Zehnjährige nahm sich das Leben - Ist der Leistungsdruck schuld? - SciFi-Forum

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Zehnjährige nahm sich das Leben - Ist der Leistungsdruck schuld?

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    #16
    Original geschrieben von Phelia


    *Gedankengang einwerf* ... Was wollen wir wetten, daß der Kummer der Mitmenschen über den Tod nicht so groß ist wie die Qual des durschnittlichen Selbstmörders, wenn er weiter lebt?
    Au contraire finde ich.
    Selbstmord, so wie ich ihn mehrfach bereits erleben musste - zumindest in diesen Fällen waren es eher "aktuelle" Gründe, die ebenso wie abzuschaffen gewesen wären, wie sie gekommen sind. Selbstmord ist für mich ein Eindruck der Perspektivenlosigkeit, obwohl sich Perspektiven schaffen lassen. Nur - das sehen die Selbstmörder eben nicht (mehr).

    Hinterbliebene hingegen, besonders Familienmitglieder leiden oftmals jahrelang oder werden durch den Selbstmord, den sie nicht verhindern konnten oder haben, in einen Teufelskreis von Selbstvorwürfen, Schmerz und Verlust getrieben, den sie oftmals nicht mehr verlassen können. Familien, Ehen und Lebensgemeinschaften zerbrechen daran.
    In einem Fall musste die Mutter in ein Landeskrankenhaus, weil sie den Tod ihres Sohnes nicht verkraften konnte.

    endar
    Republicans hate ducklings!

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      #17
      Ich glaub ich erschiess mich auch wenn mein 12 Klasse Zeugniss zum schreien aussieht.

      Diese ganzen dämlichen Lehrmethoden/Lehrer gehen mir so aufs EI, dass es mich schon gar nicht mehr wundert was so alles passiert. Ich hab gelesen das nirgend wo sonst auf der Welt der Lehrplan so Dicht ist wie in Deutschland. In anderen Ländern ist mehr Zeit zum üben etc...
      Und viele Lehrer sind echt so drauf immer nur mit schlechten Noten und Kopfschütteln den Schülern auf ihre Fehler hinzuweisen. Bei manchen zu Hause sind die Eltern sicher auch nicht anders.

      Voll Toll.! Oder wenn ich das schon in den Nachrichten höre: wegen der schlecht abgeschnittenen Pisa Studie wollen sie jetzt mehr Ganztagsschulen einrichten und Ausländer besser fördern.... *****KOOOOTTTZZZ*****

      WENN es nach mir ginge, könnte die mal alle Lehrer entlassen und ein paar kompetente einstellen. Aber echt an den ganze Art der Unterichtsweise muss mal was gerüttelt werden. Ist ja schon bald alles zufall was man für noten hat. Zum heulen ist das...!
      "Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden." - Oscar Wilde

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        #18
        @ endar

        Da muß ich heftigst widersprechen.

        Zuerst muß man bedenken, daß in den Statistiken Selbstmörder mit schweren Traumata oder schwerwiegenden selischen/physischen Krankheiten ganz oben stehen, also Menschen, bei denen keineswegs eine Lösung in Sicht steht.

        Ich habe selbst eine Persönlichkeitsstörung , wie einige ja wissen. Seit einer Psychotherapie habe ich längere Phasen, in denen es mir völlig gut geht, aber zwischendurch ist der Therapieerfolg wie weggeblasen. Nette Sachen wie nicht zu wissen, was real und fiktiv ist, ständiger (meist eingebildeter) Druck von außen und innen, besser und erfolgreicher sein zu müssen, Verfolgungsängste, Depressionen und das Wissen, daß man das alles für ein paar Stunden loswerden kann, wenn man sich des Adrenalins wegen selbst schneidet.

        Es wird nie ganz weggehen, aber ich arbeite dran ... bloß bei manchen Leuten hilft so eine Therapie nicht und es geht ihnen noch um einiges schlechter, und solchen Menschen soll man Egoismus vorwerfen, wenn sie sich umbringen, obwohl ihre Mitmenschen dann leiden werden?
        Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei... freue mich immer über alte Bekannte!
        Lest *gute* Harry Potter-Fanfiction!

