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Entwicklung der Popmusik - War's das?

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    Entwicklung der Popmusik - War's das?

    Angelehnt an den Retorten-Bands-Thread, frage ich jetzt mal mich und euch, ob es überhaupt noch wirklich neue, innovative Trends in der Popmusik gibt.

    Ich meine, seit Elvis`s Zeiten hatte die junge Generation immer ihre eigene Musik. Rock `n Roll in den Fünfzigern, Beat in den Sechzigern, Rock und Disco in den Siebzigern, alle Arten von Elektropop in den Achtzigern...und dann?
    Ich meine zwischen diversen Hits von 1995 und 2005 hört man eigentlich keinen Unterschied mehr, jedenfalls nicht mehr wie zwischen `55/`65, `65/`75, `75/`85. Zwei drittel der Charts bestehen sowieso nur noch aus Remakes aus den Achtzigern. Das Phänomen „Boygroup“ gibt es auch schon seit etwa 16 Jahren, mit immer den gleichen Songs.

    Deswegen die Frage: War`s das?

    Gruß, succo
    Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

    #2
    um deine Reihe zu vervollständigen:
    die 90er hatten den dancefloor (eurodance), techno und ähnliches. Elektronische Musik halt bzw. später hiphop

    die 00er haben die klingeltöne ne, spaß, so genau kann man da snicht definieren. Das kann man wahrscheinlich auch immer nur mit einem gewissen Zeitlichen Abstand. Am ehesten wahrscheinlich auch noch HipHop. Oder in Deutschland jetzt die Deutschrock-Welle, wobei es das ja schon einmal gab.

    Ich denke doch, dass es da noch eine stetige weiterentwicklung (bzw. eher nur "entwicklung", mit weiter klingt das immer so positiv ) gibt. Klar gibt es jetzt immer noch die Boygroups, aber auch in den 70ern gabs noch den Rock aus den 50ern. Ist ja nicht so, dass gleich nur noch alle nach dem neuen Musikstil ihre Musik machen.
    "Steigen Sie in den Fichtenelch! - Steigen Sie ein!"

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      #3
      Ich denke mal die Krise, welche die Musikindustrie beschäftigt, verhinderte in letzter Zeit das Auftauchen wirklich innovativer Sachen in den höheren Positionen der Charts. Bei den geringen Erlösen die sich speziell durch den Verkauf von Singles noch erzielen lassen, geht man eben mit jedem Kram den man veröffentlicht auf Nummer sicher.
      Außerhalb dieser reinen Hit-Radio Musik sind denke ich dennoch einiges an Entwicklungen zu beobachten. Das Problem ist eben nur, dass es diese große einheitliche Jugendkultur nicht mehr gibt und folglich auch keinen homogenen Musikgeschmack. Entsprechend gelangen die Trends die in den verschiedenen Subkulturen entstehen auch nicht mehr ins Bewusstsein von verantwortlichen Managern der großen Labels die früher eben solche Trends dann in Mainstream umgewandelt haben. Einen Mainstream den es so eben nicht mehr gibt.
      Zusätzlich hat die junge Generation einfach ihr Monopol auf Musik verloren. Wenn man bedenkt, dass heute wohl eher die Leute 25 oder 30+ die fleißigsten Plattenkäufer sind, wird logischerweise deren Geschmack recht stark berücksichtigt.
      Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
      "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

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        #4
        Zitat von Dr.Bock
        um deine Reihe zu vervollständigen:
        die 90er hatten den dancefloor (eurodance), techno und ähnliches. Elektronische Musik halt bzw. später hiphop
        ...begann schon in in den Achzigern, war also in den Neunzigern nicht mehr "neu".
        ....und ich weigere mich "Klingeltöne" als Musik zu bezeichnen!

        Was ich noch in Bezug auf die Siebziger vergessen habe ist natürlich....Punk!

        Gruß, succo
        Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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          #5
          Die Frage ist, was eigentlich mit Pop-Musik gemeint ist. Ist damit nur das gemeint, was in den Top 10 ist ? Oder prinzipiell das, was einer großen Hörerschaft zugänglich sein könnte (es aber aus verschiedenen Gründen z.B. Bekanntheitsgrad nicht ist) ?

