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    Stenkelfeld

    Ich dachte mir, Stenkelfeld fehlt hier noch irgendwie, also immer mal rein damit!

    Und da uns allen ja mehr oder weniger die "Steuerreformen" zum Hals...., ähm, lassen wir das. Viel Spass beim lesen!

    Llap
    Kuno

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    Bei der Steuerfahndung

    Reporter:
    "Kampf dem Steuerbetrug" heißt die große Frühjahrsoffensive des Finanzamts Stenkelfeld Nord, mit einem Personalaufwand von über 400 Zivilfahndern soll jetzt den vielen kleinen Schwindeleien bei der Steuererklärung der Garaus gemacht werden. Die Aktion wird geleitet von Amtsinspektor Josef Blöcker. Auf welchen Personenkreis, Herr Blöcker, konzentriert sich denn diese Maßnahme?

    Blöcker:
    Ja, also die Fahndung erstreckt sich auf ledige Durchschnittsverdiener in der Lohnsteuerklasse I, von denen man sehr genau sagen kann, was die sich noch leisten können und was nicht, nej. Und hier beobachten wir rund um die Uhr, wer von diesen Leuten mit einem luxuriösen Lebenswandel aus dem Rahmen fällt und schlagen dann sofort zu.

    Reporter:
    Ja, äh, aber woran kann man denn einen potentiellen Steuerbetrüger aus dieser Personengruppe erkennen?

    Blöcker:
    Ja, das kann nur der Fachmann sehen, nich. Nehmen Sie mal den Herrn Törink hier, ledig, keine Kinder, Steuerklasse I, ja wissen Sie, was dieser Mann macht? Das haben wir ja beobachtet! Der rennt hier morgens in die teuersten Supermärkte und kauft sich da Dosenweise Krabbensalat und Bratenaufschnitt.

    Reporter:
    Das ist ja nicht zu fassen.

    Blöcker:
    Ja, da sind wir hellhörig geworden. Ja, bei der ersten Vernehmung behauptet dieser Mann, er hätte das Geld von seinem Gehalt gespart, was bei seiner Steuerklasse natürlich völliger Quatsch ist, nej. Das hat er denn wohl auch eingesehen und bei dem letzten Verhör rückt er denn damit heraus, dass er das Geld von seiner Oma geschenkt gekriegt hätte.

    Reporter:
    Eine Ausrede, die Ihnen wahrscheinlich schon häufiger vorgekommen ist...

    Blöcker:
    Ja, Moment! Dat kommt ja noch besser! Wir rein in seine Wohnung, und wat is? Der reinste Palast! Kaffeemaschine, Transistorradio, x Kugelschreiber, 'ne 100-Watt-Birne auf'm Klo, in jedem Zimmer ein Aschenbecher. Und jetzt kommen Sie! Da is doch wat faul! Der ist jetzt dran!

    Reporter:
    Nun wird sich ja aber nicht jeder Steuersünder so frech zu erkennen geben wie, in diesem Fall.

    Blöcker:
    Ja, da haben Sie natürlich Recht, nich, also unvergessen bleibt uns der Fall des Herrn Gnöbel, den wir vorgestern nacht am Eurocheck-Automaten aufgegriffen haben: Steuerklasse VI, Kirchenmitglied, keine Kinder, keine Freibeträge und so'n Mann geht hin und will da heimlich an seine hinterzogenen Piepen ran! Und erzählt der Fußstreife vom Finanzamt Süd, er hätte da nur mal so anne Wand urinieren wollen, nich. Ja, warum er dabei 150 Mark in der Hand hat, das konnte er nicht erklären, nej, da kam er denn mit, die wären ihm untergeschoben worden und so weiter, nej.

    Reporter:
    Also eine ganz klare Beweislage für Steuerbetrug

    Blöcker:
    Ja, der Rest war Routine. Hausdurchsuchung und siehe da: Moderne Zahnbürste, hält sich 'ne Tageszeitung, bunte Bilder anne Wand, Wertpapiere auf'm Tisch und wat se wollen.

    Reporter:
    Tatsächlich? Wertpapiere?

