Michael Moore und die bösen Nazi-Schweine

[HerrHorst]

-Amerikaner und Engländer besetzen noch Deutschland durch ihre Militärbasen z.B.
-Eingeschränktes Militär Deutschlands bzw. Österreichs. Das gilt auch für Österreich. Ich z.B. wäre für Atomraketen die zu unserer Verteidigung dienen würden und würde das in einer Volksabstimmung zum Thema sein würde ich mit Ja stimmen. Nur leider dürfen das Deutschland und Österreich nicht.

- Die USA und England haben viele Militärbasen auf der Welt und diese Länder sind nicht besetzt worden, sondern man hat einen Vertrag zum gegenseitigen Nutzen abgeschlossen [in den meisten Fällen].

- Deutschland hat den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben und könnte wie Nordkorea aus diesem aussteigen. Auch wenn mir absolut nicht bewusst ist gegen, welche äußere Bedrohung wir Atomwaffen brauchen könnten.

-Wenn ich auf amerikanischen Servern zocken will, werde ich von manchen gleich als Nazi betitelt nur weil ich Deutsch spreche. Genauso war das schon in manchen Urlauben der Fall.

Ein ungeheurer Skandal, hast du bereits die UNO informiert? Es ist das Internet, dort ist der Ton nun einmal rauer und egal, welcher Nation du angehörst irgendjemand wird dich deswegen beleidigen.

Zuerst wird Deutsch als Wissenschaftssprache aberkannt, danach kamen die deutschen afrikanischen Kolonien dran, zum Schluss Namibia und jetzt wollen sie Deutsch aus den Medien immer mehr durch englische Ausdrücke verdrängen.

Was haben die deutschen Kolonien mit Deutsch als Wissenschaftssprache zu tun? Ich bitte, um genauere Erklärung euer Merkwürden.

[Tibo]

Ich finde Deutschland und auch zum Teil Österreich wurden genug für die Sünden des 2. Weltkrieges gestraft und das heute noch. Ich will nicht die Sachen die Hitler getan hat gutreden. Das waren sie einfach nicht, das weiß jeder aber irgendwann muss mal die Bestrafung ein Ende haben. Schließlich muss Frankreich auch nicht noch heute für die Taten von Napoleon grade stehen. Oder die USA für die Ermordung der Indianer.

Hm du sagst also man müsse Deutschland etwas nach 70 Jahren verzeihen, weil man den USA und anderen etwas weit weniger verbrecherisches nach viel länger Zeit auch nicht mehr nachträgt? Das ist ne absurde Logik, du setzt dem Ganzen dann die Krone auf in dem du den USA und Frankreich vorwirfst was man ihnen nach deiner Aussage nicht mehr vorwirft und beweist damit, dass man es ihnen eben nicht verziehen hat.

Folgende Bestrafung ist heute noch aufrecht geblieben:

Alles was du im Folgenden aufzählst ist keine Strafe. Davon abgesehen ist es technisch unmöglich mit Atomraktenen gegen irgendwas zu verteidigen. Da kannst du ja auch gleich bei ner Volksabstimmung darüber ob man Milch in Sieben transportieren soll mit "Ja" stimmen.

Es stimmt auch nicht, dass die Deutschen bzw. Österreicher alles reiche Geldsäcke wären. Meine Mutter z.B. hat die Mindestpension und die ist 800 Euro und wer das eine schöne Summe nennt, der gehört geschlagen.

800 Euro sind doch ne schöne Summe, darf man da noch was dazu verdienen und wie hoch sind die Lebenshaltungskosten in Österreich?

[Karl Ranseier]

....Findest du gar nicht, dass es ein Geschmäckle hatte als 54 zehntausende in Bern keine zehn Jahre nach Auschwitz die Tätergeneration voll Inbrunst "Deutschland Deutschland über alles" sang?
Zu der Melodie wurde in den KZs zum Morgenappel und Ermordungen geladen, heute feiern wir so unsere Deutschen Helden. Ist das angemessen?
Ich finde wir hätten uns die Ode an die Freude zur Hymne nehmen sollen und das Land tatsächlich erneuern sollen.

