Nachrichten sind zu 99 Prozent überflüssiger Informationsmüll und machen krank - SciFi-Forum

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Nachrichten sind zu 99 Prozent überflüssiger Informationsmüll und machen krank

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    Nachrichten sind zu 99 Prozent überflüssiger Informationsmüll und machen krank

    Hallo,

    ich werfe folgende These in den Raum :
    99 Prozent aller Nachrichten mit denen wir täglich konfrontiert werden sind für uns völlig irrelevant und wir konsumieren sie nur weil sie da sind, wir uns langweilen und auch irgendwie das Gefühl haben “informiert” sein zu müssen.
    Dabei ist es eh immer nur das selbe : Irgendwo geht ne Autobombe hoch, irgendwer sprengt sich irgendwo in die Luft, der Friedensprozeß im nahen Osten kommt nicht voran, Familienvater erschießt seine Familie und dann sich selbst, irgendwo gibts irgend eine Naturkatastrophe, irgendwo ist Krieg, irgend ein Politiker erzählt irgendwas was er später eh vergessen hat und so weiter.
    Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin geht es bei mir im Netz immer automatisch das ich auf irgendwelche Nachrichtenseiten gehe. Inzwischen werde ich auch in er Straßenbahn, im Zug und in der U-Bahn mit völlig wertlosem Infomüll berieselt.
    Kein Wunder, die Medien müssen ja ständig irgendwas “Neues” ausstoßen um ihre Existenz zu rechtfertigen.
    Nun könnte man sagen es ist doch Wurst, man kann ja entscheiden was einen interessiert, aber eigentlich stimmt das nicht.
    Man liest ja doch alles an, ordnet es irgendwie ein und verbraucht dabei wertvolle Ressourcen mit denen man was Sinnvolleres anfangen könnte.
    Warum muss ich wissen das die schönste Kuh Deutschlands Loh Nastygirl heißt ?
    Wie wirkt es sich auf mein Leben aus diese Information nicht zu haben ?

    Außerdem gibt es Thesen nach denen die epidemische Ausbreitung von Depressionen genau an diesem nie enden wollenden Strom von Nachrichten liegt.
    Die Menschen sind ununterbrochen mit Mord, Todschlag, Krieg und Elend konfrontiert ohne irgend etwas dagegen tun zu können und ohne das es sie wirklich betrifft was zwangsläufig krank macht.
    Mir geht da auch so, ich lese irgendwas was mich aufregt, ich rege mich dann auf, schreibe in irgendwelchen Foren damit sich andere Leute auch aufregen aber ändern tut das letztlich ja doch nichts.

    Dieser Artikel von Rolf Dobelli war für mich eine echte Offenbarung

    Inzwischen versuche ich das für mich umzusetzen und wenn überhaupt nur noch Lokalnachrichten zu schauen. Ist wirklich beruhigend weil da auch mal positive Sachen kommen und man sich denken kann “Mensch, da könntest du auch mal hin fahren”.
    Ich kenne auch Kollegen die das inzwischen so machen.
    Wie siehts bei euch aus ?
    Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

    #2
    Das erinnert mich an einen Witz, den mir meine Grossmutter mal erzählt hat.
    Auf Schriftdeutsch übersetzt geht er etwa so:

    Setting: Schweiz, Kanton Bern, ländliche Gegend so Ende 19. Anfang 20. Jh.
    Fragt ein Kind seine Grossmutter:
    "Du Grosi, gibt es auf der anderen Seite des Gurtens (der "Hausberg" der Stadt Bern) auch Leute?"
    Die Grossmutter streicht dem Enkelkind über den Kopf und sagt:
    "Ach Kind, wir wollen uns nicht den Kopf zerbrechen."