    Blöcker:
    Ja, 20/30 Briefmarken. Und jetzt kommen Sie!

    Reporter:
    Äh, äh, äh, im Grunde, Herr Blöcker, Vorgänge, bei denen dem Laien nichts Verdächtiges auffallen würde.

    Blöcker:
    ja, sehense. Und dat ist ja grade die Genugtuung in unserem Beruf, nej, dass man immer wieder dem scheinbar ehrlichen, biederen Steuerzahler die Maske vom Gesicht reißen kann.

    Reporter:
    Was war denn da bisher Ihr spektakulärster Fall?

    Blöcker:
    Ja, das war ganz klar der Fall Höfer, nich auf den ersten Blick ein braver Bürger, 100000 Mark Jahreseinkommen, lebt auf soner Abdeckplane hinterm Güterbahnhof, also auf den ersten Blick ein Mann, der seine Steuern und Abgaben ordnungsgemäß bezahlt. Ja, aber denkste! Bei einer Routinerüberprüfung stellt sich heraus: Der Mann hat noch'n Zweimannzelt am Struchtruper Kanal. Kucken wir rein: Klappstühle, verchromter Dosenöffner, Spirituskocher, Isomatte, Fleischkonserven, kurz und gut: Saus und Braus. Ja, dat sind Leute ohne Gewissen, und gegen die treten wir an.

    Reporter:
    Kein Pardon für Steuerhinterzieher beim Finanzamt Nord, und damit zurück ins Funkhaus.

    Blöcker:
    Äh, halt mal.

    Reporter:
    Ja?

    Blöcker:
    Sind dass IHRE eigenen Turnschuhe da?

    Reporter:
    Ne, ne, die sind nur geliehen.
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    Da fällt mir noch was ein, "Stenkelfeld" war ja eine Radioserie in lockerer folge auf FFH (Hessen), wurde das denn auf anderen Sendern auch gebracht?

    Nu' aber endgültig...

    Llap
    Kuno
    O' mein Gott!....es ist voller Sterne.
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    #2
    Da Ich momentan Stenkelfeld sehr gerne höre dachte Ich mir grab Ich den Thread mal wieder aus.

    Und ja Stenkelfeld wurde auch auf anderen Sendern gesendet z.B. auf NDR2 in S-H.

    Ich habe hier noch einen sehr lustigen...


    Dienstag, 14. Dezember, 19:56: In der festlich geschmückten Werkstatthalle des Autohauses "Oertel" im Gewerbegebiet Stenkelfeld treffen die ersten Belegschaftsmitglieder zur Weihnachtsfeier ein.

    20:16: Nach einem Tusch der Zweimannkapelle "Die Avocados" aus Foxtrup vergisst Seniorchef Heinrich Oertel in seiner unbeholfenen Begrüßungsansprache die obligatorischen Dankesworte an den Festausschus - ein Fehler, der sich noch rächen soll.

    20:30: Werkstattleiter Düwelskirchen entfacht unter den Angestellten eine latente Angriffsbereitschaft gegen den Partyservice Westerkamp. Ein halbherziger Schlichtungsversuche der Seniorchefin Marie Oertel, mit dem Hinweis, die gereichte Rinderkraftbrühe sei immerhin schön heiß, stößt ins Leere. Die hämischen Nörgeleien am Essen nehmen zu.

    21:03: Die Avocados drohen erstmals mit dem Abbruch ihres Auftritts, nachdem sich Altgeselle Horst B, beflügelt durch den hastigen Genuss von 11 Gläsern Glühwein, mit einem herumliegenden Bolzenschneider an den Lautsprecherkabeln der Gesangsanlage zu schaffen machte. Zuvor war sein Musikwunsch "Alte Kameraden" von der Kapelle mit einem hämischen Grinsen ignoriert worden.

    21:58: Bürolehrling Kerstin B. verrichtet mit hochrotem Kopf ihre Notdurft auf dem Rücksitz eines Kundenfahrzeugs. Der Grund: Seit 21:00 ist die einzige Damentoilette der Firma besetzt. Seitdem fehlen auch - wie jetzt auffällt - der smarte Juniorchef Peter Oertel und eine junge Angestellte aus der Reparaturannahme.

