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Galileo Extra: Kalender geschlampt?

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    #16
    Das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass solche Sendungen noch - teilweise jahrelang - nachwirken. Man denkt schon, endlich ist dieser Unsinn vergessen, da stolpert man in irgend einem Forum oder an irgend einem Anlass auf jemanden, der im Brustton der Überzeugung erzählt, 300 Jahre Geschichte seien erfunden, der Herr Illig habe das ganz klar bewiesen, und sowieso habe man keine Ahnung, wenn man diese Meinung nicht teile, etc. etc. etc. Das kennt man ja schon von der "gefälschten Mondlandung" und ähnlichem... *seufz* So Dinge wie "Verantwortung der Medien" kennt man bei Galileo wohl nicht.
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      #17
      Mir ging es mit der Eröffnung de Topics nicht da drum, ob der Illig Recht hat oder nicht, sondern ich wollte wissen, ob sowas möglich wäre oder nicht.

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        #18
        Ja. eben. Ich erinnere mich da noch an eine Diskussion in einem anderen Forum (aus der auch mein Beitrag stammt - man kann ja diese Versatzstücke dann wiederverwenden ), in der eine Userin mir dann vorwarf, ich würde nur dumm irgendwelche Bücher nachplappern, wenn ich nicht Illigs Meinung sei.

        Auf die Idee, dass es eventuell sie selbst sein könnte, die ohne sich nochmal woanders zu informieren, unkritisch Bücher - nämlich das von Illig - nachplappert, kam sie allerdings nicht.
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          #19
          ein Beitrag gesendet wird, nach der das 6. bis 9. Jahrhundert gefälscht sei und dann - kurz darauf eine Sondersendung um eine angebliche Päpstin aus dem 9. Jahrhundert.
          Die müsste doch auch gefälscht sein.
          Nun, das spräche ja eher dafür, dass Galileo die Themen aus mehreren Perspektiven heraus beleuchtet und unterschiedliche Standpunkte zu Wort kommen lässt.
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            #20
            Zitat von endar
            Galielo hat diese Geschichte doch nur wegen der Quote aufgegriffen. Denen geht es doch nicht um Wissensvermittlung. Das kann man doch schon darin sehen, dass einmal ein Beitrag gesendet wird, nach der das 6. bis 9. Jahrhundert gefälscht sei und dann - kurz darauf eine Sondersendung um eine angebliche Päpstin aus dem 9. Jahrhundert.
            Die müsste doch auch gefälscht sein.
            Das mit Illig war übrigens nicht "Galileo", sondern "Wunderwelt Wissen".
            "Mai visto un compagno uscire dal campo senza aver dato tutto e anche di più. Siamo la squadra più straniera d’Italia, dicono. Faccio però fatica a trovare in giro per il mondo un gruppo più attaccato alla maglia del nostro." - Javier Zanetti
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              #21
              "Wissen" nennen die das?
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                #22
                Zitat von Bynaus
                "Wissen" nennen die das?
                Naja, "wundersame" Erklärungen liefern sie ja anscheinend.

                Nein, mal im Ernst: Diese "Wissenssendungen" sind schon arg leichte Kost, Sendung mit der Maus für große Kinder. (Wobei natürlich nichts über die Maus geht!) Wer sich aber Galileo usw. anschaut, weiß eigentlich, daß das keinen großen Anspruch hat. Wenn ich mir aber Joachim Blutbad's Sendungen ansehe, habe ich teilweise aber auch den Eindruck, daß da einiges vom "PM-Magazin" inspiriert ist.

                Es ist wohl schwer, die Balance zwischen einigermaßen quotenträchtigen und andererseits seriösen Berichten zu schaffen.
                Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                -Peter Ustinov

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                  #23
                  Hallo,

                  ...auzuschließen sind Entstellungen und Erfindungen bestimmt nicht. Wenn ich mir überlege, dass in der Zeit nur wenige des Lesens und Schreibens mächtig waren. Daher sind mündliche Überlieferungen garantiert vom "Stille-Post-Virus" befallen...
                  Ein Chronist hat schnell zu der tatsächlichen Begebenheit noch einige heldenhafte Ausschmückungen hinzugedichtet, um seinen Lehnsherrn in einem besseren Licht darzustellen.
                  Was ich mir jedoch überhaupt nicht vorstellen kann, dass einige wenige mal eben 300 Jahre erfinden und das in einer solchen Perfektion.