    Sicher sind viele Nachrichten eher deprimierend und scheinen auf den ersten Blick irrelevant.
    Aber dennoch sind sie wichtig.
    Je schlechter desto wichtiger, würde ich sagen.
    Die meisten von uns hier leben in einer Demokratie. Wie sollen wir an der Urne entscheidungen treffen und auf nationaler Ebene Politiker wählen, wenn wir über das was jenseits der Gemeindegrenze passiert nicht bescheid wissen?

    Dass schlechte Nachrichten für Depressionen verantwortlich sind, würde ich nicht unerschreiben.
    Dafür mache ich persönlich eher der gesellschaftliche Wandel, der stupide Leistungsdruck des grassierden Raubtierkapitalismus und die patologisierung unserer Gefühlswelt verantwortlich.
    Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

    - Florance Ambrose

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      #3
      Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen

      Sicher sind viele Nachrichten eher deprimierend und scheinen auf den ersten Blick irrelevant.
      Aber dennoch sind sie wichtig.
      Je schlechter desto wichtiger, würde ich sagen.
      Wiso das ? Warum um alles in der Welt sollen wir uns deprimierende Nachrichten ansehen die um so besser sind je schlechter der Inhalt ist ?
      Damit es einem schlechter geht ?
      Wo ist da der Sinn ?
      Wir haben nur ein Leben, wollen wir das wirklich damit verbringen uns ununterbrochen mit Problemen zu beschäftigen die uns gar nicht tangieren ?
      Wenn du dich über irgendwas informieren willst das dich interessiert gibt es deutlich bessere Quellen.
      Das ist auch ein wichtiger Punkt, die meisten "Nachrichten" informieren einen doch gar nicht mehr, sie sind schlecht recherchiert, tendenziös und nicht selten manipuliert.

      Bei der Masse von "News" die stündlich in die Welt erbrochen werden ist das auch völlig klar, es ist weder Zeit noch Geld für eine gründliche Recherche da.
      Die meisten schreiben eh nur Agenturmeldungen ab.
      Ich empfehle dringend den oben verlinkten Artikel bis zum Ende durchzulesen und drüber nachzudenken.
      Dieser Stern Artikel zum Thema ist übrigens auch schön.
      Früher gabs einmal Nachrichten am Tag, heute wird man ununterbrochen 24 Stunden am Tag damit zugebombt.
      Wo soll das hin führen ?

      Was das Beispiel mit den Polikern angeht.
      Vor den letzten Wahlen habe ich mich in der Regel über die Programme und Versprechen informiert.
      Üblicherweise werden die eh hinterher gebrochen, macht also auch nicht wirklich Sinn.

      Ps:
      Das HIER erklärt gut was ich meine.
      Zuletzt geändert von prince; 16.06.2013, 09:40.
      Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

      Kommentar


        #4
        Zitat von prince Beitrag anzeigen
        Wiso das ? Warum um alles in der Welt sollen wir uns deprimierende Nachrichten ansehen die um so besser sind je schlechter der Inhalt ist ?
        Nicht umso besser, sondern umso wichtiger.

        Weil negative Ereignisse die grösste Chance haben uns persönlich negativ zu beeinflussen?

        Würden wir uns nur für Dinge interessieren, die uns absolut direkt tangieren, würden wir immer noch in Lehmhütten wohnen und uns jeden Tag den Kopf zerbrechen wie wir den nächsten Winter überleben.

        Damit es einem schlechter geht ?
        Ich weiss nicht wie es um dich bestellt ist, aber mir persönlich geht es nicht zwangsläufig schlechter, nur weil ich eine negative Zeitungsmeldung lese.

        Wo ist da der Sinn ?
        Wir haben nur ein Leben, wollen wir das wirklich damit verbringen uns ununterbrochen mit Problemen zu beschäftigen die uns gar nicht tangieren ?
        Wen man nichts bessers zu tun hat...
        Im Ernst. In unserer Welt gibt es wenig, was uns nicht tangiert.

