[413] "Mutterkorn" / "Never Again" - SciFi-Forum

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[413] "Mutterkorn" / "Never Again"

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    [413] "Mutterkorn" / "Never Again"

    Buch: Glen Morgan, James Wong
    Regie: Rob Bowman

    Darsteller:

    * Barkeeper (Barry Hortin)
    * Betty (Jodie Foster)
    * Comrade Svo (Bill Croft)
    * Detective Gouveia (Jay Donahue)
    * Detective Smith (Ian Robison)
    * Ed Jerse (Rodney Rowland)
    * Ed's Anwalt (Peter Nadler)
    * Ed's Ex-Frau (Jen Forgie)
    * Hannah (B.J.Harrison)
    * Kaye Schilling (Jillian Fargey)
    * Mrs. Shima-Tsuno (Marilyn Chin)
    * Ms. Hadden (Jan Bailey Mattia)
    * Ms. Vansen (Rita Bozi)
    * Russian Store Owner (Natasha Vasiluk)
    * The Judge (Carla Stewart)
    * Vsevlod Pudovkin (Igor Morozov)

    Inhalt:


    Ed Jerse, ein Mann aus Philadelphia, wird duch die Bedingungen bei seiner Scheidung ruiniert. Nachdem er in einer Bar ein paar Drinks zuviel genommen hat, betritt er einen Tätowierladen und läßt sich ein Tattoo im Betty Page Stil, auf dem die Worte "never again" stehen, aufbringen. Am nächsten, auf der Arbeit, hört er die Stimme einer Frau die ihn "Verlierer" nennt. Verärgert fängt er einen Streit mit einigen Frauen aus seinem Büro an, die können jedoch nicht verstehen was er überhaupt will. Sein Chef schickt ihn daher erst einmal nach Hause.

    Währenddessen teilt Mulder local Scully mit, daß für einige Zeit Urlaub nimmt. Zwischen den beiden entseht einige Verstimmung als Mulder seiner Partnerin erzählt um welche Fälle sie sich kümmern soll während er weg ist. Scully lehnt es ab ihre Zeit damit zu verschwenden sich um einen Russen zu kümmern, der in Philadelphia lebt und von dem Mulder glaubt er könnte wertvolle Informationen über Ufos haben.

    Ed hört wie das Betty Tattoo ihn verhöhnt und verspottet. Er realisiert jedoch nicht, daß es eine Stimme in seinem Kopf ist, sondern denkt es kommt von seiner Nachbarin. Langsam bringt ihn die Stimme dazu die Nerven zu verlieren. In seiner Verärgerung stürmt er das Appartement der Frau und greift sie an. Später bringt er ihren Körper in den Keller und verstaut ihn im Ofen.

    Trotz ihrer Vorbehalte entscheidet Scully ein Auge auf Mulders Russen zu werfen, sie stellt fest, daß es sich dabei um einen Erpresser handelt, der jedoch nicht mit den X-Akten zu tun hat. Sie folgt dem Russen in einen Tätowierladen, wo sie auf Ed trifft, der versucht sein Tattoo wieder loszuwerden. Dort beginnt Scully mit Ed ein Gespräch, worauf Ed ihr seine Karte gibt und sie zum Essen einlädt. Sie lehnt ab, nimmt jedoch seine Karte.

    Nach einem angespanntem Gespräch mit Mulder über den Russen beschließt Scully sich zu einer Verabredung mit Ed zu treffen. Nachdem sie sich näher kommen und nach ein paar Drinks gehen sie beide in den Tätowierladen, wo Scully sich ein Bild von einer Schlange die sich in ihren eigene Schwanz beißt tätowieren läßt. Danach kehren sie in Ed's Appartement zurück, nicht nur wegen dem schlechtem Wetter schlägt Ed vor, daß Scully die nacht dort bleibt. Als Scully bemerkt, daß Eds Tattoo anfängt zu bluten versucht sie es zu untersuchen. Dabei schreit Eds Tattoo ihm zu: "Küsse sie und sie stirbt."

    Am nächsten Morgen wacht Ed auf der Couch auf und hinterläßt Scully eine Nachricht, daß er Frühstück holen geht. Als Ed weg ist, wird Scully von Polizisten geweckt. Sie erklären ihr, daß ein Bewohner des Hauses als vermißt gilt und in seiner Wohnung eine Blutprobe mit einern anderen Blutgruppe gefunden wurde. Das Blut soll einige abnormale chemische Bestandteile enthalten. Scully erkennt, daß es sich um die selben Bestandteile handelt die auch in dem Tatowierladen benutzt werden.

