliche Folterknechte, die mit schicken Aluminiumköfferchen anrücken, wenn Not am Mann ist. Hier war der Dammbruch, nicht erst in der berüchtigten Staffel 4.
                      Stimmt, die Nina Folter habe ich vergessen. Mir ging es in meinem Beitrag auch eher um die Quantität der Folter in den einzelnen Staffeln. Da ist Season 3 noch sehr bescheiden.
                      "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                      Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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                        #41
                        Zumindest wurde in Staffel 7 mit Renee Walker ein durchaus sympathischer und kompetenter Charakter eingeführt, an dem die Folterei nicht spurlos vorbeigeht und der Jacks Verhalten hinterfragt. Gleichzeitig ist sie über sich selbst erschrocken, dass sie in der Lage war, zu diesem Mittel zu greifen. Jack wirkt dagegen emotionslos und kalt.

                        Das große Problem bleibt aber bestehen. Folter im 24 Universum liefert regelmäßig verlässliche Informationen, was ja im krassen Gegensatz zur Realität steht, aber hier Jacks Herangehensweise gegenüber dem Zuschauer legitimiert. Ich würde mir wünschen, dass Jack nur einmal so richtig daneben liegt und völlig falsche Hinweise von einem Verdächtigen erhält.
                        Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
                        "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

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                          #42
                          Die Auflösung, wie und warum Tony von den Toten auferstanden ist, empfand ich etwas billig und unglaubwürdig und mehr als an den Haaren herbeigezogen. Ne sorry, aber dass nehme ich den 24-Autoren nicht ab.

                          Überraschend aber, dass Tony wohl doch nicht so ganz unschuldig ist und demnach eher zu grau tendiert. Die Einschleusung von Jack in Emmersons Truppe war auf jeden Fall recht spannend inszeniert.

                          Und so langsam entwickelt sich wohl Renee Walker zum neuen Folterknecht der Serie. Hier hatte wohl Jack einen schlechten Einfluss auf sie. Imho war die Folterung des Scharfschützen im Krankenbett auch nicht unbedingt nachvollziehbar. Oder wollte sie mal selbst erleben, wie weit sie eigentlich gehen kann? Und ihre Kollegin damit reinzuziehen, ist ganz klar verantwortungslos. Ich hoffe, dass das noch für sie Konsequenzen haben wird.

                          Meine Vermutungen sind ja, dass der Berater der Präsidentin mit den Verschwörern unter einer Decke steckt und der nette Secret Service Agent ebenfalls involviert ist. Ach ja das Flugzeug, mit der Frau des FBI Agenten an Bord, wird sicherlich abstürzen. Ansonsten macht ja das Vorziehen zur Landung doch irgendwie keinen Sinn. Hoffentlich habe ich nicht recht, sonst wäre die Staffel schon nach der 4. Folge arg vorhersehbar.

                          Und sicherlich wird Jack noch vor dem Ende der 5. Folge den Premierminister aus diesem Schutzraum bekommen (wegen mir auch mit C-4 ).

                          4 Sterne...
                          Zuletzt geändert von Astrofan80; 09.09.2009, 00:27.
                          R.I.P. SGU // R.I.P. STARGATE™
                          ***
                          "Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt." Albert Einstein

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                            #43
                            Wieder ne gute Folge. Insgesamt gefällt mir Staffel 7 bisher ganz gut. War schon spannend, wie sich Jack in Emmersons Gruppe einschleicht und nun gemeinsam mit Tony den Minister entführen soll.

                            Dass Renee zum Foltermittel greift war dann schon hart. Andererseits hat sie ja bereits in der vorigen Folge empfohlen Tony zu foltern. Also ne Foltergegnerin ist sie mit Sicherheit nicht (was ich bei "24" sehr schade finde).

                            Die Erklärung wie Tony überlebt hat ist eher hanebüchen (auch gefällt mir nicht 100 pro, dass er kurz wirklich für Emmerson gearbeitet hat). Seine Rückkehr ist aber immer noch besser als sein lahmer Abgang in Staffel 5 (mit nicht mal einer Silent-Clock).

                            5 Sterne!

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                              #44
                              Dies war auch eine total spannende Folge.

                              Ich muss ehrlich sagen, dass ich etwas von Chloe's Reaktion enttäuscht war, als sie Jack nach sooo langer Zeit wiedersah und ihn so kühl begrüßte!!

                              Echt geil, dass Jack sich fast auf niemanden verlässt, er regelt lieber alles selber und nimmt das Ruder in die Hand *g*
                              Damit mein ich natürlich die Szene als Jack in Emerson Keller war, als dieser mit Tony oben redete, einfach mal seine 2 "Wachen" ausschaltete und Emerson somit zeigte, dass er was drauf hat etc. Möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn Jack dies nicht getan hätte (Aber ich bin fest der Meinung, dass Tony unseren Jack nicht erschossen hätte *g*)

                              Renee ist glaub wirklich die verlorene Schwester von Jack , die Situation im Krankenzimmer mit Tanner, das hätt ich ihr nicht zu getraut! Respekt *g*

                              Janis find ich echt toll, die ist mir richtig sympathisch *g* So, ne richtig kleine, quirrlige *g*
                              Spürst du nicht diesen Schmerz in mir?
                              Oh siehst du nicht, ich kann nicht mehr.
                              Hilf mir! Schau mich an, ich bemüh mich sehr,
                              was muss noch geschehen, dass du mich erhörst?

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                                #45
                                Es hat mir wirklich sehr gut gefallen, dass rauskam, dass Tony wirklich sehr lange Zeit aus Überzeugung für Emerson (wunderbar vom doch etwas gealterten Methos gespielt^^) gearbeitet hat und ihn wirklich auch noch respektiert und nur die Seiten gewechselt hat, weil das mit diesem Gerät einfach zu weit ging. Ich glaube, er wird da irgendwie noch in einen Interessenskonflikt geraten. Aber das macht es ja nur umso spannender. Und Emerson scheint ein ziemlich intelligenter und interessanter Charakter zu sein, gefällt mir schon jetzt. Scheint ja sehr viel Wert auf Loyalität zu legen.

                                Übrigens wurde wohl bei dieser (und wahrscheinlich der nächsten) Folge bei Panic Room geklaut :P Egal, macht es spannend. Vor allem da die FBI-Agentin jetzt wieder mitmischen darf und sich dabei Jack etwas angenähert hat, sie hat ja jetzt das Foltern gelernt *g* Nun ja, wenigstens hat sie ein schlechtes Gewissen.

                                Dass der Tod des Präsidentensohns was mit der Sengala Geschichte zu tun hat, war ja klar wie Klosbrühe. Ich kann mich jetzt nur nicht erinnern, ob dieser Agent, der den Mann der Präsidentin begleitet, damals auch der Agent des Sohns war, der ja zu den Bösen gehörte.... Kann mich da nicht mehr so recht an das Gesicht erinnern.

                                Sehr gute Folge, 5 Sterne

                                Das älteste deutsche Stargate-Rollenspiel auf www.stargate-universe.de
                                "Aber Josua sprach zu den zwei Männern, die das Land ausgekundschaftet hatten: Geht in das Haus der Hure und führt das Weib von dort heraus mit allem, was sie hat, wie ihr versprochen habt."

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