[Vulkanisches System] Delta Vega - SciFi-Forum

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[Vulkanisches System] Delta Vega

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    #31
    [Planetenoberfläche, Basislager - 12.06.2377, 4:36 Uhr]

    Der Hochmagister legte seine Hand so an T'Arleyas Schläfe, wie es bei einer Gedankenverschmelzung üblich war.
    Er schloss die Augen und begann leise zu sprechen:
    "Mein Geist zu deinem Geist. Meine Gedanken zu deinen Gedanken.".
    Die Worte waren ritueller Natur und halfen dabei, die Konzentration zu fördern.
    T'Arleya dachte die selben Zeilen still bei sich, und beide Vulkanier stellten den absoluten Gleichklang zwischen Gesagtem und Gedachten her, um ihre Bewusstseine zu verbinden.
    Es geschah in einem Augenblick.
    Semok tauchte in den Verstand seines Gegenübers ein, erlebte Empfindungen, die er als Meister des Kolinahr seit Jahrzehnten nicht mehr gekannt hatte.
    Seine mentale Disziplin obsiegte. Er unterdrückte Feuer und Eis, unerträglichen Lärm und melancholische Stille und ordnete sie seiner allesumfassenden Logik unter.

    Als er die Augen wieder aufschlug, waren alle Kerzen um sie herum verloschen, wenngleich auch nur wenige Minuten vergangen waren.
    "Die wahre Veränderung wird sich erst nach und nach einstellen.", eröffnete er der Professorin, von der er wusste, dass sie niemals zuvor diese Form der psionischen Technik durchgeführt hatte. Sie war eine meisterliche Telepathin, doch die Praxis, Emotionen gezielt durch ein Band auf andere zu projizieren, grenzte an eine Obszönität.
    Wäre Semok nicht durch das Kolinahr gegangen, so hätte er dergleichen niemals vorgeschlagen.
    So aber hielt er das Vorgehen für die logische Verfahrensweise. T'Arleya konnte ihre besondere Gabe nutzen, um mit den Relikten der Ahnen zu interagieren, während der Hochmagister durch seine ausgesprochene Meisterschaft der Logik und des Ideals von Cthia die Nebenwirkungen abfzufangen vermochte.
    Er erhob sich in einer eleganten Bewegung und strich die anthrazitfarbenen Gewänder glatt, die er trug.
    Seine Thermokleidung hing an einem Kleiderhalter neben dem Zeltausgang.
    Coming soon...
    Your reality was declared a blasphemy against the Spheres of Heaven.
    For we are the Concordat of the First Dawn.
    And with our verdict, your destruction is begun.

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      #32
      Planetenoberfläche, Basislager - 12.06.2377, 4:36 Uhr

      T'Arleya erhob sich langsam.
      "Ich danke Ihnen."
      antwortete sie dem Hochmagister mit recht leiser Stimme.
      Diese Erfahrung würde für eine Telepathin wie sie eine wertvolle Erkenntnis darstellen.
      Doch ging es hier auch um eine persönliche Angelegenheit.
      "Wollen wir nun den Zugang zu dem Höhlensystem suchen?"
      schlug sie vor.
      Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
      Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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        #33
        [Planetenoberfläche, Basislager - 12.06.2377, 4:36 Uhr]

        "Führen Sie uns bitte.", bat der Hochmagister und machte sich daran, seine Thermokleidung anzulegen und seine Ausrüstung aufzunehmen.
        "Sie wissen, wo wir mit der Suche beginnen müssen? Ich nehme an, dass wir eine Phaserbohrung durchzuführen haben, um den Eingang der gesuchten Einrichtung zu erreichen? Wenn Sie sich unter dem Gletscher befindet, dann ist die Anlage wohl auch mit hocheffektiven Kraftfeldern gesichert. Wir müssen umsichtig vorgehen.".
        Semok sah die Professorin mit etwas an, was nur als erwartungsvoll beschrieben werden konnte - selbst bei einem Vulkanier.
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          #34
          Planetenoberfläche, Basislager - 12.06.2377, 4:36 Uhr

          Die Expeditionsgruppe hatte schon alles vorbereitet und sich neben dem abfahrtbereiten Gravschlitten postiert.
          Die Ausrüstungsgegenstände waren sinnvoll ausgewählt, und einer Bohrung in das Gletschereis stand nichts mehr im Wege.
          T'Arleya hatte, wie alle anderen ihre Kälteausrüstung angelegt und nahm nun ein Padd zur Hand, auf dem die Messdaten, die sie gesammelt hatten, bildlich katographiert worden waren.
          Sie zeigte auf einen bestimmten Punkt.
          "Das hier wäre der leichteste Zugang."
          erklärte sie und deutete schließlich in die entsprechende Richtung.
          "Laut meinen Berechnungen dauert es nicht länger als fünfzig Minuten, einen ausreichend großen Zugang zu schaffen."
          Die Wissenschaftler setzten sich auf ihr Nicken hin in Bewegung.
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            #35
            [Planetenoberfläche, T'Kashi Gletscher - 12.06.2377, 4:47 Uhr]