    Als Ed zurückkehrt erzählt sie ihm von dem Besuch der Polizisten. Sie erkennt auch, daß die Chemikalie in dem Blut ein Alkaloid ist, welches Halluzinationen auslösen kann. Ed erzählt daraufhin Scully von der Stimme aus dem Tattoo und bittet sie ihn zu untersuchen. Als er erkennt, daß sie ein FBI Agent ist gerät er außer Kontrolle und greift sie an und setzt sie außer Gefecht. Bettys Stimme aus dem Tattoo fordert ihn daruafhin auf Scully in den Keller zu bringen und auch in den Ofen zu stecken. Als Scully wieder zu Bewußtsein kommt fordert sie ihn auf wieder die Kontrolle über sich zu bekommen, daraufhin steckt Ed plötzlich seinen Arm in den Ofen um das Tattoo auszubrennen. Er wird später in Spezialkrankenhaus gebracht.

    Als Mulder zurück aus dem Urlaub kommt ist immer noch eine Spannung zwischen beiden zu spüren. Scully erinnert ihren Partner daran, daß sich nicht alles um ihn dreht und sie beabsichtigt ihr eigenes Leben zu führen.
    Quelle
    10
    ****** eine der besten Folgen aller Zeiten!
    30,00%
    3
    ***** sehr gute Folge - hat alles, was die Serie ausmacht!
    40,00%
    4
    **** gute Folge mit unterhaltsamer Story!
    0%
    0
    *** vollkommen durchschnittliche Folge!
    20,00%
    2
    ** relativ schwache Folge - nicht weiter erwähnenswert!
    0%
    0
    * eine der schlechtesten Folgen aller Zeiten!!
    10,00%
    1
    Es ist alles wahr
    Alles! Hörst du?
    Vertraue niemandem
    Nur Wahrheit schafft Unsterblichkeit

    #2
    Eine klasse Folge in der Scully im Mittelpunkt steht. Mir haben Scullys Auftritte besonders gut gefallen, sie spielte ihre Rolle überzeugend und ihre Zweifel wurden sehr gut dargestellt. Besonders gut haben mir die Szenen mit Scully und Ed Jerse in der Bar und im Tattoo-Studio gefallen. Das Scully sich ein Tattoo machen lassen würde hätte ich nicht gedacht bzw. von ihr erwartet. Mich würde mal interessieren ob dieses Tattoo im Laufe der Serie nochmals zu sehen sein wird!
    Eine klasse Folge, die ich mir sechs Sternen bewerte.
    Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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      #3
      Eine ausgezeichnete Episode, in der mir v. a. Scullys Aussichtslosigkeit in Bezug auf die X-Akten gefallen hat, die ich auf ihre Angst vor ihrer noch bevorstehenden Krebs-Untersuchung zurückführe. Somit zeigt sie sich von einer völlig anderen Seite, welche gefiel.

      Die Idee der Vergiftung durch Mutterkorn und die daraus folgenden Halluzinationen waren sehr gut dargestellt.

      Bis auf einige langwierige Szenen eine sehr gute Folge, der ich fünf Sterne gebe.

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        #4
        Ganz klar ist es in dieser Folge, die ich mit sechs Sternen bewerte, nicht, ob Scully von ihrem Krebs schon weiß oder nicht. Die Folge "Leonard Betts" wurde am 26.01.97 ausgestrahlt. "Mutterkorn", in der Produktionsreihenfolge offenbar vor "Leonard Betts" liegend, erst am 02.02.97. Wie auch immer, Mulder und Scully entfernen sich nicht nur räumlich voneinander. Scully durchlebt eine Sinn-Krise, in der sie dem in tiefe Abgründe rutschenden Ed begegnet, dessen - von Jodie Foster gesprochenes - Tattoo ihn in den Wahnsinn treibt.

        Sowohl visuell, dramaturgisch als auch dialogisch zähle ich die von Glen Morgan und James Wong geschriebene Folge zum Besten von Akte-X, und es ist auch interessant, dass Jodie Foster hier ein "Gastspiel" hat. Jodie Foster spielte ihrerseits eine FBI-Agentin in "Das Schweigen der Lämmer" (1991), und sie spielte auch eine Astronomin auf der Suche nach außerirdischer Intelligenz in "Contact" (1997), und man könnte fast auf die Idee kommen, sich Jodie Foster in der Rolle von Agent Scully vorzustellen.

