Hallo zusammen,
hier ist eine Kurzgeschichte von mir. Würde mich über Rückmeldungen freuen, ob sie euch gefällt oder nicht. Gerne auch allgemeine Kritik zur Umsetzung. Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen!
Zusammenfassung: Ein unbekanntes Objekt nähert sich der Erde auf Kollisionskurs. Ein Raumschiff der Interstellaren Müllentsorgung wird ausgesandt, um es abzufangen. Da entdeckt der Pilot um was es sich bei dem Objekt handelt.
DIE INTERSTELLARE MÜLLENTSORGUNG
Ein Alarmfenster öffnete sich auf dem Bildschirm des Langstreckenbeobachters in der Zentrale der internationalen Astronomiebehörde. Er nahm die Nachricht zur Kenntnis, analysierte die zugrunde liegenden Daten und verfasste einen Bericht an seinen Vorgesetzten. Es war zwar selten, dass sich Flugkörper der Erde auf Kollisionskurs näherten, aber nichts was heutzutage noch besondere Aufregung rechtfertigte.
Der Vorgesetzte las den Bericht und schickte gemäß Protokoll einen Relokationsantrag an die Interstellare Müllentsorgung deren Zentrale sich in einer Umlaufbahn um die Erde befand. Diese Behörde hatte schon häufiger mit ihren Schleppern Asteroiden auf einen neuen Kurs gebracht. Seitdem es sie gab, musste man sich um sogenannte „Globale Killer“, riesige Asteroiden die ganze Planeten auslöschen konnten, keine Sorgen mehr machen.
Die Relokation von Asteroiden war tatsächlich nur eine Nebentätigkeit der Interstellaren Müllentsorgung (manche nannten es scherzhaft ein Abfallprodukt). Ihre Hauptaufgabe war die Abfertigung von Containern mit radioaktiven Abfällen, die in regelmäßigen Abständen von der Erde in den Orbit geschossen wurden. Nachdem die Kosten für Einwegraketen dramatisch gesunken waren, hatte die Kernkraft auf der Erde eine Renaissance erlebt, denn das Problem der Endlagerung war ein für alle mal gelöst worden: man schoss den problematischen Müll einfach ins Weltall.
Dort angekommen nahmen riesige Schlepper die Container in Empfang, bündelten sie zu Gruppen, entfalteten die daran montierten Sonnensegel und schickten sie auf einen Kurs, der sie aus dem Sonnensystem heraus führte. Auf diese Weise waren in über fünfhundert Jahren mehr als hunderttausend Container auf die Reise geschickt worden.
Casper Bruhn arbeite seit 20 Jahren bei der Müllentsorgung. Während dieser Zeit hatte er mit seinem Schlepper bereits zwei Asteroiden abgefangen und auf einen neuen Kurs gebracht. Dementsprechend erhielt er auch diesmal den Auftrag, den sich der Erde nähernden Flugkörper abzufangen.
Nach zehnstündigem Flug erreichte er das Objekt. Seine Sensoren zeigten einen Abstand von weniger als fünf Kilometern an, woraufhin er sich bei der Zentrale meldete: „Erreiche nun den Flugkörper.“
Das Objekt kam in Sichtweite und seine Umrisse wurden erkennbar. „Wie ein Asteroid sieht das nicht unbedingt aus“, murmelte Bruhn und schaltete die Außenbeleuchtung ein. Eintausend Terrawatt erleuchteten den leeren Raum vor seinem Schlepper. Er blickte auf das Objekt - und konnte nicht glauben, was er sah. Er schwenkte die Außenbeleuchtung hin und her, starrte wieder und wieder auf das Objekt. Bis er sich sicher war.
„Zentrale, Sie werden das nicht glauben.“
Müllcontainer! Laut Bruhn handelte es sich bei dem Objekt um eine Gruppe Müllcontainer von der Erde. Wie aber konnten Container, die einmal auf einen interstellaren Kurs raus aus dem Sonnensystem geschickt wurden, wieder zurück zur Erde kommen? Bisher rechnete man damit, dass die Container irgendwann, irgendwo in den Gravitationsbereich eines Planeten gerieten und dort abstürzten. „Aus den Augen, aus dem Sinn“ war das Motto der Interstellaren Müllentsorgung.