            Der Marsch zu dem entsprechenden Ort am Fuße des T'Kashi Gletschers hatte nur wenige Minuten in Anspruch genommen.
            T'Zirik und zwei der Archäolgen machten sich sofort daran, den Bohrungsphaser aufzubauen, während Semok die Struktur des Gletschers an diesem Punkt mit seinem Tricorder scannte.
            "Sie haben Recht.", stellte er fest.
            "All das haben Sie durch Ihren kurzen telepathischen Kontakt mit der Einrichtung und einige oberflächliche Scans in Erfahrung gebracht?", fragte er.
            "Faszinierend. Faszinierend in der Tat. Uns durch das Eis zu bohren stellt kein Problem dar und wäre eine Sache von Sekundenbruchteilen, wenn wir nicht auf die strukturelle Stabilität des Gletschers achten müssten. Sehr präzises Vorgehen wird von Nöten sein, wollen wir verhindern, dass das Eis über den Ruinen kollabiert und womöglich die alten Kraftfelder damit überlastet werden, die alles in Position halten.".
            Er tippte auf dem kleinen Sensorgerät herum.
            "Die Energiesignaturen sind gut verschleiert, aber eindeutig vorhanden - wenn man weiß, wo und wonach man suchen muss. Tief unter dem Eis ist eine Energiequelle aktiv. Es ist logisch anzunehmen, dass wir also zumindest auf eine teilweise noch intakte Einrichtung stoßen werden.".
            Zuletzt geändert von Space Marine; 19.11.2012, 02:38.
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              #36
              Planetenoberfläche, T'Kashi Gletscher - 12.06.2377, 5:28 Uhr

              All die Vorsichtsmaßnahmen kosteten Zeit, wie T'Arleya es bereits berechnet hatte.
              Es wäre verheerend gewesen, die Gletscherwand zu schnell zu öffnen und sie somit zum Einsturz zu bringen.
              Womöglich wäre damit alles verschüttet worden, was sich im Inneren befand.
              Doch es war beinahe ein Aufatmen, als sich der Zugang klaffend öffnete und das Eis stabil blieb.
              T'Arleya sah nun zu Semok.
              "Es ist soweit..."
              ihre Stimme war nicht minder erwartungsvoll, wie es seine gewesen war.
              Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
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                #37
                [Planetenoberfläche, T'Kashi Gletscher - 12.06.2377, 5:29 Uhr]

                Semok selbst regulierte die Intensität des Bohrphaserstrahls stufenweise herunter, bis er ihn komplett abschlatete.
                Er trat an das absolut sauber ins ewige Eis gebrannte Loch heran, das schräg hinab in die Tiefe führte, und zückte seinen Tricorder.
                Nach einigen Minuten des intensiven Scannens befestigte er das Ausrüstungsstück wieder an seinem Gürtel.
                "Alles ist stabil, ich kann keine weiteren Anomalien von hier aus entdecken. Beginnen wir mit dem Abstieg.", sagte der Hochmagister.
                "Professorin T'Arleya, Sie und Magister T'Shir begleiten mich. Die anderen bleiben bei der Ausrüstung. Ich möchte, dass permanenter Subraumfunkkontakt zwischen beiden Gruppen aufrechterhalten wird.", wies der Vulkanier die anderen Mitglieder der kleinen Expedition an, während er zum Antigravitationsschlitten getreten war und ein Gravgeschirr herausholte, das er mit gekonnten Handgriffen anlegte.
                Mit dieser Technologie war es ohne Probleme möglich, einen etwaigen Sturz beim Abstieg zu aufzufangen.
                Zusätzlich nahm er zwei Eispickel auf, die ihm als konventionellere Hilfen dienen sollten.
                Hinter sein rechtes Ohr klemmte er sich ein Gerät, das ein HUD vor seine Augen projizieren konnte und das sich mit seinem Tricorder verband.
                Über eine fortschrittliche neurale Schnittstelle der Entwicklungsabteilung der Wissenschaftsakademie auf Vulkan war er in der Lage, auf die meisten Funktionen rein durch Gehirnwellenbefehle zuzugreifen.
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                  #38
                  Planetenoberfläche, T'Kashi Gletscher - 12.06.2377, 5:29 Uhr

