Wahlen im CSU-Land, auch Bayern genannt - SciFi-Forum

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Wahlen im CSU-Land, auch Bayern genannt

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    #46
    Öhm ... max. Wenn du weder der Politik der FDP, der CDU, der SPD, der Grünen noch der PDS traust ... wen wählst du dann eigentlich? Schon über die CDU und SPD hinaus gibt es doch keine wirkliche Alternative in diesem Land.

    WJ

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      #47
      @ WarpJunkie

      Genau die Frage stelle ich mir auch gerade. Wenn man alle Parteien über einen Kamm schert, dann frage ich mich, was da noch übrig bleibt? Die Partei bibeltreuer Christen? Oder doch die grauen Panther?

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        #48
        @Fawkes:

        Original geschrieben von Fawkes
        Ich denke wir wissen beide, was endar damit sagen wollte. Naturkatastrophen hin oder her, das ist Haarspalterrei. Eine Theorie besagt, das wenn die Polkappen schmelzen, der Meeresspiegel drastisch steigen würde, und weite Teile des Festlandes überflutet werden. Das ist dann eine Naturkatastrophe. Ich glaube aber nicht, das wir diese Gefahr "umgehen" können, indem wir die Grünen wählen...
        Ersterdings: eines deiner Probleme mit den Grünen war es, dass sie Flugbenzin verteuern wollten, was dann dazu führen würde, dass der kleine Mann von der Straße nicht mehr in den Urlaub fahren könnte.
        Okay, ist ein Argument. Aber, kennst du diese Bahnwerbung? Von A nach C ohne über B zu müssen? Ungefähr das findet hier gerade statt.
        Also A ist "Polkappen schmelzen" und C ist "Flugbenzin teurer". Na, könnte es da nicht ein B geben das A und C logisch verbindet? Denk mal drüber nach.

        [...] so würde immernoch der Rest der Welt darstehen, der die Umwelt weiterhin "belastet"
        Soll das ein Argument sein? Ich kippe meinen Müll auf die Straße, weil's mein Nachbar auch macht. Und mein anderer Nachbar macht das seitdem ich ich das tue auch. Also, stinken tut's auf der Straße eh, egal ob ich meinen Müll nun dahinkippe oder nicht.
        Das ist genau das kurzfristige Denken, das uns immer wieder richtig tief in die Scheiße reinreitet. Damit will ich nicht sagen, dass ich glaube, dass die Grünen das verhindern können, dafür sind viel zu viele Claudia Roths in der Partei. Aber das ist ein Argument, dass man egal welche Partei man wählt für dumm halten sollte.
        Kannst du das auch auf andere Bereiche ausweiten? Wenn der Rest der Welt foltert tun wir das auch? Wenn der Rest der Welt Atomwaffen ranschafft, dann müssen wir das auch tun? Wenn der Rest der Welt vom Dach springt,... du weisst worauf ich hinaus will.

        Also: sich dumm verhalten, bloss weil alle anderen das auch tun, sowas gilt nicht. Es wird nie so sein, dass alle Länder zeitgleich anfangen sich vernünftig zu benehmen, irgendwer muss damit anfangen (auch hier wieder: ob das gerade die Grünen sind... nja). Ansonsten stellst du nämlich jeder Nation der Welt, vorallem den reicheren, einen Blankoscheck aus zu tun was sie wollen.
        Kyoto-Protokoll, Atomwaffensperrvertrag, Ächtung von Landminen. Na, klingelt's?
        Zuletzt geändert von AsH; 23.09.2003, 10:32.

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          #49
          @ AsH

          Ich denke du hast mein Post nicht genau gelesen, denn so habe ich das in keinster Weise gemeint. Ich schrieb, selbst wenn es Deutschland irgendwanneinmal schaffen würde, auf Grund von positivem Wirtschaftswachstum realistische Umweltpolitik zu bezahlen, so würden die anderen Länder immernoch die Umwelt belasten. Ich wollte hier den Aspekt ansprechen, das viele denken, wenn sich die Grünen hier um die Umweltpolitik kümmern, die globalen Umweltprobleme verschwinden. Aber das ist völliger Unsinn. Selbstverständlich unterstütze ich nicht die These, "was mein Nachbar nicht macht, mache ich auch nicht". Aber man muss sich vor Augen führen, das globale Umweltprobleme NIE komplett verschwinden werden, auch wenn Deutschland eine emissionsfreie Industrie betreiben würde... Denn vielen Ländern ist der Umweltschutz relativ egal und das wird sich auch dort auf absehbare Zeit nicht ändern, auch wenn Deutschland in Bezug auf Umweltpolitik ein Vorbild sein würde.