          Zunächst war in der Zeit von 1950-1990 mehr angesagt als:
          Rock `n Roll in den Fünfzigern, Beat in den Sechzigern, Rock und Disco in den Siebzigern, alle Arten von Elektropop in den Achtzigern
          Ich ergänze:
          50'er: Cool Jazz, Hard Bop, Soul/Rhythm & Blues
          60'er: Funk, Fusion/Jazz Rock, Reggae, Hard Rock, Free Jazz
          70'er: Kraut-Rock, Disco, Ambient
          80'er: Wave, House, Hip-Hop (was man immer auch davon halten mag)

          Was die 90'er Jahre betrifft, gibt es auch einige wichtige Entwicklungen zu vermelden:
          90'er: Acid Jazz (z.B. Jamiroquai, Incognito), Trip-Hop (z.B. Massive Attack, Kruder & Dorfmeister), Jungle/Drum'n'Bass (z.B. Goldie).
          Außerdem würde ich dem Rock-Genre (wenngleich ich kein großer Freund und Kenner davon bin) schon eine gewisse Revitalisierung anerkennen. Besonders experimentierfreudig aus meiner Sicht: Primal Scream, Beck, Radiohead.

          Das neue Jahrzehnt hat gerade erst angefangen. Vielleicht sieht es deshalb noch etwas mager aus. Aus heutiger Sicht wirklich neu ist "Nu Jazz", eine Verbindung von Jazz und elektronischer Musik.

          Was die offizielle Musiklandschaft anbetrifft, bin ich ebenfalls sehr skeptisch, dass sich in Sachen Vielfalt noch etwas tut. Dazu sind Medien-Menschen, Künstler und die Hörerschaft viel zu sehr gleichgeschaltet.

          Weiterentwicklungsmöglichkeiten gäbe es genug. So gibt auf der Welt tausende verschiedene Instrumente z.B. Percussion, Vibraphon/Marimba, Holzbläser, Blechbläser, Kontrabass, Sitar usw.. Im Rock-Bereich werden jedoch meist nur max. vier davon berücksichtigt, im Bereich der reinen elektronischen Musik oder des Hip-Hop werden häufig gar keine Instrumente verwendet. Hier gibt es noch viele Möglichkeiten für experimentierfreudige Musiker, Neuland zu betreten.
          Eine weitere Möglichkeit zur Revitalisierung bekannter oder zur Entstehung neuer Genres ist die Vermischung verschiedener (gegensätzlicher) Genres zu etwas neuem. Gerade des Jazz-Genre hat hiervon (in Vergangenheit und Gegenwart) sehr stark profitiert.
          Andere Möglichkeiten der Weiterentwicklung bieten ungerade Takte oder neue Songstrukturen (die vom Refrain-Strophe-Refrain-Schema abweichen).

          In den Nischen wird es weiterhin Entwicklungen geben, von denen diejenigen profitieren werden, die neugierig und aufgeschlossen sind. Ich bin froh darüber, dass es z.B. solche Labels gibt http://www.act-music.de/, für die Gewinnmaximierung nicht das wesentliche Kriterium ist.
          Mein Profil bei Last-FM:
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            #6
            Popmusik heisst ja auch popular Music und demnach erübrigt sich was damit gemeint ist.

            Natürlich gibt es Musik nach dem Muster von Popmusik die aber trotzdem nicht populär(weil nicht in den Charts) ist. Obriges bezieht sich ja auch auf den Ursprungsgedanken.

            Und zu den Trends: Es wird immer wieder neue Trends geben. Zwar nicht so signifikant wie früher aber aber innerhalb der Subgenres.

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              #7
              Zitat von Skymarshall
              Popmusik heisst ja auch popular Music und demnach erübrigt sich was damit gemeint ist.

              Natürlich gibt es Musik nach dem Muster von Popmusik die aber trotzdem nicht populär(weil nicht in den Charts) ist. Obriges bezieht sich ja auch auf den Ursprungsgedanken.
              Und so einfach ist eben nicht.
              Die Frage ist nämlich schon gerechtfertigt, ob das neue Lied von Matthias Reim oder Britney Spears nur deshalb keine Pop-Musik ist, nur weil der jeweilige Song es gerade nicht in die Top-Platzierung geschafft hat, obwohl er seinem Wesen nach Pop-Musik ist, also auf einen eher einfach geschnitzten Hörerkreis zugeschnitten ist.
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                #8
                Naja, ich hatte ja geschrieben im ursprünglichen Sinne.