        Irgendwo in Afrika masakrieren sich zwei Volksstämme.
        Tangiert mich das?
        Es sollte verdammtnochmal!
        Schliesslich waren es Europäer die die hirnverbrannte Idee hatten dort hin zu gehen, moderne Technologie in eine jungsteinzeitliche Bevölkerung zu bringen und anschliessen einfach wieder abzuhauen und ein Machtvakuum zu hinterlassen, welches von Diktatoren und abgedrehten Warlords gefüllt wurde.


        Wenn du dich über irgendwas informieren willst das dich interessiert gibt es deutlich bessere Quellen.
        Bessere Quellen für Nachrichten als Nachrichtendienste?
        Da will ich Beispiele sehen!

        Das ist auch ein wichtiger Punkt, die meisten "Nachrichten" informieren einen doch gar nicht mehr, sie sind schlecht recherchiert, tendenziös und nicht selten manipuliert.
        Dafür haben wir einen "Skill" der sich "Medienkompetenz" nennt. Und den schult man am besten durch kritischen Konsum von Informationen. Nicht dem ignorieren der selben.


        Was das Beispiel mit den Polikern angeht.
        Vor den letzten Wahlen habe ich mich in der Regel über die Programme und Versprechen informiert.
        Üblicherweise werden die eh hinterher gebrochen, macht also auch nicht wirklich Sinn.
        Wenn du etwas über Politiker erfahren willst, sind ihre Äusserungen in den zwei jahren vor den nächsten Wahlen eh wertlos.
        Die anderen zwei Jahre sagen was über sie aus.
        Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

        - Florance Ambrose

        Kommentar


          #5
          Das "Böse Welt"-Syndrom ist in der Tat seit Jahrzehnten bekannt und nach wie vor bedenklich. Wir leben in der friedlichsten, wohlhabensten und gesündesten Zeit der Weltgeschichte, nichtsdestotrotz verbringen wir einen Großteil unserer Zeit damit, über die kommende Apokalypse, die ewig verdorbenen Eliten, den ewig nutzlos-blöden Nachwuchs usw. zu schwadronieren.

          Ich habe inzwischen aufgehört, mir irgendwelche Nachrichten im Fernsehen anzugucken, nachdem ich gemerkt habe, dass ich mich an das meiste eh am nächsen Tag nicht mehr erinnern kann (von der infantilen Darstellung abgesehen: den Rentnern wird tief in die Tasche gegriffen *Großaufnahme eines Rentners, der in seine Tasche greift*). Online- Nachrichten stelle ich mir nach vorhandenen Interessen zusammen. Berichte über Kriminalität, Umweltkatastrophen oder Aufstände in Lampukistan spare ich mir in der Regel.

          Die Kritik klingt also berechtigt; ich werde mir den Artikel mal zu Gemüte führen.
          I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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            #6
            unsere kinder lernen nur noch eines:

            Köpfe einschlagen !

            entweder in Kinderserien bzw. Animes indenen es meist immer darum geht irgendwen zu bekämpfen oder wenn sie mit nachrichten schauen wird da auch nur gekämpft. für die ist es doch normal das gekämpft wird - sie wachsen damit auf. und in anderen ländern bekommen sie es ja von ihren Eltern eingetrichtert - der eine glaubt an dieses, der andere an das, also hau drauf !

            und dann gibts noch nen haufen rohstoffe der für alle ausreichend vorhanden ist und anstatt den gerecht aufzuteilen wo er halt benötigt wird fahren panzer vor um sich darum zu prügeln.

            und wenn einer noch nicht genug wüste besitzt wo eh keiner baut rollt der mit panzern durchs andere land um da auch noch besitzansprüche gelten zu machen


            krieg - mord - totschlag - diebstahl - prügelein - lügen und ausbeute ! Unser ganz normaler alltag und die medien haben wir damit beeinflusst

            ^^

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              #7
              Zitat von prince Beitrag anzeigen
              Man liest ja doch alles an, ordnet es irgendwie ein und verbraucht dabei wertvolle Ressourcen mit denen man was Sinnvolleres anfangen könnte.
              Was denn so zum Beispiel während einer U-Bahnfahrt?