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            #50
            Ich sehe das persönlich eigentlich genauso wie Fawkes. Er spricht mir in vielen Bereichen aus der Seele.

            Allerdings halte ich ein wenig Grün für durchaus positiv. Aber was in den letzten Jahren unter Rot/Grün gelaufen ist finde ich nicht so toll. Ich will damit nicht sagen das Schwarz/Gelb es besser machen würde aber schlechte (geht es überhaupt schlechter?) auch nicht.

            Der neueste Witz ist ja wieder die Maut. Warum in Gottes Namen können wir in Deutschland nicht ein Pickerl einführen wie es die Österreicher tun, oder besser gesagt getan haben? Das wäre viel einfacher, aber nein man muss ja mit Kanonen auf Spatzen schießen. Und was hats gebracht? Momentan nur Kosten und ob die das je richtig gebacken kriegen, sei mal so dahingestellt.

            Naja was soll's ändern kann man es momentan sowieso nicht. Politiker sind halt Menschen die vornemlich an ihren eigenen Geldbeutel denken.

            Grüße

            Reg
            "Ich weiß das klingt albern aber darf ich Ihnen die Hand schütteln?" - Reg Barclay ST 8

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              #51
              @Fawkes
              Daraus folgt das Deutschland erst garnicht anfangen sollte wesentlich mehr für die Umwelt zu tun. Richtig?

              Wenn ein Land mit 80 Mio. Einwohnern seine Umweltverschmutzung auf ein Minimum reduziert ist damit der Natur mehr geholfen als wenn du für 20 Euro nach London fliegst.

              Ein Problem anzupacken und damit nur ein wenig Besserung zu bringen ist um längen besser als nichts zu tun und sich weiter in Grundsatzdiskussion im Kreis zudrehen.

              Sicherlich werden die angerichteten Klima-/Umweltschäden nicht wieder verschwinden (die Menschheit wird es auf jeden nich mehr erleben) aber das ist noch lange kein Grund die Umwelt weiter zu zerstören.
              »Ich habe nie eine Chance hastig vergeben, sondern lieber gemütlich vertändelt.« - Willi »Ente« Lippens

              Läuft!
              Member der No - Connection

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                #52
                Yo, da kann ich Noppi nur zustimmen, ausserdem glaube ich nicht, das irgendjemand denkt, das sich die umweltlage weltweit ändert, nur weil hier die Grünen regieren...

                von FawkesIch wollte hier den Aspekt ansprechen, das viele denken, wenn sich die Grünen hier um die Umweltpolitik kümmern, die globalen Umweltprobleme verschwinden.
                Wenn alle in Bayern so denken, dann ist mir auch klar, wie die CSU da gewinnen konnte
                SCNR

                Nee, also wer das denkst, den musste mir mal zeigen, aber ich lese aus deinem Post auch das heraus, was AsH schon geschrieben hat:

                Ich kippe meinen Müll auf die Straße, weil's mein Nachbar auch macht. Und mein anderer Nachbar macht das seitdem ich ich das tue auch. Also, stinken tut's auf der Straße eh, egal ob ich meinen Müll nun dahinkippe oder nicht.
                "Also wahrscheinlich werde ich heute abend defnitiv nicht zurückschreiben können..."
                "Da werd' ich vielleicht wahrscheinlich ganz sicher möglicherweise definitiv mit klarkommen."

                Member der NO-Connection!!

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                  #53
                  Kurzes Statement

                  Ich werde mich nicht lang breit darüber äußern inwieweit die CSU Stärken und Schwächen hat, das würde mir hier zu weit gehen. Ich werde mich demnach recht einfach ausdrücken.

