V.S. T'Shael - Forschungsschiff der Vulkanischen Wissenschaftsakademie

[T`Pau]

Arbeitszimmer des Kommandanten

"Krankenstation...wie Sie wünschen."
antwortete Ethara reserviert.
Sie war Hochmagisterin der Wissenschaftsakademie. Sie war es nicht gewohnt, Anweisungen entgegen zu nehmen.
Doch verstand sie das Mißtrauen, welches ihr entgegen gebracht wurde. Sie wäre an der Stelle des Captains nicht anders gewesen.
Auf den Bericht ging sie vorerst nicht ein.
"Werden Sie mir Wachen mitschicken oder kann ich mich frei bewegen?"
erkundigte sie sich abschließend.

[Space Marine]

[Arbeitszimmer des Kommandanten]

"An Bord dieses Schiffes befinden sich lediglich 18 Personen Besatzung, Hochmagisterin Ethara.", stellte der Kommandant fest.
"Wir sind Wissenschaftler, die in dieser Raumregion unterwegs waren, um Dichromatische Nebel zu erforschen. Selbst wenn ich Ihnen Wachen zuteilen wöllte, wäre es mir nur schwerlich möglich.".
Setak faltete die Hände auf der Platte seines Schreibtischs zusammen.
"Davon abgesehen erachte ich es nicht als nötig, bewaffnetes Personal hinzuziehen. Wenn Sie sich für den Neykarim verbürgen können, können sowohl Sie als auch er sich frei an Bord bewegen. Im Rahmen logischer Grenzen natürlich.".

[T`Pau]

Arbeitszimmer des Kommandanten

Für Ethara gab es nichts weiter zu sagen.
Ihr war klar gewesen, daß ihre Zukunft für sie nicht einfach war.
Sie mußte lernen, Emotionen zu ertragen, die sie bereits in ihrer Jugend als begraben geglaubt hatte. Und sie mußte lernen, mit den Reaktionen ihres eigenen Volkes zurecht zu kommen.
Sie erhob sich und nickte dem Kommandanten schlicht zu.
"Sie finden mich also auf der Krankenstation."
Und genau dorthin begab sie sich nun, wenn auch nicht wirklich sonderlich enthusiastisch...

[Space Marine]

[Krankenstation]

Kysilan begleitete die Hochmagisterin.
Er wusste ohnehin nicht, wohin er sonst gehen sollte, und zudem glaubte er langsam, grundlegende vulkanoide Verhaltensweisen zu begreifen.
Sie bevorzugten es aller Wahrscheinlichkeit nach, wenn er nicht sofort jeden Bereich des Schiffes untersuchen würde.
Von daher hielt er sich an seine Bezugsperson in dieser bizarren Realität.

Auf der Krankenstation angekommen, wurden die beiden Gäste an Bord des Forschungsschiffes der Vulkanischen Wissenschaftsakademie vom diensthabenden Mediziner empfangen, Doktor Katrek.
"Nehmen Sie auf dem Biobett Platz, Hochmagisterin. Der Kommandant hat mich bereits via Kommunikator über Ihren Zustand in Kenntnis gesetzt.".
Dem Neykarim widmete er immerhin einen kurzen Seitenblick inklusive hochgezogener Augenbraue.

[T`Pau]

Krankenstation

Ethara kam der Aufforderung nach.
Sie würde auf Vulkan spätestens genauester Untersuchungen unterzogen werden, da konnte sie genau gut jetzt schon anfangen, ihren Stutus medizinisch ermitteln zu lassen.
"Eine Abhängigkeit von der Droge liegt nicht vor."
stellte sie fest.
Es war knapp gewesen...das wußte sie.

[Space Marine]

[Krankenstation]

"Die endgültige Gewissheit werden wir lediglich durch die Testergebnisse erhalten.", stellte Katrek klar und begann mit einem vollständigen Bioscan.
"Rühren Sie sich nicht. Und... kann ich Ihrem Begleiter irgendwie weiterhelfen, oder was sucht er hier?".

[T`Pau]

Krankenstation

"Er sucht Erkenntnis."
antwortete Ethara trocken.
"Sie können ihm helfen, indem Sie ihn beobachten lassen."
Ihr Begleiter war für sie indess zur Normalität geworden.

