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Nazi-Aufmarsch in Braunschweig gestoppt

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    #16
    @max
    rofl ja mag sein dass ich es unterschätze, wahrscheinlich in dem selben Maß wie Du es überschätzt.


    Auch wenn es hart klingen mag und auch aus der Tatsache resultiert, dass ich kein Betroffener bin, finde ich es äusserst notwendig, dass durch diese LEute Menschen gestorben sind oder auch verprügelt werden. Das hat einen einfachen Hintergrund, gerade durch die MEinungsfreiheit ist dem deutschen Bürgen erlaubt fast alles zu denken und zu sagen ohne das er bei nicht verfassungskonformen Gedankengut beobachtet wird. Und das macht es im Fall der Rechtsradikalen unserem Rechtstaat recht einfach durch diese für uns als Normalo bezeichneten unglücklichen und tragischen Übergriffe, diese Gruppen genau zu beobachten und deren Kreise hinreichend zu überwachen. Würde es diese Übergriffe nicht geben, wäre es viel schwerer die Tragweite dieser Organisationen (wenn man sie denn als solche bezeichnen will) abzugrenzen. Die Abgrenzung lässt aber auch die Einschätzung zu, dass die Gruppen, die immer wieder durch Übergriffe auf sich aufmerksam machen keine 3000 MAnn in Deutschland umfassen und somit als politsche Kraft irrelevant werden. Zudem kommen auch die unterschiedlichen Zielrichtungen innerhalb der Gruppierungen. Selbst bei den Parteien (w.z.B. NPD) bin ich mir nicht so sicher ob sie wirklich so organisiert sind wie es nach aussen hin scheint, da einige Anzeichen gerade in den Wahlperioden dafür sprechen. ICh möchte da nur mal an die Wahlnachbereitung im Land Brandenburg, als Hochburg radikaleren Gedankengutes, erinnern, las die offiziellen Vertreter der rechtsradikalen Partei nichts über die weiteren Schritte der Partei sagen konnten. Sowas klingt für mich nicht nach Organisaition.
    ICh denke das gerade durch die Erhöhte Aufmerksamkeit der Bevölkerung durch Gegendemonstration auch diese Gruppierungen ermutigt werden die Öffentlichkeit durch ihre Auftritte weiter zu provozieren, denn als Aufklärung kann man es nicht bezeichnen.
    Viel wichtiger ist deshalb für mich, dass zu beobachten und zu hinterfragen was nicht sichtbar ist und das ist die Gruppierung der immer grösser werdenden interlektuellen Rechte. Sie zu finden und zu beobachten ist nahezu unmöglich.


    X
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      #17
      Original geschrieben von 5 of 12
      Man wird der "braunen Bedrohung" nicht Herr, indem man Demonstrationen verbietet bzw. auflöst, sondern indem man das Problem an der Wurzel packt. Nur würde das wahrscheinlich seine Zeit dauern, und eine "Blockade des faschistischen, braunen Mob der NPD mit 160 Leuten und Kameraden aus ganz Deutschland, der seine dreckigen, rassistischen Ansichten in Braunschweig verbreiten wollte" bringt zwar nichts, macht aber Eindruck. "Wir tun was!"
      Die Nazis können so zwar nicht langfristig unter Kontrolle gebracht werden, aber sie können daran gehindert werden weiter aufzubauen.

      Nach dem Nazis Ende der 90er (1997?) versucht hatten in München gegen die Wehrmachtsausstellung zu demonstrieren und dafür bundesweit mobilisiert hatten (mit der rhetorischen Hilfe von dem CSUler Gauweiler), wurden sie von einer deutlich grösseren Gegendemo gestoppt. Das hat bewirkt, dass Jahre danach keine nennenswerten Demos der Nazis in München gab. Jeder Aufmarsch wurde seitdem von einer grösseren Gegendemo gestoppt. Damit wird die Schwäche der Nazis und die Ablehnung in weiten Teilen der Bevölkerung demonstriert, was verhindert, dass die Nazis mit solchen Aktionen Leute für sich gewinnen können.