                  Tatsache ist, dass Bayern (neben Baden-Württemberg) in nahezu allen Bereichen führend ist. Das ist primär Wirtschaft, Bildung, Infrastruktur, aber auch das simple Wohlbefinden der Menschen, die dort leben. Es ist kein Geheimnis, dass Menschen, die im Süden der Republik leben weit aus weniger um- oder wehziehen als ihre Nachbarn im Norden. In den letzten 40 Jahren regierte die CSU und der Erfolg gibt recht. Selbst für politische Laien, die weder die Zeit noch Lust verspüren genauer alles zu hinterfragen, sollte dies genügen (und es genügt auch!). Ob dieser Erfolg auf die ganze BRD übertragbar ist, ist eine andere Frage.
                  Ich hätte als Bürger Bayerns auf jeden Fall meine Stimme(n) der CSU gegeben. In Baden-Württemberg gehts uns ja genauso gut mit CDU/FDP, demnach kommt bei mir das Kreuz auch bei der CDU.

                  Dass die CSU nun eine 2/3-Mehrheit hat, ist auch relativ belanglos. Würde sowas Bundesweit geben, wäre mir vermutlich auch etwas mulmig, aber in einem Bundesland kann man das vernachlässigen. Es ging bei der 2/3-Mehrheit mehr um Stoiber selbst, der damit nun nach Berlin und damit der SPD trotzig posaunen kann:"Ihr könnt mir gar nichts mehr in meiner Ecke und schaut her, es läuft sogar besser ohne euch!".

                  Ich gratuliere auf jeden Fall Stoiber und der CSU für den Wahlsieg. Er wäre zwar nicht so deutlich ausgefallen, wenn die SPD Wähler nicht scharenweise von Wahlurnen ferngeblieben wären, aber es hat sie niemand aufgehalten und das soll der SPD zu denken geben.
                  No dictator, no invader can hold an inprisoned population by force of arms forever. There is no greater power in the universe than the need for freedom. Against that power governments and tyrants and armies cannot stand. The Centauri lerned this lesson once. We will teach it to them again. Though it take 1000 years, we will be free. (G'Kar)

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                    #54
                    Original geschrieben von Ragnar
                    Ich gratuliere auf jeden Fall Stoiber und der CSU für den Wahlsieg.
                    Insbesondere gratuliere ich der CSU, weil sie es geschafft hat, innerhalb eines Jahres 1,2 Millionen Wähler im Vergleich zur Bundestagswahl zu verlieren. Und die CSU landete mit 3,4 Millionen Wählern erstmals nur auf dem zweiten Platz - hinter den 3,9 Millionen Nichtwählern. So viel auch zur Wertschätzung der Bayern für die CSU Auch im Vergleich zur Landtagswahl 1998 hat CSU 120 000 Stimmen verloren.

                    In den letzten 40 Jahren regierte die CSU und der Erfolg gibt recht. Selbst für politische Laien, die weder die Zeit noch Lust verspüren genauer alles zu hinterfragen, sollte dies genügen (und es genügt auch!).
                    Ich verspüre aber Lust alles genauer zu hinterfragen und deshalb genügt es mir nicht, dass die CSU an der Regierung war. Warum geht es Bayern und BaWü im Vergleich zu anderen Bundesländern, die von der Union regiert werden besser? Ist es wirklich eine bessere Wirtschaftspolitik oder einfach nur Glück nicht eines der alten industriellen Zentren (und heutige Schrotthalden) wie das Saarland zu regieren?

                    @WarpJunkie und Fawkes:
                    ihr könnt ja mal versuchen die Unterschiede zwischen den genannten Parteien in Bezug auf Wirtschafts- und Sozialpolitik (also die momentan wichtigsten Problemfelder) erklären. Ansonsten bleibe ich bei meiner Meinung, dass diese Parteien im wesentlichen die gleiche (neoliberale) Politik vertreten und es kein Wunder ist, dass bei vielen der letzten Wahlen die Anzahl der Nichtwähler die stärkste Partei übertroffen hat. Es fehlt einfach eine ernsthafte Alternative zu dieser Politik des Sozialabbau und der Geschenke für die Reichsten.
                    Resistance is fertile
                    Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                    The only general I like is called strike

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                      #55
                      In Wahrheit wurden die potentiellen Nicht-CSU-Wähler (Menschen mit farbigem Haupthaar, Arbeiter,
                      Menschen mit einem Jahreseinkommen unter 1.000.000 Euro) von von der CSU angeheuerten Neonazis am Betreten der Wahllokale gehindert.
                      Durch die, im Auftrag der Bundesregierung vom BND eingefädelten, Festnahmen im Raum München im Vorfeld der Wahl fehlte der CSU im Großraum München das Personal für die vielen Wahllokale, und so konnten einige SPD-Wähler unerkannt ihre Stimme abgeben. Das gute Abschneiden der Grünen ist auf homosexuelle Leder-Fetischisten zurückzuführen, die irrtümlich für traditionell gekleidete Bayern gehalten wurden.

