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Wird die Bush-Doktrin von Schröder übernommen?

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    #16
    Naja du schriebest AUCH in Zukunft, was IMO impliziert, daß sie das in der Vergangenheit getan haben.

    Auf solche Formulierungen reagiere ich nunmal sehr sensibel, gerade weil im Moment ungeheuer "In" zu sein scheint auf die Regierung einzuhacken, egal was sie machen. *schulterzuck*

    Und solange die Leute an der Macht sich noch nicht trauen einfach so das Falsche zu machen, kann man eben IMO nicht davon reden, daß sie alles falsch machen. Irgendeine Art von Gewissen, bzw Hemmungen ist da eben noch aktiv die verhindert sich sofort Bush an den Hals oder schlimmer noch in den Allerwertesten zu werfen und seine Politik ohne Widerspruch zu unterstützen.
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      #17
      Das "auch" habe ich wahrscheinlich wegen den Angriffen auf Jugoslawien und Afghanistan verwendet. Diese Kriege waren zwar eindeutig Angriffskriege, aber sie sind nicht so klar darauf ausgerichtet, diese Länder ökonomisch auszubeuten. Deshalb wäre in diesem Zusammenhang Raubzug auch nicht wirklich angebracht. Kosovo und Afghanistan werden wahrscheinlich nicht einmal ausgebeutet (also auch nicht investiert), sondern einfach nur länger besetzt.

      Ich wüsste gerade übrigens auch nichts, was ich der Regierung positiv anrechnen würde. Das die CDU noch schlimmer wäre ist kein positives Argument
      Original geschrieben von Sternengucker
      Irgendeine Art von Gewissen, bzw Hemmungen ist da eben noch aktiv die verhindert sich sofort Bush an den Hals oder schlimmer noch in den Allerwertesten zu werfen und seine Politik ohne Widerspruch zu unterstützen.
      Das ist eher kein Gewissen oder Hemmungen, sondern da sind eher unterschiedliche Interessen am Werke. Ein Teil der europäischen Regierungen war der Meinung, dass es eher ihren Interessen dient, gegen den Krieg diplomatisch vorzugehen, während ein anderer Teil meinte, dass es besser wäre mitzumachen.

      Eine Rolle hat dabei sicher die Antikriegsbewegung gespielt. Die rhetorische Ablehnung des Krieges hat der deutschen Regierung die Wahl gerettet, während Berlusconi z.B. zwar für den Krieg war, sich aber nicht getraut hat, sich offen mit Bush zu solidarisieren und sich zu beteiligen.

      Die Debatte um die Präventivkriege zeigen aber genau, dass die deutsche Regierung in dieser Frage keine Gewissensbisse hat. Diese hatte sie ja auch nicht im Kosovo-Krieg und in Afghanistan, die im Endeffekt auch schon "Tests" für diese Doktrin waren.
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        #18
        Laut Grundgesetz Art. 24 kann die BRD sich kollektiven Sicherheitssystemen anschließen, hoheitsrechtliche Aufgaben auf internationale Organisationen (z.B. NATO, EU oder WEU) übertragen. Art. 26 schließt aber jeden Angriffskrieg aus, lediglich der V-Fall ist vorgesehen, wobei "Verteidigung" ein äußerst umstrittener, interpretationsfähiger Begriff ist.

        Anzumerken ist jedoch, dass Einsätze im Rahmen der UN nicht als Angriff interpretiert werden. Insofern ist die Beteiligung der Bw in Afghanistan (wo auch eine beachtliche Nach-Kriegs-Leistung erzielt wurde) und dem Kosovo legitim, GG abgesegnet.

        Abgesehen davon fehlt der Bw Etat, Material und Personal, um sich wirkungsvoll über die genannten Regeln hinwegsetzen zu können. Ein Präventionskrieg kann definitiv nicht von dieser Bundeswehr geführt werden, allein die Kosten wären viel zu hoch.