              Zitat von prince
              Außerdem gibt es Thesen nach denen die epidemische Ausbreitung von Depressionen genau an diesem nie enden wollenden Strom von Nachrichten liegt.
              Eine interessante Idee. Demnach werden die Leute depressiv, weil sie durch die Nachrichten daran gewöhnt werden, schlechte Nachrichten passiv aufzunehmen statt ihnen aus den Weg zu gehen und/oder sie zu lösen.
              Letztlich muss es trotzdem jeder selbst entscheiden, ob er den Wunsch hat, Medien zu konsumieren oder nicht.

              - - - Aktualisiert - - -

              Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen
              Dass schlechte Nachrichten für Depressionen verantwortlich sind, würde ich nicht unerschreiben.
              Das bedeutet aber nicht, dass es deshalb völlig unmöglich wäre.
              Die Frage ist, ob es solche Effekte auch in der Vergangenheit (es gab ja schon seit es Buchdruck gibt Flugblätter, die sich mit Katastrophen auseinandersetzen) gab oder unter "experimentellen Bedingungen" heute gibt.

              Zitat von HMS Fearless
              Dafür mache ich persönlich eher der gesellschaftliche Wandel, der stupide Leistungsdruck des grassierden Raubtierkapitalismus und die patologisierung unserer Gefühlswelt verantwortlich.
              Dazu müsste man erst Mal untersuchen, ob der Leistungsdruck größer geworden ist oder ob er nicht auch schon in der Vergangenheit groß, vielleicht sogar größer war. Akkordarbeit, 12-Stunden-Schichten mit Stechuhr in Fabriken gehört heute der Vergangenheit an.

              Edit: Was meinst du mit "Pathologisierung unserer Gefühlswelt"?

              Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
              Wir leben in der friedlichsten, wohlhabensten und gesündesten Zeit der Weltgeschichte, nichtsdestotrotz verbringen wir einen Großteil unserer Zeit damit, über die kommende Apokalypse, die ewig verdorbenen Eliten, den ewig nutzlos-blöden Nachwuchs usw. zu schwadronieren.
              Hat man vielleicht in guten Zeiten mehr Zeit sich darum zu kümmern, dass es so gut bleibt oder sogar besser wird?

              Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
              unsere kinder lernen nur noch eines:

              Köpfe einschlagen !
              Wieso "nur noch"? Wann war die Erziehung deiner Ansicht nach besser?
              "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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                #8
                Um das klar zu machen, ich will hier niemanden von dieser These überzeugen.
                Es geht mir darum sich das Problem mal bewußt zu machen und drüber nachzudenken.
                Wie man damit umgeht muss jeder für sich selbst entscheiden.
                Das genannte "Böse Welt"-Syndrom kenne ich auch, ich bin in den späten Siebzigern und Achtzigern groß geworden und da wurde man ununterbrochen mit allen möglichen Horrorszenarien bombardiert( im Jahr 2000 sind alle Bäume tot, es gibt überall Hungersnöte, der Atomkrieg droht , eine neue Eiszeit steht vor der Tür und so weiter )
                Heute geht dieser Sermon genau so über den Kindern nieder, nur die Themen sind andere.
                Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                  #9
                  Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                  Dazu müsste man erst Mal untersuchen, ob der Leistungsdruck größer geworden ist oder ob er nicht auch schon in der Vergangenheit groß, vielleicht sogar größer war. Akkordarbeit, 12-Stunden-Schichten mit Stechuhr in Fabriken gehört heute der Vergangenheit an.
                  Es gibt heute viel weniger Platz für Leute, die mit dem Leistungsdruck nicht mitkommen.
                  Kannst du nicht 110% geben, bist du auf dem Arbeitsmarkt schnell weg von Fenster.
                  Früher gab es mehr kleine, einfache "Scheissjobs" die so jemand machen konnte.
                  Diese wurden durch Maschinen ersetzt, oder in die 3.Welt ausgelagert.