      Das Beispiel mit Brandt ist ungeschickt, da schliesslich die Union stark daran beteiligt war, dass Nazis in führenden Positionen im Staatsapparat und auch der Union selbst bleiben konnten, während die SPD die ersten Jahrzehnte nicht an der Regierung beteiligt war.
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        #18
        Original geschrieben von max
        Die Nazis können so zwar nicht langfristig unter Kontrolle gebracht werden, aber sie können daran gehindert werden weiter aufzubauen.

        Nach dem Nazis Ende der 90er (1997?) versucht hatten in München gegen die Wehrmachtsausstellung zu demonstrieren und dafür bundesweit mobilisiert hatten (mit der rhetorischen Hilfe von dem CSUler Gauweiler), wurden sie von einer deutlich grösseren Gegendemo gestoppt. Das hat bewirkt, dass Jahre danach keine nennenswerten Demos der Nazis in München gab. Jeder Aufmarsch wurde seitdem von einer grösseren Gegendemo gestoppt. Damit wird die Schwäche der Nazis und die Ablehnung in weiten Teilen der Bevölkerung demonstriert, was verhindert, dass die Nazis mit solchen Aktionen Leute für sich gewinnen können.
        Ich weiss nicht, ob die Leute, die sich sowieso zu dem Gedankengut hingezogen fühlen, durch so etwas abschrecken lassen. Ich denke mit einer solchen Unterdrückung macht man es sich zu einfach. Das führt nur zu einer weiteren Radikalisierung (siehe festgenommene Münchener Rechtsextremisten)

        Das Beispiel mit Brandt ist ungeschickt, da schliesslich die Union stark daran beteiligt war, dass Nazis in führenden Positionen im Staatsapparat und auch der Union selbst bleiben konnten, während die SPD die ersten Jahrzehnte nicht an der Regierung beteiligt war.
        Gut, dann vergesst das Beispiel. Aber ich denke es ist klar, was ich damit sagen wollte...
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          #19
          Also ich finde eure Argumente gegen Demonstartionen gegen Rechts nicht besonders überzeugend.
          Niemand hier behauptet, dass der Kampf gegen rechtsradikales Gedankengut sich auf solche Demonstrationen beschränken muss und dann alles andere - wie z.B. Beobachtung etc. - wegfallen muss.
          Das schließt sich nicht aus, sondern kann sich ergänzen.
          Darüberhinaus denke ich auch nicht, dass Gegendemonstrationen die Demonstrationen unterstützen, sondern halte das Gegenteil für den Fall.
          Ich habe mir die in Oldenburg angeguckt, und da waren jede Menge Familien, ältere Menschen etc. dabei und keineswegs nur Autonome. Gerade dies ist auch wichtig in Hinblick auf eine neue intellektuelle Rechte. Mit solchen Gegenbeweisen ist die rechte Argumentation, man würde die Bevölkerung repräsentieren, schwierig. Und das muss auch gezeigt werden.

          Bevorzugt ihr, dass man gar nichts tut und dass amerikanische und britische Touristen z.B. an einem Samstag durch eine normal geschäftige Innenstadt bummeln und die einzigen sind, die einen rechtsradikalen Umzug bemerken würden, während der Rest mit der Weisheit aufwartet 'ein Maulkorb macht einen bissigen Hund nur noch bissiger'?

          Ich finde diese Haltung wenig überzeugend.
          Republicans hate ducklings!

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            #20
            Original geschrieben von 5 of 12
            Ich weiss nicht, ob die Leute, die sich sowieso zu dem Gedankengut hingezogen fühlen, durch so etwas abschrecken lassen.
            Durch Verhinderung der Nazi-Demos ist es möglich den harten Kern zu isolieren und dadurch ihren organisatorischen Aufbau zumindestens stark verlangsamen. Endars Argument, dass durch deutlich grössere Gegendemos gezeigt wird, dass die Mehrheit gerade nicht hinter den Nazis steht, zeigt, dass antifaschistische Demos zwingend notwendig sind.
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              #21
              Original geschrieben von endar
              Also ich finde eure Argumente gegen Demonstartionen gegen Rechts nicht besonders überzeugend.
              Niemand hier behauptet, dass der Kampf gegen rechtsradikales Gedankengut sich auf solche Demonstrationen beschränken muss und dann alles andere - wie z.B. Beobachtung etc. - wegfallen muss.
              Das schließt sich nicht aus, sondern kann sich ergänzen.
              Darüberhinaus denke ich auch nicht, dass Gegendemonstrationen die Demonstrationen unterstützen, sondern halte das Gegenteil für den Fall.
              Ich habe mir die in Oldenburg angeguckt, und da waren jede Menge Familien, ältere Menschen etc. dabei und keineswegs nur Autonome. Gerade dies ist auch wichtig in Hinblick auf eine neue intellektuelle Rechte. Mit solchen Gegenbeweisen ist die rechte Argumentation, man würde die Bevölkerung repräsentieren, schwierig. Und das muss auch gezeigt werden.

