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Philosophische Frage: Fair=Gerecht?

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    Philosophische Frage: Fair=Gerecht?

    Seit einiger Zeit treibt mich eine Frage die eher philosophischer Natur ist. Nachdem ich nun das Buch „Gauner soll man Gauner nennen“ von Ulrich Wickert gelesen habe, möchte ich mich mit meinem Grübeln an Euch wenden.

    "Ist Fairness und Gerechtigkeit miteinander vereinbar? Ist es gar das Gleiche?"

    Fair ist eigentlich ein englisches Wort und kann übersetzt "gerecht" bedeuten. Wort wörtlich gesehen ist es also das Gleiche. Aber ist die Bedeutung die dahinter auch die Gleiche?

    In Wikipedia wird "fairness" als eine nicht gesetzlich geregelte individuelle Vorstellung von Gerechtigkeit angesehen.

    Das Wort Gerechtigkeit kommt aus dem Lateinischen "iustitia". Die ursprüngliche Bedeutung ist "angemessen, richtig". Laut Wikipedia wird Gerechtigkeit heute als Versuch definiert alle fair und moralisch angemessen zu behandeln.
    ---------
    Ich denke Gerechtigkeit und die heutige Anschauungsweise ist am meisten Verbreitet. Nehmen wir z.B. einen Kuchen der in einer Familie verteilt werden soll. Gerecht behandelt fühlt sich der Sohn z.B. erst wenn jeder ein gleich großes Stück Kuchen erhält und nicht der Papa 1/3 und den Rest die Anderen.
    Jetzt im Fall von Europa könnte man sagen, jedes Land sollte 1 Stimme haben. Das wäre gerecht.

    Fairness ist schon etwas schwieriger zu greifen. Um bei dem Beispiel Europa zu bleiben, würde ich Fairness damit vergleichen, welches Land die meisten Einwohner hat und wie viel es zur EU beiträgt wie z.B. durch die Beiträge. In diesem Fall fände ich es fair, wenn Deutschland die meisten Stimmen erhält und ein kleines Land wie Österreich weniger, weil es a) weniger Einwohner hat und b) lange nicht so viel in die EU einzahlt.


    Nun seid Ihr dran. Wenn es geht würde ich die Diskussion soweit es geht wertefrei halten. Ich möchte wirklich nur die Definition der beiden Wörter klären. Klar können Beispiele aus dem derzeitigen Leben gebracht werden. Aber ich möchte keine Grundsatzdiskussion haben ob z.B. Hartz IV gerecht ist usw.
    Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
    Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
    Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

    #2
    Mmh, also nach dem was ich unter den beiden Wörtern verstehe (ist also nicht so offiziell^^), würde ich sagen fair ist, wenn jeder die gleiche Chance hat, gerecht ist, wenn jeder bekommt was er verdient (kann auch negativ sein).

    Somit würde ich den Unterschied so machen, dass fair sich eher auf den Anfangs - und gerecht sich eher auf den Endzustand bezieht. Im allgemeinen Sprachgebrauch würde ich aber deinen Quellen zustimmen, dass beides eher als gleich zu sehen ist.

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      #3
      Hmm.... ich benutze fair meist im Bereich ausgeglichen - selbe chancen für alle.

      Gerecht auch. Gerecht kann aber auch sein: Dass er starb war Gerechtigkeit. Das war nicht fairness, weil es keine 2 Parteien gab, sondern Justice.

      Fair: Ausgeglichen
      Gerecht: Ausgeglichen, oder: das war zu Recht, ohne dass hier ein Ausgleich zu irgendwas stattfinden muss.

      Wie gesagt, fairness und justice.

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        #4
        Ich denke Fair und Gerechtigkeit sind ähnlich aber nicht gleich, Fair kan man auch ohne Moral sein.

        Fairness ist schon etwas schwieriger zu greifen. Um bei dem Beispiel Europa zu bleiben, würde ich Fairness damit vergleichen, welches Land die meisten Einwohner hat und wie viel es zur EU beiträgt wie z.B. durch die Beiträge. In diesem Fall fände ich es fair, wenn Deutschland die meisten Stimmen erhält und ein kleines Land wie Österreich weniger, weil es a) weniger Einwohner hat und b) lange nicht so viel in die EU einzahlt.
        Das ist keine Gerechtigkeit mal überlegen wenn ein Adeliger mehr Geld hat alls ein Bauer hat er dann das Recht auf seiner Seite? Ne das Beispiel ist vieleicht von dem Finanzielen Standpunkt Fair aber nicht Moralisch Gerecht.