                  T'Arleya legte sich die gleiche Ausrüstung an, genau wie der Wissenschaftler, der sie ebenfalls begleitete auch.
                  Semok hatte für diese Expedition hervorragend vorgesorgt. So konnten sie ohne Gefahren selbst ein solches Höhlensystem erkunden.
                  Ausgerüstet mit starken Lampen traten sie nun durch den freigelegten Bereich im ewigen Eis.
                  Sofort hörte der eisige Wind aus, an ihnen zu zerren und T'Arleya zog die wärmende Kapuze vom Kopf, um sich besser umsehen zu können.
                  Es ging sehr steil herab und nur das Tropfen von Eiswasser drang an ihr Ohr.
                  Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
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                    #39
                    [Planetenoberfläche, T'Kashi Gletscher - 12.06.2377, 5:51 Uhr]

                    Der Abstieg verlief ohne Zwischenfälle.
                    Die drei vulkanischen Wissenschaftler gingen vorsichtig und bedacht vor, und nach einigen Minuten erreichten sie den tiefsten Punkt des in den Gletscher gebohrten Schachts.
                    Hier stießen sie auf ein flirrendes Energiefeld, hinter dem sich ein größerer Hohlraum befand.
                    "Das ist es.", erkannte Hochmagister Semok.
                    "Eines der äußeren Kraftfelder, welche die Anlage vor der Masse des T'Kashi Gletschers schützen. Vielleicht sind wir in der Lage, unsere Tricorder einen interphasischen Resonanzalgorithmus aussenden zu lassen, der uns erlaubt, die Barriere zu durchqueren, ohne die strukturelle Integrität der antiken Einrichtung zu gefährden.", schlug er vor und gab seinem Tricorder auch schon eine Reihe entsprechender Befehle über das neurale Interface.
                    Orange glühend erwachte vor seinen Augen die holographische HUD-Projektion zu Leben, durch welche er die Phasenfrequenzen seiner Umwelt wahrnehmen konnte.
                    "Eine erstaunliche Technologie, wenn man die Zeit bedenkt, in der das hier errichtet worden sein muss. Die Energiequelle hat Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende lang alles versorgt und ich kann nur vernachlässigbare Abweichungen in der Feldmatrix entdecken. Ein Meisterstück.".
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                      #40
                      Planetenoberfläche, T'Kashi Gletscher - 12.06.2377, 5:57 Uhr

                      "In der Tat...faszinierend."
                      bestätigte die Professorin, die ebenfalls einen Tricorder zur Hand genommen hatte.
                      Das Gerät piepste einige Male leise, als es sich entsprechend der Phasenfrequenzen auf das uralte Kraftfeld einstellte, und schließlich den entsprechenden Resonzalgorithmus aussandte, welcher einen Durchgang ermöglichte, ohne das Kraftfeld in seiner Stabilität zu schwächen.
                      T'Arleya wußte, daß sie sehr vorsichtig vorgehen mußte, denn jeder Fehler konnte den gesamten Gletscher über ihren Köpfen einstürzen lassen.
                      Es dauerte einige Minuten, während sie genauestens überprüfte, wie stabil die Einrichtung noch arbeitete, bis sie nickte.
                      "Wir können hindurchtreten, Hochmagister."
                      stellte sie fest und nun betraten sie als erste seit Jahrhunderten den Hohlraum, in dem sich die alten Ruinen befanden, auf welches die Katra sie hingewiesen hatte.
                      Zuletzt geändert von T`Pau; 19.11.2012, 23:39.
                      Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                      Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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                        #41
                        [Planetenoberfläche, T'Kashi Gletscher - 12.06.2377, 5:57 Uhr]

                        In dem von Kraftfeldern gesicherten Hohlraum befand sich eine Blase atembarer Luft, ganz so, wie die Scanner es zuvor festgestellt hatten.
                        Es musste ein effizientes Filtersystem existieren, das die Atmosphäre rein hielt.
                        Ein schmaler Weg führte einige Meter geradeaus zu einem von zwei hoch aufragenden Obelisken mit vulkanischen Schriftzeichen darauf flankierten Tor.
                        Der Hochmagister betrachtete die Architektur beeindruckt.
                        "Diese Obelisken wurden aus vulkanischem Sandstein gefertigt. Die Ahnen müssen ihn auf den Planeten gebracht haben, wahrscheinlich aus rituellen Gründen.", stellte er fest, und machte sich daran, die Inschriften zu entziffern.
                        "Ein sehr alter, sehr seltener Dialekt.", murmelte Semok, während er mit den Händen über die Oberfläche eines der Artefakte strich.
                        "Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen.".
                        Mit seinem Anzeigegerät machte er Holoaufnahmen von jeder Seite beider Obelisken, so dass er sie später im Basislager in Ruhe würde studieren können.
                        Somit wandte er sich dem Tor zu.
                        "Versiegelt.".
                        Zuletzt geändert von Space Marine; 20.11.2012, 11:21.
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                          #42
                          Planetenoberfläche, T'Kashi Gletscher - 12.06.2377, 5:57 Uhr

