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Nationalsozialismus damals und heute

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    Nationalsozialismus damals und heute

    Also, ein Thema auf das wir immer wieder kommen ist der "Nationalsozialismus". Den haben wir zm Beispiel im "Lage in Israel"-Thread, im "Patterns of Force"-Thread angeschnitten.
    Darum finde ich, dass es vielleicht mal an der Zeit wäre, dieses zentrale Thema deutscher und österreichischer Geschichte konkret und zentral zu diskutieren, genug Stoff gibt es da ja.

    Also, ich möchte hier nicht nur den historischen Nationalsozialismus diskutieren, sondern auch den modernen Nationalsozialismus. Dazu gehört die Einstellung der Jugend, die Parteien und das NPD-Verbot, das Verhalten der Politiker zum Nationalsozialismus, das Verhalten der Presse und so weiter und so fort.
    Was ich allerdings gerne vermeiden würde sind Kommentare, wie "der Nationalsozialismus war schlecht und basta!", denn ich möchte schon gerne über Beweggründe und ähnliches diskutieren und ein Verständnis für die Zeit entwickeln. Ansonsten sind hier keine Grenzen gesetzt. Wenn jemand "Vaterland" oder "Geschichichte machen" einbringen will, also was wäre wenn die Nazis den Krieg gewonnen hätte, auch sowas ist hier erwünscht.
    Man sieht, dass Thema gibt eigentlich viel her, also hoffe ich auf rege Beteiligung von euch.

    Ich will mal meine Meinung gleich zur Diskussion stellen. Ich glaube, dass ich kaum Recht habe jemanden von damals als "Mitläufer" zu verurteilen, da die Nazis eine derart gelungene Indoktrinationsmaschinerie hatten (man denke an die Hitlerjugend), dass ich vermutlich ein perfekter Mitläufer geworden wäre. Vielleicht sogar Parteimitglied. Ich glaube auch, dass das kein Problem von Deutschland ist. Die Wirtschaftslage war schlecht und in solchen Zeiten klammert man sich an die einfachsten, radikalsten Lösungen. Die bot Hitler. Ich denke, dass er damit bei ähnlichen Vorraussetzungen in jedem europäischen Land dieser Zeit erfolg gehabt hätte. Meine Meinung.
    So, nun wollen wir aber mal die Diskussion beginnen.

    #2
    Hitler war damals ein Segen für die Bevölkerung Österreichs, die damals nach dem 1. WK vor dem wirtschaftlichen Ruin stand.
    Hitler bot nicht nur Arbeit in Unmengen sondern förderte auch die Bildung und die Jugend.
    Außerdem tat er etwas gegen die Verbrecher und Herumstreuner, zu denen natürlich auch die Juden gehörten.

    Soweit die Sicht des Volkes in der Hitlerzeit.
    Wogegen hätte man damals protestieren sollen? Der Zusammenschluß mit Deutschland vielleicht - aber wir waren ja ohnedies immer alle eine Rasse.
    All diese Verbrechen der Rassen- und Massenvernichtungen, die KZ´s und Schändungen - ob das Volk nun davon gewußt oder geahnt hat oder nicht - geschahen in einer Zeit wo die Menschen vollgedröhnt wurden mit Parolen und Ansichten. Und selbst jede die sich dieser Propaganda entziehen konnten hatten immer noch Angst um ihr Leben.
    Wer konnte sich schon gegen solch eine Diktatur auflehen?
    Die wenigen die es gewagt haben haben es selten überlebt.

    Ich will das Nazi-Regime nicht verteidigen, geschweige denn gutheissen.
    Aber ich finde man sollte sich mal in die Zeit, in die Leute hineinversetzen bevor man ganze Länder und Völker eines Verbrechens beschuldigt.
    Denn wenn man das nicht tut ist man nicht besser als jene die ohne sich Gedanken zu machen der Partei angeschlossen haben.

    Oder seht ihr das anders?
    Was hättet ihr, liebe Forumskollegen, getan wenn ihr in dieser Zeit gelebt hättet und was wäre eure Rolle darin gewesen??

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      #3
      Ich schließ mich Kahn an. Das Regime hat vor dem Krieg beiden Ländern gutgetan. Die Infrastruktur wurde ausgebaut.
      Arbeitsplätze geschaffen.
      Das davon 80-90% auf die Rüstungsindustrie entfielen, wurde natürlich nicht gesagt.
      Die deutschsprachigen Länder waren mehr oder weniger geeint. Bei uns in Ö lag ein Gefühl der Stärke in der Luft. (Frei nach dem Motto: Ein Teil einer großen Sache)
      Dem Volk ging es (bis zum Krieg) gut.