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          #5
          Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
          Ganz klar ist es in dieser Folge, die ich mit sechs Sternen bewerte, nicht, ob Scully von ihrem Krebs schon weiß oder nicht. Die Folge "Leonard Betts" wurde am 26.01.97 ausgestrahlt. "Mutterkorn", in der Produktionsreihenfolge offenbar vor "Leonard Betts" liegend, erst am 02.02.97.
          Also auf der DVD-Box kommt sie gleich nach "Leonard Betts", diese Reihenfolge macht absolut Sinn.

          Fand die Episode auch sehr stark, hier stehen wieder die beiden Charaktäre im Mittelpunkt. zuerst Mulder, der quasi gezwungen wird Urlaub zu nehmen und gar nicht begeistert ist. Und dann Scully, die merklich Probleme hat. Es passt sehr gute, dass sie durch die Ereignisse in "Leonard Betts" aufgewacht und nun ihr Leben reflektiert und merkt, dass sie außer ihrer Arbeit auch nichts hat. Und dazu noch sind die X-Akten eigentlich das Projekt von Mulder, sie darf ihn meist nur hinterherlaufen.
          Klar dass sie nicht begeistert war, dass sie noch Instruktionen von Mulder bekommt, auch wenn er auf Urlaub ist. Und als sich seine angebliche Quelle als ein Betrüger entpuppt, ist sie ziemlich sauer. Da kommt die Begegnung mit Ed gerade recht. Wahrscheinlich hatte sie aufgrund ihrer vieler Arbeit schon jahrelang keinen intimen Kontakt mehr mit Männern gehabt und nützt nun einfach diese Gelegenheit. Aber natürlich hat dieser Ed im wahrsten Sinne des Wortes auch seine "Leichen im Keller".
          Ich fands schön, wie diese beiden Handlungsstränge verknüpft werden. Auch Betty, das sprechende Tattoo von Ed fand ich genial, beim ersten Mal sehen wirkt das alles sehr schaurig. Die Auflösung hat mir auch gefallen, diesesmal gabs eine rein wissenschaftliche Erklärung, nämlich dass die rote Tattoofarbe Halluzinationen auslöst, und Ed die volle Dosis abbekommen hat.
          Aber im Prinzip ist dies eine reine Scully Folge, wo sie wirklich an ihrem Leben zweifelt, sicherlich ein Scheideweg ihrer Karriere. Ich hoffe in der nächsten Folge nimmt man wieder Rücksicht auf ihre Zweifel.
          Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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            #6
            Gilly hat mal in einem Interview gesagt, dass sie beim Dreh noch nichts von dem Krebs wusste, sonst haette sie Scullys Sinnkrise anders dargestellt.

            Hier mal was die Wikiseite dazu sagt:

            Zitat von Wikipedia
            Gillian Anderson said of this episode showing a different side of Scully, "I thought it was a great idea. I personally was going through a dark period at the time, and I wanted to explore Scully's dark side. For some reason, Glen and Jim were on the same wavelength that week. Afterward, a lot of people told me that on that episode I was so 'unlike' Scully or that 'it showed my range'. I told them I thought they were wrong. I don't think that what I did here was out of character for Scully. The only thing different is that the audience hadn't seen it before." The episode's air date was flipped with the episode Leonard Betts in order to ensure that the latter episode, which featured the show's two stars in their traditional roles, aired after the Super Bowl. Anderson has said that she would have played the part differently had she been aware of this at the time, as Scully discovers she has cancer at the end of Leonard Betts.[5]
            Ich persoenlich halte die Folge fuer eins der Highlights von Staffel 4! Das Tattoo, gesprochen von Jodie Foster, ist herrlich abgefahren und treibt Eddie ( eigentlich ein sympathsischer Kerl ) schlicht in den Wahnsinn.

            'Another woman in my bed? Burn the sheets, lover. Burn her!'

            Dass bei Scully irgendwann mal das Fass ueberlaeuft, war auch zu erwarten und Mulder koennte man fuer seine Unsenisibilaet am Ende echt ohrfeigen ( der NY-Arschbacken Spruch ). Er hat wirklich nichts begriffen, was eigentlich einen Schatten auf die Beziehung werfen sollte, aber in Memento Mori kommen ja dann andere Probleme dazu, die das wieder wettmachen.