        Wer Verantwortung tragen will, muss Risiken eingehen - dass das veraltete Konzept der Bundeswehr überarbeitet wird, wurde doch von so ziemlich jedem gefordert: Hin zur einsatzfähigen Armee ist die einzig vernünftige Entscheidung, da Landesverteidigung wirklich nur noch eine Farve ist, in Zeiten wo die wirtschatliche Verflechtung einen innereuropäischen Krieg schon unmöglich werden lässt.

        PS: Einsatzfähigkeit muss nich Einsätze bedeuten. Entscheiden tut die Politik, nicht der Soldat, also übt politischen Druck aus, falls die Merheit noch aus ihren Sesseln hochkommen sollte
        Recht darf nie Unrecht weichen.

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          #19
          Der Krieg der NATO gegen Jugoslawien 1999 war nicht durch ein UN-Mandat legitmiert worden, da Russland dagegen stimmte. Die NATO berief sich bei ihrem Angriff auf "Notwehr um eine humintäre Katastrophe abzuwenden".

          Ich bin mal gespannt was dieses Treffen der EU-Außenminister auf Rhodos zur gemeinsamen Sicherheitspolitik bringt.
          Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
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            #20
            Original geschrieben von Narbo
            Insofern ist die Beteiligung der Bw in Afghanistan (wo auch eine beachtliche Nach-Kriegs-Leistung erzielt wurde) und dem Kosovo legitim, GG abgesegnet.
            Der Einsatz in Afghanistan mag nach der gängigen juristischen Interpretation legitim sein. Für den Angriff auf Jugoslawien gab es aber kein UN-Mandat. Es gibt nur für das Besatzungsregime nach dem Krieg ein Mandat.

            Mal abgesehen davon, ist die Frage, ob eine Absegnung durch den UN-Sicherheitsrat (=die Grossmächte selbst, wenn sie sich einig sind), einen Angriffskrieg zu einem Verteidigungskrieg zu macht. Wurde irgendein westliches Land von Jugoslawien oder Afghanistan angegriffen oder wenigstens bedroht? Nein, der 11.9 wurde auch nicht von Afghanistan aus durchgeführt oder finanziert. Es waren nicht einmal afghanischen Staatsbürger beteiligt. Die Pläne für den Angriff auf Afghanistan waren auch schon vor dem 11.9. fertiggestellt und lagen unterschriftsreif auf Bushs Schreibtisch. Es fehlte nur noch der Anlass.
            Abgesehen davon fehlt der Bw Etat, Material und Personal, um sich wirkungsvoll über die genannten Regeln hinwegsetzen zu können. Ein Präventionskrieg kann definitiv nicht von dieser Bundeswehr geführt werden, allein die Kosten wären viel zu hoch.
            Das stimmt und wird auch von den politisch verantwortlichen erkannt. Deshalb soll auch die Umrüstung der Bundeswehr intensiviert werden und der Aufbau einer europäischen Armee forciert werden. Frankreich und Deutschland planen hier mit Unterstützung mehrerer kleinerer Staaten auch erst mal alleine vorzupreschen. Du kannst auch übrigens bei der Armut in der USA sagen, dass die Kosten für die Kriege zu hoch wären. Nur hat die US-Regierung halt einfach andere Prioritäten, sie vertritt nur die Interessen der Grosskonzerne und nicht der Mehrheit. Sie ist ja nicht einmal gewählt. In der BRD hat die Regierung glücklicherweise immer noch das Problem, dass die Mehrheit eine verstärkte Aufrüstung, während gleichzeitig der Sozialstaat abgebaut wird, ablehnen. Und die Mehrheit auch grundsätzlich Kriege als Mittel der Politik ablehnt.
            Wer Verantwortung tragen will, muss Risiken eingehen - dass das veraltete Konzept der Bundeswehr überarbeitet wird, wurde doch von so ziemlich jedem gefordert: Hin zur einsatzfähigen Armee ist die einzig vernünftige Entscheidung, da Landesverteidigung wirklich nur noch eine Farve ist, in Zeiten wo die wirtschatliche Verflechtung einen innereuropäischen Krieg schon unmöglich werden lässt
            Ganz richtig, es gibt keine Bedrohung. Also geht es auch nicht um Vereidigung! Was heisst Verantwortung wahrnehmen? Was für eine Verantwortung? Und für was? Die "deutsche Verantwortung gegenüber der Welt wahrnehmen" ist doch im Endeffekt das gleiche, wie "unseren Platz an der Sonne zu fordern". Die deutschen Regierungen versuchen seit der Wiedervereinigung die BRD wieder zu einer Grossmacht zu machen. Also nicht mehr nur ein wirtschaftlicher Gigant zu sein, aber ein politischer Zwerg, sondern auch ein politischer Gigant. Zu diesen Bestrebungen gehört auch die Änderungen des VPR, sprich die Übernahme der Bush-Doktrin um Angriffe zu rechtfertigen.