      Feinde des Regimes wurden chirurgisch ohne Aufmerksamkeit zu erwecken beseitigt.
      Die paar, die von den KZs wussten, wollten es nicht wahrhaben.
      Und die Wahrheit wurde bis zum Schluss unterdrückt.
      (Stichwort "Volkssturm")

      Heute interessiert sich in meiner Umgebung praktisch niemand für dieses Thema. Passiert is passiert.

      Denkste.

      Was ich getan hätte? Ich bin ehrlich. Ich denke, ich hätte mitgemacht. Nicht weil ich Neonazi bin, einfach, weil ich nicht nach mittelalterlichen Methoden gefoltert und getötet werden wollte.
      He gleams like a star and the sound of his horn's /
      like a raging storm

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        #4
        Oiii... da hast Du ja ein Thema angeschnitten...

        Also gut, ich möchte mal meine (vorläufige) Meinung zu diesem Thema abgeben.

        Was Deine Meinung betrifft, gebe ich Dir Recht. Ich sehe das ähnlich, aber nur bis zu einem gewissen Punkt.
        Nämlich bis zu dem Zeitpunkt, wo Hitler faktisch *plemplem* wurde und versucht hat, Deutschland zu *reinigen*.
        Spätestens da hätte jeder natürliche Menschenverstand dagegen rebellieren müssen. Ich pauschalisiere das nicht, aber diejenigen, die darin involviert waren hätten dagegen angehen MÜSSEN! Daran kann man erkennen, so hart es auch immer klingen mag, wie pervers die Menschen eigentlich sein können. Ich für m.E. stelle solche Leute auf eine Stufe mit z.B. Kinderschänder. HASSENSWERT und ABSCHEULICH!!!

        Das "was wäre wenn"-Szenario wurde auch schon mal verfilmt, nämlich mit dem Titel "Vaterland" als Top-Schauspieler hat man damals Rutger Hauer verpflichtet. Ein sehenswerter Film, der genau das beschreibt, was Du in Deinem Posting meintest.

        Was den modernen Nationalismus angeht: Rein vom logischen Menschenverstand her (und mal abgesehen von der Geschichte unserer Vorväter) schürt die Politik den Nationalsozialismus wenn sie Parteien, wie die NPD verbietet. Nazis heute gesehen sind wie kleine Kinder (symbolisch betrachtet), und was verboten ist, ist umso interessanter.

        Geschichtlich und gesetzestechnisch betrachtet ist es durchaus legitim solche Parteien zu verbieten. Man möchte das Fiasko von damals nicht nochmal erleben. Sei es der Sturz der Weimarer Republik oder die Gangart eines Mannes.

        Ich betrachte es mal so: Eine Wiederholung ist heute ausgeschlossen. Dazu sind wir viel zu viel in multinationale Projekte mit eingebunden, als daß irgendwie möglich wäre.
        Ich bin keine Signatur, ich mach hier nur sauber ...

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          #5
          Zunächst einmal sollte man die Ausgangsposition sehen:

          1919 wurde der Versailler Vertrag, auch ironischerweise Friedensvertrag genannt, von den Deutschen unterzeichnet. Ironisch deswegen, da Deutschland und Österreich die Mitwirkung verboten war. Lediglich unterzeichnen durfte man, was sogar durch die noch immer bestehende Bedrohung erzwungen wurde - eine Ablehnung hätte eine Besetzung und Zerschlagung des Reichs, wie in Österreich-Ungarn zur Folge gehabt.

          Das Volk sah aber nur, was es sehen wollte: Einen Frieden der sie unglaublich ausbluten liess. Der ideale Nährboden für faschistische Parteien. Schnell kamen Dolchstosslegende etc zutage, die der Politik die Schuld an der schlechten Lage des Reiches gaben. Das die Unterzeichnung nicht abgelehnt werden konnte, interessierte wenig. Zwangsläufug wurde aus der Ablehnung des Vertrages eine Ablehnung der Demokratie, zumal sich diese auch noch nicht bewährt hatte.

          Hitler nutze diese Situation nun zuerst bei dem Volksentscheid über den Young-Plan ("Wollt ihr wirklich ewig frohnen?"), der einen enormen Beliebheitsausbau der NSDAP bewirkte.