            Rodney Rowland ist mal einfach nur lecker und ich muss sagen, dass ich die Kussszene zwischen den beiden fuer eine der besten der Serie ueberhaupt halte Scullys Gesicht beim Tattoostechen war auch nicht schlecht - kann ich auch gut nachvollziehen, so aehnlich hab ich wahrscheinlich auch geguckt, weil es ein Schmerz ist, der nach einer Zeit sogar richtig angenehm wird

            Alles in allem eine perfekte Folge, fuer die weniger als 6 Sterne eine Beleidigung waeren!
            Don't you hate it when you look in your closet for clothes and you find Narnia instead??

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              #7
              Die Folge sticht ziemlich auffällig aus all denn Episoden heraus, die man bisher in der 4.Staffel gesehen, schon allein weil hier eindeutig Scully im Vordergrund steht. schön das sie auch genau das in der Folge ausgesprochen hat, was ich am Ende dann schließlich auch gedacth habe , nähmlich das sich nicht immer alles nur um Mulder dreht. Und wie der Zufall so will gerattet sie in ihrer Sinnkrise an denn vom Schicksal gebeutelten Eddie, dessen Tatoo ein Eigenleben entwickelt hat, mich faszinierd jedoch nicht die Story an dieser Episode, sonder ihre Machart, eben mit diesem sprechenden Tatoo und die Handlungstränge, die syncron ineinander verlaufen sind. ich kann nciht anders als der Folge ebenfalls ****** Sterne zu geben.

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                #8
                Zwei Sterne.

                Mann, was für ein Blödsinn. Hier geht es um ein verfluchtes Tattoo, das seinen Träger zum Morden treibt. Was kommt als nächstes? Ein verfluchter Toaster? Eine verzauberte Waschmaschine? Was für ein Schwachsinn!

                Auch Scullys Verhalten ist unglaubwürdig hoch zehn: Die sonst so besonnene Scully macht sich mal einfach so an einen Fremden ran...nee, glaubwürdig geht anders. Lediglich ihre anfängliche Sinneskrise um die X-Akten war überzeugend.

                Auch blöd, dass Mulder hier fast keine Rolle spielt.

                Die Spannung kocht auch eher auf Sparflamme.

                Fazit: recht schlecht.

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                  #9
                  Klasse Folge. Eigentlich hätte diese Sinnkrise schon viel früher stattfinden müssen, wenn man mal bedenkt, wie oft Scully in der Gegend herumgestoßen und mit irgendwelchen Aufträgen allein gelassen wird, während sich Mulder aufgrund von Ahnungen in den nächsten Flieger setzt. Außerdem wars nett zu sehen, dass sich auch Scully mal ein Abenteuer gönnt, die Gelegenheit hatte ihr Partner ja bereits öfter. Von daher hat die Episode sogar so etwas wie einen erotischen Touch.

                  Schön auch, dass sich zur Abwechslung mal eine wissenschaftliche Erklärung durchsetzt, denn eigentlich sind es ja nichts als Halluzinationen, die Ed zum Morden treiben.

                  5 Sterne.

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                    #10
                    Also ich habe einmal auf IMDb nachgeschaut und dort ist die Austrahlreihenfolge anders als hier im Forum in der Episodenübersicht verlinkt. Die Folge "Leonard Betts" kommt nämlich vor dieser Folge und somit ist Scullys Sinneswandel bzw. persönliche Krise oder das nicht ihrer Norm "entsprechende" Verhalten noch besser nachvollziehbar als in umgekehrter Ausstrahlreihenfolge.
                    Mir hat diese Folge wieder extrem gut gefallen, alleine schon wegen Scullys abweichendem Verhalten. Aber auch wegen der guten Dialoge mit Mulder und ihr bezüglich ihrer Zusammenarbeit oder der geistigen "Abwesenheit" von Scully bei Mulders Vorträgen. Spannend umgesetzt wurde die Handlung rund um das sprechende Tattoo und die Erklärung dafür konnte überzeugen.
                    Somit gebe ich der Folge wieder sechs Sterne.
                    Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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                      #11

                      Ein Mann lässt sich nach seiner Scheidung ein Tattoo der Comic Figur "Betty Blue" und dem Schriftzug "Never Again" auf den Oberarm stechen. Die Tätowierung scheint schon bald ein Eigenleben zu entwickeln und stachelt ihn gegenüber anderen Frauen auf, bis hin zum Mord an seiner Zimmernachbarin. Scully wird, während Mulder in Urlaub ist, eher zufällig in den Fall verwickelt, als sie dem Mann erst im Tattoo-Studio begegnet und sich später mit ihm verabredet.

