Jeijeijei, schwieriges Thema.
Erstens: Befähigung
"Fähiger Kopf" contra "Fertig-Script-Kiddie": Beispiel Scripts als Download gibt es. Netsky wurde um April 2004 entdeckt. Sasser Mai 2004. Ich habe das jetzt mal so aufgefaßt, das es sich beim Verurteilten um den Autor der A-Varianten handelt. Die sind aber mit Sicherheit nicht mit "Fertigscripts" hergestellt worden. Sasser z.B. hat eine andere Sicherheitslücke als der ein Jahr (dreiviertel Jahr?) ältere MSBlast benutzt, der Absturz zeigte aber die gleichen Symptome. Falls das Intention war, ist allein dies schon ein Punkt für Originalität.....
Zweitens: Warum?
Unter den Kids heutzutage gibt's da schon 'ne Art Wettkampf und Prestige-Denken. Bei Einzelgängern gibt's auch die "Ich gegen das System" Mentalität. Ursprung von Viren sind aber zwei andere:
a) Information Warfare
Eine ganze Zahl von Viren wird/wurde in Labors von nationalen "Verteidigungsministerien" gezüchtet. Die Intention war natürlich, im Kriegsfall die Systeme des Gegners lahmlegen zu können. Der CIH z.B. ist angeblich aus einem Koreanischen versehentlich entfleucht - das war der erste Virus, der Hardware über Angriffe auf die Firmware zerstört hat.
b) die ganz und gar widerliche Attitüde börsennotierter Unternehmen
Hierfür einmal das Beispiel DoS (Denial of Service) Angriff, auch als "Stacheldraht" in den Medien gewesen. Die Existenz der Sicherheitslücke wurde von einem deutschen Studenten lange vor der Umsetzung aufgezeigt. Internet-Unternehmen ignorierten dies, waren doch gerade dabei, die fette Kohle abzugreifen und konnten negative Presse überhaupt nicht brauchen. Erst als 2(?) Jahre später amerikanische Studenten die Methode tatsächlich umsetzten (OK, hier hätten wir dann "Fertig-Scripts"-Kiddies), haben Amazon und die anderen Firmen sich genötigt gefühlt, auf das Problem einzugehen und ihre Sites zu schützen. Diese "Wer will uns den was"-Attitüde wirkt auch auf die "Ich gegen das System"-Hacker als Herausforderung.
(Noch ein Wort zu den "Fertig-Scripts" - um die zu modifizieren, muß man die erstmal verstehen. Und sich in ein bestehendes Programm "einzulesen" ist auch eine Leistung - eine, die einige Programmierer gar nicht aufbringen können. Darum wird oft eine Routine komplett neu programmiert, wenn der ursprüngliche Kopf dahinter nicht mehr zur Verfügung steht. Gamer, die mal Star Wars Galaxies gespielt haben, wissen, was ich hier meine...)
Drittens: Job/Bewerbungsmöglichkeit ?
In Deutschland auf keinen Fall. Im Informatik-Bereich war es Firmenführungen doch lange (80er und 90er Jahre) ein Dorn im Auge, diese "EDV-Punks" in ihrer Firma haben zu müssen, damit alles läuft. Diplomierte gab es nicht genug, und die waren extra-teuer. Also mußte der Bedarf mit Auto-Didakten gefüllt werden, "Kids", die plötzlich für ihr Hobby bezahlt wurden - gut bezahlt wurden, wenn man's mit 'nem "normalen" Studentenjob vergleicht.
Nach Möglichkeit wurde aber versucht, auf diese "Unangepassten" zu verzichten - da spielte auch Neid eine Rolle, Motto: "Ich mußte um hier hoch zu kommen jahrelang in Är**** kriechen weil zig andere Leute meinen Job auch können und jetzt muß ich den einstellen und der kann seine Meinung sagen, weil ich ihn nicht feuern kann??"