Ich finde, Hymnen und dieses ganze repräsentative Tata kostentreibender Traditionsblödsinn ist, Flagge oder noch besser: Schild mit Aufschrift "Herkunftsland" sollte im Zeiltalter von angeblicher Demokratie statt Feudalstaat reichen. Ist es aber nicht, und die wenigstens Hymnen sind auf der Textseite Musterbeispiele für "political correctness" Die von dir beschriebene Situation hat für mich nicht mehr Geschmäckle als wenn irgendein US-Amerikaner mit dem Finger auf Missstände in der Vergangenheit eines anderen Staates zeigt und meint "You baddy!". Moore könnte ja mal ein paar Indianer fragen, wie die das denn mit Wiedergutmachung nach Vertreibung, Jagd und Ausrottungsversuchen heute so sehen Dabei gibt ihm die AIM bestimmt lieber einen Termin und Interviews als die Verteter von Pharmakonzernen ihn begrüßt haben....

[xanrof]

So, bevor es gleich weiter geht:
Könnte Deutsch als Dritte Amtssprache in Belgien bald verschwinden?
und
Wird die Sprache Deutsch diskriminiert?
(beide Threads erfreulicherweise von Knörf eröffnet)


Zum Thema "Deutsch als Wissenschaftssprache" gibt es noch keinen Thread. (Knörf?)

Daher in aller Kürze: Daß Fachpublikationen fast nur auf englisch erscheinen, finde ich verdammt gut, denn ich will, daß meine Artikel auf der ganzen Welt gelesen werden (können). Und umgekehrt.

Trotzdem bleibt die Frage, was das mit Michael Moore bzw. Reparationsleistungen Deutschlands zu tun hat.

[Tibo]

Die von dir beschriebene Situation hat für mich nicht mehr Geschmäckle als wenn irgendein US-Amerikaner mit dem Finger auf Missstände in der Vergangenheit eines anderen Staates zeigt und meint "You baddy!".

Da ich, wie du dir denken kannst, nicht weiß, ob das für dich Geschmäckle hat, bringt mich dieser Vergleich nicht weiter.
@xanrof der erste Link funktioniert nicht.

[Enas Yorl]

Aus dem von Krabat zitierten Teil ist dies für mich nicht eindeutig ersichtlich. Wer Moore als Aufklärer versteht, kann davon sehr negativ beeinflusst werden.

Man kann Moore wohl kaum vorwerfen, das Andere seinen Text außerhalb des Kontextes zitieren. Für eventuelle Missverständnisse ist dann schon der Zitierende verantwortlich. Noch trauriger wird es, wenn die Person sich noch nicht einmal die Mühe macht, herauszufinden was er da eigentlich zitiert.
Wenn man seinen Text aufmerksam liest, wird die Satire auch so offensichtlich. Aber schlussendlich, sind manche wohl immun gegen jede Satire. Für US-Bürger zumindest die, die sich ein wenig in der Politik und Geschichte ihres Landes auskennen, ist die Anspielung des folgenden Textes ziemlich direkt.