          Dann kam 1929 die Weltwirtschaftskrise aus den USA und zog Deutschland aufgrund der hohen Kredite, die die USA nun zurückforderte um die eigene Wirtschaft zu stützen, mit in den Abgrund.

          In diese Not scheiteren Brüning mit ihren Lösungsansätzen (Keine Verschuldung des Staates/klassische Theorie, z.B. Smith). In dieser ausweglosen Not wurde Hitler jetzt von Hindenburg, der gesundheitlich stark angeschlagen war, zum Kanzler ernannt. Durch Reichstagsbrandverordnung und Ermächtigungsgesetz baute er in kurzer Zeit seine Macht aus und umging den Rechtsstaat -> Die Diktatur konnte beginnen.

          Der wirtschaftliche Aufschwung, den Hitler scheinbar erreichte, war nur unter der Annahme möglich durch hohe Kriegsgewinne die Milliarden der ABM wieder zu erwirtschaften. Gestützt wurde dieses Vorgehen von der Wirtschaft, die Hitler schon vorher finanziell gepusht hatte (Thyssen: "I paid Hitler!/Ich finanzierte Hitler!")

          Die Wirtschaft versprach sich nur eins: Hohe Rüctungsauftrage, die ausserdem dem Versailler Vertrag widersprachen. Aber dieser war mittlerweile egal und konnte mit der modernen Technik teilweise auch umgangen werden ("Westentaschenkriegsschiffe" wie die Bismarck).

          Hitlers Forderung an die Wirtschaft: Kriegsfähigkeit in 4 Jahren! 1938 schliesslich erste Aggressionen in Östrreich und Tschechien. Die Allierten gaben nach, verschenkten zum Wohl des Weltfriedens das Sudetenland. Aber Hitler wollte immer noch Krieg!

          Dann der Hitler-Stalin-Pakt, der die Aufteilung Polens besiegelte. Später im Herbst 1939 der Einmarsch in Polen und der Beginn des zweiten Weltkriegs.


          Ein Teilergebnis: Schuld an dem Aufstieg von Hitler sind auch die anderen Länder, da man Hitler mehrere Male, gewähren liess, als dieser den Versailler Vertrag brach, bzw. seine politische Einstellung deutlich wurde. Ausserdem der kapitale Fehler, dass der Versailler Vertrag weder hart noch weich war.

          Ein weicher Frieden hätte den antidemokratischen Kräften keinen Nährboden gegeben. Ein "Karthagischer" Frieden hätte Deutschland nicht die Möglichkeit gelassen, wieder eine Grossmacht zu werden. Durch das verbliebene Potential dazu, gab es keine Akzeptanz der Niederlage und alles konnte aufgebauscht werden. Bei vollständiger Zerschlagung hätten sich solche Bestrebungen nie ergeben.

          Und abschliessend glaube auch ich, dass man mich ideologisch ummgekrempelt hätte. Niemand war davor sicher. Das soll jetzt keine Gutheissung sein, sondern lediglich eine Wiedergabe der Tatsachen.

          Danke, für eure Aufmerksamkeit!

          [Edit: Jetzt hamse mich schon wieder überholt! ]
          Recht darf nie Unrecht weichen.

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            #6
            Also ich weiß nicht....

            Wenn man Jahrelang "Mitläufer" ist weiß ich nicht ob man sich gegen das Regime gestellt hätte wenn man gemerkt hätte daß Hitler "plemplem" wurde.
            Außerdem passierte das nach meinen Informationen schrittweise und langsam - wie heute mit den Spritpreisen.

            Hinzu kommt daß die Leute jener Zeit mehr Existenzsorgen und Angst um ihre Kinder die tw. an der Front waren hatten als daß sie sich gegen Hitler gestellt hätten.

            Im Nachhinein kann man bald sagen daß etwas getan werden hätte müssen.

            Verantwotlich waren alleine die Ausführenden, die Befehlshaber - die Schuld auf das ganze Volk abzuwälzen ist mehr als nur zu einfach!

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              #7
              Nationalsozialismus

              Ich gebe zu, Deutschland und Österreich haben nicht die besten Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus. Trotzdem ist es unbestreitbar, dass der Nationalsozialismus vor dem Krieg einen enormen Wirtschaftsaufschwung brachte. Ich kann euch also nur zustimmen.

