[Deck 6] Quartier von Hochmagister Semok - SciFi-Forum

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[Deck 6] Quartier von Hochmagister Semok

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    #16
    [19.02.2381 - 18:10 Uhr]

    "Ich würde es bevorzugen, es so bald wie möglich zu tun, Hochmagister."
    Antwortete Andrej.
    Er wollte es hinter sich bringen, ehe er es sich anders überlegte.
    Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

    - Florance Ambrose

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      #17
      [19.02.2381 - 18:11 Uhr]

      "Wie Sie wünschen.".
      Der Hochmagister legte beide Hände auf das Gesicht des Menschenmannes.
      "Versuchen Sie, möglichst ruhig zu bleiben. Vermeiden Sie Panik und wehren Sie sich nicht gegen das Eindringen in Ihre Gedanken.", forderte Semok ihn auf, während er die katrischen Punkte des Offiziers suchte und routiniert ausmachte.
      "Dein Geist, zu meinem Geist...", rezitierte der Vulkanier sodann das typische Mantra, das nun bereits auch in Iljuschins Kopf zu hören wäre.
      "Deine Gedanken, zu meinen Gedanken. Unsere Geister sind Eins.".

      Und sie waren Eins...
      Coming soon...
      Your reality was declared a blasphemy against the Spheres of Heaven.
      For we are the Concordat of the First Dawn.
      And with our verdict, your destruction is begun.

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        #18
        [19.02.2381 - 18:11 Uhr]

        Andrej würde nie in Worte fassen können was er fühlte, als sein Geist mit dem des Vulkaniers verschmolz.
        Unweigerlich fuhr er zurück zu jenem schicksalhaften Tag.
        Er war diese Erinnerungen so oft durchgegangen, dass er sie inzwischen mit einer leidenschaftsloser Distanz betrachten konnte.
        Nur dieses Mal war es anders. Der kühle, analytische Geist Semoks erlaubte es ihm sich gänzlich von der Erinnerung zu detachieren. Dieses mal erlebte er die Erinnerung nicht aus seiner eigenen Perspektive, sondern aus der eines distanzieren Beobachters.
        Er sah sich selber durch die Korridore der Monitor gehen. Er sah die unbestimmte Beunruhigung, die ihn den ganzen Tag verfolgte in seiner Körpersprache. Er glaubte ein kränklich-grünes Leuchten um sich herum warnehmen zu können. Doch wirklich sehen tat er nichts.
        Die Sensorgeister, die die Brückencrew registirert hatte, - ein alltägliches Vorkomminis - nagten an ihm. Er hatte ein schlechtes Gefühl. Ähnlich dem, welches er vor Wolf 359, so viele Jahre zuvor, hatte.
        Andrej beobachtete, wie er die Brücke betrat, gerufen vom Wachhabenden Offizier, der einen Sensorkontakt in der Neutralen Zone bemerkt hatte.
        In Andrejs Erinnerungen fing die Monitor das romulanische Scout-Schiff ab. Sie riefen es und erhielten keine Antwort.
        Er beobachtete, wie er auf dem winzigen Monitor in seiner Armlehne die Sensordaten abrief.
        Die Waffen des Scouts waren deaktiviert.
        Doch er fühlte, wie in dieser Zeit, von dem Augenblick an, als sie auf Abfangkurs gegangen sind, die nagende Unruhe stärker wurde, wie sie sich in ein unbestimmtes Gefühl der Bedrohung wandelte.
        Und dieses mal gab ihm Semoks Geist das Wissen und die Erfarung zu sehen, was er seit er T'Arleyas Bericht gelesen hatte nur vermutet hatte:
        Er sah und fühlte die körperlosen Tentakel, in der Farbe vulkanoiden Blutes schimmernd, die ihn umgarnten. Sie wuchsen aus dem gepanzerten Schott der Brücke.
        In seinem Geist folgte er den Tentakeln in die Kälte des Vakuums bis zu ihrem Ursprung in einem zweiten Scout-Schiff - dieses getarnt.
        9999 mal von zehntausend mal war ein Sensorgeist nur ein Sensorgeist.
        Doch einer von zehntausend war etwas anderes.
        Zurück auf der Brücke beobachte Andrej sich selber, wie er von einer plötzlichen unerklärlichen Befürchtung getrieben, Befehl gab die Phaser feuerbereit zu machen.
        Er sah zu, wie er erneut die Sensordaten überprüfte, und feststellte, dass das Scout-Schiff keine Anstalten machte, seine Waffen auf die Monitor auszurichten.
        Der taktische Offizier meldete die Phaser geladen.
        Das Gefühl der Bedrohung, welches Andrej in dem Moment beschlich, wurde, durch die nichtstofflichen Tentakel genährt, immer stärker.
        "Etwas stimmt hier nicht."
        Hörte er sein früheres Ich murmeln.
        Er forderte seinen Ops Offizier auf das Scout-Schiff erneut zu rufen und spielte mit dem Gedanken seiner Crew mit einem Schuss über den Bug Beine zu machen.
        Erneut prüfte er die Sensoranzeigen, überzeugt etwas übersehen zu haben.
        Das kränkliche Schimmern der körperlosen Tentakel wurde greller und Andrej sah hilfos mit an, wie die bösartige telepatische Manipulation das gesehene in seinem Geist verschwimmen liess und verdrehte bis es in dem Moment in Andrejs Verstand keinen Zweifel mehr gab: Das Scout-Schiff war nur Sekunden davon entfernt die Monitor anzugreifen.
        Er sah, wie er manipuliert wurde: Vorsichtig, langsam wurde er über Stunden in die richtige Richtung geschoben. Wäre er nicht seit Stunden subtil dahingehend manipuliert worden, hatte er sich selber nie geglaubt ein solch irrationaler Angriff stünde bevor.