            Und da sind sich wirklich fast alle Parteien einig, dass wenn die BRD eine Grossmacht werden will, es auch ein entsprechendes Militär braucht. Es sind sich auch fast alle Parteien einig, dass der Sozialstaat zerlegt werden soll und das Grundrechte dem "Krieg gegen den Terror" geopfert werden sollen. Da zeigt aber nur, dass diese Parteien nicht mehr die Interessen der Mehrheit der Deutschen vertreten und deshalb es notwendig ist über Alternativen nachzudenken.
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              #21
              Die EU zieht jetzt nicht nur Präventivkriege, sondern auch den atomaren Erstschlag in Betracht!!!!
              Militärstrategen der Europäischen Union präzisieren die von Berlin angestoßene EU-Sicherheitsstrategie und ziehen einen atomaren Erstschlag in Betracht. Bereits die von Berlin initiierte EU-Militärdoktrin - die erste in der Geschichte der EU - sieht die Möglichkeit zur Führung von Angriffskriegen (,,Präventivkriegen") ausdrücklich vor. In einem jetzt vorgelegten ,,European Defence Paper", das unter Mitwirkung eines ehemaligen deutschen Staatssekretärs erarbeitet wurde, werden der EU-Erstschlagstrategie auch Atomwaffen zugeordnet. In die Präventivkriegsoption könnten britische und französische Nuklearstreitkräfte ,,explizit oder implizit" einbezogen werden, heißt es.
              Quelle
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                #22
                Zitat von max
                Die EU zieht jetzt nicht nur Präventivkriege, sondern auch den atomaren Erstschlag in Betracht!!!!
                Ich weiß wirklich nicht was es nun darin aufzuregen gibt. Die NATO Strategie lag/liegt schon seit 50 Jahren diese Strategie zu Grunde und sie hat dafür gesorgt, dass wir seit dem 2.Weltkrieg Frieden haben. Es muss ein jeder Staat, der über nukleare Sprengköpfe verfügt, unmissverständlich klar sein, dass im Falle einer Versuches eines Einsatz von Nuklearwaffen gegen die westliche Welt, ein Nuklearschlag auf eigenen Boden stattfinden kann, und das auch präventiv. Denn wenn die ersten ICBMs auf den Weg zu europäischen Großstädten sind, dann ist es zu spät. Sowas nennt man nukleare Abschreckung, und sie funktioniert so gut, dass du heute problemlos in ein ST-Forum schreiben kannst und dich über diese Belange so künstlich aufregen kannst. Darüberhinaus ist solch ein Beschluss heute auch politisch gesehen vollkommen sinnvoll. Über kurz oder lang werden auch andere Staaten, sei es durch Eigenentwicklung oder Erwerb, Atomwaffen besitzen. Eine Vorwegnahme einer solchen Strategie würde nur klar machen, dass dies nicht für ein paar spezielle Staaten gilt, sondern an alle gerichtet ist.

                Also reiß dich mal zusammen und verschone uns etwas mit deiner Panikmache.
                No dictator, no invader can hold an inprisoned population by force of arms forever. There is no greater power in the universe than the need for freedom. Against that power governments and tyrants and armies cannot stand. The Centauri lerned this lesson once. We will teach it to them again. Though it take 1000 years, we will be free. (G'Kar)

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                  #23
                  Sicher ist die Option eines nuklearen Erstschlags nicht neu, aber dennoch bleibt ein Erstschlag absolut inakzeptabel und ist auch zum Zwecke der Abschreckung völlig unnötig.