    23:14: Lagerist Walter K. aus der Ersatzteilausgabe erörtert am Telefon mit seinem Anwalt die Chancen einer Verleumdungsklage gegen den Urheber des ihm gewidmeten Julklappgedichtes mit der Textzeile "Am Teiletresen, Mittelschicht, steht hier das dümmste Sackgesicht". Zeitgleich ermittelt Seniorchef Heinrich Oertel hasserfüllt den Absender eines ihm zugedachten Geschenkkartons mit ca. 4 Pfund gefrorenem Hundekot. Die Veranstaltung droht zu kippen.

    0:41: Eine Gruppe von Kfz-Lehrlingen bedroht den Organisten der Avocados, Knut R., mit einem 24er Maulschlüssel, weil die zuvor erzwungene Darbietung eines ACDC-Titels viele Wünsche offen ließ. Minuten später zerfetzt die Kurbelwelle eines Mercedes-Transporters das neuwertige Instrument von Avocado-Schlagzeuger Sascha P:. Fortan kommt die Musik vom Plattenspieler.

    1:07: Während der völlig betrunkene Juniorchef unter dem Gejohle der Verkaufsabteilung das Spitzenhöschen der jungen Angestellten aus der Reparaturannahme vor der nun frei gewordenen Damentoilette amerikanisch versteigert, gerät ein altes Innungskunststück mit 2 Schneidbrennern und einer alten Bremsleitung, vorgeführt von Werkstattleiter Düwelskirchen, außer Kontrolle. Die Explosion des Tanklagers ist bis ins Stadtzentrum zu hören.,

    1:35: Die Bergungs- und Löscharbeiten im Autohaus Oertel kommen wegen Personalmangels nur mühsam voran. Große Teile der Rettungsmannschaften sind bereit auf Weihnachtsfeiern in umliegenden Ortschaften im Einsatz.

    3:00: Schließlich gelingt es einer Hubschrauberbesatzng des THW, durch das Dach der Werkstatthalle den Altgesellen Horst B. aufzunehmen, der bis zuletzt mit einem abgebrochenen Scheibenwischer am Plattenspieler "Alte Kameraden" dirigierte.

    5:28: Das Gewerbegebiet Stenkelfeld ist nicht mehr. Die rauchenden Trümmer des Autohauses "Oertel" sowie des benachbarten Getreidehandel sind stumme Zeugen eines festlichen Beisammenseins von Menschen, Menschen wie du und ich, die nur mal im Kollegenkreise weihnachtlich feiern wollten.
    Zuletzt geändert von Indiana; 19.07.2003, 20:49.

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      #3
      nicht schlecht!
      Ich hätt da noch was passendes zur Grillsaison

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      Grillspaß am Önkelstieg

      Sonntag, 11. Juni, 11:03

      In der Reihenhaussiedlung Önkelstieg nutzt der Berufsschullehrer Herman S. ein kurzes Zwischenhoch. Die schmale Rauchsäule aus seinem mit zwei tiefgefrorenen Thüringern belegten Holzkohlegrill wird zum verheerenden Signal an die Nachbarschaft. Der überraschende Startschuss in die Grillsaison bringt die gesamte Siedlung völlig unerwartet in Zugzwang.

      Sonntag 11:17

      Aufgrund von Rohstoffmangel erfolgen nur vereinzelte Konter von den Nachbargrundstücken. Halbherzige Experimente mit Fleischkonserven und gemischtem Aufschnitt in Alufolie schlagen fehl. Der beißende Geruch einer angebrannten Mortadella erstickt dann letzte Hemmungen.

      11:30

      Die verzweifelten Rufe der Rentnerin Emilie H. nach ihrem verschwundenen, mehrfach preisgekrönten Zwergfasan "Hänschen" verhallen ungehört. Zur selben Zeit schmückt der arbeitslose Rohrleger Otto W. liebevoll den Kopf seiner sechsjährigen Tochter mit einer langen, gelben Schwanzfeder während auf seiner hastig improvisierten Feuerstelle eine nachlässig gerupfte Vogelleiche schmort.