                      "Never Again" ist wohl eine der polarisierendsten Akte X-Folgen überhaupt, und sorgte nach meinen Recherchen auch hinter den Kulissen für so einige Reibereien. Hintergrund ist, dass diese Folge ursprünglich vor "Leonard Betts" ausgestrahlt werden sollte und auch vor dieser geschrieben und produziert wurde - noch bevor entschieden war, dass Scully in "Leonard Betts" mit einer Krebserkrankung diagnostiziert werden sollte. Durch das Vorziehen von "Leonard Betts" auf den Superbowl-Abend kam es zum Tausch der Episoden. Zudem sollte die Folge auf Wunsch von Anderson und den Drehbuchautoren eine unmissverständliche Sexszene zwischen Scully und Ed Jerse enthalten, die geschnitten wurde. Vor allem Glen Morgan regte sich wohl ziemlich über die vertauschte Reihenfolge und die geschnittene Sexszene auf, und meinte, dadurch würde sich Scullys gesamte Motivation grundlegend verändern.

                      Ich zähle zu dem Lager derer, die über die Veränderungen froh sind. Morgan & Wong tendieren dazu, das Verhältnis von Mulder und Scully als negativ, um nicht zu sagen toxisch, vor allem für Scully zu bewerten, und rücken Mulders negative Charaktereigenschaften meist stark in den Vordergrund. Dass Mulder oft von seiner Suche nach der "Wahrheit" so besessen ist, dass er Scullys Bedürfnisse gar nicht wahrnimmt, er ihre Anwesenheit und praktisch ständige Verfügbarkeit als selbstverständlich annimmt, will ich gar nicht bestreiten. Dennoch schießen Morgan & Wong m.E. über's Ziel hinaus, wenn sie die Situation für Scully nur negativ beschreiben und sie vor allem hauptsächlich Mulder in die Schuhe schieben. Es ist immer noch Scullys Entscheidung, sich auf diese Weise in Bereitschaftsdienst zu halten, sie hat sich bereits in Staffel 1 mehrfach aktiv dafür entschieden, mit Mulder zusammenzusein statt mit ihren alten Freunden oder mit diesem Steuerberater in "The Jersey Devil". Und bei allem verständlichen Ärger über Mulders gelegentliche Egozentrik bedeutet ihr Job für sie auch, dass sie eine sehr interessante Arbeit hat und ihren wissenschaftlichen Interessen nachgehen kann.

                      Insofern wirkt, sofern man annimmt, dass Scully noch nichts von ihrer Krebserkrankung weiß, ihr Verhalten in dieser Episode auf mich etwas undankbar und sehr zickig und weinerlich. Beispielsweise verstehe ich nicht, warum sie Mulder anzickt wegen des fehlenden Schreibtisches. Wäre es nicht Blevins Aufgabe gewesen, ihr einen Schreibtisch herunterzustellen, und wäre nicht Skinner hier der richtige Ansprechpartner? Seit wann sind Kollegen für das Büromobiliar zuständig? Das passt auch überhaupt nicht damit zusammen, dass sie sagt, Mulder klinge, als sei er "ihr Vorgesetzter". Wenn ich mich recht erinnere, hieß es, sie solle Mulder "assistieren". Also entweder ist er tatsächlich zumindest ein höher eingestufter Kollege - dann hätte die Beschwerde mit dem Schreibtisch vielleicht noch eine gewisse Berechtigung - oder aber sie sind gleichberechtigt, dann ist sie wegen des Schreibtischs definitiv bei Mulder an der falschen Adresse. Auch die passiv-aggressive Art, mit der sie mehrfach sagt, "this isn't about you", dann aber nicht herausrückt, worum es eigentlich geht, stört mich ziemlich. Das passt für mich nicht zu der Scully, wie ich sie seither wahrgenommen habe. Die Scully, die ich bisher kennengelernt habe, wäre nicht nur imstande, bei Skinner einen Schreibtisch anzufordern, sondern würde sich auch anders mit einer unbefriedigenden Situation in ihrer Arbeitsbeziehung auseinandersetzen. Wenn irgendwelche feministischen Überlegungen hier eine Rolle gespielt haben sollten, ging das gründlich nach hinten los, denn selbstständige Frauen warten nicht, bis ihr Kollege aktiv wird, wenn sie einen Schreibtisch wollen.

