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WoW macht Leute gewalttätig ?

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    WoW macht Leute gewalttätig ?

    Hiho,

    ich bin gerade auf das hier gestossen: Gamescom 2011 | «Wir machen niemanden gewalttätig» | Technik-Nachrichten | news.de

    Und ich bin ja soswieso (als Killerspiel-Spieler ) gegen diese sinnlosen Vorurteile, und fand deshalb diesen Absatz besonders "schön" :

    Kommen wir zu anderen Debatten: Nach dem Tod von mehr als 70 Menschen in Norwegen hat eine Handelskette beschlossen, das Spiel nicht mehr zu verkaufen, weil der Amokläufer selbst World of Warcraft spielte. Auch in Deutschland erwägen Politiker, das Spiel für Jugendliche zu verbieten. Wie gewalttätig ist das Spiel aus Ihrer Sicht?


    Ich meine, dass manche Leute vielleicht lieber die Finger von sehr gewalttätigen bzw. teiweise auch gewaltverherrlichenden Spielen lassen sollten (auch wenn das auf die Wenigsten zutrifft), finde ich verständlich, allerdings zu sagen, dass ausgerechnet WoW Leute gewalttätig werden lässt ist (zumindest meiner meinung nach) Schwachsinn...

    Ich hab selbst auch eine Zeit lang WoW gespielt (zum Glück jetzt nicht mehr ) und eine kuscheligere Welt als dort gibts ja gar nicht

    Also das Suchtpotential von WoW, oder MMORPG's allgemein mal aussen vor gelassen, was haltet ihr denn davon ?


    Peace
    Schnell, schneller, schnellstes DSL

    #2
    Hey.

    Also bei der Menge an WoW-Spielern ist es doch gar nicht so unwahrscheinlich, dass ein Amokläufer WoW spielt. Ist wieder mal ein lächerlicher Anlass, ein Spiel zu verurteilen.
    WoW ist vergleichsweise ein harmloses Spiel. Da kann man auch gleich losgehen und Der Herr der Ringe als Film verbieten, denn dort laufen ja auch Helden mit Schwertern rum, um Orcs abzuschlachten.
    Gewalt hat völlig andere Gründe, gewiss aber nicht das Spielen von PC-Games.

    Gruß,
    Soran
    Sorans Fußballblog - Einblicke in die Welt des Fußballs - Spielberichte, Fotos und mehr. :)
    Mein Videokanal - Supportvideos vom Fußball
    Fanprojekt VfB 1906 Sangerhausen
    Ein Hirntumor namens Walter

    Kommentar


      #3
      Es ist sicherlich nicht vollständig von der Hand zu weisen, dass Medien, in denen dem Konsumenten ein recht laxer Umgang mit ausgeübter Gewalt vorgelebt wird, einen negativen einfluss auf die Hemmschwelle zum Einsatz von Gewalt als Mittel zur Problemlösung haben. Das Bezieht sich aber nicht nur auf Videospiele. Film & Fernsehen oder Comics sehe ich genau so kritisch. Wer die ganze zeit damit konfrontiert wird, das Gewalt ein adequates Mittel der Konfliktlösung ist, nimmt sicher zweifelsfrei irgendwann Gewallt eher als Lösungsmittel an, als jemand, der den ganzen Tag "Sommerfest auf dem Ponyhof" spielt.

      Das Problem, weshalb ich solche verallgemeinerungen allerdings grundsätzlich eher als schwierig betrachte, ist die Tatsache, dass diese Hemmschwelle sowieso (durch Lebensumfeld und Erziehung) bei jedem Menschen unterschiedlich hoch liegt. Klar KANN ein junger Mensch, der nachts mit der Taschenlampe Spiderman oder sowas ließt den Wunsch entwickeln, mit seinen "Feinden" ebendso umzusspringen, wie Spiderman das tut. Das heißt aber nicht, das er es auch tun wird.

