Zehnjährige nahm sich das Leben - Ist der Leistungsdruck schuld? - SciFi-Forum

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Zehnjährige nahm sich das Leben - Ist der Leistungsdruck schuld?

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    Zehnjährige nahm sich das Leben - Ist der Leistungsdruck schuld?

    Ein zehnjähriges Mädchen ist gestern Abend in Pirka bei Graz von seinem Vater tot aufgefunden worden. Das Kind hatte sich mit der Waffe seines Vaters das Leben genommen. Die Tat war penibel geplant.

    Kurz nach 19 Uhr fand der Vater seine leblose Tochter in einem Wald nahe dem Haus. Er hatte Nachschau gehalten, weil das Mädchen nicht nach Hause gekommen war. Der Mann trug das Kind ins Haus und versuchte, sie wiederzubeleben, dabei wurde eine Verletzung im Brustbereich sichtbar. Die zehnjährige Tina hatte sich mit der Kleinkaliberpistole des Mannes, der Bundesheer-Offizier ist, in die Brust geschossen. Die Obduktion ergab einen Herzdurchschuss.

    Tina hatte die Pistole, eine Walther PPK 7.65, aus einem unversperrten Kleiderschrank genommen. Gegen ihren Vater wird es deshalb ein Verfahren nach dem Waffengesetz geben.

    Schulische Probleme, die das Mädchen mit den Worten "Schule ist Scheiße" andeutet, sind weder für die Eltern noch für die Kriminalisten nachvollziehbar.

    Wie Ermittlungsleiter Anton Kiesel sagt, gebe es kein wirkliches Motiv: Tina galt als Vorzugsschülerin, lediglich in Mathematik befürchtete sie eine schlechtere Note. Laut Kiesel hat es vorher auch keine Äußerungen des Mädchens gegeben, die eine derartige Handlung befürchten hätten lassen. Einzig ihre ältere Schwester hatte sie dieser Tage gefragt, wie man wohl einen Schuss ansetzen müsse, um auch sicher eine tödliche Wirkung zu erzielen. Die Schwester hatte dies als Neugier gewertet.

    Unfassbar ist die Tat auch für den Direktor des Pestalozzi-Gymnasiums und Mathematik-Lehrer Josef Hirschmann. "Wir können es einfach nicht glauben, dass die Tina nicht mehr bei uns in der Klassengemeinschaft ist. Die Schülerinnen und Schüler sind aufs Ärgste betroffen, viele haben geweint, weil die Tina eine so liebe, freundliche und nette Schulkollegin war. Sie war nicht nur eine gute Schülerin, sie war eine ausgezeichnete Schülerin. Sie hat im Semesterzeugnis, sie ist ja das erste Jahr bei uns, bis auf zwei "Gut" lauter "Sehr gut" und war von einem wirklich großen Einsatz."

    Quelle: http://www.orf.at
    Und wieder einmal eine Tragödie an einer Schule.

    Sind der Leistungsdruck und die Anforderungen, die an die Schüler gestellt werden, zu hoch? Ist es die Angst vor dem Versagen die Jugendliche zu solchen Taten veranlasst?
    Live well. It is the greatest revenge.

    #2
    Re: Zehnjährige nahm sich das Leben - Ist der Leistungsdruck schuld?

    Original geschrieben von Gene
    Sind der Leistungsdruck und die Anforderungen, die an die Schüler gestellt werden, zu hoch? Ist es die Angst vor dem Versagen die Jugendliche zu solchen Taten veranlasst?
    ja was sonst.. angst zu versagen....

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      #3
      Also wie ich das am Mittwoch (war doch MI oder?) in der Früh hörte, wurde mir ganz ungut. Es ist doch Wahnsinn das erst ein 10 (!)-jähriges Mädchen sich umbringt und alles geplant hat. Ich frage mich was woll der Grund dafür gewesen ist. Der Leistungsdruck? Hmm schlimm wenn man sich wegen sowas umbringt. Auch eine andere klärenswerde Frage ist: Warum konnte das Mädchen die Waffe des Vaters erlangen? Alles in allem ein sehr bestürzendes und seltsames Ereignis.
      'To infinity and beyond!'

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        #4
        Original geschrieben von Admiral Ross

        ja was sonst.. angst zu versagen....
        Sorry für Doppelposting.

        Machst du dir das nicht zu leicht. Ich habe auch täglich Angst, dass ich die geforderten Ziele nicht erreiche, dennoch bin ich (bis auf einige Ausnahmen vielleicht) psychisch stabil. Meiner Meinung nach ist das eine schwache Ausrede. Es kann natürlich sein, aber das ein kleines Kind zu so einer drastischen Tat greift.
        'To infinity and beyond!'

