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Wenn Eltern jung sterben...

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    #16
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Und? Deswegen muss es nicht "nicht schlimm" sein. Zumal es zumindest in Deutschland nicht "allgegenwärtig" ist, dass Kinder mit 7 Jahren ihre Eltern verlieren.
    HAL 2000 würde Karl Ranseier schon recht geben...aber wir sind Menschen !

    --

    Man sollte in dieser Diskussion auch bedenken das der sterbende auch ein Anrecht hat seine letzte Zeit..für ihn..so zu verbringen wie er mag (oder es für ihn überhaupt zu bewältigen ist).
    Als Eltern hat man grosse Verandwortung für das Seelenleben seiner Kinder....aber...
    zusätzlich zum sterben dann auch noch die Belastung durch Trauer und Verlustängste der Kinder...PHU !
    Das ist jetzt kein Statement für das eine oder das andere...ich denke nur das der sterbende in dieser unglaublichen Extremsituation auch Rechte hat die man auch respektieren sollte
    http://www.titanic-magazin.de/news/e...der-witz-7003/

    https://www.campact.de/ttip/

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      #17
      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
      Und? Deswegen muss es nicht "nicht schlimm" sein. Zumal es zumindest in Deutschland nicht "allgegenwärtig" ist, dass Kinder mit 7 Jahren ihre Eltern verlieren.
      Aber es ist trotzdem etwas, was (fast) jeden Tag passiert. Auch in meinem Bekannten- und Freundeskreis ist das nicht der erste Fall, nur in den anderen Fällen kam der Tod sehr viel überraschender.

      In einem Fall starb ein Vater von drei Kindern auf dem Heimweg von der Kneipe (er hatte nur Wasser getrunken) an Herzversagen, obwohl er an demselben Tag beim Cardiologen war und der nichts festgestellt hatte, was darauf hindeuten würde. Mein Onkel, der starb, als ich 7 war, starb an einem Herzinfarkt, auch ganz plötzlich, nur dass er eben keine Kinder hatte. Er war drei Jahre älter als mein Vater, hätte also auch leicht welche haben können. Auch in meiner Klasse waren welche, die ihren Vater früh verloren haben.

      @ monochrom: Das ist auch meine Position.
      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
      endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
      Klickt für Bananen!
      Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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        #18
        Eigentlich bin ich ziemlich sicher, daß die Kinder, wenn sie älter werden und man ihnen die Situation erklärt (auch daß man sie schützen wollte) dafür Verständnis aufbringen werden.
        Immerhin muß ihr Vater mit dem Gedanken an den Tod leben... ich als betroffenes Kind würde ihm im Nachhinein doch gönnen, nicht auch noch seine Kinder trauern zu sehen.
        Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
        Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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          #19
          Dann mal ein längeres Zitat:

          Kinder und Sterben

          Wir wollen unsere Kinder gerne schützen, auch und besonders vor vielleicht belastenden Situationen. Aber Kinder nehmen das Leben ganz anders wahr als wir Erwachsenen. Meist versuchen Eltern, die Kinder von Schwerstkranken am Lebensende fern zu halten aus Angst, es könne ihnen schaden. Das Gegenteil ist der Fall Gerade Kinder sehen Kranke ganz anders und "normaler" als wir. Das bemerken wir manchmal, wenn Kinder entwaffnend direkte und trotzdem liebevolle Fragen stellen. "Oma, wann stirbst Du denn?" habe ich zum Beispiel schon gehört.
          Besonders sehr junge Kinder haben da keinerlei Berührungsängste. Mit Halbwüchsigen kann dies schwieriger sein. Aber auch da gibt es angemessene Lösungen, aber kein Patentrezept, das man mit der Brechstange durchsetzen sollte.
          Auch berührt ein lieber Mensch, der sich körperlich verändert, schwächer wird, Fähigkeiten verliert, vielleicht unangenehm riecht, uns Erwachsenen manchmal peinlich. Kinder, die man ohne besondere Vorurteile mit den Kränkerwerdenden in Kontakt lässt, erleben dies anders, oft viel "normaler". Für Kinder ist dies eine wichtige Erfahrung, nicht ausgeschlossen zu werden; zu erleben, dass auch große, starke Menschen alt, krank und hilfebedürftig wreden. Kinder können Kranke besonders liebevoll unterstützen und wieder unerwartet Lebensmut neu erwecken.
          Es ist wichtig, dass die Familien in dieser für alle so bedeutenden Lebensphase nicht auseinander gerissen werden und einander trösten können. Hier können gerade die Kinder für die Erwachsenen eine ungeheure Stärke und Kraft zeigen. das haben wir, die wir palliativ begleiten, alle schon oft erlebt.
          Sicher gibt es Situationen, bei denen nicht jeder dabei sein muss oder sollte. Das können medizinische Maßnahmen oder besonders intime Dinge sein, bei denen auch sonst nicht jeder anwesend sein sollte. Das gilt für Kinder dann nicht anders als für Erwachsene.
          Was aber würde geschehen, wenn wir Kinder bewusst von den Schwerstkranken fern hielten. Die Vorstellungen, was im Verborgenen passiert, sind viel schlimmer und langfristig belastender als die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit, die von den Eltern und anderen auch noch erklärt werden kann. Das gilt auch für das Sterben selbst und den Abschied von den Verstorbenen, der für jeden Menschen etwas Wichtiger und Prägendes ist. "Tschüss, mach's gut, bis später!" hat eines meiner Grundschulkinder einmal nach dem Tod einer lieben Großtante gesagt. Und hat es auch ehrlich so gemeint.
          So können wir durch unseren eigenen, natürlicheren Umgang auch mit Tod und Sterben den Menschen nach uns sehr sinnvoll für das eigene Weiterleben helfen.

