Körperwelten - Kunst oder Geschmacklosigkeit? - SciFi-Forum

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Körperwelten - Kunst oder Geschmacklosigkeit?

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    #16
    ich finde die eigentliche Idee von Körperwelten (jetzt das Auftreten und Verhalten von Hagens mal ausser Acht gelassen) toll, dass solche Präparate auch der grösseren Allgemeinheit zugänglich gemacht werden, und nicht nur für Mediziner irgendwo in einer Anatomischen Studiensammlung zu sehen sind.

    Ich kann nur jedem, der sich etwas für den menschlichen Körper interessiert (das Innere ) empfehlen, sich die Ausstellung ansehen zu gehen. Sie bietet wirklich phantastische Einblicke in unseren Körper. Sei das ein Vergleich von einer gesunden mit einer Raucherlunge, oder ein Präparat, wo nur die Blutgefässe dargestellt sind, oder auch die Nerven. Dazu fällt mir nur Spock's Faszinierend ein.

    Und macht euch nicht allzuviel Sorgen wegen Übelwerden oder Ekel, die Präparate sehen durch den Präparationsvorgang nicht mehr so menschlich aus, sondern eher wie ein gutes Plastikpräparat.
    Wir waren die Ausstellung ja mit der ganzen Klasse besuchen (siehe oberer Post) und etliche Mitschüler und Mitschülerinnen hatten sich diesbezüglich Sorgen gemacht, hatten dann schlussendlich aber keine Probleme, viele sind dann mit viel Interesse durch die Ausstellung gegangen. Einzig bei den Föten und Missbildungen (waren bei uns in einem abgetrennten Raum) würd ich vorsichtig sein, die sind schon recht krass.
    "All I ask is a small Ship and a Star to steer her by."

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      #17
      Ich war auch da...

      Es ist weder Kunst noch geschmacklos..

      Neee, ich fands irre faszinierend und ich versteh die ganze Aufregung drum nicht...

      Ist der Tod selber immer noch so ein mystisches Wesen, daß man damit so irre pietätvoll mit umgehen muß?

      Die Leute sind tot, sie merken nix davon....

      Das einzige wo ich ein Problem mit hätte, wäre wenn man für sowas extra töten würde...

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        #18
        @Ezri: Gesetzt, dass hier Hinrichtungsopfer verwendet worden seien - meinst du nicht, dass die nicht eventuell auch Angehörige haben?
        Und dass diese Angehörige nicht eventuell auch eine Beerdigung durchführen wollen, ein Grab haben wollen, dass sie aufsuchen können?

        So leicht sollte man es sich nicht machen.
        Republicans hate ducklings!

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          #19
          Es lief übrigens gerade ein Bericht in Fakt über eben genau diese Frage - ein Frau aus Russland, die ihren Vater sucht, der widerum, so die Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft an von Hagen gegangen sei.

          Wenn die Austellung jetzt zu uns käme, würde ich wohl kaum diese Praktiken durch mein Eintrittsgeld unterstützen.
          Republicans hate ducklings!

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            #20
            also ich habe die Ausstellung letzten Sommer in München gesehen und bin mit dem Gezeigten durchaus zufrieden gewesen. Mein Anreiz als zukünftiger Medizinstudent war es, schonmal einen Einblick in pathologische "Sphären" zu bekommen; es ist eben Humanmedizin zum sprichwörtlichen "Anfassen" (naja, nicht ganz ).
            Die Art der Plastination stellte alles, was ich bisher gesehen hatte, in den Schatten! Solch realistische Darstellungen menschlicher Anatomie findet man in kaum einer Fachliteratur!

            Hinzu kommt, dass ich mit Dr. von Hagens bereits persönlich ein Gespräch geführt habe (kurz vor Schließung der Ausstellung kam er mal aus seinem Kämmerchen hervor); dabei stellte sich heraus, dass er ein durchaus netter und höflicher, intelligenter und durch und durch von der puren Wissenschaft geprägter Mediziner ist.

            Meine Empfehlung: Wer sich scheut, schonungslos mit seinem "Innersten" konfrontiert zu werden, hat in "Körperwelten" nichts zu suchen. Für alle anderen: Seht es euch an!
            Traue niemals einem Romulaner, der Geschenke bringt. - McCoy.

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              #21
              Original geschrieben von NeMeSiZ
              dabei stellte sich heraus, dass er ein durchaus netter und höflicher, intelligenter und durch und durch von der puren Wissenschaft geprägter Mediziner ist.
              Naja, nett und höflich mag er sein, und intelligent ganz sicher, aber "pure Wissenschaft"... Ein Geschäftemacher ist er auf jeden Fall, und auch ein ziemlich "geschickter", immerhin besitzt er ein verzweigtes Netz von (Briefkasten)Firmen zur Leichenaquise, Verarbeitung und Ausstellung. Und das er von den problematischen Praktiken in Kasachstan und China nichts wußte nehm ich ihm nun wirklich nicht ab - zumal im letzten SPIEGEL da wirklich recht anschauliche Indizien waren. Gegen die reine Wissenschaftlichkeit spricht auch die Art und Weise, in der er seine Plastinate präsentiert, nämlich als Kunstobjekte (bei denen schon mal das ein-oder-andere Ersatzteil ausgetauscht wird...).
              Mit dem Grundprinzip habe ich übrigens keinerlei Probleme, ich finde es auch hochinteressant. Aber man könnte das ganze auch ein wenig seriöser veranstalten.

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                #22
                In Fakt hatten sie ein Fax von einer chinesischen Firma, der Hagens "gute Ideen" bei der Leichenaqusie gelobt wurden.
                Es ging um die Beschaffung von Leichen aus dem Erdbebengebiet im Iran, aber da könne es Probleme mit der Religion geben, aber von Hagen habe ja eben immer so "gute Ideen".