      12:06

      Neid und Missgunst der gesamten Anwohnerschaft richten sich auf den üppig belegten tessiner Rundgrill des Bordellbesitzers Kurt S. Wie üblich kann ihm auch dieses Mal eine Straftat nicht nachgewiesen werden, sodass die Strafanzeige vom zweiten Vorsitzenden des Kaninchenzüchtervereins "die Steher" über den Diebstahl seiner zwanzig gekührten Riesenrammler der Rasse "Varus Rustikus" gegen Unbekannt formuliert wird.

      12:21

      In einem benachbarten Waldgrundstück bemerkt der Direktor des dort kampierenden kleinen Wanderzirkus Schöller das Verschwinden des ausgewachsenen Nilpferdbullen "Romeo".

      12:40

      Wegen der Größe des von seinen Söhnen erbeuteten Grillguts erweitert Luftwaffenmajor außer Dienst Ottfried von F. seinen Bratenrost mit Stahlmatten von einer nahegelegenen Großbaustelle auf zehn Quadratmeter. Als Zündhilfe für die durchfeuchteten Birkenstämme kommt erstmals ein bislang unerprobter Raketentreibstoff aus seiner einstigen Dienststelle zum Einsatz. Die hundertfünfzig Liter Hydrometanolnitrat aus dem Kampfjägerbattallion "Petra Kelly" werden, wie sich augenblicklich zeigt, dem langjährigen Forschungsaufwand gerecht.

      12:42

      Beim ökomenischen Gottesdienst "Brot für die Welt" in der 16 km entfernten Sottrupper St.-Johannes-Kathedrale ist soeben der Choral "Bittet, so wird Euch gegeben" verklungen, als ein 3 Tonnen schweres, goldbraun gebackenes Nilpferdfilet krachend das schwere Kupferdach des Hauptschiffs durchschlägt und auf der mundgemeißelten Elfenbeinorgel aus dem 14. Jahrhundert landet. Mit bewundernswertem Improvisationstalent verkündet Bischof Krögel seiner staunenden Gemeinde, der Herr sei bisweilen auch zu Scherzen aufgelegt.

      12:50

      Die Reihenhaussiedlung ist von zwei Hundertschaften der Polizei umstellt. Die vom gefesselten Tierpfleger des Wanderzirkus Schöller abgegebene Täterbeschreibung: Hawaiihemd, hellgraue Shorts, Tennissocken, dunkelbraune Herrensandalen der Marke "Öztaler Wanderspaß" engt den Kreis der Verdächtigen auf ca. 400 ein. Durch dunkle Rauchschwaden und verkohlte Tierkadaver taumeln Familienväter zur Vernehmung, Menschen wie du und ich, die mal ganz spontan am Sonntag grillen wollten.

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      Llap
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        #4
        Das liest sich ja nicht schlecht, aber wer oder was ist Stenkelfeld ?
        “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
        They have nothing in their whole imperial arsenal that can break the spirit of one Irishman who doesn't want to be broken - Bobby Sands
        Christianity makes everyone have this mentality that escapism is a bad thing. You know "Don't run away from the real world - deal with it." Why ? Why should you have to suffer? - Marilyn Manson

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          #5
          Original geschrieben von NicolasHazen
          Das liest sich ja nicht schlecht, aber wer oder was ist Stenkelfeld ?
          Muss man einfach mal gehört haben, ist schwer zu erklähren. Ich quote mal:

          Stenkelfeld ist (oder war?) eine Comedy-Serie, die regelmäßig auf NDR2 ausgestrahlt wurde (oder wird?). Insgesamt gibt es mittlerweile sieben CDs aus dieser Serie, die bis oben hin mit tollen Geschichten, informativen Reportagen, einfühlsamen Kunstkritiken und erschütternden Berichterstattungen gefüllt sind. Ich kann die CDs nur wärmstens empfehlen. Sie sollten im gut sortierten Fachhandel ohne Probleme zu finden sein.
          Die hier vorgestellten Episoden bilden nur einen kleinen Ausschnitt aus der tatsächlichen Füllen von abwechslungreichen Geschichten aus den CDs.
          Auf FFH und HR3 liefs auch schon. Glaube auch im Thüringer Raum. Auf jeden Fall lohnendswert!