                  Allein das bloße Vorhandensein von Massenvernichtungswaffen erfüllt diese Funktion bereits in ausreichendem Maße, da braucht es so einen Unsinn wie die Option eines Erstschlags nicht.
                  “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
                  They have nothing in their whole imperial arsenal that can break the spirit of one Irishman who doesn't want to be broken - Bobby Sands
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                    #24
                    Zitat von Nicolas Hazen
                    Sicher ist die Option eines nuklearen Erstschlags nicht neu, aber dennoch bleibt ein Erstschlag absolut inakzeptabel und ist auch zum Zwecke der Abschreckung völlig unnötig.
                    Wenn dem so wäre, würdest du nukleare Waffen nur als reine Vergeltungswaffen einstufen.

                    Es geht hier nicht um irgendwelche Kriege ála Irak bei dem es z.T um Eroberung von Resourcen oder Stützpunkte geht, sondern um das Überleben von Völkern und Nation. Wenn wir nicht klar formulieren, dass wir für den Schutz unserer Bevölkerung - vorallem wenn es um die Bedrohung feindlicher Nationen mit Nuklearwaffen wie Nordkorea geht, die aus Propagandgründen lieber Mio. Menschen verhungern lassen als Hilfe anzunehmen - alles wahrnehmen werden was uns zur Verfügung steht, würde das ganze Verteidigungssystem geschwächt werden und der Gegner hätte ein Druckmittel gegen uns. Aber eines unserer größten Errungenschaften ist, dass wir uns nicht von Staaten mit verbrecherischen System bedrohen und einschüchtern lassen. Die Sowjetunion konnte auch nur durch diese Strategie wirksam davon abgehalten werden in unsere Städte einzufallen, sonst hat sie nichts zurückgehalten. Dabei ist der reine Besitz dieser Waffen keineswegs ausreichend, denn nicht das Militär entscheidet diesen Einsatz sondern unsere Politiker, und diese müssen eine Erklärung abgeben warum man solche Waffensystem im Arsenal führt. Es ist vollkomen richtig mit einen nuklearen Erstschlag zu drohen wenn ein Land wie z.B. der Iran parallel zu Verhandlungen seine ballistischen Waffen gegen unsere Städte richtet. Denn wenn sie hier einschlagen, helfen uns keine Waffen mehr.
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                      #25
                      Ich habe hier einen passenden Artikel über Nordkorea.

                      Nordkorea droht mit Erstschlag

                      Um eine bessere Verhandlungenposition zu bekommen, droht die Volksrepublik Korea mit einen nuklearen Angriff.

                      Sollen wir auf solche Einschüchterungsversuche defensiv reagieren?!? Wenn ja, dann öffen wir Tür und Tor für andere Staaten dieses Schlages. Und dann können wir unserer Freiheit lebe wohl sagen.
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                        #26
                        Zitat von Ragnar
                        Die Sowjetunion konnte auch nur durch diese Strategie wirksam davon abgehalten werden in unsere Städte einzufallen, sonst hat sie nichts zurückgehalten.
                        Diese Aussage ist fraglich, genauso wie die Aussage, dass die wesentliche Bedrohung von "verbrecherischen Regimen" ausgeht. Ich könnte deine Argumentation noch verstehen, wenn du statt von einem Erstschlag von einer Fähigkeit zu einem Zweitschlag reden würdest. Ein solcher würde die gegenseitige Vernichtung garantieren, wäre also eine Abschreckung.