                          T'Arleya warf nur einen kurzen Blick auf das Tor, doch fesselten sie die Schriftzeichen auf den Obelisken.
                          "Ich kenne den Dialekt, rudimentär nur, aber ich kenne ihn."
                          murmelte sie leise und kniff die Augen überlegend zusammen.
                          "Eine Warnung...es ist eine Warnung. Das Tor öffnet sich nur, wenn..."
                          Sie brach ab und legte ihre Hände auf den Stein. Es war beinahe als konnte sie nicht anders.
                          Jäh kam Leben in die Schrifzeichen, sie leuchteten gleichzeitig auf und schließlich verlosch eines nach dem anderen wieder.
                          Bis auf zwei identische...das eine auf dem rechten, das andere auf dem linken Obelisken.
                          T'Arleyas Stimme schien nun von überall her zu kommen, als sie mitteilte.
                          "Wir sind willkommmen. Treten wir ein."
                          Ihr Blick war in weite Ferne gerichtet.
                          Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
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                            #43
                            [Planetenoberfläche, T'Kashi Gletscher - 12.06.2377, 5:59 Uhr]

                            Semok wurde von einer regelrechten Gewitterfront der unkontrollierten, chaotischen Empfindungen getroffen, als T'Arleya auf telepathische Weise mit der alten vulkanischen Psi-Technologie interagierte.
                            Es kam ihm vor wie ein mentaler Gifthauch, der durch seine Gedanken wehte, wie ein Stromschlag, der nicht sein Fleisch, aber seine Psyche versengte.
                            Der Hochmagister kam trotz des Ansturms der rohen, ungezügelten Emotionen nicht für einen Moment ins Wanken.
                            Er schloss seine Augen, regulierte seine Atmung und nutzte die meditativen Techniken, die nur ein Meister des Kolinahr vollends beherrschte.
                            Der vulkanische Wissenschaftler hatte seine eigene Instabilität gemeistert, hatte gelernt, sich von unkontrollierten Gefühlen vollständig zu säubern und Logik sowie Ordnung an die Stelle von Instinkt und Konfusion zu stellen.
                            Vernunft lenkte Hochmagister Semok, diente ihm als Fanal inmitten der Nebel, die seine Seele nun einkreisten und zu ersticken drohten.
                            Als er die goldenen Augen wieder öffnete, hatte er die Flut schlicht von sich gewiesen.
                            Die Stimmen, das Geflüster der alten Vulkanier, ihre Versuchungen und Täuschungen, die Versprechungen von Macht und Ruhm - diese Dinge hallten durch den unsichtbaren Raum der Gedanken, der sich dem Blick des wachenden Auges entzog.
                            Semok war sich nun darüber gewiss, dass seine Kollegen und er etwas Großem auf der Spur waren. Niemals zuvor war er auf vergleichbare Technik und psionische Meisterschaft diesen Ausmaßes gestoßen.
                            Selbst die Gedankenlords vom alten Vulkan oder Jene-unter-den-Schwingen-des-Raptoren hatte niemals über dergestalte Kräfte geboten.

                            Und doch war Suraks Weisheit auch soviele Jahrhunderte nach dem Zeitalter des Erwachens stärker als die archaischen Praktiken der Vorfahren.
                            Wer, wenn nicht Semok selbst, war der ideale Beweis dafür?
                            Er nahm T'Arleyas Last auf sich und stemmte sich gegen den Ansturm der Zornesglut und der verzweifelten Finsternis aus Äonen.
                            Was auch immer diese Ort einst gewesen war, die Präsenz jener, die hier gelebt hatten, haftete ihm unfasslich kraftvoll und durchdringend an.
                            Die Gedanken des alten Gelehrten waren nach wie vor bei seiner Theorie die Sirsha'Raan betreffend. Zumindest die Mythen hinsichtlich ihrer Fähigkeiten deckten sich mit dem, was die Expeditionsgruppe aus der Wissenschaftsakademie bislang aufgedeckt hatte.