              Die Frage, ob der Nationalsozialismus es heute zu dem bringen könnte, zu dem er es vor 70 Jahren gebracht hat, ist relativ schwierig.

              Die Globalisierung ist sicher der größte Hinderungsfaktor, da es heute für ein Land unmöglich ist, auf eigene Faust etwas zu unternehmen, sprich sich "einzubunkern" (Beispiel Japan, das seine Finanzen Jahrzehnte lang nimandem zugänglich machte und für das Experten den bankrott innerhalb der nächsten 5-10 Jahre erwarten).

              Trotzdem könnte sich der Nationalsozialismus in Zukunft zu einem Problem entwickeln. Soweit ich weiß, kommt es in Deutschland häufig zu Übergriffen nazionalsozialistischer Gruppen (korrigiert mich, falls ich mich irre), und auch wenn die Menschheit immer intelligenter wird, bezweifle ich, dass Menschheit hier auf die ganze Bevölkerung bezogen ist. Immerhin sinkt das allgemeine Intelligenzniveau immer weiter (Stichwort Reality-Shows, Drogen, ...). Denn würde ein kritischer Mensch, der seine fünf Sinne beisammen hat, sich z.B. mit Drogen zuschütten (gratuliere dir zum Nichtraucher, Khan), oder sich buchstäblich mit der Schafherde bewegen, sprich das machen, was alle anderen auch machen (Reality-Shows)? Denn das sind die Punkte, an denen der Nationalsozialismus ansetzen kann und es z.T. auch tut.

              Denn dieser Bevölkerungsteil macht leider den größten Teil der Bevölherung (oder Schafherde, wie man will) aus. Und trotz dem die Macht immer mehr von den Staaten weggehen wird, wird sie wahrscheinlich nicht zu diesem Volk, sondern in die Hände irgendwelcher Großkonzerne, die jetzt schon weltweit operieren, gehen. Doch das Volk wird glauben, dass es die Macht hat, denn diese Konzerne werden ein Prinzip anwenden, das schon vor 2000 Jahren in Rom funktioniert hat: Brot (niedrige Steuern, Konsummöglichkeiten) und Spiele (Fernsehen, Kino, Partys)

              So gehe ich sogar soweit zu sagen, dass nicht irgendwelche, angeblich rechtsradikalen Parteien wie die Freiheitliche Partei in Österreich schlimm sind, sondern Großkonzerne und Medien, die die Macht haben, das Volk zu beeinflussen, aber nicht die Stammtischrunde im Parteilokal, sondern Millionen, wenn nicht Milliarden Menschen. Ein schönes Beispiel dafür ist der Film "James Bond - Tomorrow never dies". Für alle, die den Film nicht kennen, hier kurz die Handlung: Ein Mediengigant versucht, die Großmächte England (irgendwie mus ja Mr. Bond ins Spiel kommen) und China zu einem Krieg anzustiften, um Sendeprivilegien zu bekommen, z.B. die exklusiven Vermarktungsrechte an diesem Krieg. Auch wenn es nur ein Film ist, der Grundgedanke ist erschreckend.

              Doch zurück zu rechtsradikalen Parteien: Meiner Meinung nach sollte man Parteien, die zuweit gehen, verbieten, aber man sollte nicht grundsätzlich einer Partei mit begativen Vorurteilen gegenübertreten, nur weil sie rechte Ideen hat. So waren meiner Meinung nach auch die Sanktionen der EU gegenüber Österreich haltlos, da in dem Fall nicht die ö. Regierung im Unrecht war, sondern die EU, die eigentlich gegen den Grundgedanken der Demokratie verstieß.

              Soweit meine bescheidene, hoffentlich ein bisschen objektive Meinung,

              iQ

              PS: Ich habe mit diesem Artikel nicht die Absicht, irgendwelche Parteien, gruppierungen oder sonst was zu verteidigen oder anzuklagen
              PPS: Kleiner Buchtip: Die Danziger Trilogie von Günther Grass
              Es gibt für jedes Problem eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.

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                #8
                Wenn wir gerade bei Empfehlungen sind:
                Der Film "Die Welle" stellt recht gut dar wie die Entwicklung vom Individium zum integrierten (NS-ähnlichen) Gruppenmitglied und Mitläufer wird.
                Dieses Experiment soll in Deutschland in einer Schule tatsächlich stattgefunden haben.

