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Europäische Union - Geschichte und Zukunft!

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    #16
    Crow oder Ich????

    Na, ich mach ma... ich studier das ja auch

    Ich denke, dass es bis zu so einer Einigung noch sehr lange dauern wird, wenn dies überhaupt möglich ist.

    Noch sind die politischen differenzen und die "Nationalbewußtseiner" jedes der mitgliedsstaaten noch zuu groß.

    Wenn der euro auch ein Schritt in die richtige Richtung war (und es hat ja insgesamt weit über 10 Jahre gedauert den zu inhibieren mit dem ganzen ECU - Klüngel dran...) würde ich sagen, dass die EU für ein solches Vorhaben mind. 20-30 Jahre brauchen wird. Allerdings auch aus Bürokratischer- Akribie, die bei so etwas an den Tag gelegt werden muss.

    Zudem herrschen in der EU noch viel zu viele Demokratiedefizite, die erst noch ausgeglichen werden.
    Man kann das europäische Parlament fast als zahnlosen Tiger bezeichnen. Entscheident sind Kommission und Rat...

    Gruß Muli
    "Wozu Socken? Sie schaffen nur Löcher!" Albert Einstein

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      #17
      Das du das studierst wußte ich nicht aber war interesannt deine Meinung zu hören!
      Der Euro hat 31 Jahre gebraucht!

      Aber mag auch nochmla die Meinung von Jack hören!

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        #18
        Original geschrieben von Muli
        Noch sind die politischen differenzen und die "Nationalbewußtseiner" jedes der mitgliedsstaaten noch zuu groß.
        Das ist teilweise richtig!
        Aber ich denke, man muß doch zwischen Individualismus und Egoismus unterscheiden. Zum einen ist es richtig, daß sich die Staaten oft selbst im Weg stehen. Auf der anderen Seite dürfen kleine Staaten oder Staaten ohne große Stimmgewalt nicht "überrumpelt" werden. Beispielsweise wenn sie Gefahr laufen, daß ein für sie entscheidender Wirtschaftszweig empfindlich eingeschränkt wird.

        Original geschrieben von Muli
        Zudem herrschen in der EU noch viel zu viele Demokratiedefizite, die erst noch ausgeglichen werden.
        Man kann das europäische Parlament fast als zahnlosen Tiger bezeichnen. Entscheident sind Kommission und Rat...
        Das ist wiederum vollkommen richtig!
        Das Parlament ist das einzige (!) demokratische Organ in der EU. Alles andere wird von den Regierungen der Mitgliedstaaten und/oder von anderen (nicht demokratischen) Organen der EU bestellt. Das heißt der/die EuropabürgerIn kann *nur* beim Parlament mitbestimmen. Erst wenn dieses Organ maßgeblich gestärkt wird, kommt Europa eigermaßen einem demokratischen Staat gleich.

        Liebe Grüße, Gene
        Live well. It is the greatest revenge.

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          #19
          Also ich denke die Europäische Union ist eine sehr gute Sache, die weiter verfolgt werden muss um Frieden, Wirtschaft, etc. zu sichern.
          Von solchen Vollidioten wie Le Pen würde ich mich nicht abhalten lassen.

          Es wird sicher noch lange dauern, da einfach zu viele und zu verschiedene Kulturen da in einen "Staat" gepresst werden soll. Was Europa vorallem fehlt ist ein gemeinsames Element auf das alle Leute schauen können und das sie vereint und sie soweit bringt, dass sie bereit sind regionale Interessen und Ideen hinter die des Gemeinwohls zu stellen.

          Und solange wir das nicht haben, werden wir nie eine Einigkeit wie in den USA haben - denn man kann ihnen vorwerfen keine Kultur zu haben, aber eines haben sie: Einigkeit.
          Bei ihnen ist es "the american dream" und ihr Glaube an ihre Verfassung, dass alle unterschiedlichen ethnischen Gruppen mehr oder weniger zusammenschweisst.