                @NeMeSiz: Dass sich der gute Mann gegenüber den Besuchern seiner Ausstellung höflich und gebildet gibt, ist kein Beleg dafür, dass auch alles mit rechten Dingen zugehen würde.
                Republicans hate ducklings!

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                  #23
                  Den von endar angesprochenen Bericht hab ich auch heute Abend gesehen, die Leichenaquirierungspraxis von von Hagens kann ich überhaupt nicht gutheissen, wobei sich dann jetzt eben das Dilemma ergibt, dass die Ausstellung für sich eigentlich toll ist, aber eben der Weg dazu....
                  "All I ask is a small Ship and a Star to steer her by."

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                    #24
                    Tja, offensichtlich ist der Bedarf eben nicht mit Freiwilligen zu decken, aber da für Geld die "Freiwilligkeit" nicht immer eine Rolle spielt...
                    Republicans hate ducklings!

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                      #25
                      Original geschrieben von endar
                      Es lief übrigens gerade ein Bericht in Fakt über eben genau diese Frage - ein Frau aus Russland, die ihren Vater sucht, der widerum, so die Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft an von Hagen gegangen sei.

                      Wenn die Austellung jetzt zu uns käme, würde ich wohl kaum diese Praktiken durch mein Eintrittsgeld unterstützen.
                      Man kann es auch umkehren.

                      Vielleicht hat die Frau ja auch von Neidern Hangens Geld für Ihre Aussage bekommen?

                      Who knows?

                      War schon klar, dass es ettliche Leute gibt, die gern an Hagens Stelle wären, um ebenfalls abzukassieren...

                      Fakt ist: Rein fachlich ist es eine äusserts gute und lehrreiche Ausstellung.

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                        #26
                        Original geschrieben von endar
                        Tja, offensichtlich ist der Bedarf eben nicht mit Freiwilligen zu decken, aber da für Geld die "Freiwilligkeit" nicht immer eine Rolle spielt...
                        ...und genau das sollte man immer im Kopf haben. Das Ganze ist in erster Linie eine kommerzielle Geschäftsidee und dient weniger der Wissenschaft.
                        Selbst die "Freiwilligen" wollten ihren Leichnam wohl eher der Forschung überlassen, als einem gewissen von Hagen um damit Geld zu scheffeln.
                        Eine wie von Jack Crow geforderte seriösere Variante wäre wohl, wenn man solche Präparate speziell für eine Universität , mit dem Einverständnis der Toten hergestellt hätte, die dann ab und zu einen Tag der offenen Tür veranstaltet.

                        Was die Frage der Angehörigen betrifft, so muss ich immer an dieses "Exponat" denken, das aus der schwangeren Frau gemacht wurde. Da gibt es schließlich bestimmt auch einen Vater...

                        Gruß, succo
                        Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                          #27
                          Original geschrieben von Ezri Chaz
                          Man kann es auch umkehren.
                          Vielleicht hat die Frau ja auch von Neidern Hangens Geld für Ihre Aussage bekommen?
                          Jaja, und vielleicht haben es ihr auch Ausserirdische befohlen.

                          Nein, Ezri, das ist als eher unwahrscheinlich anzusehen. Schließlich hätten diese "Neider" diese Frau erst aufwendig aufspüren müssen.
                          Dass der Vater der Frau bei von Hagen ausgestellt wird, ist Ermittlungsergebnis der Staatsanwaltschaft und von Hagen behauptet, über die Identität seiner Exponate keine Auskunft geben zu können. Von daher - woher hätten diese Neider von der Frau wissen sollen?
                          Der eigentliche Weg ist viel wahrscheinlicher.
                          Republicans hate ducklings!

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                            #28
                            Original geschrieben von succo
                            [BWas die Frage der Angehörigen betrifft, so muss ich immer an dieses "Exponat" denken, das aus der schwangeren Frau gemacht wurde. Da gibt es schließlich bestimmt auch einen Vater...

                            Gruß, succo [/B]
                            Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber den meisten Männern ists wurscht, was aus ihrem Sperma mal wird...

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                              #29
                              Ich finde die Körperwelten Ausstellung geschmacklos.
                              Für Medizinstudenten ist es vielleicht hochinteressant, aber dass die Plastinate in Fabriken herrgestellt werden wie Spielzeug ist schon geschmacklos.
                              Im Kabel 1 Journal kam mal ein bericht über den Transport der Leichen. da hat eine leiche mal nicht in ihren sarg reingepasst, da haben die gerade mal den arm umgeknickt. das transportunternehmen hat die plastinate wie Möbelstücke behandelt.

                              Die Leichen erinnern mich an ausgestopfte Jagdtiere von einen Jäger, mit dem unterschied, dass wohl einige um ihr leben gekämpft haben.
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                                Hi

                                Ich hab es mir damals in Wien angesehen und fand die Ausstellung total interessant. Hab schon damals in Biologie mich für den menschlichen Körper interessiert.

                                Was ich so unter anderem gesehen habe, standen etliche Leute angestellt um sich zur Verfügung zu stellen.

                                Einerseit ich würde es nie tun - aber ich meine ein jeder kann darüber bestimmen was mit ihm passiert wann er gestorben ist. z.B ich würde mich nie eingraben lassen - ich lasse mich sicher verbrennen. Ich finde das ekelig wenn man von den Würmern etc aufgefressen wird.

                                Jenny cursed
                                What is the cure for Cancer, Eric? The cure for death itself. The answer is immortality. By creating a legacy, by living a life worth remembering, you become immortal. So now we find the tables are turned. It is I who will carry on John's work after he dies, and you are my first test subject. Now you are locked away, helpless and alone.
                                Game Over

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