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          #19
          @Ross:
          Gerade das ist unser Fehler. Egoismus pur, "Ich erschieß mich, sollen die doch machen was sie wollen." Du hast deine Ruhe aber andere die Probleme.
          Und nur weil sagen wir du deinen Großvater nicht lange nachtrauern konntest heißt das ja nicht das ein Selbstmord gleich verheilt ist. Überleg doch mal: Das Kind ist erst 10 Jahre gewesen. Was glaubst du zB wie die Mutter in 5 Jahren denken wird: "Ach, jetzt hätte sie mir wahrscheinlich ihren Freund vorgestellt." Oder so. Und gerade für Eltern wird so ein Schmerz nie verheilen. UND: das schlimmerne ist ja noch, das es ein Selbstmord ist. Bei einem Mord, Entführung, Unfall kann man ja nicht wirklich was dagegen unternehmen. Ich gehe mal davon aus, dass sich die Eltern jetzt Riesenvorwürfe machen.
          'To infinity and beyond!'

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            #20
            Original geschrieben von The Guardian
            WENN es nach mir ginge, könnte die mal alle Lehrer entlassen und ein paar kompetente einstellen. Aber echt an den ganze Art der Unterichtsweise muss mal was gerüttelt werden.
            Auch wenn das sehr extrem ausgedrückt ist, so gebe ich Dir Recht!
            Es ist nämlich so, daß die Professoren an Gymnasien im Zuge ihres Studiums an der Uni keine pädagogische Ausbildung erhalten. Bei den Hauptschullehrern ist das gerade umgekehrt, die bekommen so eine Ausbildung und können daher besser mit den Schülern auskommen.

            Allgemein ist ein besseres Lehrer-Schüler Verhältnis wünschenswert. Und man muß verdammt noch einmal von dem absolut BLÖDEN Gedanken wegkommen, daß eine schlechte Note im Zeugnis gleich der Weltuntergang ist.

            Liebe Grüße,
            Gene
            Live well. It is the greatest revenge.

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              #21
              Mal ne Frage: Wie war das denn bei euch in der 4. Klasse ?
              Mit 10 ist man doch in der 4.
              Da hat man doch keinen Leistungsdruck. Jedenfalls lief bei mir alles ganz easy. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass man in der Grundschule schon einen solchen Leistungsdruck hat. Da schreibt man doch von alleine einser.
              "I'll say one thing Spock. You never cease to amaze me."
              "Nor I myself."

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                #22
                Original geschrieben von Gene

                Allgemein ist ein besseres Lehrer-Schüler Verhältnis wünschenswert. Und man muß verdammt noch einmal von dem absolut BLÖDEN Gedanken wegkommen, daß eine schlechte Note im Zeugnis gleich der Weltuntergang ist.
                Unser Rechenswesenprofessor ist so und so der Meinung das das Wissen zählt und nicht die Note, doch leider kann man das denn Eltern nicht so recht machen.
                'To infinity and beyond!'

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                  #23
                  Original geschrieben von Phelia
                  ... bloß bei manchen Leuten hilft so eine Therapie nicht und es geht ihnen noch um einiges schlechter, und solchen Menschen soll man Egoismus vorwerfen, wenn sie sich umbringen, obwohl ihre Mitmenschen dann leiden werden?
                  Es geht in diesem speziellen Fall nicht um Leute mit psychischen Problemen, sondern um Leute, die, aus Kurzschlußreaktionen, einfach druchdrehen; keinen Ausweg finden aus der Situation, meinetwegen das Abitur nicht zu packen, und sich deswegen kurzerhand das Leben nehmen.

                  Leute, die sowieso schon regelmässig zum PSychiater gehen, standen glaube ich vorher hier nicht zur Debatte. Weil die ein ganz anderer Fall sind. Die meisten im Umferld wissen ob der psychischen Krankheit der Person.