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          #5
          Zitat von GGG Beitrag anzeigen
          Das ist keine Gerechtigkeit mal überlegen wenn ein Adeliger mehr Geld hat alls ein Bauer hat er dann das Recht auf seiner Seite? Ne das Beispiel ist vieleicht von dem Finanzielen Standpunkt Fair aber nicht Moralisch Gerecht.
          Du weist schon, dass du meinen "Fairness-Part" zitiert hast? Nicht den Gerechtigkeitspart.
          Um bei deinem Beispiel des Adligen und des Bauern zu bleiben.
          Hier würde ich fair ansehen wenn der Sohn des Bauern und des Adligen die selbe Schulbildung besuchen dürfen.
          Gerecht wäre in diesem Fall, dass bei einem Urteil es nichts ausmacht, wer der Kläger und wer der Beklagte ist. Wenn der Bauer z.B. gestohlen hat, muss er genauso bestraft werden wie es der Bauer werden würde.
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            #6
            Zitat von matrix089 Beitrag anzeigen
            Du weist schon, dass du meinen "Fairness-Part" zitiert hast? Nicht den Gerechtigkeitspart.
            Um bei deinem Beispiel des Adligen und des Bauern zu bleiben.
            Hier würde ich fair ansehen wenn der Sohn des Bauern und des Adligen die selbe Schulbildung besuchen dürfen.
            Gerecht wäre in diesem Fall, dass bei einem Urteil es nichts ausmacht, wer der Kläger und wer der Beklagte ist. Wenn der Bauer z.B. gestohlen hat, muss er genauso bestraft werden wie es der Bauer werden würde.
            Hab ich wohl das Falsche Zitiert, aber du weist was ich meine. Ja es währe Gerecht und auch Fair wenn Beide gleich bestraft werden würden.

            Aber das Fairness kann auch Zynisch verwendet werden, etwa wenn zwei Gefangene zusamengeketet werden und wenn einer etwas Falsches macht Beide bestraft werden. Also kann sich Fairness und Gerechtigkeit in zwei Richtungen entwickeln.

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              #7
              Zitat von GGG Beitrag anzeigen
              Aber das Fairness kann auch Zynisch verwendet werden, etwa wenn zwei Gefangene zusamengeketet werden und wenn einer etwas Falsches macht Beide bestraft werden. Also kann sich Fairness und Gerechtigkeit in zwei Richtungen entwickeln.
              Hmm wenn der Eine was Falsches macht, verhält er sich IMO unfair gegenüber seinem mitgefangenen. Beide zu bestrafen wäre IMO unfair, weil der Eine ja nichts getan hat. Beide zu bestrafen wäre denke ich wieder gerecht, weil in dem Moment beide als ein "Team" unterwegs waren.

              Oh man irgendwie verwirrend.
              Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
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                #8
                Ich bin mir Jedenfalls sicher das man Fair sein kann ohne Gerecht zu Allen zu sein. Irgendwie fallen mir da nur Mittelalterliche Beispiele ein

                Der König vergiebt Lehen an seine treuesten Ritter die sich im Krieg bewährt haben, er teilt ihnen Jedem ein gleichgroßes Land zu doch er berücksichtigt nicht die Bauern. Der König weis das manche der Ritter wirklich Brutale Hunde sind doch lässt er sie frei schalten und walten. Der König ist also Fair zu seinen Loyalen Rittern aber die Bauern klamert er aus und ist daher Ungerecht zu der Landbevölkerung.

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                  #9
                  Zitat von matrix089 Beitrag anzeigen
                  "Ist Fairness und Gerechtigkeit miteinander vereinbar? Ist es gar das Gleiche?"
                  Vielleicht hilft Dir ein Auszug aus dem Mittelhochdeutschen Wörterbuch bei Deinen Überlegungen weiter. Die Wörter "gerecht" ("gereht") und "Gerechtigkeit" ("Gerehtikeit") leiten sich nämlich davon ab.