                  Was meinst du mit "Pathologisierung unserer Gefühlswelt"?
                  Ist wie mit dem Blutdruck.
                  Die "gesunden" Werte werden immer enger gefasst.
                  Es gibt offenbar Psychoheinies, die es schon als behandlungsbedürftig ansehen, wenn du mehr als 2 Wochen um einen verstorbenen Angehörigen trauerst.
                  Immer schneller kommt man mit dem Label "psychisch Krank".
                  Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                  - Florance Ambrose

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                    " Zitat von prince
                    Man liest ja doch alles an, ordnet es irgendwie ein und verbraucht dabei wertvolle Ressourcen mit denen man was Sinnvolleres anfangen könnte."

                    Was denn so zum Beispiel während einer U-Bahnfahrt?
                    Wie wäre es mit...naja...NICHTS ?
                    Das haben viele Menschen auch verlernt, einfach mal mit sich und ihren Gedanken allein sein.
                    Man kann aber zum Beispiel auch schon mal die Arbeit planen oder ähnliches.
                    Zuletzt geändert von prince; 16.06.2013, 17:57.
                    Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                      Das "Böse Welt"-Syndrom ist in der Tat seit Jahrzehnten bekannt und nach wie vor bedenklich. Wir leben in der friedlichsten, wohlhabensten und gesündesten Zeit der Weltgeschichte, nichtsdestotrotz verbringen wir einen Großteil unserer Zeit damit, über die kommende Apokalypse, die ewig verdorbenen Eliten, den ewig nutzlos-blöden Nachwuchs usw. zu schwadronieren.

                      Online- Nachrichten stelle ich mir nach vorhandenen Interessen zusammen.
                      Erst mal einiges selektiert.
                      Wenn Du den Durchschnitt und die jetzt hohe Bevölkerungszahl >7mrd berücksichtigst, mag es stimmen.
                      In den letzten Tagen hörte ich im TV, dass es in der Menschheitsgeschichte ~1500 Kriege mit ~3,5Mrd Toten gab und das bei afair rund 81Mrd Menschen, die bisher lebten und lebten, also etwa 4,3% Tote bei Kriegen.
                      Hochgerechnet wären das dann rund 300 Mio Tote der jetzt lebenden Menschen bei Kriegen oder bei einer Lebenserwartung von ~ 75 Jahren 4 Mio Tote pro Jahr.
                      Leider ist das keine illusiorische Zahl.
                      Im Durchschnitt lebten aber wohl noch nie so viele Menschen in Frieden, Wohlstand und Gesundheit, aber wegen der hohen Weltbevölkerung auch noch nie so viele Menschen in Armut. Allein in Syrien sind 1 Mio Menschen aus dem Land geflohen und ca 4 Mio sind innerhalb Syriens auf der Flucht.

                      Das Selektieren von Nachrichten ist eine Kunst geworden.
                      Wissenschafts-News lese ich z.B. u.a. auf dem ARDtext S. 510ff und suche danach interessante Stichworte ab. Die lokale Zeitung habe ich vor >10 Jahren abbestellt.

                      - - - Aktualisiert - - -

                      Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                      Dazu müsste man erst Mal untersuchen, ob der Leistungsdruck größer geworden ist oder ob er nicht auch schon in der Vergangenheit groß, vielleicht sogar größer war. Akkordarbeit, 12-Stunden-Schichten mit Stechuhr in Fabriken gehört heute der Vergangenheit an.

                      Edit: Was meinst du mit "Pathologisierung unserer Gefühlswelt"?
                      Ein Problem ist wohl das Just-in-time-Prinzip und die 24/7/365-Verfügbarkeit in vielen Berufen

                      Unter der Pathologisierung könnte ich mir vorstellen, dass viele Menschen dem großen "Kick" hinterherlaufen und zwischen den Extremen pendeln.