                      <-- ( Diesmal ein Sarkasmus-Smilie damits auch der Letzte versteht )

                      Also komm max, mach dich nicht lächerlich. Es ist richtig, dass die CSU im Vergleich zur letzten Landatagswahl 120.000 Stimmen verloren hat, aber wieviel hat die SPD verloren ? Eine halbe Million ?
                      Die geringe Wahlbeteiligung geht eindeutig auf Kosten der SPD, und anstatt zu sagen "Wir haben alles richtig gemacht. Die hätten uns doch gewählt wenns nicht geregnet hätte " sollte lieber darüber nachgedacht werden, warum gerade so viele SPD-Wähler zuhause geblieben sind.

                      Dass die alle zuhause gelieben sind, weil es keine
                      Orginal geschrieben von max
                      ernsthafte Alternative zu dieser Politik des Sozialabbau und der Geschenke für die Reichsten.
                      gibt, wage ich mal stark zu bezweifeln.
                      "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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                        #56
                        Original geschrieben von 5 of 12
                        Also komm max, mach dich nicht lächerlich. Es ist richtig, dass die CSU im Vergleich zur letzten Landatagswahl 120.000 Stimmen verloren hat, aber wieviel hat die SPD verloren ? Eine halbe Million ?
                        Die geringe Wahlbeteiligung geht eindeutig auf Kosten der SPD, und anstatt zu sagen "Wir haben alles richtig gemacht. Die hätten uns doch gewählt wenns nicht geregnet hätte
                        Lächerlich sind die, die einen grandiosen Wahltriumph trotz Verluste für sich reklamieren, wie die Grünen und auch die CSU. Es ist vollkommen klar, dass diese Wahl für die SPD eine krasse Niederlage war. Sie hat gegenüber der Bundestagswahl 1 Million Wähler verloren. Die SPD-Wähler sind wegen der Politik der Bundesregierung von der Wahl fern geblieben. Die rechte Politik Schröders (Hartz-Gesetze, Agenda 2010) hat dazu geführt, dass der SPD die soziale Basis wegfällt. Gerade in Bayern hat dies dramatische Dimensionen angenommen. Die schwersten Verluste der SPD waren bei den ArbeiterInnen und Arbeitslosen. Hier wurde die Niederlage der SPD auch dadurch verstärkt, dass die SPD seit Jahren versucht die CSU zu kopieren. Das stellt aber natürlich nur Wahlkampf für die CSU dar, da die Leute dann lieber das Original wählen und die, die sozialdemokratische Vorstellungen haben, durch diese Politik verprellt werden.
                        Resistance is fertile
                        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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                          #57
                          Mal ein paar Statements zu dieser Debatte:
                          1) Ich halte einen Vergleich mit einer Bundestagswahl für inkorrekt, da die Beteiligung an BT Wahlen schon immer höher war, als bei Landtagswahlen.
                          2) Durch die Prognosen war klar, das die CSU die absolute Mehrheit holen würde. Das wird einige CSU Wähler abgehalten haben. Gleiches gilt für die Wahrscheinliche 2/3 Mehrheit, die ja auch bei CSU Wählern nicht eben für Begeisterung sorgte.