Laut der Tampa Tribune stellen die Deutschen in Florida zusammen mit den Briten 50 Prozent aller Arbeitsplätze in der verarbeitenden Industrie zur Verfügung. Sie haben über 1,8 Milliarden Dollar in den Bundesstaat investiert. Drüben an der Südwestküste, allein in den Countys Collier, Lee und Charlotte, leben immerhin 86000 Deutsche. Als ich kürzlich in den Südwesten Floridas reiste, landete ich auf dem Flughafen in Fort Myers. Die Start- und Landebahn ist verlängert worden, damit dort unablässig Jumbos aus Deutschland starten und landen können. Ich sah deutsche Fahnen auf Wohnhäusern flattern. Wohin ich auch kam, hingen deutsche Schilder, »RAUCHEN VERBOTEN« zum Beispiel. Die Speisekarten in den Restaurants waren englisch und deutsch. Die Deutschen kaufen Grundstücke und Geschäfte, um hier ein behagliches Leben zu führen. Und immer mehr Freunde aus dem »Vaterland« schließen sich ihnen an. Ich bin innerlich gespalten, wenn ich diese deutsche Invasion in Florida beobachte. Einerseits hasse ich Florida. Es wimmelt von Ungeziefer, ist unangenehm feucht und voller Idioten, die mit Gewehren in der Gegend herumrennen. Und dann sind auch noch diese verrückten Exilkubaner dort. Wenn es eine Schere gäbe, die groß genug wäre, dann würde ich den Staat am liebsten vom Rest des Landes abschneiden, an dem er sowieso bloß mit einem Zipfel hängt. Einer der Seelen in meiner Brust gefällt es, daß all diese Ex-Nazis nach Florida ziehen und die Bewohner terrorisieren. Geschieht ihnen recht. Rechtsextreme Kubaner gegen Greise von der SS in einem Kampf auf Leben und Tod. Das würde ich mir sogar im Pay-TV anschauen. Andererseits ist es eine Ironie des Schicksals, daß ausgerechnet in Südflorida auch Tausende Überlebende des Holocaust wohnen. Ist es richtig, daß diese jüdischen Männer und Frauen, die den Massenmord der Deutschen mit viel Glück überlebt haben, nun deutsche Speisekarten lesen müssen, damit sich ihre neuen »Nachbarn« wohler fühlen? Ich bin nicht dieser Ansicht.

Das deutsche Florida, spielt hier auf das amerikanisch dominierte alte Kuba (unter Batista) an. Der Bezug auf die rechten Exilkubaner ist hier keine Staffage, sondern elementar. Aber so etwas, übersieht man als Deutscher wohl leicht. Wer jetzt nicht weiß, was so alles zwischen Kuba und den USA passiert ist, darf das gerne nachlesen.

-Wenn ich auf amerikanischen Servern zocken will, werde ich von manchen gleich als Nazi betitelt nur weil ich Deutsch spreche. Genauso war das schon in manchen Urlauben der Fall.

Werde erwachsen, darauf reitest du immer wieder herum. Das erste Schimpfwort das pickeligen US-Teenagern zu Deutschen nun einmal einfällt ist "Nazi". Die meisten davon, werden noch nicht einmal wissen, für was das Wort eigentlich steht.

[Valdorian]

Das deutsche Florida, spielt hier auf das amerikanisch dominierte alte Kuba (unter Batista) an. Der Bezug auf die rechten Exilkubaner ist hier keine Staffage, sondern elementar. Aber so etwas, übersieht man als Deutscher wohl leicht. Wer jetzt nicht weiß, was so alles zwischen Kuba und den USA passiert ist, darf das gerne nachlesen.

Ja, der Bezug ist Elementar. Moore hätte gerne, dass sich Exilkubaner und Deutsche gegenseitig umbringen. Klar, das ist Satire, aber irgendein anderer Hintergrund erschließt sich mir irgendwie auch nicht damit, dass Kuba mal eine inoffizielle amerikanische Kolonie war.

[Tibo]

Das deutsche Florida, spielt hier auf das amerikanisch dominierte alte Kuba (unter Batista) an. Der Bezug auf die rechten Exilkubaner ist hier keine Staffage, sondern elementar. Aber so etwas, übersieht man als Deutscher wohl leicht. Wer jetzt nicht weiß, was so alles zwischen Kuba und den USA passiert ist, darf das gerne nachlesen.

In Deinem Zitat ja. In dem von Krabat bezieht er sich aber auf die Rentner. Damit meint er die Juden in Florida. Die Juden in Florida sind meist Rentner im Alterswohnsitz, die Exilkubaner mit Rentner zu adressieren macht wenig Sinn.