                  Tja unsere Medienlandschaft ist schon lange nicht mehr was sie mal war. Die Privaten haben, im gegensatz zu den öffentlich rechtlichen, halt keinen Bildungsauftrag sondern eine Gewinnmaximierungssucht. Da fällt es nicht so ins Gewicht, wenn anstatt seriöser information nur Mist gezeigt wird.

                  Night...
                  "Unzählige Menschen haben Völker und Städte beherrscht, ganz wenige nur, sich selbst."(Lucius Annaeus Seneca)
                  "Ich bin mit meinem bisschen Mensch sein derartig ausgelastet - zum Deutsch sein komm' ich ganz selten." (V. Pispers)

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                    #24
                    Ein Chronist hat schnell zu der tatsächlichen Begebenheit noch einige heldenhafte Ausschmückungen hinzugedichtet, um seinen Lehnsherrn in einem besseren Licht darzustellen.
                    Es geht bei mittelalterlicher Geschichtsschreibung nicht um wissenschaftliche Genauigkeit im neuzeitlichen Sinn, sondern um die Legitimierung von Herrschaftsansprüchen, die Schaffung von Vorbildern und generell von Bildern. Das liegt am anderen mittelalterlichen Denken.
                    Es handelt sich bei Ausschmückungen also nicht wirklich um "Hinzudichtungen" aus Mangel an tatsächlichem Wissen, sondern die gehören zum Programm und erfüllen einen ganz spezifischen Zweck:
                    Man kann z.B. die Vita Caroli, das Leben Karls des Großen, nicht als Tatsachenbericht lesen, sondern muss sie als "Festschreibung" eines idealen Herrschers betrachten.

                    Was ich mir jedoch überhaupt nicht vorstellen kann, dass einige wenige mal eben 300 Jahre erfinden und das in einer solchen Perfektion.
                    Das habe ich ja auch schon gesagt. Das hätte zu einer völligen Überforderung und einer Fülle an "Logikfehlern" geführt.

                    Tja unsere Medienlandschaft ist schon lange nicht mehr was sie mal war. Die Privaten haben, im gegensatz zu den öffentlich rechtlichen, halt keinen Bildungsauftrag sondern eine Gewinnmaximierungssucht. Da fällt es nicht so ins Gewicht, wenn anstatt seriöser information nur Mist gezeigt wird.
                    Da stimme ich jetzt voll und ganz zu.
                    Republicans hate ducklings!

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                      #25
                      Wobei endar ja auch von den öffentlich-rechtlichen wenig hält (Das er Guido Knopp nicht gerade verehrt, ööööhm...., deutet er ja immer wieder mal an... *hüstel*).

                      Das Problem ist eben die Balance. Fernsehen will Menschen erreichen. WIe verpacke ich also Wissem in der Art, dass es ansprechend wirkt?

                      Galileo geht dabei in die eine Extremrichtung. Der Inhalt wird zur Nebensache, es geht nur um die Präsentation. Der Informationsgehalt tendiert manchmal gegen Null (Ich erinnere mich da nur an dieses "Experiment", in dem Menschen mit Hilfe von einem Heizkissen Küken "ausgebrütet" haben).

                      Endar hingegen vertritt eine andere Extremrichtung: Er will nur Fakten sehen, ohne Effekte, ohne Interpretationsansätze.
                      Eben streng wissenschaftlich.
                      Nun hat aber nicht jeder Geschichte studiert - und die allermeisten wollen das auch gar nicht!
                      Somit ist es falsch, streng akademisch-wissenschaftliche Kriterien an Fernsehsendungen zu stellen. Entertainment ist ein "notwendiges Übel" - aber es ist und bleibt notwendig!

                      Wer würde schon gerne eine Sendung schauen, die quasi eine Aufzeichnung einer Videoübertragung aus dem Hörsaal ist (also, jetzt mal außer endar )?
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                        #26
                        Zitat von LuckyGuy
                        Wobei endar ja auch von den öffentlich-rechtlichen wenig hält (Das er Guido Knopp nicht gerade verehrt, ööööhm...., deutet er ja immer wieder mal an... *hüstel*).

                        Das Problem ist eben die Balance. Fernsehen will Menschen erreichen. WIe verpacke ich also Wissem in der Art, dass es ansprechend wirkt?

                        Galileo geht dabei in die eine Extremrichtung. Der Inhalt wird zur Nebensache, es geht nur um die Präsentation. Der Informationsgehalt tendiert manchmal gegen Null (Ich erinnere mich da nur an dieses "Experiment", in dem Menschen mit Hilfe von einem Heizkissen Küken "ausgebrütet" haben).
                        Ach, wie drollig, ich weiß schon, warum ich das nicht gucke.