                          3) Ja man kann gerade den Aufstieg Bayerns auf gute Wirtschaftspolitik zurückführen, genauso wie der Absturz des Saarlandes und NRWs auf eine schlechte zurückzuführen ist. BAyern war nach dem Krieg ein Agrarland und wurde zumindest regional zum modernen Industriestandort entwickelt. In den alten Industrieregionen wurden hingegen veraltete Strukturen gezielt zementiert - ich sage nur Kohle.
                          4) Was bitte ist "neoliberale" Wirtschaftspolitik ??
                          5) Schröder macht keine "rechte" Wirtschaftspolitik, sondern eine dilettantische. Er hat kein Ordnungspolitisches Konzept und die Gesetze strotzen vor Handwerklichen Fehlern.
                          6) Tolles Beispiel die Lkw Maut. Die technischen Probleme sind dabei eher unerheblich, es gibt vielmehr üble ordnungspolitische Fehler in der Konstruktion, die dazu führen, das die gute Idee der Wegekostenanrechnung (auch wenn der Straßenverkehr seine Wegekosten schon längst deckt...) richtiggehend pervertiert wird. In der jetztigen onstruktion wird aus der Gebühr eigentlich eine neue Steuer auf den Kfz Verkehr
                          7) Es kann nicht darum gehen die Umweltverschmutzung auf ein Minimum zu reduzieren (in diesem Fall wäre nämlich Massensuizid angebracht), sondern es muß darum gehen die Kostenoptimale Verschmutzung zu erreichen. Das ist volkswirtschaftlich zu verstehen und bedeutet, dass Minimum aus Grenzschäden und Grenzvermeidungskosten zu erreichen.
                          8) Die heutige Umweltpolitik ist unsinnig. Warum Windenergie zur CO2 Vermeidung ? Eine eingesparte Tonne CO2 durch Wind kostet etwa 50€, mit modernisierung der Kohlekraftwerke kostet es die Hälfte, Modernisierung der Wohnungen ist sogar noch billiger. Am teuersten ist die Vermeidung am Kfz, da kostet jede zusätzlich eingesparte Tonne bis zu 200€. Zum Vergleich ein Emissionszertifikat für eine Tonne CO2 wird im Handel etwa 7€ kosten.
                          9) Keynsianische Politik ist keine Alternative. Sie wurde erdacht um die Deflation der 30er Jahre zu bekämpfen und kann auch bei konjunkturellen Problemen benutzt werden (zumindest eingeschränkt). Bei strukturelle Wachstumsschwäche macht sie alles nur noch schlimmer, wie es Japan in den letzten 15 Jahren vorgeführt hat...und in Deutschland herrscht eine strukturelle Schwäche. Und wohin sozialistische Politik führt braucht ja wohl nicht mehr debattiert werden, immerhin kommt die masse unserer Probleme von 40 Jahren sozialistischer WiPo in 1/3 des Staatsgebietes.
                          LANG LEBE DER ARCHON

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                            #58
                            @ Direwolf @ 4)

                            Neoliberalismus

                            wirtschaftspolitische und sozialphilosophische Lehre einer liberalen Wettbewerbsordnung mit staatlichen Eingriffen und Wettbewerbsgarantien.
                            Konkret fordert der Neoliberalismus eine
                            - stabile Währung (makroökonomische Stabilität)
                            - einen ausgeglichenen Staatshaushalt,
                            - die Deregulierung von Handel und Finanzen
                            - die Abschaffung der Grenzen der Nationalstaaten als Handelshemmnis
                            - eine Preisregulierung über den Markt
                            - Privatisierung

                            Wichtige Charakteristika sind darüber hinaus ständiger weltumspannender Handel im 24-Stunden-Rhythmus, kontinuierliche Neubewertung der Märkte, sowie existierende Terminmärkte (für Finanzderivate).
                            Der Neoliberalismus steht in Verbindung mit den Theorien von Friedrich Hayek, Milton Friedman und Arnold Harberger, sowie internationalen Organisationen wie dem internationalen Währungsfonds. Ronald Reagan und Margaret Thatcher waren die ersten bedeutenden neoliberalen Politiker in den Industriestaaten.
                            Kritik
                            Es wird kritisiert, dass Neoliberalismus den "freien Wolf im freien Stall der freien Hühner frei wildern lässt", also Ungleichgewichte und Unausgewogenheiten (Nord-Süd-Gefälle, Spaltung der Gesellschaft in arm und reich) verschärft, anstatt sie auszugleichen. Die Ansicht kommt aus der Idee, dass der Rückzug des Staates nicht gleichbedeutend mit einem Rückzug von Fremdbestimmung ist, vielmehr wird der Staat als Autorität durch andere Mächte (z.B. Konzerne) ersetzt. Diese unterliegen der gesamtstaatlichen demokratischen Kontrolle weniger und sind damit in aller Regel flexibler und Rendite-orienterter, was nicht prinzipiell abzulehnen ist. Allerdings besteht hier eine starke Tendenz, die Kapitalkraft der Entscheidungsträger als alleinigen Maßstab zu sehen und eine Kluft zwischen Arm und Reich entstehen zu lassen.
                            Die Kritiker sehen somit im Neoliberalismus die Ursache für den Verlust von Freiheit bis hin zur Existenzgefährdung eines (zu großen) Teils der Weltbevölkerung. Denn gerade der Neoliberalismus besteht auf einen unbehinderten Welthandel und die Abschaffung von Grenzen. Er befürwortet die Internationalisierung von Wirtschaft und Handel als notwendige Voraussetzung für globalen Wohlstand. Notwendigerweise werden damit die "Fähigsten" bevorzugt. Eine kritische Auseinadersetzung mit dem Begriff des Fähig-Seins werde jedoch nicht geführt.

