Brücke über den Fehmarnbelt

[antivirus]

Alles Maßnahmen die auch ohne Brücke notwendig wären, jetzt aber langsam dringlich werden. Ich freue mich auf jeden Fall schon drauf, in einigen Jahren mit dem Zug in 2 Stunden in Kopenhagen und in 4 Stunden in Stockholm zu sein wenn, Europa wieder ein Stück zusammengewachsen ist.

Ein verständliches Argument. Steht hier die Bahn auch in Wettbewerb zu Flugverbindungen?!

[Kopernikus]

Ein verständliches Argument. Steht hier die Bahn auch in Wettbewerb zu Flugverbindungen?!

Im Moment noch nicht, wer will schon 6 Stunden nach Kopenhagen bzw. 10 Stunden nach Stockholm unterwegs sein, inkl. mehrmaligem umsteigen, wenn man in einer Stunden mit dem Flugzeug da ist....

[antivirus]

Im Moment noch nicht, wer will schon 6 Stunden nach Kopenhagen bzw. 10 Stunden nach Stockholm unterwegs sein, inkl. mehrmaligem umsteigen, wenn man in einer Stunden mit dem Flugzeug da ist....

Ich würde die Reise mit dem Zug auch bevorzugen. Aber doch am Liebsten mit der Auto-Fähre.

[Harmakhis]

Man kann sich aber schon fragen, ob diese massiven Investitionen wirklich nötig sind. Für die Verkürzung der Fahrzeit um ein paar Stunden (sorry, ich finde das echt unerheblich), wird Fehmarn quasi zu betoniert. Der touristische Wert der Insel und der anliegenden Kreise wird gewaltig sinken - abgesehen von den Belastungen durch die jahrelangen Bauarbeiten. Die ökologischen Folgen will ich mal gar nicht erwähnen - Flächenversiegelung ist ja eh Volkssport in Deutschland.

Und das dann noch alles durch ein Bundesland, dass so arm ist, dass es sich zwar für 2-5 Millionen einen Nonnenmacher leisten kann, aber wegen 1.8 Millionen Ersparnis u.a. eine seiner Unis dicht machen will! Im Bund sieht das nicht viel rosiger aus.

Man sollte in Anbetracht der Haushaltslage von Bund und Ländern mal Abstand von solchen größenwahnsinnigen Megaprojekten nehmen und lieber auf punktierte Infrastrukturmaßnahmen vor Ort setzen. Es gibt wirklich bedeutend wichtigere Dinge, die zurzeit Geld brauchen - auch und gerade im Straßen- und Schienenverkehr.

Falls wir irgendwann mal wieder im Geld schwimmen, dann kann man über solchen Krams nachdenken. Vorher sehe ich das Geld lieber in der Sanierung von innerstädtischen Straßen, Radwegen und den Landes- und Bundesstraßen. In SH ist das auch nur noch eine einzige Buckelpiste an vielen Stellen.

[Kopernikus]

Man kann sich aber schon fragen, ob diese massiven Investitionen wirklich nötig sind. Für die Verkürzung der Fahrzeit um ein paar Stunden (sorry, ich finde das echt unerheblich), wird Fehmarn quasi zu betoniert. Der touristische Wert der Insel und der anliegenden Kreise wird gewaltig sinken - abgesehen von den Belastungen durch die jahrelangen Bauarbeiten.

Eine Verkürzung der Fahrzeit um ein paar Stunden mag dir persönlich unwichtig erscheinen, für ein Unternehmen, dessen Konkurrenzfähigkeit davon abhängt, Güter schnell, günstig und Zuverlässig von A nach B zu bringen, kann so ein Unterschied durchaus existenzentscheidend sein.
Was die ökologischen Folgen und den vermeidlichen Wertverlust als Tourismusgebiet angeht: Anstatt auf Blockadehaltung zu setzen, sollten die Leute vor Ort sich lieber dahingehend organisieren, das von vornherein ein vernünftiger Lärmschutz vorgesehen wird und die Trasse eventuell sogar komplett in einen mit ausreichend Brücken versehenen Trog verlegt wird. Und ein Ausbau der Eisenbahn-Infrastruktur ist eine gute Gelegenheit, sich für einen verbesserten Regionalverkehr einzusetzen, z.B. mehr Regionalbahnen und schnelle Expresszüge nach Lübeck und Hamburg. Und wie ich weiter oben schon geschrieben habe, sollte es auf die Brückenvariante hinauslaufen, wird das eines der touristischen Highlights in der Region, Bauwerke von solchen Ausmaßen locken normalerweise viele Touristen an, garantiert mehr, als durch die vermeidliche Verschandelung des Meerblicks verscheucht werden.

[Gast]

Man kann sich aber schon fragen, ob diese massiven Investitionen wirklich nötig sind. Für die Verkürzung der Fahrzeit um ein paar Stunden (sorry, ich finde das echt unerheblich), wird Fehmarn quasi zu betoniert.

Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Wenn es einen Tunnel gibt, wird die Insel doch gerade nicht zubetoniert. Höchstens der Meeresgrund, aber den sieht ja keiner. (for the record: Ich beurteile das jetzt rein aus tourismustechnischer Sicht)

Außerdem gehören Schiffe (die ja die Alternative darstellen) nebem dem Flugzeug zu den größten Dreckschleudern auf dem Planeten. Die versauen ja nicht nur die Luft, sondern auch direkt das Wasser, u.a. durch auslaufenden Schiffsdiesel.

Da ist eine elektrifizierte Bahnverbindung doch um Klassen besser!

[Harmakhis]

Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Wenn es einen Tunnel gibt, wird die Insel doch gerade nicht zubetoniert. Höchstens der Meeresgrund, aber den sieht ja keiner. (for the record: Ich beurteile das jetzt rein aus tourismustechnischer Sicht)

Ich meinte die ganzen Anbindungen, die man neu bauen muss. Nur mit Brücke oder Tunnel ist es ja nicht getan.

Gerade in der Brücke sehe ich halt wirkliche Probleme. Und es ist mal wieder typisch, dass Bedenken an solchen Großprojekten durch so Phrasen wie "vermeidliche Verschandelung des Meerblicks" ins Lächerliche gezogen werden. Es gibt viele Argumente gegen eine Brücke - eben auch ökologische. Auch wenn es manche Ewiggestrigen nicht kapieren wollen, aber Artenschutz ist Menschenschutz. Wenn das ökologische Netz der Arten weiter ausdünnt, dann reißt es und das wars dann mit der Menschheit.
Abgesehen davon ist eine Brücke angesichts der sich verändernden Wettermuster im Zuge der Klimaveränderung eh ein ganz großes Lottospiel. Schon jetzt wird die Fehmarnsund-Brücke ziemlich häufig wegen Sturm gesperrt. In Zukunft sollen solche Wetterbilder in der Ostsee zunehmen und wenn dann die tolle Brücke immer häufiger für LKW gesperrt werden muss, dann hat man da ein schönes Milliardengrab im Meer stehen.
Zusätzlich kommen die Gefahren durch die Veränderungen von Meeresströmungen und Schiffskollisionen - alles Dinge, die auch empfindliche Auswirkungen auf die Fischbestände in der Ostsee haben können. Eine intakte, artenreiche Ostsee ist für uns auch wirtschaftlich sehr viel bedeutender, als so ein paar Stunden weniger Fahrzeit.
Diese Einsparungen könnte man auch durch Verbesserungen an den bestehenden Zugstrecken nach Kopenhagen und den Fährverbindungen erreichen - zu einem Bruchteil der Kosten!

[Gast]

Gerade in der Brücke sehe ich halt wirkliche Probleme. Und es ist mal wieder typisch, dass Bedenken an solchen Großprojekten durch so Phrasen wie "vermeidliche Verschandelung des Meerblicks" ins Lächerliche gezogen werden. Es gibt viele Argumente gegen eine Brücke - eben auch ökologische. Auch wenn es manche Ewiggestrigen nicht kapieren wollen, aber Artenschutz ist Menschenschutz. Wenn das ökologische Netz der Arten weiter ausdünnt, dann reißt es und das wars dann mit der Menschheit.
Abgesehen davon ist eine Brücke angesichts der sich verändernden Wettermuster im Zuge der Klimaveränderung eh ein ganz großes Lottospiel. Schon jetzt wird die Fehmarnsund-Brücke ziemlich häufig wegen Sturm gesperrt. In Zukunft sollen solche Wetterbilder in der Ostsee zunehmen und wenn dann die tolle Brücke immer häufiger für LKW gesperrt werden muss, dann hat man da ein schönes Milliardengrab im Meer stehen.
Zusätzlich kommen die Gefahren durch die Veränderungen von Meeresströmungen und Schiffskollisionen - alles Dinge, die auch empfindliche Auswirkungen auf die Fischbestände in der Ostsee haben können. Eine intakte, artenreiche Ostsee ist für uns auch wirtschaftlich sehr viel bedeutender, als so ein paar Stunden weniger Fahrzeit.

Das ist sicherlich alles richtig, weswegen ich ja auch für einen Tunnel bin, wenn es denn wirklich nötig ist. In Bezug auf deinen letzten Satz (intakte Ostsee) kann da doch sicher eine Lösung finden, die ökologisch einigermaßen verträglich ist.

[Kopernikus]

Gerade in der Brücke sehe ich halt wirkliche Probleme. Und es ist mal wieder typisch, dass Bedenken an solchen Großprojekten durch so Phrasen wie "vermeidliche Verschandelung des Meerblicks" ins Lächerliche gezogen werden.