Den Ruf nach dem "Fachkräfte"-Mangel kennen wir alle noch ("Kinder statt Inder"-Gegenkampagne....), und der wurde ausgerechnet in einer Zeit laut, in der bei Meldungen um neue Superviren immer wieder "deutscher Student" im Kreis der Verdächtigen auftauchte (Melissa, schon erwähnt: Stacheldraht).
Und heute? Keine Senkrechtstarter und EDV-Punks mehr. Die alten wurden gegen "gelernte" (Neue Lehrberufe seit Ende der 90er) und billigere ausgetauscht, und die Firmenführungen haben wieder in allen Abteilungen Ja-Sager und Ar***-Kriecher um sich versammelt.
Und in diese Struktur passt ein ex-Hacker/Virenprogrammierer/... nicht rein.
Daher wird's kein "Extra"-Job angebot für ihn geben. Bei IT-Stellen in sicherheits-relevanten Bereichen wird er später vermutlich sogar schlechter einen Job kriegen. Mein Rat: Besser schon mal in die Programmierung von Videospielen einarbeiten ......
Im Ausland ist übrigens in den meisten Industrie-Nationen die gleiche Tendenz zu erkennen. Genialität wird zum Hindernis, nicht zum Plus-Kriterium (Wart ihr schon mal beim Casting von "Wer wird Millionär?" ? - Für ein paar ausgewählte Sendungen (meistens Start nach Pause) wird mal eine Gruppe von "Gewinnern" der Fragetest-Runde in die Sendung gelassen - Die Sendungen, bei denen Otto Normalv. "Die haben aber schwere Fragen diesmal..." grübelt. Für die anderen Raterunden werden nur Leute mit mittleren Ergebnissen in die Sendung gelassen. Falls ihr es also mal zum Casting schafft .......)
Und Microsoft bietet Hackern auch schon seit längerem kein "zu Hause" mehr an.
EDIT: Na und ich wunder mich, warum mir das mit dem erinnern an "Wann Sasser?" und "Wann Netsky?" so schwer fällt...... Tau-Ceti hat da ja 'nen guten Jahrgang ausgebuddelt ........
Erstens: Befähigung
"Fähiger Kopf" contra "Fertig-Script-Kiddie": Beispiel Scripts als Download gibt es. Netsky wurde um April 2004 entdeckt. Sasser Mai 2004. Ich habe das jetzt mal so aufgefaßt, das es sich beim Verurteilten um den Autor der A-Varianten handelt. Die sind aber mit Sicherheit nicht mit "Fertigscripts" hergestellt worden. Sasser z.B. hat eine andere Sicherheitslücke als der ein Jahr (dreiviertel Jahr?) ältere MSBlast benutzt, der Absturz zeigte aber die gleichen Symptome. Falls das Intention war, ist allein dies schon ein Punkt für Originalität.....
Zweitens: Warum?
Unter den Kids heutzutage gibt's da schon 'ne Art Wettkampf und Prestige-Denken. Bei Einzelgängern gibt's auch die "Ich gegen das System" Mentalität. Ursprung von Viren sind aber zwei andere:
a) Information Warfare
Eine ganze Zahl von Viren wird/wurde in Labors von nationalen "Verteidigungsministerien" gezüchtet. Die Intention war natürlich, im Kriegsfall die Systeme des Gegners lahmlegen zu können. Der CIH z.B. ist angeblich aus einem Koreanischen versehentlich entfleucht - das war der erste Virus, der Hardware über Angriffe auf die Firmware zerstört hat.
b) die ganz und gar widerliche Attitüde börsennotierter Unternehmen
Hierfür einmal das Beispiel DoS (Denial of Service) Angriff, auch als "Stacheldraht" in den Medien gewesen. Die Existenz der Sicherheitslücke wurde von einem deutschen Studenten lange vor der Umsetzung aufgezeigt. Internet-Unternehmen ignorierten dies, waren doch gerade dabei, die fette Kohle abzugreifen und konnten negative Presse überhaupt nicht brauchen. Erst als 2(?) Jahre später amerikanische Studenten die Methode tatsächlich umsetzten (OK, hier hätten wir dann "Fertig-Scripts"-Kiddies), haben Amazon und die anderen Firmen sich genötigt gefühlt, auf das Problem einzugehen und ihre Sites zu schützen. Diese "Wer will uns den was"-Attitüde wirkt auch auf die "Ich gegen das System"-Hacker als Herausforderung.