                            Eine weitere Gefahr des Neoliberalismus sehen viele im Verlust demokratischer Einflussmöglichkeiten auf das Gemeinwesen. Je mehr öffentliche Bereiche in privates Konzerneigentum übergehen, desto geringer wird der Einfluss des Volkes (der Wähler und der Parteien) auf diese Bereiche.

                            Hinzu kommt der völkerrechtlich verbindliche Einfluss der WTO-Schiedsstelle, die bei Streitfällen vermittelt, auf die nationale Gesetzgebung: Wenn ein (privater) Konzern in einer gesetzlichen Regelung ( Umweltschutz, Verbraucherschutz, ...) ein Handelshemmnis sieht, drohen dem Staat Sanktionen. Eine Schlichtung durch ordentliche Gerichte ist nicht vorgesehen.

                            Opponenten des Neoliberalismus in Theorie und Praxis sind Ökonomen wie Joseph E. Stiglitz und Amartya Sen sowie die Globalisierungskritiker.

                            Diese Gegner können in zwei Gruppen eingeordnet werden: in Keynesianische Ökonomen und in Anti-Kapitalisten. Die Keynesianischen Ökonomen (wie Stiglitz) meinen, dass der Markt ein schlechtes Instrument sei: Er muss z.B. durch so genannte Regulierungsbehörde, etwa am Telefoniemarkt und andere ausgleichende, administrative Maßnahmen stabilisiert werden. Weiters unterliege er Fehlentwicklungen, da natürlich nur bei entsprechender Kaufkraft die jeweilige Nachfrage bedient werden könne. Es besteht die Gefahr, dass Bedürfnisse, wenn sie nicht kaufkräftig nachgefragt werden, nicht abgedeckt werden und dass es bei "berechtigten Forderungen" bleibt. Die sozialen Folgeschäden sind dann allerdings wieder von der Allgemeinheit zu tragen. Beispiele für derartige Problemkreise sind in den Bereichen Bildung, [[Altenpflege], Familienpolitik und zunehmend auch im Gesundheitssystem zu finden.

                            Zu den Gegnern des Neoliberalismus gehören auch die Freiwirtschaftler, nach deren Meinung schon eine dauerhaft stabile Währung ohne Umlaufsicherung unmöglich sei. Das wird jedoch von kaum einem Währungsexperten ernst genommen. Im Gegenteil handle es sich dabei um eines der wenigen Beispiele von Esoterik in den Wirtschaftswissenschaften.

                            (wikipedia.org, freie Enzyklopädie)
                            "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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                              #59
                              Original geschrieben von Direwolf
                              Und wohin sozialistische Politik führt braucht ja wohl nicht mehr debattiert werden, immerhin kommt die masse unserer Probleme von 40 Jahren sozialistischer WiPo in 1/3 des Staatsgebietes.
                              Andererseits hätte man in diesem 1/3 Deutschland auch die Lösung für viele Probleme finden können. So hat die Pisa-Katastrophe allein der Westen mit seinem dreigeteilten, aus dem 19 Jh. stammendem Schulsystem zu verantworten, das nach der Wende dem Osten wie so vieles übergestülpt wurde.
                              Deutschland hat insgesamt nur Platz 22 erreicht und damit hat sich auch Bayern nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ich hab mal wo gelesen, dass Bayern alleine wohl Platz 17 geschafft hätte.
                              Platz 1 hat übrigens Finnland erreicht und die haben, man höre und staune, ihr Schulsystem von der ehemaligen DDR übernommen.