                Wenn es nach mir geht ist jede Musik die sich nach Popmusik anhört Pop. Natürlich muß man da wieder innerhalb der Sub-Genres feiner differenzieren.

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                  #9
                  Zitat von Largo Paye
                  Und so einfach ist eben nicht.
                  Die Frage ist nämlich schon gerechtfertigt, ob das neue Lied von Matthias Reim oder Britney Spears nur deshalb keine Pop-Musik ist, nur weil der jeweilige Song es gerade nicht in die Top-Platzierung geschafft hat, obwohl er seinem Wesen nach Pop-Musik ist, also auf einen eher einfach geschnitzten Hörerkreis zugeschnitten ist.
                  ...aber so kompliziert ist es doch gar nicht . Spears und Co sind auf jeden Fall für mich Vertreter der Pop-Musik, auch wenn sie keine Hits haben.Was deine Ergänzung betrifft, so ist das schon wieder zu speziell. Es handelt sich hier außerdem meist um Stilmixe oder innovative Spielarten (z.B. des Jazz) die aus der Masse hervorstechen, aber auch nicht so viele Menschen ereichen, wie z.B. Elvis oder die Beatles.
                  Jazz ist auch nicht unbedingt eine Musik, die man mit einer Jugendbewegung verbindet.

                  Gut sagen wir mal, wir sprechen hier über Mainstream in all seinen Spielarten. Für die Neunziger würde ich vielleicht noch Grunge aufführen, aber das ist für mich eher eine Spielart des Rock.

                  Was unser Jahrzehnt betrifft...nun, dass ist schon halb rum.

                  Gruß, succo
                  Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                    #10
                    Zitat von succo
                    Es handelt sich hier außerdem meist um Stilmixe oder innovative Spielarten (z.B. des Jazz) die aus der Masse hervorstechen, aber auch nicht so viele Menschen ereichen, wie z.B. Elvis oder die Beatles.
                    Jazz ist auch nicht unbedingt eine Musik, die man mit einer Jugendbewegung verbindet.

                    Gut sagen wir mal, wir sprechen hier über Mainstream in all seinen Spielarten.
                    Du hattest nach Entwicklungen in der populären zeitgenössischen Musik gefragt. Es gibt sie, denn viele Spielarten des Jazz sind keinesfalls avantgardistisch, sondern durchaus massenkompatibel, also populär. Dass dieses Potential nicht in Kapital übersetzt werden kann, hat andere Gründe (z.B. Marketing).

                    Ob populäre Musik unbedingt eine Jugendbewegung braucht, wäre auch zu diskutieren. Mit Kraut-Rock oder Funk verbinde ich auch keine Jugendbewegung. Trotzdem sind es einfach wichtige Marksteine der populären Musik.

                    Mainstream wäre wohl in der Tat der geeignetere Begriff. Aber dann frage ich mich, was an Elvis oder den Beatles innovativ gewesen sein soll und was sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten qualitativ geändert haben soll.

                    Zitat von succo
                    Was unser Jahrzehnt betrifft...nun, dass ist schon halb rum.
                    Das stimmt, aber häufig erkennt man erst im Rückblick wichtige Entwicklungen. Zum Beispiel habe ich mich Anfang der 90'er Jahre nicht mit Acid Jazz beschäftigt (und nicht mal gewusst, dass es sowas überhaupt gibt). Erst heute kann die Wichtigkeit dieses Strangs der populären Musik einigermaßen einschätzen.