          Llap
          Kuno
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            #6
            Wo wir gerade beim Grillen sind, hab Ich hier noch einen sehr guten...


            Reporter: Letzter Spieltag der Hinrunde in der Kreisklasse B; insgesamt 317 zahlende Zuschauer drängen sich bei den Partien VFR Stenkelfeld gegen Germania Struchtrup, TUS Heringsmoor gegen Frisia Ankumersiel sowie bei der Concordia aus Hachmannsfeld, die auf die Elf der Spielvereinigung Önkel trifft. Wer wird Herbstmeister? Wir blenden uns ein in die Schlusskonferenz und rufen Günter Mönz an der Dr.-Broemeyer-Kampfbahn in Stenkelfeld.

            Mönz: Zufriedene Gesichter im weiten Rund hier in Stenkelfeld. Nachdem vor wenigen Minuten sage und schreibe 43 wohlduftende Thüringer Bratwürste in einer Direktabnahme vom Grill bezogen wurden und jetzt, da nur noch wenige Minuten zu braten sind, gilt für Emma Görtemöller hier am Wurststand: Hinten langsam dicht machen und vorne nichts mehr anbrennen lassen. Sie stand während der gesamten 90 Minuten eigentlich immer goldrichtig, überbrückte die Freiräume auf dem Rost geschickt mit schnellen Frikadellen und griff auch beherzt da ein, wos weh tut, zum Beispiel in der 44.Minute, als ihr nach einem Stellungsfehler eine lange, dünne Schinkenwurst unhaltbar in die Holzkohle rutschte, ja nun, sie kann hier in der Schlussphase ganz befreit aufgrillen. Damit zunächst zurück ins Funkhaus.

            Reporter: Jawoll, da ist offensichtlich alles gelaufen in Stenkelfeld, aber: Wir siehts beim TUS Heringsmoor aus, wo ja zuletzt das Toastbrot ausging, Karsten Gröll.

            Gröll: So um die 2 / 3 oder auch 4 Bier sind hier noch zu trinken, falls Mia Boelter nicht noch nachzapfen lässt. Es gab einige Unterbrechungen in der zweiten Hälfte, als - Sie sagten es bereits - hier das Toastbrot ausging und nach einer wütenden Attacke der Gäste hier der gesamte Stand zu kippen drohte. Danach viel Hektik im Grill, es brannte an allen Ecken und Enden, da fehlte die ordnende Hand, völlig unverständlich dann die Auswechslung der bis dahin starken Schinkengriller gegen die zuletzt enttäuschenden Rippchen, auch die Buletten ohne den gewissen Biss, insbesondere vom teuren italienischen Senf hatten die 45 zahlenden hier deutlich mehr erwartet. Wieder und wieder wurde hier in Sprechchören die Herreinnahme von Schaschlik gefordert, der jedoch - so Mia Boelter vor der Partie- bleibt in der Tüte und soll für das Pokalspiel am nächsten Wochenende geschont werden. Immerhin, und das als kleiner Lichtblick, sind die Thüringer hier nicht von Pappe, sondern vom Porzellantellern - Mia Boelter ist ja seit Anfang Oktober spülberechtigt. Jetzt wieder ein harmloses Geplänkel in der Colakiste, da ist mittlerweile doch viel Leergut im Spiel und da heisst es aufpassen ....

            Pölzner: Explosion! Explosion!

            Reporter: Ich höre gerade Explosion in Hachmannsfeld. Schnell die Schaltung hinüber zu Kurt Pölzner.

            Pölzner: Ja, da hat es Bums gemacht! Padauz! Da hat die dicke Minna Pötter drei/viermal zu viel an dem brüchigen Propanschlauch gewackelt und sowat wird bestraft im Kreisligafußball. Da zischt erst eine ganz flache Stichflamme unter die Koteletts, Minna Pötter eine Sekunde unaufmerksam und dann geht der ganze Grill hoch hier wie Wilhelm Oelgemöller nach der Wahlniederlage! Und jetzt hängt hier der Himmel voller Bratwürste. Was hatte es im Vorfeld für Diskussionen gegeben um diesen alten Gasgrill aus Opas Zeiten - noch vor dem Anpfiff hatte Manager Öckel die Frau Pötter bespornt: Minna, nimm Holzkohle! Aber, so ist dat im Fußball: Die Frikadelle ist rund undn Pils dauert 7 Minuten und - bupp - aus der Traum! Stenkelfeld ist Herbstmeister! Zurück ins Studio.