                            "Wir können davon ausgehen, dass sie wollten, dass jemand die Anlage findet.", stellte Magister T'Shir fest.
                            Die Vulkanierin war etwa drei Jahrzehnte jünger als T'Arleya und eine Expertin im Fachbereich der Archäologie.
                            Die Tatsache, dass sie zu Semoks kleinem Team gehörte, sprach für ihre Expertise und das Vertrauen, das er in sie setzte.
                            "Unsere Ahnen haben mit soetwas gerechnet. Ansonsten hätten sie nicht alles darauf ausgerichtet, auch ohne Wartung zu überdauern. Auch die psionische Natur des Schlosses lässt darauf schließen, dass Vulkanier mit bestimmten... Fähigkeiten willkommen sind.".
                            Sie trat an das Tor heran.
                            Im Zentrum der Konstruktion aus einer Duranium-Verbundlegierung hatte sich eine quadratische Öffnung aufgetan.
                            "Der Datenspeicher von Vulkan.", vermutete sie mit hochgezogener Braue.
                            "Ich denke, er passt hier hinein. Geehrte Professorin?", fragte T'Shir T'Arleya, die das Relikt bei sich trug.
                            Zuletzt geändert von Space Marine; 20.11.2012, 20:15.
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                              #44
                              Planetenoberfläche, T'Kashi Gletscher - 12.06.2377, 5:59 Uhr

                              T'Arleya wirkte einen Moment lang irritiert.
                              Sie legte den Kopf schief und betrachtete Semok.
                              Er hatte alles auf sich genommen. Das wußte sie.
                              An ihr war der gesamte Sturm vorrüber gegangen, obgleich sie fühlte, wie stark diese Gedanken und Emotionen auf ihn einprasseln mußten.
                              Und davor hatte er sie geschützt.
                              Sie schloß die Augen und senkte kurz den Kopf als Zeichen des Dankes.
                              Doch dann wandt sie sich der Archäologin zu.
                              Ohne zu antworten nahm sie das Artefakt in die Hände und passte es in die Öffnung ein.
                              Das war der Schlüssel zu einem Schloss...es passte perfekt.
                              Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                              Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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                                #45
                                [Planetenoberfläche, T'Kashi Gletscher - 12.06.2377, 6:00 Uhr]

                                Ein Krachen und Scheppern kündete davon, dass ein uralter Mechanismus in Gang gesetzt worden war.
                                Sekundenbruchteile später teilte das Tor sich horizontal wie vertikal in vier gleichgroße Teile, die vor der Gruppe aufschwangen.
                                Das Artefakt war zuvor wieder ausgegeben worden und förmlich von selbst in T'Arleyas Hände zurück geglitten.
                                Hochmagister Semoks Ausrüstung zeichnete alles, was sich ereignete, genaustens auf.
                                Sein holographisches HUD ging alle Spektren durch, die sein Tricorder zu erfassen vermochte, als der Zugang zu der antiken vulkanischen Gletscherbasis sich öffnete.
                                "Wenn unsere Ahnen wollten, dass wir diese Anlage finden, dann ist es nur konsequent herauszufinden, was sie uns hinterlassen haben.", sprach er.
                                Die Analysen des Bereichs hinter dem Tor zeigten keine ersichtlichen Gefahrenquellen an und, was womöglich noch wichtiger in diesem Fall war: durch T'Arleyas mentale Verbindung mit der psionischen Technologie hatte er förmlich vor seinem Inneren Auge gesehen, dass die Defensivsysteme heruntergefahren worden waren.
                                Es hatte sich angefühlt, als sei die Einrichtung ein Lied, eine Sinfonie, und als habe der telepathische Kontakt mit dem Commander die Strophen umgeschrieben, den Klang verändert und ein Prestissimo über non tanto weich zu Adagietto übergehen lassen.
                                Die Musik hatte sich verändert, unterstrich nun die Gedanken der kleinen Expeditionsgruppe, anstatt den Contrapart zu ihr zu spielen.
                                Mit dieser Gewissheit gewappnet schritt Semok durch den Durchgang.
                                Kurz entgegnete er noch T'Arleyas Nicken.
                                Sie teilten nunmehr etwas, das über solche Gesten hinausging. Viel Körpersprache oder ausgesprochene Kommunikation war nicht nötig, solange das durch die Gedankenverschmelzung etablierte Band nicht ungeschehen gemacht wurde.
                                Coming soon...
                                Your reality was declared a blasphemy against the Spheres of Heaven.
                                For we are the Concordat of the First Dawn.
                                And with our verdict, your destruction is begun.

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