„Casper, wir haben die Seriennummern der Container, die Sie uns übermittelt haben, mit unseren historischen Protokollen abgeglichen. Sie wurden vor über vierhundert Jahren abgeschickt. Wir nehmen nun an, dass sie durch uns bisher unbekannte Gravitationseffekte außerhalb unseres Sonnensystems wieder zu uns zurückgelenkt wurden. Ein Zufall, dass die Container bisher noch auf keinen Planeten gestürzt sind. Aber egal warum, oberste Priorität ist erst einmal, die Container wieder auf einen Kurs weg von der Erde zu bringen. Funktionieren die Sonnensegel noch?“
Bruhn begann damit, die Container mit den Fangarmen seines Schleppers einzufangen. Danach legte er seinen Raumanzug an und begab sich zu den Containern ins Weltall, um die Sonnensegel zu prüfen.
Über vierhundert Jahre alt. Hatten die damals überhaupt schon Sonnensegel? Es waren tatsächlich keine da. Dafür aber etwas ganz anderes. Etwas das überhaupt nicht da sein sollte wo es war und nicht von der Art von der es war. Bruhn lief es eiskalt den Rücken herunter. Schlagartig wurde ihm die Schwere seiner Entdeckung bewusst. Er musste die Zentrale umgehend darüber informieren. Vor allem aber darüber, was sie bedeutete. Er beeilte sich, in seine Kabine zurückzukehren, um an den Langstreckenfunk zu kommen.
„Zentrale! Hier sind keine Sonnensegel. Die Container haben eine Antriebstechnologie, die ich so noch nie gesehen habe.“ Er atmete tief ein und aus. „Definitiv keine Erdtechnologie. Ich glaube…“, er schluckte, dann setzte er von Neuem an: „Zentrale, ich glaube, jemand hat uns die Dinger zurück geschickt!“
Ungläubigkeit machte sich in der Zentrale breit. Die Container zurückgeschickt? Von wem? Und warum? Und vor allem: wenn es kein Zufall war, dass die Müllcontainer wieder zurück kamen, wenn also Absicht dahinter stand, würde es dann bei diesem einem Vorfall bleiben? Die Astronomiebehörde musste das umgehend klären.
„Erweitern Sie die Reichweite der Langstrecken-Scans und prüfen Sie, ob da noch weitere Überraschungen auf uns zu kommen!“, wies der Chef der Astronomiebehörde seine Mitarbeiter an.
„Sir“, meldete sich einer der Langstreckenbeobachter nach einigen Minuten. „Wir erfassen multiple Objekte am oberen Ende unserer Scan-Reichweite. Alle auf Kollisionskurs mit der Erde.“
„Wieviele Objekte sehen sie?“, fragte der Chef.
„Sir, es sind tausende.“
hier ist eine Kurzgeschichte von mir. Würde mich über Rückmeldungen freuen, ob sie euch gefällt oder nicht. Gerne auch allgemeine Kritik zur Umsetzung. Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen!
Zusammenfassung: Ein unbekanntes Objekt nähert sich der Erde auf Kollisionskurs. Ein Raumschiff der Interstellaren Müllentsorgung wird ausgesandt, um es abzufangen. Da entdeckt der Pilot um was es sich bei dem Objekt handelt.
DIE INTERSTELLARE MÜLLENTSORGUNG
Ein Alarmfenster öffnete sich auf dem Bildschirm des Langstreckenbeobachters in der Zentrale der internationalen Astronomiebehörde. Er nahm die Nachricht zur Kenntnis, analysierte die zugrunde liegenden Daten und verfasste einen Bericht an seinen Vorgesetzten. Es war zwar selten, dass sich Flugkörper der Erde auf Kollisionskurs näherten, aber nichts was heutzutage noch besondere Aufregung rechtfertigte.
Der Vorgesetzte las den Bericht und schickte gemäß Protokoll einen Relokationsantrag an die Interstellare Müllentsorgung deren Zentrale sich in einer Umlaufbahn um die Erde befand. Diese Behörde hatte schon häufiger mit ihren Schleppern Asteroiden auf einen neuen Kurs gebracht. Seitdem es sie gab, musste man sich um sogenannte „Globale Killer“, riesige Asteroiden die ganze Planeten auslöschen konnten, keine Sorgen mehr machen.
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Die Relokation von Asteroiden war tatsächlich nur eine Nebentätigkeit der Interstellaren Müllentsorgung (manche nannten es scherzhaft ein Abfallprodukt). Ihre Hauptaufgabe war die Abfertigung von Containern mit radioaktiven Abfällen, die in regelmäßigen Abständen von der Erde in den Orbit geschossen wurden. Nachdem die Kosten für Einwegraketen dramatisch gesunken waren, hatte die Kernkraft auf der Erde eine Renaissance erlebt, denn das Problem der Endlagerung war ein für alle mal gelöst worden: man schoss den problematischen Müll einfach ins Weltall.