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              #7
              Reaktivierung des Threads aus aktuellem Anlass zum Thema "Vorzeitige Bölleraktion":

              Kettenreaktion:

              Sonntag, 30. Dezember

              10:43 Uhr:
              Gut 37 Stunden vor dem Jahreswechsel lastet eine schier unerträgliche Spannung über der Siedlung Önkelstieg, dessen Bewohner der Stunde 0 entgegenfiebern, um endlich losschlagen zu können.

              10:46 Uhr:
              Ein an sich unbedeutender Zwischenfall wird sich noch bitter rächen. Nachdem sie in einem Stallgebäude ihres Kleingartens die Kaninchen versorgt hat, entreißt ein Windstoss der Rentnerin Erna B. die Schuppentür, die mit vornehmlichen Knall hinter ihr zufällt. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse.

              10:48 Uhr:
              Der vermeintliche Erstschlag aus der Nachbarschaft trifft den Familienvater Fred S. völlig unvorbereitet. In einer viel zu flachen Flugkurve startet sein hastig gezündeter Raketensatz "Cape Caneveral", dessen Werbeaufdruck "Eine Zündung, sechs mal Sternenzauber" unterwegs sein Versprechen hält. Ein Sternenzauber findet mit unglücklicher Präzision den Weg in einen Lüftungsschacht der Bäckerei Bröhrmeyer. Die anschließende Mehlstaubexplosion in der Backstube macht die vor Wochen von Bäckermeister Erwin Bröhrmeyer großspurig angeregte Aktion "Brot statt Böller" mit einem Schlag unglaubwürdig und zerstreut letzte unmoralische Bedenken in der Siedlung.

              11:02 Uhr:
              Der 17 jährige KFZ-Lehrling Sven G. verliert als nächster die Nerven. Seine in mühevoller Kleinarbeit selbst entwickelte Bombenkette aus 12 gegeneinander geschraubten VW-Zylindern belohnt mit fulminanter Wirkung sein reges Interesse am fachkundlichen Unterricht in der Kreisberufsschule.

              Gegen 14 Uhr....
              ....verhilft der auflebende Süd-Ost-Wind dem großen, familienfreundlichen Silvestersortiment "Feuerball" mit 17 Leuchtraketen und mehr als 90 bunten Effekten zu ungeahnter Reichweite.

              14:02 Uhr:
              Immerhin 15 dieser bunten Effekte erreichen am drei Kilometer entfernten Ostufer des Stenkelfelder Sees den Balkon des 83-jährigen Kriegsveteranen und Militaria-Händlers August R. - vom Feuerschein und alten Erinnerungen geweckt, beschließt er sein kostbarstes Sammlerstück zu opfern. Minuten später gleitet ein acht Meter langer Torpedo der V-Klasse von der seinerzeit vor Danzig havarierten U-435 aus seinem Bootsschuppen und nimmt Kurs auf das gegenüberliegende Seeufer. Nach vier Minuten und 12 Sekunden erfolgt der Einschlag in die Uferterasse des Gasthofes Knollmeier.

              14:09 Uhr:
              Ein Gartenstuhl und zwei Sonnenschirmbetonständer durchschlagen das dünne Holzdach der Wachbarracke an der Martin-Luther-Kaserne im Nachbarort Heringsmoor und verfehlen den wachhabenden Hauptgefreiten Ronald C. nur um Haaresbreite. Der durch den hastigen Genuss von anderthalb Flaschen Küstennebel ungewohnt entschlussfreudige Berufssoldat trifft in dem durch den Weihnachtsurlaub entvölkerten Millitärstützpunkt eine einsame Entscheidung. Die 16 Luftabwehrraketen vom Typ "Hercules 3" erheben sich majestätisch in den Dezemberhimmel.