                  ... Was wollen wir wetten, daß der Kummer der Mitmenschen über den Tod nicht so groß ist wie die Qual des durschnittlichen Selbstmörders, wenn er weiter lebt?
                  Man überträgt Schmerz auf andere; denkt sich "der wird schon damit fertig werden; ich schaffs einfach nicht"...das ist schlichtweg FEIGE, Phelia, UNFAIR und etwas, was man Freunden niemals antun darf.
                  Wie endar ja auch zeigte:
                  Es kann dazu führen, dass andere Personen nun selber diese Qualen erleiden, die das "Opfer" erlitten hat.
                  Man ist selber dafür verantwortlich, das aus dem Weg zu räumen; damit umzugehen oder was auch immer, aber man darf die Last nicht einfach den anderen aufbürden, das ist egoistisch.

                  Solche Wetten kann man nicht irgendwie auswerten oder sonstwas...das ist nur eine (ganz feige) Ausrede um solch eine Tat zu rechtfertigen.

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                    #24
                    Original geschrieben von Phelia

                    *Gedankengang einwerf* ... Was wollen wir wetten, daß der Kummer der Mitmenschen über den Tod nicht so groß ist wie die Qual des durschnittlichen Selbstmörders, wenn er weiter lebt?
                    Mitnichten!

                    Potentielle Selbstmörder warten doch nur darauf, daß ihnen geholfen wird. Meistens ist ein Selbstmord(versuch) einfach ein Schrei nach mehr Aufmerksamkeit beziehungsweise Zuneigung. Das ist erstens sehr feig und zweites auch sehr egoistisch. Selbstmord ist ganz sicher keine Lösung - und zwar für gar nichts!

                    @ André:
                    Mit 10 Jahren kann man (wie dieses Mädchen) schon in der ersten Klasse Gymnasium sein. Gerade der Sprung von Volksschule auf Gymnasium ist mitunter ein sehr großer. Die Anforderungen an die SchülerInnen steigen um ein Vielfaches.

                    Liebe Grüße,
                    Gene
                    Live well. It is the greatest revenge.

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                      #25
                      Original geschrieben von Phelia
                      @ endar

                      Es wird nie ganz weggehen, aber ich arbeite dran ... bloß bei manchen Leuten hilft so eine Therapie nicht und es geht ihnen noch um einiges schlechter, und solchen Menschen soll man Egoismus vorwerfen, wenn sie sich umbringen, obwohl ihre Mitmenschen dann leiden werden?
                      Phelia, wo in meinem Beitrag schrieb ich denn was von Egoismus oder Vorwürfen? Ich beschrieb nur meine Eindrücke und meine Erfahrungen, die ich mit dem Thema gemacht habe.

                      Ich halte auch nicht davon, persönlichen Schmerz als wäg- oder meßbare Einheit zu definieren, um hier den Selbstmörder gegen die Familie und Freunde zu halten.

                      endar
                      Republicans hate ducklings!

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                        #26
                        Original geschrieben von Zefram

                        Leute, die sowieso schon regelmässig zum PSychiater gehen, standen glaube ich vorher hier nicht zur Debatte. Weil die ein ganz anderer Fall sind. Die meisten im Umferld wissen ob der psychischen Krankheit der Person.
                        Ich bezog mich direkt auf endar. Es war als Beispiel gedacht.


                        Man überträgt Schmerz auf andere; denkt sich "der wird schon damit fertig werden; ich schaffs einfach nicht"...das ist schlichtweg FEIGE, Phelia, UNFAIR und etwas, was man Freunden niemals antun darf.
                        Ich behaupte, dass man so egoistisch sein sollte. Für andere Leute würde ich nicht den Rest meines Lebens leiden wollen, sorry. Ich denke, es ist eher sehr mutig sich umzubringen (ohne dass ich es bewundern würde).