        Wut stieg in ihm hoch, doch es war keine heisse, überwältigende Wut. Sie war still und kalt.
        Sie war da, hatte jedoch eine Kontrolle über seinen Geist.
        Endlich machte der Vorfall Sinn. Endlich wusste er, was - wer - seine Karriere und seinen Ruf zerstört hatte.
        Und die Erkentnis, welch gefärliche Waffe die Romulaner nach diesem kleinen Test in ihrem Arsenal hatte, sandte ihm eine kalte Schauer das Rückenmark hinunter.
        Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

        - Florance Ambrose

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          #19
          [19.02.2381 - 18:18 Uhr]

          Als Hochmagister Semok sein Bewusstsein wieder aus jenem des Lieutenant Commanders zurückzog, waren in der Realität einige Minuten vergangen.
          Die gedämmte Beleuchtung im Quartier des Vulkaniers wirkte für einige Sekundenbruchteile lang blendend hell, ehe die Augen sich wieder an die alltäglichen Eindrücke gewöhnt hatten, die auf sie eindrangen.
          Sehen, Hören, Fühlen... die bekannten Formen der Wahrnehmung an sich und noch andere, für die es keine Namen gab, trennten sich und erfüllten erneut die ihnen angestammten Funktionen.
          Aus der Einigkeit zweier Geister, aus der Konzentration aller Sinne auf einen einzelnen Punkt in Zeit und Raum, entstanden wieder zwei eigenständige Individuen.
          Und doch blieb ein winziger Funke des einen im jeweils anderen zurück.
          Ein Echo nur, ein Schatten. Wie Fußspuren im Wüstensand Vulkans, die nie wieder völlig verwehen würden.

          Semok atmete tief durch.
          Erst dann schlug er seine goldenen Augen wieder auf und nahm die Fingerspitzen von Iljuschins katrischen Punkten.
          Er sprach nicht. Sie hatten beide dieselbe Erfahrung gemacht.
          Sie wussten beide, was damals geschehen war, an jenem schicksalhaften Tag am Rande der Romulanischen Neutralen Zone.
          Doch es war der Mensch, der nun mit diesem Wissen leben musste.
          Coming soon...
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            #20
            [19.02.2381 - 18:19 Uhr]