                      Viele Menschen der ältesten Generation können sich noch an den "kleinen Dingen des Lebens" erfreuen und haben nicht so starke Gefühlsschwankungen.
                      Slawa Ukrajini!

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                        #12
                        Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen

                        Irgendwo in Afrika masakrieren sich zwei Volksstämme.
                        Tangiert mich das?
                        Es sollte verdammtnochmal!
                        Warum um alles in der Welt ? Weil du unterstellst am Ende wären sowieso wir bösen Europäer schuld daran ?
                        Selbst wenn das so wäre, welche Rolle spielt das ganz konkret für DEIN Leben ?
                        Ich persönlich finde Leute eigenartig die immer ganz betroffen sind wenn irgendwo auf der Welt was schlimmes passiert und sich dann gar nicht mehr einkriegen können.
                        Irgendwo passiert IMMMER irgendwas schlimmes, das heißt eigentlich kommt man mit dieser Einstellung gar nicht mehr runter.

                        Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen
                        Bessere Quellen für Nachrichten als Nachrichtendienste?
                        Da will ich Beispiele sehen!
                        Es gibt da so eine alte Erfindung die sich "Buch" nennt. Auch Blogs und Foren sind bei Themen die einen wirklich interessieren sehr informativ.
                        Grade bei den Konflikten in Afrika ist das sehr hilfreich, ich empfehle zum Beispiel sehr Bücher zum Genozid in Ruanda zu lesen.
                        Da werden die Hintergründe plötzlich ganz anders ausgearbeitet aus als in den Nachrichten.
                        Da ist das Muster doch :
                        " Böser Stamm A fällt über freundlichen Stamm B her und schlachtet ihn ab"
                        "Schuld sind Stammesführer A, die Europäer, der Mossad, die Klimaerwärmung, weiß der Geier "
                        Ist auch bei aktuellen Konflikten immer wieder interessant.
                        Mal ist von "Aufständischen " die Rede, dann wieder von "Rebellen", dann sinds wieder "Terroristen". je nachdem ob wir mit dem jeweiligen Regime auf gutem Fuße stehen oder auch nicht.
                        Und es wird immer drastisch vereinfacht, dabei sind alle diese Konflikte meist sehr komplex.
                        Um den Sachverhalt in einem 5 Minuten Beitrag unterzubringen muss er aber verkürzt werden bis zum geht nicht mehr.
                        So glauben wir wir wären informiert, sind wir aber nicht.
                        Letztlich ist es immer die selbe Leier und für mein eigenes Leben ohne Relevanz.
                        Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                          #13
                          Danke für den Link, prince!

                          Ja, wenn man ein eher sensibler Mensch ist oder sich leicht aufregt, muss man nicht unbedingt alle "News" á la Mann beißt Hund erfahren.
                          Da beides auf mich zutrifft, filtere ich nur noch die wichtigsten (welt-)politischen Nachrichten für mich heraus und lese auch keine Kommentare mehr unter Onlineartikeln.

                          Mir kommt da ein Spruch in den Sinn: " Bevor du anfängst, die Welt zu verändern, gehe dreimal durch dein eigenes Haus.".
                          "If there's nothing wrong with me, maybe there's something wrong with the universe!" (Dr. Beverly)

                          Kommentar


                            #14
                            Zitat von prince Beitrag anzeigen
                            Warum um alles in der Welt ? Weil du unterstellst am Ende wären sowieso wir bösen Europäer schuld daran ?
                            Natürlich tragen wir mitverantwortung für die Soziopolitische Situation in Afrika.
                            Durch die Kolonialisation haben wir künstliche Staaten geschaffen oder deren Entstehung begünstigt, wo es keine gab und auch keine brauchte.
                            Genzen wurden auf der Landkarte quer durch Stammesgebiete gezeichnet ohne Sinn und Verstand.
                            Das provoziert Konflikte.