                      Dasselbe gilt für die geschnittene Sexszene. Anscheinend waren Anderson und Morgan der Meinung, so wie Scully dargestellt sei, sei das "nicht menschlich" und wollten sie "menschlicher" machen, indem sie sie einen One Night Stand mit diesem Ed Jerse erleben lassen. Auch das finde ich ziemlich verquer. Scully fand es noch in "Gender Bender" völlig unverständlich, wie im Zeitalter der größten AIDS-Angst Leute Sex mit einem Wildfremden haben können, und als sie wegen der Pheromone dieses Außerirdischen in eine solche Situation hineinrutschte, schämte sie sich hinterher sehr. Dieselbe Scully soll nun aus schierem Frust über ihre Arbeitsbeziehung mit Mulder mit Ed Jerse ins Bett springen? Das erscheint mir doch ziemlich out ouf Charakter.

                      Das alles ergibt für mich allenfalls dann einen Sinn, wenn man unterstellt, dass Scully wegen der Krebsdiagnose in einer emotionalen Ausnahmesituation ist - wie es die ungeplante Vertauschung der Sendereihenfolge bewirkte. Weswegen ich sehr froh bin, dass Carter das durchsetzte und auch die Sexszene schneiden ließ. Ohne diese, ich nenne es mal Korrekturen, würde "Never Again" das Verhältnis zwischen Mulder und Scully in einem derart negativen Licht darstellen, dass es mit den meisten anderen Mulder-und-Scully-Momenten in der Serie kaum vereinbar ist.

                      Andererseits ist es mit dem Hintergrundwissen, dass das alles völlig anders geplant war, recht schwierig, über diese Folge zu schreiben oder sie zu interpretieren. Blendet man das Hintergrundwissen aus, so hat "Never Again" einige schöne Szenen. So beginnt die Episode mit einer geistesabwesenden Scully, die ein verwelkendes Rosenblatt aufhebt - ein Symbol für ihr durch die Krebserkrankung entgleitendes Leben. Es ist völlig nachvollziehbar, dass sie sich nicht so verhält wie sonst und alles in Frage stellt - ebenso wie es nachvollziebar ist, dass für Mulder, der nichts von der Diagnose weiß, ihr Verhalten vollkommen unverständlich ist.

                      Nichtsdestotrotz macht "Never Again" einige Beobachtungen über Scully, die auch ungeachtet ihrer Krebsdiagnose relevant sind. Die wichtigste bezieht sich auf ihre Tendenz, sich zu Autoritäts- bzw. Vaterfiguren hingezogen zu fühlen, was sie selber auch in der Bar gegenüber Jerse thematisiert. Scully, wie "Beyond the Sea" in der ersten Staffel zeigte, war immer davon angetrieben, es ihrem Vater recht zu machen, und diese Frage war die eine, die sie in ihrer Interaktion mit Luther Boggs motivierte. Ihre zwei Liebhaber, die die Serie thematisiert, waren ein Lehrer an der FBI-Akademie und ein Professor - beides nicht nur deutlich ältere Männer, sondern ihre Lehrer, also Männer, deren Job es war, ihr etwas beizubringen. Mulder vergleicht sie in "Quagmire" mit Captain Ahab aus Moby Dick, und auch ihren Vater nannte sie "Ahab" - sie stellt also irgendwie auch eine Beziehung zwischen Mulder und ihrem Vater her. Ihr Tattoo - "everyone gets the tatoo they deserve" - ist ein Ouroboros, eine Schlange, die sich in den Schwanz beißt. Dies ist normalerweise ein Symbol für Unendlichkeit, Zyklizität und Vollkommenheit. Hier soll es möglicherweise symbolisieren, dass Scully in einem Zirkel gefangen ist, was der eigentlichen Bedeutung des Ouroboros jedoch nicht gerecht würde.