                              Natürlich war der Verlauf einer Schulkarriere in der DDR auch stark ideologisch und politisch beeinflusst.
                              Das kann und darf man nicht vergessen. Ich selbst kann davon noch ein Lied singen.
                              Prinzipiell aber hätte der Westen und auch Bayern sehr viel vom DDR-Schulsystem lernen können.
                              Das Westdeutsche Bildungsniveau lässt nämlich schon seit vielen Jahren zu wünschen übrig und wird schon lange von vielen Experten kritisiert. Pisa hat die Misere nur mit einem Paukenschlag deutlich gemacht.

                              Überraschung in Finnland

                              Auf der Suche nach Auswegen aus dem Bildungsdilemma gewinnt das DDR-System inzwischen langsam wieder an Beachtung. Doch der Weg zu dieser Erkenntnis war weit und führte über Finnland. Das Land im hohen Norden galt den Bildungsverantwortlichen hier zu Lande nämlich als leuchtendes Vorbild. Schließlich hatten die finnischen Schülerinnen und Schüler bei PISA überall sehr gut abgeschnitten. Von Finnland lernen heißt also Lehren lernen? Nicht schlecht staunten aber die deutschen Vertreter, als sie erfuhren, dass sich die Finnen beim Aufbau ihres Bildungssystems in vielem an einem anderen Land orientiert haben - der DDR!




                              Ganz und gar Unrecht allerdings hat Konrad Adam, wenn er meint, dass sich die Gesamtschule "in Deutschland denkbar schlecht bewährt hat". Denn als die neuen Bundesländer noch DDR hießen, hat sich dieser Schultyp zumindest in Hinblick auf die Lernergebnisse denkbar gut bewährt. Es muss einmal gesagt werden: Wäre 1990 im Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR vereinbart worden, dass überall im wiedervereinigten Deutschland das DDR-Schulsystem gelten sollte, hätte Deutschland bei der Pisa-Studie 2001 einen Platz auf dem Siegertreppchen bekommen.
                              Die ehemaligen Schulkinder in der DDR brachten es auf einen durchschnittlichen IQ von 102, die heutigen Schulkinder in der ehemaligen DDR schaffen nur noch 95, genau so viel wie die in den alten Bundesländern. Der Unterschied von sieben IQ-Punkten entspricht, so der Leipziger Intelligenzforscher Volkmar Weiss, einem Unterschied von 47 Punkten in der Pisa-Studie - eine gesamtdeutsche Schülerschaft mit dem Leistungsvermögen der Schüler in der DDR hätte also im Leseverständnis nicht Platz 22, sondern Platz drei erreicht. Auch in Mathematik (Platz drei) und Naturwissenschaften (Platz vier) hätte diese hypothetische Schülerschaft in der Spitzengruppe gelegen.
                              Das Schulsystem der DDR war dem der Bundesrepublik in vielem überlegen. Ein Plädoyer für die ideologische Entrümpelung der deutschen Bildungspolitik




                              Einst wurde vom Westen fast alles was im Osten fortschrittlich und innovativ war mit einer unnachahmlichen Mischung aus Arroganz und Dummheit in die Tonne getreten und jetzt macht man den Osten für die daraus resultierenden Probleme verantwortlich.
                              Ehrlich gesagt, ich bin es langsam leid.

                              succo
                              Zuletzt geändert von succo; 25.09.2003, 17:55.
                              Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                                #60
                                Original geschrieben von Direwolf
                                3) Ja man kann gerade den Aufstieg Bayerns auf gute Wirtschaftspolitik zurückführen, genauso wie der Absturz des Saarlandes und NRWs auf eine schlechte zurückzuführen ist. BAyern war nach dem Krieg ein Agrarland und wurde zumindest regional zum modernen Industriestandort entwickelt. In den alten Industrieregionen wurden hingegen veraltete Strukturen gezielt zementiert - ich sage nur Kohle.
                                In Bayern war einfach keine Industrie vorhanden, die innerhalb der letzten Jahrzehnte zusammengebrochen ist. In den Regionen Bayerns, wo solche Industriebereiche existierten (z.B. der Raum Schweinfurt), sieht es heute für die Menschen schlecht aus. Und daran hat auch die CSU nichts geändert. Im Gegenteil, sie haben lange versucht z.B. die Stahlwerke zu erhalten (wobei jeder Erhaltungs"kompromiss" massive Arbeitsplatzverluste bedeutet hat). Mal abgesehen davon ändert die wirtschaftliche Situation in Bayern nichts daran, dass es in anderen Union-regierten Ländern schlecht aussieht.