                        Die Präventivkriegsdoktrin kombiniert mit einem Erstschlag rechtfertigt explizit Angriffskriege und stellt somit eine Bedrohung für andere Staaten da und keinen reinen Verteidigungsmechanismus. Historisch gesehen haben auch die (westlichen) Staaten mit Atomwaffen mehr als genug Kriege geführt, so dass man kaum von einer grundlegenden Friedfertigkeit ausgehen kann.
                        Zitat von "Rangar
                        Es ist vollkomen richtig mit einen nuklearen Erstschlag zu drohen wenn ein Land wie z.B. der Iran parallel zu Verhandlungen seine ballistischen Waffen gegen unsere Städte richtet.
                        [....]
                        Um eine bessere Verhandlungenposition zu bekommen, droht die Volksrepublik Korea mit einen nuklearen Angriff.
                        Sowohl Nordkorea, als auch der Iran reagieren auf eine offensichtliche Bedrohung durch die USA. Der Irak-Krieg hat doch genau gezeigt, dass ein Staat ohne Massenvernichtungswaffen völlig wehrlos gegen die Supermacht USA, weshalb der Iran und Nordkorea jetzt auch noch die Anstrengungen Atomwaffen und entsprechende Trägersysteme zu bauen intensivieren. Diese Anstrengungen gibt es natürlich auch schon seit längeren, z.B. von Nordkorea um den Verlust des Schutzes durch Russland auszugleichen bzw. vom Iran um der Bedrohung durch mit Atomwaffen ausgerüstete Nachbarstaaten (Indien, Pakistan, insbesondere Israel) auszugleichen.

                        Bezeichnend ist doch, dass die EU eine Doktrin für sich selbst beansprucht, die Bush zur Rechtfertigung von Angriffskriegen verwendet und dabei auch noch die gleichen "Argumente" (angebliche Bedrohung mit Massenvernichtungswaffen) verwendet. Die EU macht damit klar, dass sie gedenkt selbst einen aggressiven, militaristischen Kurs inklusive Angriffskriege einzuschlagen.

                        P.S. Und bitte jetzt keine kindischen Argumente wie ich würde Diktatoren und verbrecherische Regime verteidigen. Hier geht es eben nicht um Verteidigungsmassnahmen, sondern um offensive Doktrinen.
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                          #27
                          Ich könnte deine Argumentation noch verstehen, wenn du statt von einem Erstschlag von einer Fähigkeit zu einem Zweitschlag reden würdest. Ein solcher würde die gegenseitige Vernichtung garantieren, wäre also eine Abschreckung.
                          Eine Zweitschlagmöglichkeit ist der NATO aufgrund des Besitzes von Ubooten mit ballistischen Waffen immer gegeben. Aber wie bereits erwähnt, dass ist nur ein Teil der Abschreckung, hilft aber nicht mehr wenn die Atomwaffen des Gegners bereits in der Luft sind oder diese ihre Ziele bereits zerstört haben.

                          Die Präventivkriegsdoktrin kombiniert mit einem Erstschlag rechtfertigt explizit Angriffskriege und stellt somit eine Bedrohung für andere Staaten da und keinen reinen Verteidigungsmechanismus.
                          Hier wirfts du alles durcheinander. Die Präventivskriegdoktrin mit konventionellen Waffen hat überhaupt nichts mit dem Erstschlagsdrohung mit Nuklearwaffen zu tun. Es geht darum sich nicht erpressebar gegen Staaten mit Atomwaffen zu machen.

                          Historisch gesehen haben auch die (westlichen) Staaten mit Atomwaffen mehr als genug Kriege geführt, so dass man kaum von einer grundlegenden Friedfertigkeit ausgehen kann.
                          Ich befürchte nur, dass niemand hier von einer grundlegenden Friedfertigkeit geredet hat, ebenfalls nicht von einen weltweiten Frieden, welcher kaum mit Atomwaffen erzwungen werden kann sondern nur durch Verhandlungen. Jedoch ist anzuführen das niemals bisher 2 Atommächte offen Krieg gegeneinander geführt haben, was wiederum nur aufgrund der NATO Strategie zu verdanken ist.

                          Diese Anstrengungen gibt es natürlich auch schon seit längeren, z.B. von Nordkorea um den Verlust des Schutzes durch Russland auszugleichen bzw. vom Iran um der Bedrohung durch mit Atomwaffen ausgerüstete Nachbarstaaten (Indien, Pakistan, insbesondere Israel) auszugleichen.
                          Das ist der Punkt!
                          Die Atomwaffenprogramme sowohl des Iran als auch Nordkoreas begannen schon in den 80ern, also zu einer Zeit als der Kalte Krieg (soviel zum Ausgleich des Verlustes des Schutzes durch Russland) noch herrschte. Sicherlich hat die US Intervention im Irak diese Sache beschleunigt, dennoch hätten diese Länder Atomwaffenprogramme am Laufen gehabt.