          Sowas brauchen wir in den USA auch - das muss nicht die Glorifizierung einer Flagge sein wie übern Teich, aber irgendein Symbol, dass den Menschen zeigt, wie gut Europa für sie ist, dass unsere Gemeinsamkeiten größer als unsere Unterschiede sind usw.

          Und zur Zeit tut niemand etwas dafür, dass die Leute sich mehr als Europäer fühlen, auch wenn viele Junge schon von alleine sich mehr für Europäer halten, als für Deutscher, Österriecher, Sonstwas...
          Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
          Makes perfect sense.

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            #20
            Na, ich mach ma... ich studier das ja auch
            Ack, wußte ich auch gar nicht - das kommt davon wenn man nicht auf die links in Sig´s achtet..Soso, also ein Lehrämtler.... *schertz*

            Also, zurück zum Thema: Die zukünftige Entwicklung der EU jetzt hier in einem begrenzten Post abzuhandeln ist eigentlich unmöglich - sowas sprengt normalerweise sogar den Rahmen einer Seminararbeit (die mir -mit eingeschränkter Fragestellung- allerdings noch bevorsteht... ). Das ist jetzt also nur ein spontaner Ausbruch meiner Ansichten - nagel mich also nicht darauf fest "der Politikwissenschaftler hat aber gesagt!"... (sowas geht nur bei endar ). Wer sich übrigens näher für Europa (und anderes) interessiert, dem kann ich nur wärmstens die Website der Bundeszentrale für Politische Bildung (www.bpb.de) empfehlen. dort gibt es umfangreiche Literatur (auch wissenschaftliche) so gut wie geschenkt (1,50€ pro Buch!).
            Zu Europa: Wie ich schon schrieb halte ich die europäische Integration faktisch für irreversibel, v.a. auf Grund der wirtschaftlichen Vernetzung. Daraus läßt sich jedoch nicht schließen, daß dem zwangsläufig und verhältnismäßig schnell eine echte politische Einigung folgt. Dafür läßt sich kein Zeitplan aufstellen, zu viele Unwägbarkeiten (insb. die Osterweiterung) haben darauf ihren Einfluß. Beispielsweise trägt der Vormarsch von rechten Parteien in nationale Regierungen (u.a. Dänemark, Östereich, Italien) nicht unbedingt zu einer pro-Europa Stimmung bei. aber auch Europafreundliche Länder wie Deutschland oder Frankreich wachen eifersüchtig über ihre nationalen Interessen - und die drücken sich vor allem in Geld aus. Kompetenz- und Souveränitätsabgaben werden immer noch hauptsächlich durch Kungelei und Kuhhändeln geregelt (bspw. der "Blaue Brief", die Subventionsausnahmen etc.). Innerhalb der EU gibt es in verschiedenen Politik-Bereichen wechselnde Allianzen, die ihre Interessen vertreten. Aktuell gibt es z.B. einen Streit um den Abbau der Fischereiflotten/ Fangquoten zwischen einer "Nordallianz" (sic!) -Dänemark, GB, Schweden, Niederlande, Dtl.- und den Mittelmeerstaaten, die natürlich weit abhängiger sind vom Fischfang. Dies ist auch ein gutes Bsp., wie Europapolitik oftmals funktioniert: Die Maßnahmen sind i.G. fertig, doch sie werden von der momentanen Ratspräsidentschaft Spaniens -eine Fischereination- verzögert. Gelingt dies weiterhin, so schafft es die nächste RPschaft -Dänemark- in ihrer Amtszeit nicht mehr, das Paket zu verabschieden. Als nächstes ist dann Griechenland dran - oh Wunder, eine Fischereination. Der Einfluß der nationalen Regierungen ist so stark, daß die Kommission letztlich keinem "richtig" wehtun kann, und so kommt es, daß trotz vereinbarter "Abrüstung" der Flotten und überfischter Meere trotzdem sinnloserweise Subventionen in die Modernisierung der Fischflotten fließen.
            Entgegen aller Rethorik: Das wirkliche sagen in der Union haben immer noch die nationalen Regierungen bzw. der Europäische Rat (nicht zu verwechseln mit Europarat und Rat der EU), dem Organ ihrer Chefs. Und wenn die sich nicht einig sind, geht auch nichts voran. Traurigstes Beispiel: der Reförmchengipfel von Nizza, der sämtliche wirklichen Probleme ausklammerte und verschob. Letzteres ist im Zweifelsfall fast immer das Mittel der Wahl. Und auch in der GASP spricht Europa trotz Solana nicht mit einer Stimme, so verhindert Deutschland z.B. Sanktionen gegen Israel.
            Dies alles soll jetzt nicht heißen, daß Europa nichts wert ist, im Gegenteil. In vielen Bereichen ist die Einigung auch schon weiter als man denkt - so beruht AFAIR ca. 1/3 der nationalen Gesetze auf Europarecht. Das Bsp. des Bundeswehrurteils hat gezeigt, daß im Konfliktfall EU-Recht sogar über nationalem Verfassungsrecht stehen kann - ein in der Geschichte ziemlich einmaliger Vorgang.