                                Es reicht nicht zu behaupten, dass nur weil die wirtschaftliche Entwicklung in Bayern in den letzten Jahrzehnten besser als in anderen Bundesländern war und gleichzeitig die CSU an der Regierung war, dass die Wirtschaftspolitik der CSU verantwortlich ist. Den einzigen Zusammenhang, den ich erkennen kann, ist, dass die bessere wirtschaftliche Situation die bürgerlichen Rechten begünstigt. Eine soziale Kompetenz, was in ärmeren Regionen für Wahlerfolge wichtig wäre, besitzt die Union nicht und kann in solchen Regionen auch nur Wahlen gewinnen, wenn die SPD/PDS/Grüne ihre Wähler so frustrieren, dass sie nicht mehr an den Wahlen teilnehmen. Wie gesagt, eine einfache zeitliche Relation reicht nicht aus. Der Rückgang der Storchpopulation in Brandenburg ging auch parallel mit dem Rückgang der menschlichen Geburtenrate. Aber es besteht offensichtlich kein Zusammenhang.
                                5) Schröder macht keine "rechte" Wirtschaftspolitik, sondern eine dilettantische. Er hat kein Ordnungspolitisches Konzept und die Gesetze strotzen vor Handwerklichen Fehlern.
                                Schröder hat in allen Punkten die Programme der Union (also der bürgerlichen Rechten) übernommen. Seine Erfolgsbilanz ähnelt auch verblüffend dem Desaster der Politik Kohls: steigende Arbeitslosigkeit, steigende Verschuldung, höhere Sozialabgaben, sinkende Steuern für die Reichen und Grosskonzerne, Ausbreitung der Armut, verfallende Infrastruktur...
                                6) Tolles Beispiel die Lkw Maut.
                                Finde ich auch. Den deutschen Grosskonzernen die Verantwortung für ein wichtiges Projekt zu überlassen kann nur zu einem Desaster führen.
                                7) Es kann nicht darum gehen die Umweltverschmutzung auf ein Minimum zu reduzieren (in diesem Fall wäre nämlich Massensuizid angebracht), sondern es muß darum gehen die Kostenoptimale Verschmutzung zu erreichen. Das ist volkswirtschaftlich zu verstehen und bedeutet, dass Minimum aus Grenzschäden und Grenzvermeidungskosten zu erreichen.
                                Damit wird eine Ausbreitung der Umweltverschmutzung und Verschärfung der klimatischen Probleme unvermeidlich. Das ist im letzter Konsequenz der quasi-religiöse Glaube an der Allheilkraft des Marktes. Und natürlich eine gute Ideologie für die Bonzen, da sie damit ihre Umweltverbrechen (mit zu hohen Kosten) rechtfertigen können.
                                9) Keynsianische Politik ist keine Alternative. Sie wurde erdacht um die Deflation der 30er Jahre zu bekämpfen und kann auch bei konjunkturellen Problemen benutzt werden (zumindest eingeschränkt). Bei strukturelle Wachstumsschwäche macht sie alles nur noch schlimmer, wie es Japan in den letzten 15 Jahren vorgeführt hat...
                                Ganz meine Meinung.
                                Und wohin sozialistische Politik führt braucht ja wohl nicht mehr debattiert werden, immerhin kommt die masse unserer Probleme von 40 Jahren sozialistischer WiPo in 1/3 des Staatsgebietes.
                                Manchen Leuten reicht es anscheinend, wenn jemand irgend einen Schmarn behauptet, so dass sie die Realität überhaupt nicht mehr analysieren. Anders ist nicht zu erklären, wie manchen es immer noch schaffen, die DDR als sozialistisch zu bezeichnen. Aber dann können sich westliche Antikommunisten und Stalinisten mal einig sein, da sie so gemeinsam versuchen können sozialistische Ideen zu diskreditieren.
                                Resistance is fertile
                                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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