Die Bedenken gegen das Projekt an sich ziehe ich nichts ins lächerliche, wohl aber das oft genannte Argument, die Brücke würde die Touristen verschrecken, was ich wie schon gesagt für Quatsch halte. Die von dir genannten Gründe sich ja alle durchaus gewichtige Argumente, die für eine Tunnellösung sprechen. Die Route heißt ja nicht umsonst "Vogelfluglinie", Fehmarn ist soweit ich weiß, einer der wichtigsten Zwischenstopps für die jährlichen Zugvogelwanderungen nach Skandinavien, die Brückenpylone könnte da wohl tatsächlich Ärger machen, Zugvögel haben da wohl ziemlich wenig Selbstschutzinstinkt und folgen stur den "einprogrammierten" Routen. Von der Horrorvision einer Tankerkollision mit den Brückenpfeilern wollen lieber gar nicht erst anfangen. Die großen ökologischen Risiken in dem Projekt sehe ich schon, ich denke aber, man muss versuchen, einen Kompromiss zu finden, um Naturschutz und Wirtschaftsinteressen in Einklang zu bringen. Und eine solcher Kompromiss könnte ja z.B. der vorgeschlagene Senktunnel sein.

[Kopernikus]

Umstrittene Ostsee-Querung: Dänen wollen Tunnel nach Fehmarn bauen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Reise

Es wird nun definitiv ein Tunnel.
Bleibt nur zu hoffen, das es in absehbarer Zeit einen Regierungswechsel in Berlin gibt und dieser Dinosaurier Ramsauer (Sinngemäßes Zitat: Die Schiene wurde jahrelang ideologisch bevorzugt, es muss wieder mehr Geld für den Straßenbau ausgegeben werden....) aus dem Bundesverkehrsministerium fliegt, sonst schnaufen 2020 immer noch die selben Dieselloks wie heute durch Ostholstein....

[Gast]

Also ich bin nach wie vor für die Tunnellösung und kann trotz der Einwände nichts Grundlegendes erkennen, was dagegen sprechen würde.

Schaumermal wie's weitergeht.

[heavymetalisthelaw]

Mal ein paar Neuigkeiten aus dem Gedächtnis geschrieben was in den letzten paar Wochen in der Zeitung stand, das über den A 20 Ausbau stand heute in den Lübecker Nachrichten.
Inzwischen ist hier wieder einiges los, eine Entscheidung darüber ob die Fehmarnsundstrecke ausgebaut werden soll besteht noch nicht, dafür ist aber die A 1 inzwischen an Heiligenhafen vorbei, wenn Fehmarn dann noch 4-Spurig ausgebaut werden soll bin ich mal gespannt wie der Verkehr fliessen soll. Bisher sind mehrere Möglichkeiten im Gespräch, Tunnel oder zweite Brücke, da die bisherige Fehmarnsundbrücke sich zu eine Art Wahrzeichen entwickelt hat, steht es bisher wohl ausser Frage sie zu ersetzen und ein Politiker scheint auch der Meinung zu sein die bisherige Brücke würde vollkommen ausreichen (klar zweispurig und bei stärkeren Winden gesperrt)
In Dänemark scheint auch noch nicht alles in trockenen Tüchern zu sein, da es wohl noch einige andere Brücken gibt, die die Masse an Verkehr wohl nicht bewältigen könnten.
Dazu kommt noch der Streit um den A 20 Ausbau zwischen Segeberg und Wahlstedt, zwischen Glücksburg und Wahlstedt wird die Strecke gebaut, aber die 44 km Lücke steht noch in den Sternen. Denn S-H scheint nicht Hinterlandanbindung für die Fehmarnbeltquerung und A 20 Ausbau finanziert zu bekommen vom Bund.

[heavymetalisthelaw]

Beim A20 Ausbau muss ich mich korrigieren, es natürlich Glückstadt und sie wird hinter Segeberg bis Wittenborn ausgebaut. Das 44 km lange Teilstück ist zwischen Wittenborn und Hohenfelde ist noch nicht gesichert, da bis 2015 wohl die Mittel fehlen.

[Kopernikus]

Beim A20 Ausbau muss ich mich korrigieren, es natürlich Glückstadt und sie wird hinter Segeberg bis Wittenborn ausgebaut. Das 44 km lange Teilstück ist zwischen Wittenborn und Hohenfelde ist noch nicht gesichert, da bis 2015 wohl die Mittel fehlen.

Alles westlich der A7 ist auch erstmal nicht so wichtig, das wird erst interessant, wenn der neue Elbtunnel bei Glückstadt akut wird und da scheint es ja auch mal wieder nicht so richtig voranzugehen.

[heavymetalisthelaw]

Wenigstens den Anschluss bis zur A 7 müsste man bauen, aber vor 2015 ist für den weiteren Ausbau über Wittenborn hinaus kein Geld vorhanden und so ist der Ausbau über Lübeck hinaus bisher eher ein Witz.