[Space Marine]

[Krankenstation]

Doktor Katrek beschloss, die Anwesenheit des extradimensionalen Besuchers schlicht zu ignorieren, solange die Entität ihn nicht bei seiner Arbeit störte.
Der Vulkanier ließ seinen medizinischen Tricorder mehrmals über den Kopf der Patientin gleiten und fixierte die Anzeigen.
"Die Trellium-Vergiftung hat, wie Sie berichtet haben, keine permanenten neurologischen Schäden hinterlassen. Ich gebe Ihnen etwas, das den Heilprozess weiter beschleunigen sollte. Ein Beruhigungsmittel ist ebenfalls empfehlenswert. Es wird Ihnen dabei helfen, Ihre Mitte zu finden und emotionale Ruhe zu bewahren, Hochmagisterin. Der Kommandant hat Sie sicher bereits darauf hingewiesen, dass ich kein Experte für derlei Komplikationen bin. Die Heiler und Priester auf der Heimatwelt werden Ihnen besser helfen können.".

[T`Pau]

Krankenstation

"Ich bin für jede Hilfe dankbar, so gering sie auch sein mag."
antwortete Ethara dem Arzt.
"Der wirklich schwierige Prozess beginnt auf Vulkan, wie Sie sagten. Dessen bin ich mir bewußt."
Sie hatte sich mit dieser Tatsache abgefunden. Auch wenn alle Errungenschaften des Kholinars verloren waren, so blieb sie doch eine hochdisziplinierte Person.
Sie würde auch diese Hürde nehmen.

[Space Marine]

[Krankenstation]

Katrek präparierte ein Hypospray und verabreichte es der Hochmagisterin.
"Wenn die Dosis des Beruhigungsmittels Ihnen zu niedrig ist, melden Sie sich bitte bei mir.", forderte er sie auf.
"Ich fürchte damit erschöpft sich meine Befähigung Ihnen zu helfen auch.".
Der Doktor verschränkte die Arme hinter dem Rücken und musterte Ethara mit grüblerischen Falten auf der Stirn.

[T`Pau]

Krankenstation

"Wie gesagt, das ist vorerst völlig ausreichend."
antwortete Ethara.
"Ich werde einen langen Weg einfach erneut gehen müssen. Was ich mir vornehme, wird mir gelingen."
Doch sie war sich alles andere als sicher, ob sie diesen Weg auch gewillt war, erneut zu gehen. Zu vieles war geschehen, was sie hatte nachdenken lassen.

[Space Marine]

[Krankenstation]

"Ihre Zuversicht erscheint in Anbetracht Ihrer bisherigen Leistungen logisch, Hochmagisterin.".
Doktor Katrek warf Kysilan einen Seitenblick zu. Der Neykarim schwebte durch die Krankenstation und untersuchte die medizinischen Instrumente mit seinen langen, glühenden Sinnesorganen.
Da er keinen Schaden anzurichten schien, hatte der vulkanische Arzt den extradimensionalen Besucher gewähren lassen.
"Ich kann Sie beide auf Ihre Quartiere bringen, wenn Sie wünschen.".

[T`Pau]

Krankenstation

"Gerne."
antwortete Ethara.
Sie hatte nun dringend das Bedürfnis, sich auf die Ankuft auf Vulkan mental vorzubereiten.
In diesem Augenblick dachte sie auch an Dosheen. Sie würde ihn von ihrer Heimkehr in Kentniss setzen, nahm sie sich vor. Heute konnte sie nachvollziehen, was es bedeutete sich um ein anderes Wesen Sorgen zu machen.
Früher hätte sie keinerlei Verständnis für den Mann gehabt...

[Space Marine]

[Mehrere Tage später - Etharas Quartier]

Das vulkanische Forschungsschiff T'Shael war mehrere Tage unterwegs, um vom Hromi Sternhaufen kommend Vulkan im Kerngebiet der Planetenföderation zu erreichen.
Die Reise verlief absolut ereignislos - ein Segen für Ethara, welche die Ruhe gebrauchen konnte.
Kysilan wurde mit der Zeit rastlos, und als die T'Shael ins vulkanische System eintrat, hatte der Neykarim wohl jede einzelne EPS-Leitung, jedes ODN-Relais und jede Niete an Bord mit seinen außerweltlichen Sinnen untersucht.
Es fiel ihm noch immer schwer, sich in die lineare Zeit einzufügen, ohne rasch unterfordert zu werden.

Schließlich erreichte die Hochmagisterin ein Kom-Ruf aus dem Büro des Kommandanten.
Ihr Transfer auf die Heimatwelt stand bevor.

[T`Pau]

Mehrere Tage später - Etharas Quartier

Die Ruhe des vulkanischen Schiffes hatte Ethara gut getan. Sie hatte meditieren und sich sammeln können.
Nun würde sie mit neuer Kraft an dem arbeiten, was sie dem Neykarim versprochen hatte.
Sie folgte dem Ruf des Kommandanten und betrat wenig später seinen Raum.