      Und hier kommt erst der - meiner meinung nach - eigentliche Auslöser ins Spiel: Wenn jemand in einem Comic sieht, das man mit Gewalt seinen FEIND bekämpft und es dann in die Tat umsetzt, dann ist das Comic nur ein Werkzeug. Die eigentliche Ursache eines eventuellen ausrasters liegt dann nicht in dem konsumiert medium, sondern in den Ereignissen, die überhaupt erst zur Festigung dieses Feindbildes Geführt haben.
      Was ist Ironie?
      Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
      endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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        #4
        Zumal die wenigsten Menschen überhaupt nennenswerte Feinde haben

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          #5
          Zitat von Adm.Hays Beitrag anzeigen
          Zumal die wenigsten Menschen überhaupt nennenswerte Feinde haben
          Da irrst du dich. Und zwar gewaltig.

          Damit sich ein Mensch bedroht fühlt, ist kein gewaltsames oder tödliches vorgehen gegen ihn notwendig. Je nach Altersgruppe kann ein mensch ohne weiteres Mitschüler, Jugendgangs, Lehrer, Eltern oder andere Personen als Bedrohung für seine Existenz auffassen.
          Ich war selber mehrere Jahre lang in der Situation, innerhalb der Klasse am Ende der Nahrungskette zu stehen. Situationen, in denen ein Kind fast Paranoid darauf wartet, welcher Hieb als nächstes aus welcher Richtung kommt, wohlwissend das es sich nicht zur wehr setzen kann, und eine einbeziehung der Eltern oder Lehrer die Situation nur verschlimmern würde, kann psychisch extrem stark belastend sein. Wenn dann durch das Mobbing zum Beispiel Schulabschluss o.Ä. gefährdet werden, wird es ganz kribbelig.

          Und das ist kein Phänomen der Jugend, sondern zieht sich durch alle Altersgruppen, wobei Mitschüler oder Lehrer als potentielle Bedrohung mit höherem Alter tendenziell eher durch den lebensgefährten, den Arbeitgeber, Politiker - grade jetzt aktuell - Banken, oder auch die eignen Kinder ersetzt werden können.

          Je dichter sich ein Mensch mit dem Rücken an die Wand gedrängt fühlt, und desto mehr er davon überzeugt ist, dass er nichts mehr zu verlieren hat, desto unberechenbarer wird er - vor allem wenn er andere für seine Situation verantwortlich machen kann. Bei den meisten Menschen ist die Hemmschwelle für gewaltanwendung so hoch, das nie irgendwas passieren wird. Auch dann nicht, wenn diese Menshcen seit frühester Kindheit gewaltmedien konsumieren. Es gibt aber auch Menschen, bei denen diese hemmschwelle unter Stress extrem stark nach unten fällt, vor allem wenn scheinbar kein anderer Ausweg mehr besteht, oder das Opfer praktisch innerlich längst kapituliert hat. Und dann - aber wohlgemerkt NUR DANN - kann der durch solche Medien suggerierte Lösungsweg: Gewalt zu einem gesellschaftlichen problem werden.

          Ich gebe den Medien sicher keinesfalls die Schuld an gewaltsamen ausschreitungen, das ist quatsch. Die medien suggerieren den Konsumenten, Gewalt sei ein "Lösungsweg" für Probleme. In dem Fall ist es die Verantwortung der Eltern, durch erzieherische Maßnahmen dagegen zu steuern, und dem Sprössling die Schattenseiten der Gewalt klar zu machen. Die Schuld - oder besser die ursache - gewalttätiger ausschreitungen liegt aber NICHT bei den Medien, sondern bei den Menschen, die sich nicht im Klaren darüber sind (oder dem umstand ignorieren), dass jeder scheinbar noch so harmlose Mensch eine Grenze hat, jenseits derer sich sein Verstand abschaltet und er vollkommen irrational handelt.

          Die meisten menschen erreichen diesen Punkt halt nur nie in ihrem Leben - Trotz Videospielen.
          Zuletzt geändert von caesar_andy; 25.10.2011, 13:07.
          Was ist Ironie?
          Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
          endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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