              Bevorzugt ihr, dass man gar nichts tut und dass amerikanische und britische Touristen z.B. an einem Samstag durch eine normal geschäftige Innenstadt bummeln und die einzigen sind, die einen rechtsradikalen Umzug bemerken würden, während der Rest mit der Weisheit aufwartet 'ein Maulkorb macht einen bissigen Hund nur noch bissiger'?

              Ich finde diese Haltung wenig überzeugend.
              Es geht mir nicht darum, dass ich es gut finde, wenn Glatzen durch die Stadt marschieren.
              Und das scheint falsch rübergekommen zu sein: Eine friedliche Auflösung der Demonstration eben durch - etwas kitschig ausgedrückt - Familien mit Kindern o.ä. finde ich sehr positiv.
              Nur hatte ich durch Chus propagandistisch angehauchten Text den Eindruck bekommen, dass sich da ein paar hundert linke Autonome auf den Demonstrationszug gestürtzt haben... DAS fand ich sehr zweifelhaft.

              Dennoch ist das Auflösen einer solchen Demo nur eine Bekämpfung der Symptome. Sicher hat das seine Berechtigung, aber sich bei Kopfschmerzen immer Aspirin reinzudonnern, und anschließend weiter seinen ungesunden Lebensstil fortsetzen führt nur dazu, dass die Kopfschmerzen immer schlimmer werden, und am Ende kein Aspirin mehr wirkt.
              Die richtige Lösung wäre eine Mischung aus beidem: Eine Bekämpfung der Ursachen und, solange dies noch nötig ist, der Symptome. Und wenn man mit der Bekämpfung der Ursachen Erfolg hat, braucht man keine Symptome mehr zu bekämpfen...
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                #22
                @Xion:
                Ich habe mir nochmal den Beitrag 16 durchgelesen
                Auch wenn es hart klingen mag und auch aus der Tatsache resultiert, dass ich kein Betroffener bin, finde ich es äusserst notwendig, dass durch diese LEute Menschen gestorben sind oder auch verprügelt werden. [...]
                Es sollte doch nun wirklich unser Bestreben sein, im Rahmen unserer Möglichkeiten rechtsradikalem Gedankengut den Nährboden zu entziehen, damit es erst gar nicht zu Attentaten und Morden kommt und uns nicht damit zufriedengeben, dass der Verfassungsschutz seine Beobachtung so besser rechtfertigen kann. Denk da doch mal drüber nach, was du da eigentlich schreibst!

                @5 of 12: Es geht um das Nutzen der eigenen Möglichkeiten. Ich selbst habe keinen Einfluss auf die Aktivitäten des Verfassungsschutz, aber ich kann Gesicht zeigen.
                Und ich kann mich nicht darauf verlassen, dass andere schon das richtige tun und ich selbst gehe Kaffee trinken.
                Ausschreitungen verurteile ich auch, aber von denen habe ich aus Cus Beitrag auch nichts herausgelesen. Außerdem wäre das in den Nachrichten gekommen.
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                  #23
                  Original geschrieben von 5 of 12
                  Eine Bekämpfung der Ursachen und, solange dies noch nötig ist, der Symptome. Und wenn man mit der Bekämpfung der Ursachen Erfolg hat, braucht man keine Symptome mehr zu bekämpfen...
                  Das stimmt natürlich, aber ist wohl kaum ein Argument, gegen die Linke, die sich für beides einsetzt.

                  Im Gegensatz dazu setzen sich Leute wie Beckstein und Schily dafür ein, dass einerseits die Symptome bleiben indem sie die V-Männer nicht aufdecken und damit den Vorwurf, dass die NPD in Wirklichkeit eine Veranstaltung des Staates ist, Nahrung geben. Dieser Vorwurf kommt übrigens von den Richtern, die das Verbot verhandelt hatten. Die (sozialen) Ursachen werden, wie schon öfters geschrieben, von diesen Leute auch nicht bekämpft, sondern auch noch gefördert.