              14:15 Uhr:
              Das Hachmannsfelder Gehölz, die Siedlung Önkelstieg, die Straßenzüge Schmöllerdamm, "Bölterkamp", Sögelweg, Blömpke-Allee, weite Teile des Industriegebiets Sottrup sowie der Rangierbahnhof Höcklage sind nicht mehr. Durch die rauchenden Trümmer einer Mondlandschaft irren Menschen, Menschen wie du und ich, die mit ihrem Silvesterfeuerwerk einfach nicht mehr warten konnten!!!
              Zuletzt geändert von Karl Ranseier; 29.12.2012, 19:12.
              Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

              "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

              Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

              Kommentar


                #8
                Auch wenn`s nen Einzeiler wird!
                ---- Selten SO gelacht!!!!


                mfg

                Prix
                Die Eisenfaust am Lanzenschaft, die Zügel in der Linken........

                Kommentar


                  #9
                  Als kleine Ergänzung:
                  Die ersten Raketen flogen in meiner Gegend am Freitag, 28.12. gegen 19:00.
                  Immerhin war es da dunkel und die Farben kamen zu Geltung.
                  Tagsüber Raketen hochzujagen ist schon reichlich blöde Verschwendung.
                  Slawa Ukrajini!

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
                    Als kleine Ergänzung:
                    Die ersten Raketen flogen in meiner Gegend am Freitag, 28.12. gegen 19:00.
                    Immerhin war es da dunkel und die Farben kamen zu Geltung.
                    Tagsüber Raketen hochzujagen ist schon reichlich blöde Verschwendung.
                    Ich hab das auch rausgesucht, nachdem hier die Ballerei schon losging. Normalerweise müßte da mal irgendwann derart drauf reagiert werden, daß die Dinger erst am 31.12. verkauft werden dürfen.

                    Nebenbei:
                    Wer sich von der Aktion "Brot statt Böller" nicht angesprochen fühlt, darf gerne völlig unkoordiniert mit anderen Teilnehmern in Deutschland oder sogar in der Nachbarstraße ausgiebig an "Bier statt Böller" teilnehmen. Das je nach Neigung geignete Six-Pack oder Fässchen finden Sie im Getränkemarkt Ihres Vertrauens.
                    Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                    "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                    Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

                    Kommentar


                      #11
                      Stenkelfeld läuft auch immer wieder auf SWR3 und die Folge Kettenreaktion wird, gerade an Silvester, immer wieder von den Hörern gewünscht!

                      Die ist aber auch Genial!

                      Dachte eigentlich, zumindest bis zu diesem Thread, es wäre eine der vielen Comedysendungen von SWR3!

                      Kommentar


                        #12
                        Oh ja, Stenkelfeld...

                        Das und "Frühstück bei Stefanie" (Man achte auf die Stimme von Opa Gerecke.) ist bei uns zu Hause Unterhaltung für die ganze Familie, und das ist schwierig, da wir mit alters- und interessenmäßig sehr weit verstreut sind.

                        Die "Menschen wie du und ich..."-Folgen sind die besten. Meine Lieblingsfolge ist "Weihnachtsen im Oktober"
                        Stenkelfeld - Weihnachten im Oktober - YouTube
                        Ich versuche meinen Status und meine Beitragszahl in diesem Forum durch sinnvolle Beiträge zu erhöhen.
                        Neues Ziel: Weniger Tippfehler...Das geht so nicht weiter!

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                          #13
                          Die Stenkelfeld-Episode zur Karnevalssitzung im Bürgerhaus ist diese Nacht im hessischen Steinbach/Taunus Realität geworden. Durch einen Brand (Rauchgasexplosion) auf der Bühne wurde das Bürgerhaus ein Raub der Flammen und ein 9-stöckiges Wohnhaus war ~25m hohen Flammen ausgesetzt. Ca 60 Bewohner des Hauses mussten in der Nacht hastig evakuiert werden.
                          Zum Glück gab es keine Personenschäden.

                          Bilder und Bericht z.Z. auf der HP von FFH
                          Slawa Ukrajini!

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