            Meine persönliche Einschätzung ist, daß Europa in absehbarer Zeit keine echte Föderation wird - aber definitiv mehr als ein Staatenbund. Europa ist ein Experiment, und seriöse Angaben über konkrete Zeiträume halte ich fast grundsätzlich für unmöglich. Geschichte besteht aus Zufällen: Die meisten wissen z.B. gar nicht, daß wir schon vor 50 Jahren vor den "USE" standen - nie war die Europa-Begeisterung größer als nach dem 2.WK. Eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG), der eine Politische Gemeinschaft ( EPG) folgen sollte, war schon ausgehandelt - dies hätte eine Europa-Armee unter supranationalem Kommando statt der nationalen Streitkräfte bedeutet. Ein Schritt, von dem wir heute noch weit entfernt sind. Doch die EVG scheiterte in der frz. Nationalversammlung - und mit ihr die EPG.

            Für Europa gilt IMO wie für nichts anderes der Satz: "Der Weg ist das Ziel" - wir gehen voran, auch ohne genau zu wissen, wohin. Und vielleicht kommen wir niemals "endgültig" an.

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              #21
              Original geschrieben von Jack Crow

              Ack, wußte ich auch gar nicht - das kommt davon wenn man nicht auf die links in Sig´s achtet..Soso, also ein Lehrämtler.... *schertz*

              .
              komm doch...

              Aber im Ernst:

              Natürlich kann man die Thematik nicht in so einem Post abreißen... das erwartet ja auch keiner...

              Was ich aber noch kurz hinzufügen wollte:

              Die Einigung Europas hin zu einem ...was auch immer... steht auch im Geiste einer sehr sehr ambivalenten gesellschaftlichen Entwicklung. Zum einen geht der Trend immer mehr dahin zu vergrößern und sich zusammenzuschließen. Alles im Zuge und gerechtfertigt durch die "Globalisierung".
              Zum anderen geht der Trend hin zum Separatismus. Das bewusstsein der Menschen für ihre Region steigt in ähnlichem Maße, wie die Bemühung "Supranationalitäten" einzurichten. So kommt es immer wieder zu militaristischen Separationsbewegungen (alte Konflikte, wie in Irland oder Israel schwelen wieder auf etc.).

              Selbst die Mitgliedsstaaten Europas sind nicht "eins" (was man auch nicht sao verstehen sollte, dass die Menschen dort uniform seien mögen)... und das macht diesen prozess wirklich schwer.

              Im großen und ganzen bin ich aber mit Jack einer Meinung:
              Für Europa gilt IMO wie für nichts anderes der Satz: "Der Weg ist das Ziel" - wir gehen voran, auch ohne genau zu wissen, wohin. Und vielleicht kommen wir niemals "endgültig" an.
              Gruß Muli
              "Wozu Socken? Sie schaffen nur Löcher!" Albert Einstein

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