                            Durchgeknallte Warlords, denen ohne die Kolonialzeit nur eine Handvoll Krieger mit Speeren zur Verfügung stehen würden, haben jetzt hunderte von Kämpfern mit Gewehren und Pickups.
                            Dadurch potenziert sich der Schaden, den sie anrichten können.


                            Selbst wenn das so wäre, welche Rolle spielt das ganz konkret für DEIN Leben ?
                            Direkt? Keine.
                            Your point?

                            Ich könnte genau so gut all das was in der Welt geschieht ignorieren, glücklich auf einer Couch sitzen und Dosenbier in mich rein schütten.
                            Die ganze Welt könnte mir am Arsch lecken, solange ich meine Couch und mein Bier hätte.
                            So einer will ich aber nicht sein.
                            Klar, ist das ein Extrem, aber das ist das Bild das ich vor Augen habe, wenn ich an Leute denke, die sich aus Prinzip nicht für Dinge interesiseren, die sie nicht direkt tangieren.


                            Es gibt da so eine alte Erfindung die sich "Buch" nennt. Auch Blogs und Foren sind bei Themen die einen wirklich interessieren sehr informativ.
                            Grade bei den Konflikten in Afrika ist das sehr hilfreich, ich empfehle zum Beispiel sehr Bücher zum Genozid in Ruanda zu lesen.
                            Da werden die Hintergründe plötzlich ganz anders ausgearbeitet aus als in den Nachrichten.
                            Da ist das Muster doch :
                            " Böser Stamm A fällt über freundlichen Stamm B her und schlachtet ihn ab"
                            "Schuld sind Stammesführer A, die Europäer, der Mossad, die Klimaerwärmung, weiß der Geier "
                            Ist auch bei aktuellen Konflikten immer wieder interessant.
                            Mal ist von "Aufständischen " die Rede, dann wieder von "Rebellen", dann sinds wieder "Terroristen". je nachdem ob wir mit dem jeweiligen Regime auf gutem Fuße stehen oder auch nicht.
                            Und es wird immer drastisch vereinfacht, dabei sind alle diese Konflikte meist sehr komplex.
                            Um den Sachverhalt in einem 5 Minuten Beitrag unterzubringen muss er aber verkürzt werden bis zum geht nicht mehr.
                            So glauben wir wir wären informiert, sind wir aber nicht.
                            Letztlich ist es immer die selbe Leier und für mein eigenes Leben ohne Relevanz.
                            Bücher enthalten auch nur die Meinung eines einzelnen Typen.
                            Und erst noch von einem Typen der seine Meinung für so wichtig hällt, dass er ein ganzes Buch damit füllt.

                            Bücher können tatsächlich brauchbares Hinergrundwissen vermitteln, aber wenn ich wissen will, was jetzt im Moment im Aussland läuft, weil ich für die nächste Wahl oder Abstimmung abschätzen muss, ob diese oder jene Partei noch Kontakt zur Realität hat, sind sie denkbar ungeeignet.

                            Leute die kluge Bücher über Dinge schreiben sind wie Pathologen.
                            Sie haben alles verstanden und wissen was das Problem ist.
                            Nur leider zu spät.


                            Edit:
                            ich geb dir insoweit recht, dass wir wohl allgemein zu viele blödsinnige News konsumieren und das oft zu wneig kritisch tun.
                            Aber du wirst mich nicht davon überzeugen nur noch Lokalnachrichten zu gucken und Bücher zu lesen über Dinge, die vor 5 Jahren mal aktuell waren.
                            Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                            - Florance Ambrose

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                              #15
                              Den Threadtitel kann ich nur unterschreiben. Manchmal geht mir die Informationsflut dermaßen auf den Keks, dass ich wochenlang die Glotze aus lasse und auch keine Zeitung oder News im Inet lese. Das, was ich in den zwei Minuten News übers Radio höre, reicht mir dann völlig aus und wenn ich dann wieder TV schaue, stelle ich fest, dass auch alles fein ohne mich stattgefunden hat und ich überhaupt nix verpasst habe.

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