                  Genau deshalb ist eine politische Alternative notwendig. Womit wir wieder bei der Diskussion im anderen Thread wären.
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                    #24
                    Ich habe hier nicht pauschal gegen die Linke argumentiert. Ich habe gegen die argumentiert, die meinen mit der (gewaltsamen) Auflösung einer Demonstration sei es getan. Und dazu gehören zweifelsfrei vor allem unsere amtierenden Politiker in Bund und Ländern.
                    Die Projekte der Bundesregierung - oder auch der Länder - gegen Rechtsextremismus sind allesamt ziemlich lächerlich und wirken hilflos. Es wird vor allem auf viel Öffentlichkeitswirkung gesetzt, anstatt auf Aktionen, die wirklich etwas bringen.
                    Eine Änderung ist notwendig. Ob das nun eine neue politische Alternative sein muss, weiss ich nicht.
                    Ich würde es eher begrüßen, wenn die "großen Alten" umdenken würden. Denn so wäre eine solide Mehrheit - die Grundlage für bleibende Veränderungen - geschaffen. Dann würde auch das von endar angesprochene Nutzen der eigenen Möglichkeiten einen Sinn ergeben, denn im Moment beteiligt man sich eher an einer zunehmenden Radikalisierung, da der Staat seinen Teil nicht erfüllt...
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                      #25
                      Okay, das was du da schreibst klingt vernünftig... aber jetzt geh mal über die Allgemeinplätze und den Das-Muss-Anders-Werden-Aktionismus hinaus (Die Projekte [...]Rechtsextremismus sind allesamt ziemlich lächerlich und wirken hilflos) und nenn ein Beispiel dafür, wie du dir die Änderungen vorstellst.

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                        #26
                        Original geschrieben von endar
                        @Xion:

                        Es sollte doch nun wirklich unser Bestreben sein, im Rahmen unserer Möglichkeiten rechtsradikalem Gedankengut den Nährboden zu entziehen, damit es erst gar nicht zu Attentaten und Morden kommt und uns nicht damit zufriedengeben, dass der Verfassungsschutz seine Beobachtung so besser rechtfertigen kann. Denk da doch mal drüber nach, was du da eigentlich schreibst!

                        Nun selbstverständlich habe ich mir Gedanken gemacht, nur anscheinend differieren unsere MEungen über ein wirksame Kontrolle. Bitte unterstelle mir nicht dass ich nur aus dem Bauch heraus schreibe, das ist unhöflich.
                        Ich frage mich was eine Alternative wäre, wenn man sich auf das doch wünschenswertere Ziel, der fundierten Aufklärung, in deiner These stützt, um einem solchen Wirken entgegenzuarbeiten.
                        Nun wir sind nicht in der Lage das Denken von Menschen zu beeinflussen. Wir können Ihnen nur verschiedene Analysemuster vorgeben, wodurch sie sich ein eigenens Urteil bilden. Das Urteil an sich, können wir aber nicht beeinflussen. Dementsprechend ist es auch nahezu unmöglich, dem braunen Gedankengut den Nährboden zu entziehen. Eine Verteufelung und somit starke Akzentuierung einer fundierten sachlichen Aufklärung bedient sich der Logik, dass der logisch denkende "eigentlich" nicht einer Ideologie des bis 45 praktizierten Nationalsozialismus folgen dürfte. Dieses Prinzip wurde über viele Jahre in dem grössten Volkseigenen Betrieb der Bundesrepublik praktiziert und verhinderte trotzdem nicht dass es sich weiterhin hartnäckig in einige Köpfen festsetzte. Nun haben wir den Vorteil, dass unsere Grundrechte teilweise stark eingeschränkt sind und bei Zuwiderhandlung durch geeignete Maßnahmen auch gewürdigt werden können. Leider lässt sich das auf das Gesamtsystem der Bundesrepublik nicht übertragen, da damit dem Gedanken der Demokratie und dem Verständnis von Demokratie entgegengewirkt würde.
                        Wie also eine solche sachliche Aufklärung betreiben, wenn letztendlich die Urteilsfindung nicht in dem Masse beeinflusst werden kann, dass man sich einer "braunen" Ideologie gar nicht erst zuwendet?
                        Ich ziehe dort die pragmatische Lösung, wie sie bisher praktiziert wird und welche sich auf und durch Aktionen der rechten Szene stützt und legetimiert, vor.