                  "gereht"

                  "Gerehtikeit"

                  Wo das engliche "fair" herkommt, kann ich natürlich nicht sagen, aber da es ein Fremdwort ist, spielt es eigentlich nur eine Rolle, in welchem Kontext wir es übernommen haben, und das war, soweit ich weiß, vor allem im Zusammenhang mit Spiele, Wetten, Wirtschaft etc. "fair play".

                  Im normalen Sprachgebrauch überlappen sich die Bedeutungen der beiden Wörter, aber ich würde "fair" z.B. niemals mit Rechtsprechung (Gesetz) in Verbindung bringen, denn "fair" hat wohl eher etwas mit Verhalten zu tun und nicht mit Recht oder Gerechtigkeit. Es gibt gerechte Urteile, aber keine fairen Urteile, so wie es zwar ein gerechtes Strafmaß gibt, aber kein faires Strafmaß.
                  *Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
                  *Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
                  Indianische Weisheiten
                  Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)

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                    #10
                    Wie gesagt, fair mehr im Vergleich zwischen zwei Parteien, gerecht sowohl hier als auch bei nur einer Partei, der etwas "gerechtes" wiederfährt.

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                      #11
                      "Ist Fairness und Gerechtigkeit miteinander vereinbar? Ist es gar das Gleiche?"

                      Das hängt schlicht von ihrer jeweiligen Benutzung als Wörter und den betreffenden Personen ab.
                      Es wird hier im Thread ja schon klar, daß jeder irgendwie eine leicht unterschiedliche Vorstellung vom Verhältnis der beiden Wörter zueinander hat.
                      Und das ist auch nur logisch, denn es gibt keine allgemeingültige Definition von "Fairness" und "Gerechtigkeit", der Duden z.B. schreibt nur auf, wie und mit welcher Bedeutung die Wörter zur Zeit gerade benutzt werden, er gibt diese Bedeutung wieder, nicht vor.

                      Ich persönlich verbinde "Fairness" irgendwie mit Sportlichkeit (sportliche Fairness halt) und Gentleman-Verhalten, vielleicht aber auch einfach deshalb, weil ich letzteres mit Engländern verbinde und die eben "fair" sagen und nicht "gerecht"...
                      Ist also alles rein subjektiv.

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                        #12
                        Zitat von matrix089 Beitrag anzeigen
                        "Ist Fairness und Gerechtigkeit miteinander vereinbar? Ist es gar das Gleiche?"
                        2.Ist eher eine Sprachliche frage.
                        Wenn ich mich nicht irre, ist Fair einfach ein Fremdwort für Gerecht,ehrlich.
                        Damit lässt sich sagen: Ja ist vereinbar!

                        Ob die Verschiedenen Vorstellungen davon vereinbar sind ist etwas anderes.
                        "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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                          #13
                          Fair heisst für mich, das jeder genau gleich behandelt wird von jedem der die anderen Fair behandelt, also mit Respekt entgegenkommt! Im Sport gibts ja den Begriff "Fairplay" = jeder spielt Fair, alle versuchen nur den Ball zu spielen, passiert doch mal ein Foul, dann entschudigt man sich beim anderen! Fair Game heisst für mich, das das Spiel unparteiisch vom Ref geführt wird und von allen Teilnehmenden die Regeln eingehalten werden!
                          Gerechtigkeit ist für mich, wenn alles gerecht abläuft bei einem Sportevent (um mal bei dem Thema zu bleiben) = keine Absprachen, keine Bestechung, keine Manipulation, keine Betrügereien! Wenn sich nun einer unfair verhält und selbst der Ref dann nicht eingreift, hat das mit Ungerechtigkeit nichts zu tun! Es war ein Fehler! Aber wenn mächtigere Parteien etwas verfälschen oder es versuchen, erst dann ist das Ungerecht!
                          Fair ist auf das Individuum und dessen Verhalten zuzuschreiben! Gerechtigkeit ist auf den Event allgemein angelegt!
                          Ich hab da ein ganz mieses Gefühl!!!!
                          Magierin: Ich sleudere den Fffeuerball dem Drachen entgegen
                          There's a Rainbow inside my Mind
                          Trippin' on Sunshine

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