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    #31
    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
    Gerade hast du noch davon gesprochen, dass einem die Nichtbefolgung dieses verhaltenskodex "weniger gut verziehen" würde, also klingt das für mich ganz einfach nach einem Regelsystem, dessen Nichtbefolgung sanktioniert wird und nicht unbedingt nach Ehrgefühl.
    Es gibt dafür keine konkrete Strafe. Man steht halt einfach in einem schlechten Licht, darum der Hinweis auf Ehrgefühl. Keiner würde des Spiels wegen sich freiwillig so blamieren.
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    Even logic must give way to physics. / Sogar die Logik muss sich der Physik beugen. -- Captain Spock, 2293

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      #32
      Zitat von McWire Beitrag anzeigen
      Es gibt dafür keine konkrete Strafe. Man steht halt einfach in einem schlechten Licht, darum der Hinweis auf Ehrgefühl. Keiner würde des Spiels wegen sich freiwillig so blamieren.
      Ob es eine konkrete Strafe gibt oder die anderen Spieler dann einfach nichts mehr mit dem Schmuddelkind zu tun haben wollen bzw. man überall runter gemacht wird, ist doch egal, eine Strafe ist es in beiden Fällen.
      I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

      - George Lucas

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        #33
        Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
        Ob es eine konkrete Strafe gibt oder die anderen Spieler dann einfach nichts mehr mit dem Schmuddelkind zu tun haben wollen bzw. man überall runter gemacht wird, ist doch egal, eine Strafe ist es in beiden Fällen.
        Ist das nicht die Definition von Ehre? Das man frei aller Schuld ist?
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          #34
          Wenn jemand seine Fehler nur zugibt, weil er sonst gemobbt wird, um das jetzt mal etwas zu übertreiben, und damit nur zu seinem eigenen Vorteil handelt, dann ist das nicht sonderlich bewundernswert. Achtungswürdig und damit ehrenvoll wäre es, wenn es diesen sozialen Druck nicht gäbe, der Spieler aber seine Fehler zugibt, weil er von sich aus nicht betrügen will.
          I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

          - George Lucas

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            #35
            Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
            Wenn jemand seine Fehler nur zugibt, weil er sonst gemobbt wird, um das jetzt mal etwas zu übertreiben, und damit nur zu seinem eigenen Vorteil handelt, dann ist das nicht sonderlich bewundernswert. Achtungswürdig und damit ehrenvoll wäre es, wenn es diesen sozialen Druck nicht gäbe, der Spieler aber seine Fehler zugibt, weil er von sich aus nicht betrügen will.
            Ich schätze das es im konkreten Fall eine Mischung aus beiden ist. Die Spieler sind aufgrund ihrer Erziehung und ihrer Herkunft wohl von sich aus schon mit einer entsprechenden Grundeinstellung in Sachen Ehre ausgestattet.

            Dazu kommt noch, dass Fehltritte eben durch, wie du es sagst, Mobbing gestraft werden.
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              #36
              @McWire
              Ich denke auch, dass bei den Snooker-Spielern die Ehre eine große Rolle spielt. Bemerkenswert finde ich, dass der Begriff Ehre i.V.m. dem Gewissen genannt wird.
              Dies bringt mich auf den Gedanken, dass Ehre und Gewissen im Zusammenhang stehen. Wenn das Ehrgefühl verletzt ist, mag sich auch ein schlechtes Gewissen einstellen (obwohl die Ehre auch von außen verletzt werden kann, ohne dass Anlass für ein schlechtes Gewissen besteht).

              Gewissen bedeutet ja Mitwissen im Sinne von: Kann ich mir noch in den Spiegel schauen?
              Ist dies bei der Ehre nicht ähnlich? Hat beides nicht mit Selbstreflektion und Erziehung zu tun?

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                #37
                Das Gewissen ist eine Funktion des Gehirns, primär wohl des Unterbewusstseins, die uns dabei hilft, eine Kosten/Nutzenrechnung für Handlungsweisen durchzuführen. Ist eine mögliche oder bereits durchgeführte Handlung in der Lage unserem Wohlergehen zu schaden, wird eine Warnung in Form von Gefühlen ausgesandt, die uns dazu bringt, über die möglichen Folgen eben dieser Handlung zu reflektieren.