            Andrej brauchte einen Moment sich nach der Trennnung zu orientieren.
            Er atmete ein paar mal tief ein und aus um sein mentales Gleichgewicht wiederzufinden.
            "Nun, jetzt weiss ich wenigstens was sich wirklich zugetragen hat."
            Sagte er mit neutraler Stimme.
            "Ob sich diese Erkenntnis positiv oder negativ auf mich auswirken wird, wird sich zeigen müssen. So oder so muss das Sternenflottenhauptquartier davon Kenntnis haben."
            Er atmete ein weiteres mal bewusst durch.
            "Ich habe keine Anzeichen einer...längerfristigen Manipulation in meinem Geist bemerkt. Sie?"
            Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

            - Florance Ambrose

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              #21
              [19.02.2381 - 18:20 Uhr]

              "Ich habe ebenfalls keine derartigen Anzeichen bemerkt.", bestätigte der Hochmagister.
              "Gleichwohl muss ich Sie darauf hinweisen, dass das nicht bedeutet, dass wir eine entsprechende Beeinflussung tatsächlich auch mit letztendlicher Gewissheit auszuschließen vermögen, Commander. Es wären regelmäßige Gedankenverschmelzungen nötig, um ihren Verstand Stück für Stück zu analysieren.".
              Er formulierte dies absolut neutral, und nicht unbedingt als Vorschlag.
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                #22
                [19.02.2381 - 18:20 Uhr]

                Andrej produzierte ein selbstironisches Grinsen, welches an einen Vulkanier vermutlich verschwendet war.
                "Nun, ich denke auf eine mentale Autopsie kann ich im Moment verzichten, Hochmagister.
                "Die eine Verschmelzung war...verwirrend genug."
                Sein Gesichtsausdruck wurde schnell wieder neutral.
                "Ich habe den Verdacht, was wir bis jetzt herausgefunden haben wird der Sternenflotte schon genug Kopfschmerzen bereiten.
                "Aber wie auch immer, ich stehe in Ihrer Schuld, Hochmagister."
                Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                - Florance Ambrose

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                  #23
                  [19.02.2381 - 18:21 Uhr]

                  "Schuld in Ihrem Sinne widerspricht vielen vulkanischen Philosophien. Sie hatten eine Bitte, und ich habe Sie unterstützt. Es ist nur logisch, dem Zweiten Offizier vor einer derart wichtigen und heiklen Mission dabei zu helfen, seine optimale Leistungsfähigkeit zu erreichen.".
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                    #24
                    [19.02.2381 - 18:21 Uhr]

                    "Trotzdem. Danke."
                    Andrej nickte verabschiedend.
                    "Sie haben mir sehr geholfen. Ich will nicht länger Ihre Zeit beanspruchen."
                    Damit schickte er sich an das Quartier zu verlassen.
                    Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                    - Florance Ambrose

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                      #25
                      [19.02.2381 - 18:22 Uhr]

                      Semok hielt den Menschen nicht auf.
                      Nach einer förmlichen Verabschiedung entzündete der alte Hochmagister wieder seine Kerzen und sank in Meditationshaltung zusammen.
                      Nun galt es erst einmal, die Gedankenverschmelzung und vor allem die Emotionsechos zu verarbeiten, welche Iljuschin in seinem Geist hinterlassen hatte.
                      Er brauchte einen klaren Verstand, um seine Vorbereitungen für den Abflug abschließen zu können.
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                        #26
                        [24.02.2381 - 8:31 Uhr]

                        Hochmagister Semok befand sich gerade in seinem Quartier, als er die Durchsage seiner Enkelin über das schiffsinterne Kommunikationssystem vernahm.
                        Der alte vulkanische Wissenschaftler war nach seinem Besuch im Bereitschaftsraum des diensthabenden Captains vor etwa einer Stunde hier her zurückgekehrt, um einige PADDs zu sortieren und sich danach ins Labor zu begeben und mit seiner Analyse der liantrischen und sivarischen Verhaltensweisen fortzufahren.
                        Die Einladung zur Besprechung in der Aussichtslounge änderte wenig am vorläufigen Zeitplan, also bestätigte Semok kurz, indem er zwei Mal seinen Kommunikator antippte, und fuhr sodann mit seiner Arbeit fort.

                        Er würde natürlich pünktlich erscheinen.
                        Coming soon...
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