                          Die EU macht damit klar, dass sie gedenkt selbst einen aggressiven, militaristischen Kurs inklusive Angriffskriege einzuschlagen...
                          ...oder sie gedenkt sich selbst nicht für größenwahnsinnige Diktatoren und Regime erpressbar zu machen. Wie gesagt, jeder soll nach seiner eigenen Lebenslüge leben.

                          P.S. Und bitte jetzt keine kindischen Argumente wie ich würde Diktatoren und verbrecherische Regime verteidigen.
                          Ne, ist auch nicht nötig. Man kann sich auch das meiste denken ohne es auszusprechen.
                          Zuletzt geändert von Ragnar; 05.11.2004, 16:59.
                          No dictator, no invader can hold an inprisoned population by force of arms forever. There is no greater power in the universe than the need for freedom. Against that power governments and tyrants and armies cannot stand. The Centauri lerned this lesson once. We will teach it to them again. Though it take 1000 years, we will be free. (G'Kar)

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                            #28
                            Zitat von Ragnar
                            Aber wie bereits erwähnt, dass ist nur ein Teil der Abschreckung, hilft aber nicht mehr wenn die Atomwaffen des Gegners bereits in der Luft sind oder diese ihre Ziele bereits zerstört haben.
                            Da hilft auch die Fähigkeit zum Erstschlag überhaupt nichts! Dieser kann eine Reaktion in der Form eines Gegenangriffs auch nicht verhindern.
                            Zitat von Ragnar
                            Hier wirfts du alles durcheinander. Die Präventivskriegdoktrin mit konventionellen Waffen hat überhaupt nichts mit dem Erstschlagsdrohung mit Nuklearwaffen zu tun.
                            Diese Mischung stammt nicht von mir, sondern von den Autoren des "European Defence Papers". Auch die Bush-Regierung und die Blair-Regierung haben die atomare Erstschlagsfähigkeit mit der Präventivkriegsdoktrin verknüpft, u.a. auch mit den Planungen für "taktische" Atombomben. Die britische Regierung hat auch vor dem Irak-Krieg dem Irak mit dem Einsatz vom Atom-Waffen gedroht. Die Erstschlagsfähigkeit verringert auch nicht die Erpressbarkeit, wobei es bisher auch kein Beispiel für eine solche Erpressung gäbe. Mal mit Ausnahme der Forderung Nordkoreas nach einen Nichtangriffsgarantie von Seiten der USA, was eben eine Reaktion auf die wiederholten Drohungen der USA (seit den 40ern!) ist.
                            Zitat von Ragnar
                            Jedoch ist anzuführen das niemals bisher 2 Atommächte offen Krieg gegeneinander geführt haben, was wiederum nur aufgrund der NATO Strategie zu verdanken ist.
                            Und warum ist dies der NATO-Strategie zu verdanken? Schliesslich haben NATO-Staaten zuerst Atom-Waffen gebaut und auch eingesetzt. Kann es sein, dass man aufgrund ideologischer Gründe eine der beiden imperialistischen Lager des Kalten Kriegs hier etwas verherrlicht? JFK war ein toller Hecht, weil er 1962 fast den atomaren Holocaust verursacht hätte, wenn Kruschtschow keinen Rückzieher gemacht hätte oder? Die atomare Abschreckung hat auch zahlreiche Stellvertreterkriege mit Millionen von Opfern nicht verhindert. Also nichts, auf was man auch partiell stolz sein kann.
                            Zitat von Ragnar
                            oder sie gedenkt sich selbst nicht für größenwahnsinnige Diktatoren und Regime erpressbar zu machen. Wie gesagt, jeder soll nach seiner eigenen Lebenslüge leben.
                            Und welche grössenwahnsinnige Diktaroren und Regime bedrohen gerade die EU akkut? Ist es dach gerade mehr als ironisch, dass z.B. die EU lange sehr gute Beziehungen zum Iran hatte (was man aufgrund des Charakters des dortigen Regimes natürlich kritisieren muss) und Probleme erst auftauchten, als sich einzelne EU-Regierungen den Forderungen der US-Regierungen anschlossen. Sowohl Nordkorea, als auch der Iran verhalten sich angesichts der politischen Umstände vollkommen rational und ausrechenbar. Beide Staaten sind - ohne ideologische Scheuklappen betrachtet - von Angriffen der USA bedroht und nicht umgedreht.

