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John Barry ist tot.

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    John Barry ist tot.


    John Barry Prendergast wurde am 3. November 1933 in York, England, geboren. Seine Familie war im Filmgeschäft, und früh wurde Barrys Neugier an der Musik geweckt. Während seiner Schulzeit an der St. Peter's School bekam er das Komponieren vom Organisten von York Minister Francis Jackson beigebracht. Er lernte die Instrumente Piano und Trompete.

    Während seines Militärdienstes trat Barry erstmals als Musiker auf. Nachdem er einige Bands arrangiert hatte, gründete er seine eigene Band, die John Barry Seven. Mit dieser Band hatte er einige frühe Erfolge, u.a. "Hit and Miss", was später der BBC-Sendung Juke Box Jury als Titelmusik diente.

    In diesen frühen Jahren des britischen Fernsehens hatte Barry seinen ersten großen Durchbruch, als er mit den John Barry Seven in der BBC-Sendung "Drumbeat" auftrat. Für diese Sendung arrangierte er auch viele andere Interpreten und schrieb diverse Songs.

    1959 heiratete Barry zum ersten Mal, seine Ehefrau war Barbara Pickard.

    Über seine Arbeit für den Sänger Adam Faith kam Barry schließlich zur Filmmusik, als Faith 1960 den Film "Beat Girl" drehte und Barry die Musik komponierte. Barrys Kompositionen für den Film erschienen daraufhin als LP (der erste veröffentlichte Filmsoundtrack in Großbritannien). Weitere Filme folgten, wie "Never Let Go" und "Mix Me a Person".

    1962 waren die Produzenten der James Bond-Verfilmung "Dr. No" unzufrieden mit der Titelmusik von Monty Norman. Sie engagierten Barry, um die Musik umzuschreiben und den Score zu arrangieren. Barry komponierte weitere Stücke, ob er jedoch die Titelmusik umschrieb, ist bis heute ungeklärt. Die wohl bekannteste Filmmusik der Welt, das "James Bond Theme", wird allein Norman zugeschrieben, was aber auch an dessen Vertrag mit den Produzenten liegen könnte.

    Von "From Russia with Love", dem zweiten Bond-Film, an war John Barry der Hauptkomponist der Reihe. Als die berühmten Titelsongs eingeführt wurden, sollte Barry auch diese komponieren und dazu mit Textschreibern und den Interpreten zusammenarbeiten. Über die weiteren Filme "Goldfinger", "Thunderball", "You only live twice", "On her Majesty's Secret Service" und "Diamonds are Forever" prägte Barry die Erwartungen der Kinozuschauer daran, wie ein Bond-Film zu klingen hatte.

    1963 kam es zum Ende von Barrys erster Ehe, aus der ein Kind hervorging. 1965 heiratete er die Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin, doch auch diese Ehe hielt trotz Kind nur bis 1968. Ein weiteres Kind Barrys wurde von Ulla Larsson geboren.

    In den 60ern schrieb Barry außerdem die Musik zu "Zulu", Für den Film "Born Free" von 1966 erhielt er sowohl den Oscar für den besten Song, als auch den Oscar für den besten Score. Für den Score zu "The Lion in the Winter" erhielt er 1969 erneut den Oscar.

    1969 heiratete Barry zum dritten Mal, doch auch die Ehe mit Jane Sidey war nicht von langer Dauer und endete 1971 ebenfalls in einer Scheidung.

    1971 schrieb Barry die Titelmusik zu der TV-Serie "The Persuaders" mit Roger Moore und Tony Curtis, die in Großbritannien und den USA floppte, in Deutschland aber dank einer locker-humorvollen Synchronisation unter dem Titel "Die Zwei" Kultstatus erreichte.

    1973 kam mit "Live and Let Die" der erste Bond-Kinofilm ohne einer Beteiligung von John Barry. Trotz eines gewissen Erfolgs des Scores von George Martin kam Barry mit "The Man with the Golden Gun" wieder zum Einsatz. Von nun an lag es an ihm, ob er die Musik zum jeweils aktuellen Bond-Film machen wollen würde, oder nicht.

    Zwar hatte "King Kong" von 1976 nicht den erhofften Erfolg, an Barrys Score lag dies jedoch nicht, und so blieb der Komponist auch weiterhin auf Erfolgskurs. 1978 komponierte er das Titel-Thema zum letzten Bruce Lee-Film "Game of Death".

    1978 heiratete Barry außerdem zum vierten und letzten Mal.

    Es folgten weitere erfolgreiche Filmscores zu teilweise weniger erfolgreichen Filmen, wie "Starcrash", "The Black Hole", "Out of Africa"(weiterer Oscar, sowie ein BAFTA-Award-Nomminierung), "Howard the Duck", "The Golden Child", "Peggy Sue got Married", "Dances with Wolves" (weiterer Oscar, sowie BAFTA-Award- und Golden Globe-Nomminierung) und "Chaplin" (Oscar- und Golden Globe-Nomminierung).

    Mit "The Living Daylights" von 1987 verabschiedete sich Barry von der Bond-Reihe. Zu seinem letzten Bond-Film wurde ihm ein Gastauftritt als Dirigent am Ende des Films spendiert.

    Mit "Enigma" von 2001 verabschiedete sich Barry aus der Filmwelt, 2004 schrieb er mit "Brighton Rock" auch sein letztes Musical.

    John Barry starb am 30. Januar 2011 in Glen Cove NY, USA, im Alter von 77 Jahren an einem Herzanfall. Er hinterlässt seine Ehefrau Laurie, insgesamt vier Kinder, und Millionen von Filmfans weltweit, die seine Musik lieben.

    Hier einige seiner beliebtesten Stücke:
    YouTube| John Barry - London Symphony Orchestra - James Bond Medley

    YouTube| John Barry Theme Out of Africa

    YouTube| Dances with Wolves - John Barry
    Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
    Stalter: "Nope, it's all bad."

    #2
    Für mich als RIESEN Bond Fan war Barry natürlich kein Unbekannter.
    Es bleibt mir also nur mein Haupt zu neigen und zu sagen

    Thang you for the music!

    May he rest in peace
    Das Schicksal beschütz Kinder, Narren und Schiffe namens Enterprise

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      #3
      Ich kann mich nur anschließen.

      John Barrys Musik hat mich jetzt sehr lange begleitet und gerade seine Soundtracks zu den Bond-Filmen sind genial. Sein Weggang aus der Filmriehe war damals schon ein herber Verlust und ich bin traurig, dass er jetzt endgültig von uns gegangen ist.
      "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
      Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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        #4
        Ich bin kein großer Bond-Fan und deswegen kenne ich die Arbeit von John Barry aus diesen Filmen auch nicht so genau...

        aber die Musik zu Jenseits von Afrika ist einfach nur wunderschön!
        Und "Der mit dem Wolf tanzt"... das steht so da für die Ewigkeit!!!

        Danke, Mr. John Barry für diese unsterblich schöne, bewegende und zutiefst anrührende Musik!

        R.I.P.

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          #5
          YouTube - John Barry - 007 Theme

          Dies ist mein Lieblingsstück von John Barry aus den Bond-Filmen.
          "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
          Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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            #6
            Ausgezeichner Nachruf, Kai!

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