                        Endar hingegen vertritt eine andere Extremrichtung: Er will nur Fakten sehen, ohne Effekte, ohne Interpretationsansätze.
                        Eben streng wissenschaftlich.
                        Das stimmt doch gar nicht. Abgesehen davon, dass auch die Wissenschaft nicht ohne Interpretationen auskommt, habe ich nichts gegen Effekte. Man kann und soll das durchaus ansprechend und auch musikalisch dramatisch gestalten, wie die BBC mit den Dokumenationen von Laurence Rees mehrfach bewiesen hat ("Die Nazis" z.B.). Auch die Reihe "Die Gestapo" der ARD war durchaus in Ordnung und da gibt es viele Beispiele für gute Dokumentationen. Ebenso sind die Dokumentationen des MDR meist sehr gut.

                        Was ich dem ZDF vorwerfe ist, dass es seine Zuschauer anscheinend für etwas doof hält und seine Dokumentationen arg simpel aufbaut (anders als es die ARD tut, auch wenn sie sich mittlerweile leider ein wenig anpasst).
                        Das geht schon sehr in Staatsbürgerbildungskunde und hat ausserdem immer nur einen biographischen Ansatz: "Reinhard Heydrich - Violionist und Massenmörder". So hat es das ZDF fertig gebracht, eine sechsteilige Reihe über die SS zu bringen, ohne den Aufbau der SS oder die ideologischen Grundlagen auch nur zu erwähnen. Stattdessen wurde sieben oder acht Mal erwähnt, dass Heydrich Geige gespielt hat.
                        Ob der Geige gespielt hat, ist aber für die Frage, wie es zum Massenmord an Juden oder anderen Verbrechen kam, völlig irrelevant. Das ZDF erklärt nichts!

                        Mit anderen Worten: Die Fragen "Wie funktionierte das eigentlich?" und "Was haben sich diese Leute eigentlich dabei gedacht?", "Womit rechtfertigten sie ihr Tun" wurden nicht beantwortet. Stattdessen wurde immer gesagt "Das sind ganz böse Leute" und "Sowas tut man nicht".
                        Das ist ja moralisch alles sehr gut gemeint, aber auf Dauer auch für Leute, die nicht Geschichte studiert haben, etwas eintönig.

                        Das kann man auch anders machen. Gerade vorgestern abend lief auf MDR ein Film über die Gauleiter Eggeling und Jordan. Dort wurde auf eine ansprechende Art und Weise zwei Lebensläufe nebeneinandergehalten und es wurde auch immer angedeutet, warum(!) der eine dies und der andere das gemacht hat. Ihre Motivation wurde berücksichtigt.
                        Das ZDF hingegen beschränkt sich darauf: "Die haben das und das gemacht und das ist ganz böse!"

                        Nun hat aber nicht jeder Geschichte studiert - und die allermeisten wollen das auch gar nicht!
                        Somit ist es falsch, streng akademisch-wissenschaftliche Kriterien an Fernsehsendungen zu stellen. Entertainment ist ein "notwendiges Übel" - aber es ist und bleibt notwendig!

                        Wer würde schon gerne eine Sendung schauen, die quasi eine Aufzeichnung einer Videoübertragung aus dem Hörsaal ist (also, jetzt mal außer endar )?
                        Wie gesagt, du hast meine Kritik im wesentlichenn falsch in Erinnerung. Es geht nur darum, etwas mehr zu bringen, als das verkürzte "Das darf man aber nicht"
                        Und das ist natürlich auch möglich.
                        Republicans hate ducklings!

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                          #27
                          Dass man Wissenschaft und Entertainment verbinden kann, beweist die BBC (wie ich finde) immer wieder. Auch wenn ihre Wissenschafts-Dokus nicht immer über alle Zweifel erhaben sind, was die Interpretation von Daten angeht, finde ich sie auserordentlich gut gelungen und geeignet, um die Menschen für die Wissenschaft zu begeistern.
                          Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
                          Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

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                            #28
                            Die Zweifelhaftigkeit liegt nicht nur an der Interpretation der Daten, aber zumindest scheinen sie in der Biomechanik inzwischen Fortschritte gemacht zu haben. Was die bei den Sauriern noch für Böcke reingehauen haben mit den Peitschenschwänzen, oder bei den Meeresmonstern mit dem abgeworfenen Schwanz...

                            also bei den Ahnen der Saurier hat mir das schon sehr viel besser gefallen.
                            Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                            endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                            Klickt für Bananen!
                            Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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