          Aus: Die Pflegetipps. Palliative Care. Hrsg.: Thomas Sitte
          Deutscher Palliativ Verlag (Verlag der Deutschen PalliativStiftung), Fulda 2012
          Am Bahnhof 2, 36037 Fulda
          Preis: 5€

          Zum Thema empfehle ich auch:
          GeoWissen Nr. 51, Vom guten Umgang mit dem Tod
          Dort: Kinder-und wie sie den Tod sehen S. 68 bis 74

          Ich verweise auch auf die Threads zu Palliative Care und SAPV in OT Allgemein

          btw:
          Wer von Euch muslimische Bekannte oder Freude hat: Sprecht mal mit denen über ihre "Sterbe- und Trauerkultur". Imho ist diese sehr tröstlich.

          Hab noch was in nem Pflegeforum zum Thema Palliative Care gefunden, das letzte Viertel des Textes von *umgang-mit-grenzsituationen-palliative-care* hilft hier evtl auch noch weiter:

          , Ihr Senioren- und Pflegeheim in Heddesbach, bietet Heimplätze und Wohnungen für Senioren und professionelle Pflegeleistungen für die Pflegestufen 0 bis III.
          Zuletzt geändert von Thomas W. Riker; 15.01.2014, 21:37.
          Slawa Ukrajini!

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            #20
            wie ist das weiter gegangen...hat er es seinen Kindern erzählt ?
            http://www.titanic-magazin.de/news/e...der-witz-7003/

            https://www.campact.de/ttip/

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              #21
              Ich gehe nicht davon aus. Ich hab ihn in der Zwischenzeit auch gesehen und er sah nicht ganz so schlimm aus, wie befürchtet, aber Zeit für ein längeres Gespräch hatten wir da nicht.
              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
              endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
              Klickt für Bananen!
              Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                #22
                Das Problem ist natürlich auch, daß man deinem Bekannten in seinen letzten Wochen die Erkrankung vermutlich deutlich ansehen wird. Mein Vater ist leider vor 3 Jahren an Lungenkrebs gestorben, und in seinem letzten Monat war im Grunde unübersehbar, daß er todkrank ist und es zu Ende geht.

                Die Kinder werden dann wohl häufig nachfragen was mit Papa nicht stimmt, und dann werden beide Elternteile in dieser ohnehin schwierigen Situation den Kindern immer ins Gesicht lügen müssen. Und dann werden die Kinder vermutlich eine Mimik haben, die sofort klar macht, daß sie mit dieser (gelogenen) Erklärung nicht wirklich zufriedengestellt sind und irgendwie spüren, daß hier etwas nicht stimmt.

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                  #23
                  Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                  Dafür spricht aber, daß es Menschen gibt, die nicht gut Abschied nehmen können, Kinder in dem Alter dadurch sogar traumatisiert werden können. Hier gilt für mich: engagierte Eltern kennen ihre Kinder immer noch am Besten und liegen in der Entscheidung, was besser für diese ist, meistens richtig.
                  Die Eltern sollten es am besten einschätzen können. Kennt jemand das Buch "Tote essen auch Nutella: Die tröstende Kraft kindlicher Todesvorstellungen"?

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                    #24
                    Kinder in Trauergruppen: Wie Kinder mit Tod eines Elternteils umgehen

                    In dem Artikel geht es um Trauergruppen, die Kinder helfen sollen.

                    Jährlich erleben etwa 200000 Kinder und Jugendliche in Deutschland, dass ein Elternteil an Krebs erkrankt.
                    Die Zahl ist erschreckend. In größeren Städten sind betroffene Kinder also keinesfalls Einzelfälle.

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