Zukunft des PC's

[cybertrek]

Wie es bei uns in Österreich aktuell ist weiss ich ehrlich gesagt gar nicht. In der Hauptschule hatte ich Informatik zwei Jahre als Wahlfach, erst in der Handellschule gabs dann Wirtschaftsinformatik als Pflichtfach. Da haben wir dann neben Office und sonstiger Wirtschaftssoftware dann noch theoretische Informatik durchgemacht. HTML und Webdesign hätte ich mich zu dem Zeitpunkt auch interessiert, das hab ich mir dann aber selbst privat beigebracht. Wie ich gehört habe gabs das dann im Jahr nach meinem Abschluss als Wahlvertiefung.

Die Themen die du da aufzählst sind teils aber schon sehr vertiefend. Was interessiert oder betrifft es einen 0815 Oberstufenschüler der nicht zwingend beruflich in der IT arbeiten möchte wie man objektorientiert programmiert oder ein Netzwerk einrichtet? Als Wahlfach sehr gerne, aber für einen verpflichtenden Unterricht sollte man sich schon auf allgemeinere Themen konzentrieren. Die Zeit ist sowieso nicht unbegrenzt - sofern man nicht andere Fächer reduzieren möchte. Oder meinst du diese Themen nur kurz ansprechen damit jeder weiss dass es sie gibt und um privates Interesse zu wecken?

Nein, Schul-Informatik muss auch weiterhin möglichst allgemein bleiben und nur die wichtigsten alltäglichen Dinge vertiefend durchgenommen werden. Der Stoff muss aber stets praxisorientiert sein damit die aktuell wichtigen Dinge ausreichend behandelt werden. Wie eben Sicherheit, Betriebssysteme, Standardsoftware, Hardware, etc.

[Amaranth]

Die Themen die du da aufzählst sind teils aber schon sehr vertiefend. Was interessiert oder betrifft es einen 0815 Oberstufenschüler der nicht zwingend beruflich in der IT arbeiten möchte wie man objektorientiert programmiert oder ein Netzwerk einrichtet? Als Wahlfach sehr gerne, aber für einen verpflichtenden Unterricht sollte man sich schon auf allgemeinere Themen konzentrieren. Die Zeit ist sowieso nicht unbegrenzt - sofern man nicht andere Fächer reduzieren möchte. Oder meinst du diese Themen nur kurz ansprechen damit jeder weiss dass es sie gibt und um privates Interesse zu wecken?

Nein, Schul-Informatik muss auch weiterhin möglichst allgemein bleiben und nur die wichtigsten alltäglichen Dinge vertiefend durchgenommen werden. Der Stoff muss aber stets praxisorientiert sein damit die aktuell wichtigen Dinge ausreichend behandelt werden. Wie eben Sicherheit, Betriebssysteme, Standardsoftware, Hardware, etc.

Naja, das mit dem Programmieren sollte man sozusagen am Ende stehen haben, es gehört meines Erachtens einfach zur Informatik mit dazu. Und ich weiß nicht, ob man dies noch in ein weiteres Fach abgrenzen könnte, welches man wählen kann.
Netzwerke sollte man einrichten können. Gerade Zuhause kann ein Netzwerk große Vorteile bieten. Aber mit dem praxisorientiert stimme ich mit dir überein, das ist überaus wichtig.

[Kelshan]

Ehrlich gesagt wäre meiner Meinung nach ein "Internet-Führerschein" wesentlich wichtiger als ein "Computer-Führerschein". Der 0815-Benutzer muss nicht wissen wie man an der Hardware bastelt. Word bzw. Office lernt man an allen Ecken und Enden, dazu braucht man auch keinen Führerschein. Wer es braucht, kann das auch so lernen. Programmieren geht da noch viel mehr ins Spezielle, das brauchen nun wirklich nur diejenigen lernen, die es auch benötigen.

Die Grundlegende Bedienung eines Computers sollte schon irgendwo vermittelt werden, das ist richtig.

Es hakt aber imo viel mehr daran, dass die meisten Menschen null Kompetenz im Medium "Internet" haben, obwohl es alle Welt tagtäglich nutzt. Warum Datenschutz wichtig ist, was geschehen kann wenn man nicht aufpasst. Was man machen sollte, und was lieber nicht. Woran man unseriöse Webseiten, Pishing und sonst verbreitete "Tricks" erkennt. Dass das Internet vermutlich nie vergessen wird, was man darin speichert. Vielleicht noch wie man seinen Zugang richtig absichert, und wie vorsichtig man an öffentlichen Hotspots sein sollte. Solche Dinge halt.

Für den üblichen Gebrauch wäre das für den 0815-Nutzer imo 1000 mal wichtiger, als z.B. Programmieren zu lernen, oder den Zusammenbau eines PCs. Das fassen die meisten Menschen gar nicht an, und das ist auch völlig okay. Dafür gibt es dann ja diejenigen, die sich wirklich damit auskennen.

[Hohlfrucht]

Das größte Problem am Fach Informatik in der Schule ist die Unkenntnis der Lehrer. Selbst in größeren Schulen gibt es selten Lehrer die, während des Studiums oder auf anderem Wege, ausreichende Kenntnisse gesammelt haben um das Fach so zu unterrichten wie z.B. Amaranth es vorschlägt. Meist lässt sich dann Jemand, der in seiner Freizeit gerne am Rechner rumspielt, dazu breit schlagen das Fach zu übernehmen. Alles was über dessen Kenntnisse hinaus geht fällt dann eben unter den Tisch. Nebenbei muss die arme Sau dann auch noch den Computerraum betreuen und am laufen halten. Das allein frisst schon viel Zeit, die der entsprechende Lehrer häufig von seiner Freizeit abzweigen muss. Wenn dann noch Schüler auf die Idee kommen aus reiner Lust am Zerstören oder weil Sie etwas beweisen wollen, die Computer lahm zu legen, dann kann ich schon verstehen dass kaum Jemand bereit ist diese Aufgabe zu übernehmen.

An meiner Schule hat das damals unser Physiklehrer zusätzlich übernommen. Aus einem Kollegium von über 70 Lehrern war er der Einzige der halbwegs Ahnung hatte. Hätten wir Schüler nicht an diversen Wochenenden geholfen die Computerräume und den Serverraum einzurichten, hätten wir warscheinlich gar kein Informatik gehabt. Und selbst das bischen war noch viel zu wenig, wenn ich bedenke dass unser Lehrer keine Ahnung von OOP oder Betriebssystemarchitekturen etc. hatte. Am Ende haben wir dann Struktogramme gezeichnet.

Ohne eine Reform des Bildungssystems sehe ich schwarz für eine sinnvolle Integration von Informatik in den Lehrplan.