Dort angekommen nahmen riesige Schlepper die Container in Empfang, bündelten sie zu Gruppen, entfalteten die daran montierten Sonnensegel und schickten sie auf einen Kurs, der sie aus dem Sonnensystem heraus führte. Auf diese Weise waren in über fünfhundert Jahren mehr als hunderttausend Container auf die Reise geschickt worden.
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Casper Bruhn arbeite seit 20 Jahren bei der Müllentsorgung. Während dieser Zeit hatte er mit seinem Schlepper bereits zwei Asteroiden abgefangen und auf einen neuen Kurs gebracht. Dementsprechend erhielt er auch diesmal den Auftrag, den sich der Erde nähernden Flugkörper abzufangen.
Nach zehnstündigem Flug erreichte er das Objekt. Seine Sensoren zeigten einen Abstand von weniger als fünf Kilometern an, woraufhin er sich bei der Zentrale meldete: „Erreiche nun den Flugkörper.“
Das Objekt kam in Sichtweite und seine Umrisse wurden erkennbar. „Wie ein Asteroid sieht das nicht unbedingt aus“, murmelte Bruhn und schaltete die Außenbeleuchtung ein. Eintausend Terrawatt erleuchteten den leeren Raum vor seinem Schlepper. Er blickte auf das Objekt - und konnte nicht glauben, was er sah. Er schwenkte die Außenbeleuchtung hin und her, starrte wieder und wieder auf das Objekt. Bis er sich sicher war.
„Zentrale, Sie werden das nicht glauben.“
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Müllcontainer! Laut Bruhn handelte es sich bei dem Objekt um eine Gruppe Müllcontainer von der Erde. Wie aber konnten Container, die einmal auf einen interstellaren Kurs raus aus dem Sonnensystem geschickt wurden, wieder zurück zur Erde kommen? Bisher rechnete man damit, dass die Container irgendwann, irgendwo in den Gravitationsbereich eines Planeten gerieten und dort abstürzten. „Aus den Augen, aus dem Sinn“ war das Motto der Interstellaren Müllentsorgung.
„Casper, wir haben die Seriennummern der Container, die Sie uns übermittelt haben, mit unseren historischen Protokollen abgeglichen. Sie wurden vor über vierhundert Jahren abgeschickt. Wir nehmen nun an, dass sie durch uns bisher unbekannte Gravitationseffekte außerhalb unseres Sonnensystems wieder zu uns zurückgelenkt wurden. Ein Zufall, dass die Container bisher noch auf keinen Planeten gestürzt sind. Aber egal warum, oberste Priorität ist erst einmal, die Container wieder auf einen Kurs weg von der Erde zu bringen. Funktionieren die Sonnensegel noch?“
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Bruhn begann damit, die Container mit den Fangarmen seines Schleppers einzufangen. Danach legte er seinen Raumanzug an und begab sich zu den Containern ins Weltall, um die Sonnensegel zu prüfen.
Über vierhundert Jahre alt. Hatten die damals überhaupt schon Sonnensegel? Es waren tatsächlich keine da. Dafür aber etwas ganz anderes. Etwas das überhaupt nicht da sein sollte wo es war und nicht von der Art von der es war. Bruhn lief es eiskalt den Rücken herunter. Schlagartig wurde ihm die Schwere seiner Entdeckung bewusst. Er musste die Zentrale umgehend darüber informieren. Vor allem aber darüber, was sie bedeutete. Er beeilte sich, in seine Kabine zurückzukehren, um an den Langstreckenfunk zu kommen.
„Zentrale! Hier sind keine Sonnensegel. Die Container haben eine Antriebstechnologie, die ich so noch nie gesehen habe.“ Er atmete tief ein und aus. „Definitiv keine Erdtechnologie. Ich glaube…“, er schluckte, dann setzte er von Neuem an: „Zentrale, ich glaube, jemand hat uns die Dinger zurück geschickt!“
Ungläubigkeit machte sich in der Zentrale breit. Die Container zurückgeschickt? Von wem? Und warum? Und vor allem: wenn es kein Zufall war, dass die Müllcontainer wieder zurück kamen, wenn also Absicht dahinter stand, würde es dann bei diesem einem Vorfall bleiben? Die Astronomiebehörde musste das umgehend klären.
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„Erweitern Sie die Reichweite der Langstrecken-Scans und prüfen Sie, ob da noch weitere Überraschungen auf uns zu kommen!“, wies der Chef der Astronomiebehörde seine Mitarbeiter an.
„Sir“, meldete sich einer der Langstreckenbeobachter nach einigen Minuten. „Wir erfassen multiple Objekte am oberen Ende unserer Scan-Reichweite. Alle auf Kollisionskurs mit der Erde.“
„Wieviele Objekte sehen sie?“, fragte der Chef.
„Sir, es sind tausende.“
ENDE
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