                      Diese Beziehung zu Ed Jerse ist natürlich von vornherein zum Scheitern verurteilt. Jerse kommt frisch aus einer gescheiterten Ehe, hat den Sorgerechtsstreit verloren, sich im Job mit Kolleginnen und weiblichen Vorgesetzten angelegt und eben, aufgestachelt von seinem Tattoo, eine Nachbarin umgebracht. Das Tattoo, die eifersüchtige Comic-Figur (im Original gesprochen von Jodie Foster), bringt seine Frustration und seine Wut auf Frauen an die Oberfläche, eine denkbar schlechte Ausgangsbasis, eine Beziehung mit einer neuen Frau anzufangen. Welche Rolle das Mutterkorn tatsächlich spielt, ist am Ende nicht ganz klar; die Episode suggeriert, dass die Droge, wenn überhaupt, in viel zu geringen Mengen im Blut von Jerse vorhanden war, um eine Psychose auszulösen, somit allenfalls ein Verstärker war.

                      Was die Umsetzung angeht, finde ich "Never again" sehr gut gelungen. Sie ist schön inszeniert, die schauspielerische Leistung insbesondere von Anderson ist ansprechend, und der Gastauftritt von Jodie Foster als Sprecherin des Tattoos ist wunderbar gruselig. Mit der Darstellung von Scully tue ich mich wie gesagt schwer und lediglich die - ungeplante - Hintergrundgeschichte mit der Krebsdiagnose hält mich davon ab, "Never Again" als völlig verunglückte Charakterfolge zu bewerten. Wenn ich das ausblende - was zählt, ist nunmal, was veröffentlicht wurde - gebe ich drei eifersüchtige Tattoos dafür.

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                        #12
                        Zitat von Keymaster Beitrag anzeigen
                        Die Folge sticht ziemlich auffällig aus all denn Episoden heraus, die man bisher in der 4.Staffel gesehen, schon allein weil hier eindeutig Scully im Vordergrund steht. schön das sie auch genau das in der Folge ausgesprochen hat, was ich am Ende dann schließlich auch gedacth habe , nähmlich das sich nicht immer alles nur um Mulder dreht. Und wie der Zufall so will gerattet sie in ihrer Sinnkrise an denn vom Schicksal gebeutelten Eddie, dessen Tatoo ein Eigenleben entwickelt hat, mich faszinierd jedoch nicht die Story an dieser Episode, sonder ihre Machart, eben mit diesem sprechenden Tatoo und die Handlungstränge, die syncron ineinander verlaufen sind. ich kann nciht anders als der Folge ebenfalls ****** Sterne zu geben.
                        Naja mittlerweile denke ich nciht mehr so darüber. es ist richtig, dass es wichtig ist auch Scully etwas mehr Tiefgang zu verpassen. da diese Figur sich über viele Folgen entlang nur mäßig entwickelt hat und es meistens dann auch nur um Verluste in der Familie ging. Jedoch war Scully etwas out of Charakter in dieser Folge, es ging mir etwas zu schnell mit diesem Fremden, da hätte man eventuell auch einen 2 Teiler daraus machen können, auch wenn das vielleicht zu langatmig geworden wäre, schwierig schwierig. war nicht Jodie Foster die Stimme dieses Tattoos ? wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wäre sie auch beinahe für die Rolle von Scully in Frage gekommen, irgendwie Ironie das die beiden hier um den Selben Mann konkurrieren auch wenn es ziemlich morbid ist.

                        Mulder kommt hier wie selten sehr unsympathisch daher. wie gesagt ich kann der FOlge nicht allzuviel abgewinnen weshalb es von mir auch nur 3 Sterne gibt.

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                          #13
                          Die auf Pro7 (und hier aufgelistete) Reihenfolge ist IMO ziemlich gaga, macht die Folge nur nach "Leonard Betts" wirklich Sinn, da eben Scully Krebskrankheit sie in eine Sinneskrise stürzt (auch wenn die Schauspielerin lt. Wiki bei den Dreharbeiten selbst noch nichts davon wusste). Sonst hätte Scully schon viel frühere (spätestens in Staffel 2) ihr Dasein bei den X-Akten hinterfragen müssen.

                          Was mir gefallen hat, dass der Schurke diesmal schön grau und eigentlich ein guter Kerl war, welcher nur von seinem Tattoo (genial gesprochen von Judy Foster) in den Wahnsinn getrieben wird. Die wissenschaftliche Erklärung mit dem Mutterkorn ergibt natürlich wenig Sinn, aber ist ok.

                          Alles in allem eine Folge, welche aus dem Serien-Trott (kaum Mulder/Scully, wissenschaftliche Erklärung, kein wirklicher Schurke oder Verschwörung) erfreulich herausragt, aber kein Highlight:
                          4 Sterne!

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