                Zur Einflußnahme auf das Volk:
                Fakt ist daß das österreichische (vermutlich auch das deutsche, wahrscheinlich alle Menschen)Volk recht träge ist.
                Dies sieht man an den Spritpreisen:
                sie steigen ins Unermäßliche, jeder weiß daß es falsch ist, jeder redet am Stammtisch - aber keiner tut was.
                So ähnlich kann ich mir die Einflußnahme der Nazis auch vorstellen.
                Wenn man die Fehler und Falschen Entwicklungen in kleinen Häppchen verabreicht so toleriert man sie viel leichter.
                Oder könnt ihr euch erklären warum nichts wirklich aktives gegen die Erderwärmung getan wird obwohl sie nicht nur bekannt ist, sondern wir sogar schon davon betroffen sind??

                Daß die Arbeitsbeschaffung in Wahrheit Kriegsvorbereitungen waren und daß der Krieg gegen Polen in Wahrheit ein Angriffskrieg war das wissen wir heute - die Leute damals wurden mit falschen Informationen beliefert.

                Und wie kann man mit falschen Informationen richtig Schlußfolgern und dann noch danach handeln?

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                  #9
                  Ich kann dir wieder einmal nur zustimmen.

                  1) "Die Welle" ist auch nicht schlecht. Ich hab noch etwas (ist zwar nicht ganz so gut, aber trotzdem): "Das Tagebuch der Anne Frank"

                  2) Häppchen schluckt der Mensch wirklich leichter als große Brocken. Außerdem sagen sich da die meisten Leute nur "Schrecklich!" und "O Gott!" und "Was kann ich denn tun?". Manche Leute bemerken (oder wollen nicht bemerken), was vorgeht. Außerdem meine schon vorher angesprochene allgemeine Verblödung. Und dazu gehören auch die angeblich intelligenten, gut informierten Leute mit Kronenzeitungswissen (nichts gegen die Kronen-Zeitung). Dazu und zu den sonstigen Medien ist mir noch ein Beispiel eingefallen. Der neue trend der Glücksshows und Millionenquiz's. Paradebeispiel "Millionenshow" mit Fr. Stöckl: Ich habe es mir einmal angeschaut, und da ist mir aufgefallen, dass ich alle Fragen hätte lösen können, nur wäre ich nie soweit dekommen da ich bei der Einstiegsfrage "Sortieren Sie die Rubriken nach der Reihenfolge, wie sie in der Kronenzeitung vorkommen" gescheitert wäre. Und da ist mir der Gedanke gekommen, dass die Menschheit sich leicht in eine falsche Richtung entwickelt. Was meinst du?

                  3) Das mit den Arbeitsplätzen stimmt schon, allerdings glaube ich, dass die Menschen schon gewußt haben, dass sie Kriegsmaterial produzieren. Nur bei der Arbeitslosigkeit nach WK1 hätte ich sicher auch einen Job in einer Rüstungsfabrik angenommen, um meine Familie zu ernähren. Wenn ich keine Familie hätte, würde ich es mir wahrscheinlich gründlich überlegen, aber gegen den Strom schwimmen ist schwierig. Ich wäre vielleicht auch ausgewandert, doch der nächste hätte dann diese Arbeit getan, und wenn nicht warten noch 100 weitere.

                  iQ
                  Es gibt für jedes Problem eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.

                  Kommentar


                    #10
                    Originally posted by Amasov
                    Ich sehe das ähnlich, aber nur bis zu einem gewissen Punkt.
                    Nämlich bis zu dem Zeitpunkt, wo Hitler faktisch *plemplem* wurde und versucht hat, Deutschland zu *reinigen*.
                    Also Hitler wurde nicht plötzlich *plemplem.* Schon in "Mein Kampf" war für jeden deutlich wie Hitler's Ansichten über die Juden und andere angeblich "niedere Rassen" waren. Dass Hitler mit der Umsetzung des Vorhabens der "Reinigung" Deutschland so lange gewartet hat, wird eher politisch pragmatische Motive gehabt haben und nicht daran liegen, dass Hitler dies bis zu einem gewissen Zeitpunkt nicht wollte.
                    “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
                    They have nothing in their whole imperial arsenal that can break the spirit of one Irishman who doesn't want to be broken - Bobby Sands
                    Christianity makes everyone have this mentality that escapism is a bad thing. You know "Don't run away from the real world - deal with it." Why ? Why should you have to suffer? - Marilyn Manson

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                      #11
                      Hitler war nicht von Anfang an so plemplem: Forscher glauben, dass sein "Schaden" die Folge eines Gasangriffs im WK1 war, wo Hitler mit Nervengas in Berührung kam. Wahrschenlich kam mit der Zeit auch noch eine Art von Parkinson dazu (siehe zitternden Hände), die ihn benebelte, um z.B. die Kriegsführung in die eigene Hand zu nehmen.