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                  #38
                  Zitat von Chrisimo Beitrag anzeigen
                  Das Gewissen ist eine Funktion des Gehirns, primär wohl des Unterbewusstseins, die uns dabei hilft, eine Kosten/Nutzenrechnung für Handlungsweisen durchzuführen. Ist eine mögliche oder bereits durchgeführte Handlung in der Lage unserem Wohlergehen zu schaden, wird eine Warnung in Form von Gefühlen ausgesandt, die uns dazu bringt, über die möglichen Folgen eben dieser Handlung zu reflektieren.
                  Finde ich persönlich jetzt ein bisschen zu technisch und somit 0/1, schwarz-weiss, gemalt.

                  Ich gebe denen Recht, die bereits darlegten, dass das empfinden von Schuld und Scham auch viel mit dem zu tun hat, was in dem Umfeld, in dem sich das Individuum befindet, als moralisch vertretbar definitiert ist. Ich nenne jetzt einfach mal das Beispiel Sexualität. Ein nicht im Glauben und völlig offen erzogener Mensch wird nie ein schlechtes Gewissen haben, wenn er seinen Körper entdeckt und erforscht ab einer gewissen Altersstufe. Wäre er aber absolut streng gläubig erzogen, so würde ihn der Trieb zwar ebenso zu den Handlungen nötigen, er würde aber mit starken Schuldgefühlen geplagt sein.
                  Und so oft ich auch falle, ich stehe auf, richte mein Krönchen und marschiere weiter. Übung macht halt den Meister.

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                    #39
                    Zitat von Lord Rover Beitrag anzeigen
                    Finde ich persönlich jetzt ein bisschen zu technisch und somit 0/1, schwarz-weiss, gemalt.

                    Ich gebe denen Recht, die bereits darlegten, dass das empfinden von Schuld und Scham auch viel mit dem zu tun hat, was in dem Umfeld, in dem sich das Individuum befindet, als moralisch vertretbar definitiert ist. Ich nenne jetzt einfach mal das Beispiel Sexualität. Ein nicht im Glauben und völlig offen erzogener Mensch wird nie ein schlechtes Gewissen haben, wenn er seinen Körper entdeckt und erforscht ab einer gewissen Altersstufe. Wäre er aber absolut streng gläubig erzogen, so würde ihn der Trieb zwar ebenso zu den Handlungen nötigen, er würde aber mit starken Schuldgefühlen geplagt sein.
                    Was soll daran schwarz-weiß sein?
                    Um etwas zu beschreiben sollte man doch erklären, wie es sich in die Welt einfügt. Man muss eine auf das wesentliche beschränkte Erklärung finden, die in allen Beispielen zutrifft. Dazu ist meine Funktionsbeschreibung doch geeignet. Vielleicht trifft sie ja nicht zu, aber das müsste man anhand von Beispielen feststellen.
                    Dein Beispiel bestätigt meine Beschreibung. Der religiöse Mensch "weiß", dass er etwas Böses tut, wenn er seinen Körper erkundet. Er hat auch gelernt, dass er dafür irgendwann man bestraft wird. Das Gewissen versucht nun, ihn an solch schädlichen Handlungen zu hindern um ihn zu schützen.
                    Das schlechte Gewissen wird übrigens häufig mit jeder begangenen Tat geringer. Das ist nicht immer so, aber sehr häufig. Und es passt auch zu meiner Erklärung: Die Gefahr erweist sich durch das experimentieren als nicht vorhanden oder unwahrscheinlich und wird daher nicht mehr als solche gewertet -> das schlechte Gewissen bleibt letztendlich aus.

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                      #40
                      Der religiöse Mensch "weiss" es nicht, er meint, zu wissen, dass es falsch ist, weil er dahingehend konditioniert wurde. Es ist aber schlussfolglich doch nicht die ultimative Tatsache. Jeder nichtgläubige Mensch würde die moralische Frage garnicht erst stellen. Somit ist doch die Auslegung, was man als "richtig oder falsch" sieht und somit ein schlechtes oder gutes Gewissen bekommt, völlig dem unterworfen, wer die Handlung tätigt, die zu der moralischen Auswertung selbiger führt.