                            Ein Zitat aus dem von Ragnar verlinkten Guardian-Artikel:
                            "The United States says that after Iraq, we are next", said the deputy director Ri Pyong-gap, "but we have our own countermeasures. Pre-emptive attacks are not the exclusive right of the US."
                            Diejenigen, die jetzt schon wieder meinen Massenvernichtungswaffen als Argument für neue Angriffskriege verwenden zu können, müssen sich schon klar sein, dass es mit derartigen Argumenten jetzt mehr als genug Erfahrungen gibt.
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                              #29
                              Ich hatte einen großen Text bereits geschrieben gehabt als dann mir der Rechner dann abschmierte. Habe aber nicht im geringsten Lust eine - ohnehin sinnlose - Diskussion mit dir zu führen. Eine Textstelle muss ich aber noch kommentieren, zeigt sie doch am deutlichsten wieso du nur aus bist zu provozieren.

                              Kann es sein, dass man aufgrund ideologischer Gründe eine der beiden imperialistischen Lager des Kalten Kriegs hier etwas verherrlicht?

                              [...]

                              Sowohl Nordkorea, als auch der Iran verhalten sich angesichts der politischen Umstände vollkommen rational und ausrechenbar

                              Es ging hier nicht um Ideologien sondern um militärische Taktiken im bezug auf Atomwaffen. Du versuchst daraus wieder eine ideologische Grundsatzdiskussion zu machen und bedienst dich dabei deiner berühmt, berüchtigten Unterstellungen. Insofern kannst du dich vor den Spiegel stellen und mit dir selbst diskutieren. Deinem Diskussionsverhalten zu schließen - und auch wenn ich jetzt Gefahr laufe selbst zu unterstellen - tust das mit hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin schon, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so verbohrter Charakter wie du wirkliche Freunde hat. In diesem Sinn tust du mir schon fast leid. Aber wenn du der Meinung bist, dass es rational ist seine wenigen Resourcen für die Produktion von WMD aufzuwenden und dabei 2 Mio oder mehr Menschen elendig verhungern zu lassen, dann ist dir wirklich nicht mehr zu helfen.
                              Zuletzt geändert von Ragnar; 07.11.2004, 19:07.
                              No dictator, no invader can hold an inprisoned population by force of arms forever. There is no greater power in the universe than the need for freedom. Against that power governments and tyrants and armies cannot stand. The Centauri lerned this lesson once. We will teach it to them again. Though it take 1000 years, we will be free. (G'Kar)

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                                #30
                                Militärisch gesehen ist das eine völlig rationale Entscheidung von Nordkorea. Nordkorea steht mehr oder weniger einer direkten militärischen Bedrohung durch die USA gegenüber. Die einzige Waffe, die die USA abschrecken könnte sind Nuklearwaffen. Also setzt man auf selbige.
                                Und das nebenbei die Bevölkerung verhungert hat sogar noch was positives: das kann man nämlich geschickt der Bedrohnung durch die Amis zuschreiben und so den USA die Schuld für die miserable Lage in die Schuhe schiebt. Damit stärkt man trotz der desolaten Lage den Rückhalt in der Bevölkerung.

                                Letztlich ist es eine unmenschliche Taktik, aber keine irrationale. Wenn ich Nordkorea oder Iran wäre, würde ich auch Atomwaffen bauen. Möglichst solche die die USA erreichen können. Der kalte Krieg hat ja gezeigt, dass solche Kapazitäten die USA davon abgehalten haben die Sowjetunion direkt anzugreifen und auf das selbe hoffen nun Iran und Nordkorea.
                                Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                                Makes perfect sense.

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