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          #5
          wieso?

          ich bin 2mal in der 11ten Klase sitzegeblieben.. auf grund weil ich in english 4 anstatt 5 punkte gehabt habe.. habe dann 8 MONATE!!!! darauf gewarte das Dieser Sauhaufen von deutschland mal den arsch hochbekommt und mich endlich annerkt ect und nun mach ich endlich. seit März Zivi!

          da kannst du wette am liebsten hätte ich mir vor 2 jahren die kugel gesetze!

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            #6
            Klar das das unglaublich scheiße ist, aber dennoch ein Selbstmord/Mord bringt dich schon gar nicht weiter. Und was tat man früher wenn man den Druck nicht gewachsen war, sicher sich nicht umbringen, jedenfalls keine 10-jährigen Mädchen.
            'To infinity and beyond!'

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              #7
              Ich verstehe diese Geschichte auch nicht.

              Ein erst zehnjäriges Mädchen bringt sich um.
              Ich glaube da tragen die Erziehungsberechtigten in doppelter Hinsicht die Schuld. Erstens weil sie offenbar SEHR viel von ihrer Tochter verlangt haben und zweitens weil die Waffe nicht ordentlich aufgehoben war.

              Armes Mädchen...
              Live well. It is the greatest revenge.

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                #8
                Original geschrieben von captain slater
                Klar das das unglaublich scheiße ist, aber dennoch ein Selbstmord/Mord bringt dich schon gar nicht weiter.

                wieso? ich wäre diese Scheiss los..

                ich weiss Selbstmord ist feige.. ja und...

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                  #9
                  Es geht ja nicht unbedingt darum ob du feige wärst oder nicht, mehr darum das es sinnlos ist. du gehst in die schule, schaffst es nicht, bringst dich um. Was hat sich dann dein Leben gebracht? Auch wenn mein Leben mal nicht nach Plan verlaufen sollte, würde ich mich nicht umbringen, dafür wäre ich mir zu schade (*eingebildet sei*). Ich will mein Leben bis zum Ende (welches nicht von mir festgelegt ist).

                  Klar du wärst deine Sorgen los, doch was haben die anderen davon. Die hätten dann umso mehr Sorgen und so egoistisch kann man doch gar nicht sein.
                  ----
                  Wenn die Eltern mit der Ausrede kommen würden, "wir wollten doch nur das Beste" müssten die doch mal draufkommen, dass man nur selbst weiß was das beste für sich ist.
                  'To infinity and beyond!'

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                    #10
                    Ich finde das sehr schockierend. Es ist mir unbegreiflich, wie ein zehnjähriges Mädchen sich umbringen wollen soll, das (davon gehe ich einfach aus) kein schweres Trauma hinter sich hatte.

                    Der Grund hierfür ist meiner Meinung nach in der Gesellschaft zu suchen. Immer mehr Menschen werden krank. Mein eigener Freundeskreis geht ein an Drogen und Depressionen, der eine versucht sich umzubringen, jetzt hat eine weitere Freundin, die ich für absolut gesund hielt, eine Psychotherapie anfangen müssen. Dann Amokläufe an Schulen und zehnjährige Selbstmörder. Niemand scheint sich mehr wirklich wohl fühlen zu können, zumindest nicht die junge Generation.

                    Original geschrieben von captain slater

                    Machst du dir das nicht zu leicht. Ich habe auch täglich Angst, dass ich die geforderten Ziele nicht erreiche, dennoch bin ich (bis auf einige Ausnahmen vielleicht) psychisch stabil. Meiner Meinung nach ist das eine schwache Ausrede. Es kann natürlich sein, aber das ein kleines Kind zu so einer drastischen Tat greift.
                    Ich glaube, du machst es dir eher zu leicht als AR. Wenn du trotz Druck von außen psychisch stabil bist, heißt das, daß es alle anderen auch sein müssen?

                    Ein depressiver Mensch kann genauso sehr unter "schlechten" Noten leiden wie ein geistig gesunder an "viel schlimmeren" Dingen wie Armut oder einer tödlichen Krankheit.

                    Als ich in der Grundschule war war es fast alltäglich, dass eine meiner Mitschülerinnen wegen einer zwei (!) in Tränen ausgebrochen ist.
                    Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei... freue mich immer über alte Bekannte!
                    Lest *gute* Harry Potter-Fanfiction!

                    Kommentar


                      #11
                      Ich behaupte einfach mal: Jeder der das jetzt liest hat innerlich sicherlich mindestens schon einmal den Gedankengang des Selbstmordes durchlebt...sich die Konsequenzen ausgemalt etc.
                      Gerade in Situationen, in denen es einem mies ging.

                      Aber es gibt einen ganz drastischen Unterschied zwischen "Gedankengang haben" und "ausführen".
                      Selbstmord ist der feigeste von allen Auswegen...eigentlich ist es gar kein Ausweg. Man kapituliert vor dem Leben; schädigt allen Menschen, die einen lieben oder mögen; verursacht nur noch mehr Kummer.