(Noch ein Wort zu den "Fertig-Scripts" - um die zu modifizieren, muß man die erstmal verstehen. Und sich in ein bestehendes Programm "einzulesen" ist auch eine Leistung - eine, die einige Programmierer gar nicht aufbringen können. Darum wird oft eine Routine komplett neu programmiert, wenn der ursprüngliche Kopf dahinter nicht mehr zur Verfügung steht. Gamer, die mal Star Wars Galaxies gespielt haben, wissen, was ich hier meine...)
Drittens: Job/Bewerbungsmöglichkeit ?
In Deutschland auf keinen Fall. Im Informatik-Bereich war es Firmenführungen doch lange (80er und 90er Jahre) ein Dorn im Auge, diese "EDV-Punks" in ihrer Firma haben zu müssen, damit alles läuft. Diplomierte gab es nicht genug, und die waren extra-teuer. Also mußte der Bedarf mit Auto-Didakten gefüllt werden, "Kids", die plötzlich für ihr Hobby bezahlt wurden - gut bezahlt wurden, wenn man's mit 'nem "normalen" Studentenjob vergleicht.
Nach Möglichkeit wurde aber versucht, auf diese "Unangepassten" zu verzichten - da spielte auch Neid eine Rolle, Motto: "Ich mußte um hier hoch zu kommen jahrelang in Är**** kriechen weil zig andere Leute meinen Job auch können und jetzt muß ich den einstellen und der kann seine Meinung sagen, weil ich ihn nicht feuern kann??"
Den Ruf nach dem "Fachkräfte"-Mangel kennen wir alle noch ("Kinder statt Inder"-Gegenkampagne....), und der wurde ausgerechnet in einer Zeit laut, in der bei Meldungen um neue Superviren immer wieder "deutscher Student" im Kreis der Verdächtigen auftauchte (Melissa, schon erwähnt: Stacheldraht).
Und heute? Keine Senkrechtstarter und EDV-Punks mehr. Die alten wurden gegen "gelernte" (Neue Lehrberufe seit Ende der 90er) und billigere ausgetauscht, und die Firmenführungen haben wieder in allen Abteilungen Ja-Sager und Ar***-Kriecher um sich versammelt.
Und in diese Struktur passt ein ex-Hacker/Virenprogrammierer/... nicht rein.
Daher wird's kein "Extra"-Job angebot für ihn geben. Bei IT-Stellen in sicherheits-relevanten Bereichen wird er später vermutlich sogar schlechter einen Job kriegen. Mein Rat: Besser schon mal in die Programmierung von Videospielen einarbeiten ......
Im Ausland ist übrigens in den meisten Industrie-Nationen die gleiche Tendenz zu erkennen. Genialität wird zum Hindernis, nicht zum Plus-Kriterium (Wart ihr schon mal beim Casting von "Wer wird Millionär?" ? - Für ein paar ausgewählte Sendungen (meistens Start nach Pause) wird mal eine Gruppe von "Gewinnern" der Fragetest-Runde in die Sendung gelassen - Die Sendungen, bei denen Otto Normalv. "Die haben aber schwere Fragen diesmal..." grübelt. Für die anderen Raterunden werden nur Leute mit mittleren Ergebnissen in die Sendung gelassen. Falls ihr es also mal zum Casting schafft .......)
Und Microsoft bietet Hackern auch schon seit längerem kein "zu Hause" mehr an.
EDIT: Na und ich wunder mich, warum mir das mit dem erinnern an "Wann Sasser?" und "Wann Netsky?" so schwer fällt...... Tau-Ceti hat da ja 'nen guten Jahrgang ausgebuddelt ........
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