                        Aber das steht hier ja nicht zur Debatte und ich mag darüber auch nicht weiter diskutieren, würde eh auf eine Grundsatzdiskussion hinauslaufen.

                        @ endar

                        Dann tut es mir leid, dich mißverstanden zu haben.

                        Phelia
                        Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei... freue mich immer über alte Bekannte!
                        Lest *gute* Harry Potter-Fanfiction!

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                          #27
                          @Pheilia: nix für ungt.

                          Original geschrieben von Zefram

                          Man überträgt Schmerz auf andere; denkt sich "der wird schon damit fertig werden; ich schaffs einfach nicht"...das ist schlichtweg FEIGE, Phelia, UNFAIR und etwas, was man Freunden niemals antun darf.
                          Also Zefram, du tust ja so, als würden davon sprechen, sich die Haare zu färben oder das Auto umlackieren. Das entscheidet man mal eben so mehr oder minder spontan. Einen Selbstmord entscheidet man aber wohl kaum spontan.
                          Das was du da sagst, ist außerdem für Aussenstehende immer leicht dahergesagt. Sehr leicht sogar. Aber eben nur für Aussenstehende.
                          Intersubjektiv ist Selbstmord ganz sicherlich keine feige Tat, sondern eine Tat der auf das äußerste getriebenen Verzweiflung. Ganz sicherlich eine Tat des absoluten Ausnahmezustandes. Eine Verzweiflung jedenfalls, die ich niemandem wünsche. Hier kannst du nicht mit normalen Überlegungen herangehen und Adjektive wie feige und unfair sind da sehr unpassend, weil sie die Entscheidung und die Verzweiflung bagatellisieren.

                          endar
                          Republicans hate ducklings!

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                            #28
                            Ich denke daß die Eltern in solchen Fällen die Hauptschuld tragen. Da werden die Kinder, ob qualifiziert oder nicht, aufs Gym geschickt und wenns dann nicht klappt gibts Hausarrest für schlechte Noten oder sogar Prügel. Kenne solche Fälle. Die Kinder müssen für den Ehrgeiz der Eltern herhalten, koste es was es wolle.

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                              #29
                              garrakk hat wohl Recht: Unsere heutigen Gesellschaftsformen lassen ein traditionelles Zusammenleben nicht mehr zu. Der Mensch vereinsamt, stirbt innerlich und danach vielleicht auch "real". Der Mensch opfert sein Glück, die Kindheit seiner Nachkommen und seinen Verstand auf dem Altar des Kapitalismus. Zum Kotzen.

                              Selbstmord ist kein Ausweg; zumindestens kein guter. Wer nicht mehr leben will, hat dieses Recht. Das Recht auf Leben und Würde bezieht IMHO auch mit ein, dass ich über das Ende selbst entscheiden kann. Leider wurde diese Sichtweise erst kürzlich wieder vom Europäischen Gerichtshof zurückgewiesen...
                              Recht darf nie Unrecht weichen.

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                                #30
                                Original geschrieben von Gene
                                Ich verstehe diese Geschichte auch nicht.

                                Ein erst zehnjäriges Mädchen bringt sich um.
                                Ich glaube da tragen die Erziehungsberechtigten in doppelter Hinsicht die Schuld. Erstens weil sie offenbar SEHR viel von ihrer Tochter verlangt haben und zweitens weil die Waffe nicht ordentlich aufgehoben war.

                                Armes Mädchen...
                                eine Verzweiflungstat eines Menschen und eine sehr schnelle Verurteilung der Erziehungsberechtigten

                                dies ist für mich eine genauso unverständliche Verurteilung der Erziehungsberechtigten wie es nicht korrekt ist für die Tat des jungen Mannes von Erfurt pauschal Computerspiele verantwortlich zu machen


                                was sowohl im Gehirn wie auch in der Seele dieses sehr jungen Mädchens vor sich ging, werden wir nie mehr erfahren...

                                wir können spekulieren....mehr nicht

                                ich ersuche nur darum mit Verurteilungen behutsam umzugehen
                                llap
                                t´bel

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