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                        #12
                        Original geschrieben von captain slater

                        Klar du wärst deine Sorgen los, doch was haben die anderen davon. Die hätten dann umso mehr Sorgen und so egoistisch kann man doch gar nicht sein.

                        nach mir die Sintflut... nach dem Grundsatz musst du leider in unsere gesellschaft leben...

                        *mal die augen von slater öffne..*

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                          #13
                          Original geschrieben von Zefram

                          Selbstmord ist der feigeste von allen Auswegen...eigentlich ist es gar kein Ausweg. Man kapituliert vor dem Leben; schädigt allen Menschen, die einen lieben oder mögen; verursacht nur noch mehr Kummer.
                          *Gedankengang einwerf* ... Was wollen wir wetten, daß der Kummer der Mitmenschen über den Tod nicht so groß ist wie die Qual des durschnittlichen Selbstmörders, wenn er weiter lebt?
                          Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei... freue mich immer über alte Bekannte!
                          Lest *gute* Harry Potter-Fanfiction!

                          Kommentar


                            #14
                            Es ist wohl noch ein ganzes Stück komplizierter...

                            Ich würde zum Beispiel auch vermuten, daß dem Mädchen die Konsequenz ihrer Tat nicht wirklich in voller Tragweite bewußt war.

                            Bei all den Informationen, die einem vorgesetzt werden, Nachrichten, Computerspiele, Zeichentrickfilme (bei denen ich als denkender Mensch keine zusammenhängende Geschichte ausmachen kann), Spielfilme, Serien - da muß ein Kind erst mal lernen, Realität von Fiktion zu unterscheiden.

                            Oft liegt diese Grenze für ganz junge Gehirne nicht so klar auf der Hand, wie man als (halbwegs) erwachsener - und obwohl es gar nicht so lange her ist, in einer doch etwas anderer Zeit aufgewachser - Mensch meinen könnte.

                            Dann kommt noch hinzu: Klar, der Leistungsdruck ist riesig. Viel schlimmer ist aber, daß es immer weniger Ausgleich zum leistungsorientierten Teil des Lebens (auch des Lebens von Kindern und Jugendlichen) gibt.

                            Freizeitaktivitäten sind häufig auch mit einer Leistungsforderung verbunden (Sportverein, Musikschule...).

                            Und die Familie hat immer weniger Zeit füreinander!!! Das ist IMHO das Schlimmste. Oft arbeiten beide Elternteile (sofern sie zusammen leben), nach der Arbeit, nach der Schule und all den Freizeitterminen geht die Glotze oder der Computer an.

                            Nichts gegen Fernsehen oder Computern - aber den Kids fehlt immer mehr der ungezwungene und nicht verplante, spontane Umgang mit (etwa) Gleichaltrigen, also anderen Kindern, mit Erwachsenen innerhalb und außerhalb der (Kern-)Familie. So können sie einfach nicht lernen, daß es Regeln und Grenzen gibt, deren Überschreitung schlicht ungeheuerlich ist.

                            Sorry, daß ich mich so "eingeschrieben" habe, aber ich erlebe das oft in meiner Pfadfindergruppe.

                            Wie oft haben die "Kleinen" (im Alter ebendieses Mädchens etwa) erst mal eine schwere Zeit in der Gruppe, weil sie offenbar noch nie die Erfahrung gemacht haben, daß man - so banal das klingt - nicht einfach draufhauen kann, wenn einem was nicht paßt! Fast alle und immer mehr "meiner" Neulinge müssen erst lernen wie man sich sozial verhält und daß es eben Grenzen gibt:

                            Die Grenze des anderen, die Grenze der Gefahr...

                            Und wo lernen die das noch? Die Pfadfinderei (ich will wirklich keine Werbung machen, das ist ein Beispiel) gibt eben die Möglichkeit zum ungezwungenen Miteinander - und sich auszuprobieren, zu gucken, wie die anderen reagieren.

                            Früher sind Kids einfach auf die Straße, auf den Hof rausgegangen und haben haufenweise andere Kids zum Spielen getroffen.

                            Und wenn einem diese Erfahrungen fehlen, um mal zum Schluß zu kommen, dann kann man die Konsequenzen seines Tuns nicht begreifen...

                            Gruß,

                            Pirx
                            Versucht, die Welt ein bißchen besser zu hinterlassen, als ihr sie vorgefunden habt.

                            Baden-Powell, Gründer der Weltpfadfinderbewegung

                            Kommentar


                              #15
                              Original geschrieben von Phelia


                              *Gedankengang einwerf* ... Was wollen wir wetten, daß der Kummer der Mitmenschen über den Tod nicht so groß ist wie die Qual des durschnittlichen Selbstmörders, wenn er weiter lebt?

                              ich sag dir.. 2 Moante und das leben geht weiter wenn jemand stirbt..

                              ich war nach dem Tot meines Opas nach 2 min darüber hinweg..

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