                      Ich schreibe übrigens gerade eine kleine Facharbeit über die Machtergreifung und deren Legalität und kann deshalb nur sagen, dass als Ergebnis herauskomt, dass die Machtergreifung nicht legal war, obwohl sie auf den ersten Blick so erscheint! Zweitens resultiert aus der damaligen Katastrophe eine Sperrung von gewissen Verfassungsgrundsätzen, dass jemand auf dem Weg von Hitler, nämlich der langsamen Unterhöhlung der Demokratie, an die Macht kommt!
                      Recht darf nie Unrecht weichen.

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                        #12
                        @Narbo Ich habe da irgendwo ein Buch über "Große Männer aus der Sicht der Medizin". Ist zwar schon älter, werde es aber trotzdem mal suchen ... Dort steht sicher was über die Krankheiten drinnen.

                        PS: Wenn es diese Verfassung vorher schon gegeben hätte, hätte sich Hitler daran gehalten?
                        Es gibt für jedes Problem eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.

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                          #13
                          Da er sich schon damals nicht an die Beschränkungen gehalten hat, ist anzunehmen, dass er es heute auch nicht machen würde, ABER da es heute keine direkte Demokratie mehr gibbet, wäre die Volksabstimmung über den Young-Plan und somit sein propagandaträchtiger Erfolg unmöglich gewesen!

                          Das Ermächtigungsgesetzt hätte ebenfalls net entstehen können, genauso wie die Reichstagsbrandverordenung! Insgesamt also viel mehr Steine auf dem Weg! Und geschichtlich gesehen war Hitler darauf angewiesen, diesen demokratischen Weg zu nehmen, da er sich erst in der Endphase seines Aufstiegs über Gesetze hinwegsetzten konnte!
                          Recht darf nie Unrecht weichen.

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                            #14
                            Bestreitet ja niemand.

                            Aber heute haben wir z.B. nicht werweißwieviele Arbeitslose, denen er Arbeit versprechen könnte. Die Arbeitslosigkeit ist zwar ein Problem, aber im Vergleich zu damals ein winziges.

                            Vielleicht hätte er es, wenn der Wirtschaftsstand (nicht Technik o. Informationsstand) ähnlich wie heute wäre, auch nicht geschafft, an die Macht zu kommen, da er einfach nicht soviel versprechen hätte können.
                            Es gibt für jedes Problem eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.

                            Kommentar


                              #15
                              Da ignorierst du aber eine der Stärken Hitlers (oder besser gesagt eine der Stärken Goebbels): die Inszenierung.

                              Gut, wir haben durch das Internet eine Globalisierung und Zugriff auf Daten wie man, dass damals nicht hatte. Dennoch glaube ich, dass die Manipulation von Bildern (man denke in diesem Falle an den Krieg in Jugoslawien und den Tschetschenienfeldzug der Russen), das bedingungslose Glauben an das Fernsehen, all das könnte Hitler heute noch besser nutzen als damals.
                              Man, denke einfach mal daran wie eine Sendung wie "Big Brother" die Menschen beeinflusst (denn würde irgendwer ohne die Sendung eine CD dieser Pappnasen kaufen? Eben.). Das zeigt mir, dass die Menschen immer noch so zu beeinflussen sind wie damals.
                              Hitler/Goebbels würden sich die besten Männer des Landes holen und euch einen Propagandafilm vorsetzen, der euch bewegt und schockiert und vorallem... der ihnen Recht gibt. Ein paar gut zusammengeschnittene Bilder und ein süffisanter Kommentar genügen da schon um das die Leute schlucken zu lassen.
                              In dem Sinne haben sich die Leute kein bisschen geändert. Und wie sehr die Leute es lieben Klischees zu glauben kann man in jeder Talkshow sehen, wo es die Guten, die Bösen und die Proleten gibt. Alles nur dargestellt durch die Art der Inszenierung.

                              Die Medien könnten einen neuen Hitler verhindern. Sie könnten ihn aber ebenso gut erschaffen.

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