                      Wenn meine Eltern mir z.B. ab dem Sandkastenalter beigebracht hätten, dass es völlig legitim ist, andere Kinder auf die Nase zu hauen und zu beklauen, nur um einen Vorteil daraus zu erzielen, da halt "jeder sich selbst der Nächste ist", dann hätte ich doch heute keine moralischen Bedenken, wenn ich z.B. meine Steuererklärung fake, um paar Euro mehr rauszuholen. Es sei denn, ich hätte ein Umfeld, welches mich dahingehend umprogramieren würde und ich somit neu formatiert würde. Aber Moral hängt doch auch immer davon ab, wer sie vermittelt und in welchem Millieu ich agiere. Dies wiederum steuert man doch selber. Denn wenn ich moralisch "auf die Nase hauen" für vertretbar halte, werde ich doch ein Umfeld, welches dies missbilligt eher meiden und meinesgleichen suchen, die ebenso "auf die Nase hauen" legitim finden.
                      Und so oft ich auch falle, ich stehe auf, richte mein Krönchen und marschiere weiter. Übung macht halt den Meister.

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                        #41
                        Zitat von Lord Rover Beitrag anzeigen
                        Der religiöse Mensch "weiss" es nicht, er meint, zu wissen, dass es falsch ist, weil er dahingehend konditioniert wurde. Es ist aber schlussfolglich doch nicht die ultimative Tatsache.
                        Deswegen habe ich auch 'Er "weiß"' geschrieben anstatt 'er weiß'. Natürlich glaubt er es nur. Aber darauf kommt es hierbei ja an.

                        Zitat von Lord Rover Beitrag anzeigen
                        Jeder nichtgläubige Mensch würde die moralische Frage garnicht erst stellen. Somit ist doch die Auslegung, was man als "richtig oder falsch" sieht und somit ein schlechtes oder gutes Gewissen bekommt, völlig dem unterworfen, wer die Handlung tätigt, die zu der moralischen Auswertung selbiger führt.
                        Sicher ist es das. Ein "richtig" oder "falsch" im allgemeinen Sinne gibt es nicht. Es ist letztendlich von der eigenen Betrachungsweise abhängig, die auf verschiedene Art und Weise zustande kommt. Und genau darauf kommt es beim Gewissen ja an. Unser Unterbewusstsein bewertet eine Handlung nach unseren eigenen Maßstäben und versucht warnt uns vor Handlungen, die uns unserem eigenen Glauben nach schaden können. Wenn wir glauben, dass Lügen schädlich ist, werden wir durch Lügen ein schlechtes Gewissen gekommen.

                        Zitat von Lord Rover Beitrag anzeigen
                        Wenn meine Eltern mir z.B. ab dem Sandkastenalter beigebracht hätten, dass es völlig legitim ist, andere Kinder auf die Nase zu hauen und zu beklauen, nur um einen Vorteil daraus zu erzielen, da halt "jeder sich selbst der Nächste ist", dann hätte ich doch heute keine moralischen Bedenken, wenn ich z.B. meine Steuererklärung fake, um paar Euro mehr rauszuholen. Es sei denn, ich hätte ein Umfeld, welches mich dahingehend umprogramieren würde und ich somit neu formatiert würde. Aber Moral hängt doch auch immer davon ab, wer sie vermittelt und in welchem Millieu ich agiere. Dies wiederum steuert man doch selber. Denn wenn ich moralisch "auf die Nase hauen" für vertretbar halte, werde ich doch ein Umfeld, welches dies missbilligt eher meiden und meinesgleichen suchen, die ebenso "auf die Nase hauen" legitim finden.
                        Ich finde, wir müssen zwischen Moral und Gewissen unterscheiden. Das Gewissen ist eine Funktion des Individuums, die dem Schutz des Individuums dient. Moral ist eine Funktion der Gesellschaft, die dem Schutz dieser Gesellschaft dient. Die Moral der Gesellschaft macht sich das Gewissen des Individuums zunutze (unter anderem). Sie versucht, die Mitglieder der Gesellschaft so zu beeinflussen, dass sie möglichst häufig Handlungen durchführen, die der Gesellschaft nutzen - und möglichst selten solche Handlungen, die der Gesellschaft schaden. Eine Gesellschaft kann übrigens verschiedene Formen annehmen, z.B. eine Volksgemeinschaft, die Familie - oder auch die Gemeinschaft der Snooker-Spieler . Jede mit ihren eigenen moralischen Werten.

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