                    Andererseits gibt es doch eine Reihe wichtiger Entwicklungen, die sich nicht mit kurzen Schlagwörten formulieren lassen. Nehmen wir mal das Esbjörn Svensson Trio. Es handelt sich um ein auf den ersten Blick klassisches Klavier-Bass-Schlagzeug-Trio. Innovativ daran ist, dass Klavier und Bass gleichberechtigte Partner sind. Bei den meisten Bands ist der Bass nur ein unauffälliges Hintergrundinstrument. Das E.S.T. erweitert die Funktion des Basses, indem er an ein Effektgerät angeschlossen wird und die Saiten mit einem Bogen bestrichen werden. Das hört sich dann ungefähr so an, wie Jimmy Hendrix in seinen besten Tagen und ist wirklich innovativ. Wiegesagt: für diese Entwicklung gibt es keine eingängigen Schlagwörter. Aber wer die Augen offenhält wird merken, dass es in der populären Musik eine ganze Batterie interessanter und wichtiger Entwicklungen gibt.
                    Mein Profil bei Last-FM:
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                      #11
                      Das "Problem" sind in dem Zusammenhag wirklich die vielen kleinen Subkulturen, aufgrund der Vielfalt beschränken sich doch viele auf einige wenige Genre. In diesen Subkulturen finden dann aber doch Veränderungen statt.
                      Im Hardcore z.B. ist der Trend individuell die Old und New School zu interpretieren und zusammenzuführen.
                      Im HipHop gibt’s besonders in England einige Unterarten wie Garage und Crime die stetig im Wandel sind.
                      Der klassische Mainstream mit dem die meisten hier aufgewachsen wird zurückgehen und die Individualität wird immer mehr in den Vordergrund treten. Mag für die großen Majorlabels schlecht sein aber selber Schuld man hat eben verpasst auf den Zug, den die vielen kleinen Indielabels gestartet haben, aufzuspringen. Nun wird halt versucht den Umsatz mit Klingeltönen zu retten.
                      Das mit vernünftigen soliden Bands langfristig gewirtschaftet werden kann hat man bei SonyBMG, Universal etc. eben total vergessen und versucht nun zu retten was nicht mehr zu retten ist.
                      »Ich habe nie eine Chance hastig vergeben, sondern lieber gemütlich vertändelt.« - Willi »Ente« Lippens

                      Läuft!
                      Member der No - Connection

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                        #12
                        Nein, die Jugend hat nicht erst seit Elvis seine "eigene" Musik!
                        In den 30ern war Bing Crosby der absolut unangefochtene Superstar bei der Jugend, in den 40ern folgte dann Frank Sinatra, er war es auch, der die ersten Massenhysterien auslöste, die Mädchen durch ihn massenweise in Ohnmacht, dann in den 50ern folgte Elvis...

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                          #13
                          @Nopper: Ich bezweifel das typischer Mainstream zurückgedrängt wird. Das ist immer noch der größte Gewinnträger und wird auch demnach gekauft. Es ist seit 50 Jahren(oder länger) so und wird es noch lange bleiben.

                          Zwar wird es keinen Eurodance-Pop, Acid oder Rave mehr geben aber dafür andere dominierende Richtungen. Die Vergangenheit hat es gezeigt.

                          Und die kleineren Subkulturen sorgen zwar für Abwechslung(was ich gut finde ) sind aber für die Musikindustrie größtenteils unbedeutend. Weil kaum Einnahmequellen. Höchstens unabhängige Labels fördern diese. Weil sie mehr Wert auf künstlerische Aspekte legen.

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                            #14
                            Zitat von Largo Paye
                            Mainstream wäre wohl in der Tat der geeignetere Begriff. Aber dann frage ich mich, was an Elvis oder den Beatles innovativ gewesen sein soll und was sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten qualitativ geändert haben soll.
                            Na, über Elvis als Entertainer kann man streiten. Das der Rock 'n Roll innovativ war, ist doch wohl unbestreitbar.
                            ...und was die Beatles alles als erstes gemacht haben, würde hier fast den Rahmen sprengen, angefangen von neuen Klangbildern, der Einführung verschiedenster Instrumente in die Pop-Musik, das erste Konzeptalbum und und und...
                            Sie sind schließlich nicht heute noch eine der populärsten Bands überhaubt, weil sie andere kopiert haben.
                            Später war es dann auch der Einfluss von Bands wie "The Who", "Pink Floyd", "Led Zeppelin", "Queen", "Kraftwerk" der das Klangbild ganzer Jahrzehnte prägte. Wie gesagt, ich meine eher Innovationen im Mainstream, du gehst wohl eher in Richtung "Independent".
                            Wobei der Einfluss natürlich auch zu Mainstream werden kann, siehe Kraftwerk.

                            @Style
                            ...und wieviele Jugendliche hatten Ärger mit ihren Eltern weil sie eine Frisur hatten wie Sinatra oder Hosen trugen wie Bing Crosby?
                            Also Rock 'n Roll war da schon ein anderes Kaliber.

                            Gruß, succo
                            Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                              #15
                              @Succo: Sinatra sorgte damals für einen Handfesten Skandal, weil er nicht am Mikro stand und sang, sondern es abgenommen und über die Bühne getragen hat.
                              Irgendwie war das damals ein Skandal, nur die Jugend fand das cool!

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