                        X


                        Was mich im Zusammenhang mit diesem Thema immer wieder beschäftigt, ist die Rolle und das Verständnis der PDS. Ganz besonders beschäftigt mich dort die Frage der Namensgebung, bei der mir momentan das Verständnis fehlt wie ein Partie die sich am Sozialismus orientiert, die nähere Bezeichnung demokratisch benutzt. Für mich bedeutet Demokratie unter anderem die Rechte des Einzelnen explizit zu wahren. Sozialismus hingegen ziehlt auf das Gemeinwohl unter Einschränkung der Rechte des Einzelnen zugunsten der Gemeinschaft ab. Vielleicht habe ich da einen Denkfehler, wäre schön wenn mir diesen mir mal jemand erläutern könnte.
                        Zuletzt geändert von Xion; 22.10.2003, 09:16.
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                          #27
                          Original geschrieben von Xion
                          Nun wir sind nicht in der Lage das Denken von Menschen zu beeinflussen. Wir können Ihnen nur verschiedene Analysemuster vorgeben, wodurch sie sich ein eigenens Urteil bilden. Das Urteil an sich, können wir aber nicht beeinflussen. Dementsprechend ist es auch nahezu unmöglich, dem braunen Gedankengut den Nährboden zu entziehen. Eine Verteufelung und somit starke Akzentuierung einer fundierten sachlichen Aufklärung bedient sich der Logik, dass der logisch denkende "eigentlich" nicht einer Ideologie des bis 45 praktizierten Nationalsozialismus folgen dürfte. Dieses Prinzip wurde über viele Jahre in dem grössten Volkseigenen Betrieb der Bundesrepublik praktiziert und verhinderte trotzdem nicht dass es sich weiterhin hartnäckig in einige Köpfen festsetzte. Nun haben wir den Vorteil, dass unsere Grundrechte teilweise stark eingeschränkt sind und bei Zuwiderhandlung durch geeignete Maßnahmen auch gewürdigt werden können. Leider lässt sich das auf das Gesamtsystem der Bundesrepublik nicht übertragen, da damit dem Gedanken der Demokratie und dem Verständnis von Demokratie entgegengewirkt würde.
                          Es ist aber wohl auffallend, dass es gerade in der Bundeswehr sehr viele Nazis gibt oder? Die Einschränkung der Grundrechte ist also vollkommen unwirksam! Eine Einschränkung wirkt nicht nur dem Gedanken und Verständnis entgegen, sondern steht im Widerspruch zur Demokratie.

                          Es ist sicher richtig, dass reine sachliche Aufklärung nicht ausreicht. Diese ist natürlich trotzdem notwendig, sollte aber nicht moralisch sein, sondern die damalige Ereignisse erklären. Ich habe viele dieser Aufklärungsmassnahmen miterlebt und sie haben oft die damaligen Ereignisse eher mystifiziert: "unerklärlich", "unfassbar" etc. Eine Aufklärung reicht aber nicht aus, wenn gleichzeitig die Lebensumstände der Menschen im Widerspruch zu der Ideologie der "Aufklärer" stehen. In diesem Fall wird nicht nur die herrschende Ideologie unglaubwürdig (was ich begrüsse), sondern leider auch die Aufklärung. Es ist kein Zufall, dass die Zahl der Nazis in der Zeit der schweren wirtschaftlichen Krise Anfang der 90er deutlich zunahm. Mal abgesehen, dass damals die CDU mit Schäuble mit der Ausländerhetze von den wirtschaftlichen Problemen ablenken wollte und damit den Nazis rhetorisch den Weg bereitet hat, wurde damals die Perspektive vieler Menschen (insbesondere im Osten) vernichtet. Deshalb sind glücklicherweise noch nicht alle Nazis geworden, aber ein Teil eben schon. Nazis werden unter diesem Umständen auch nicht nur die Ärmsten, sondern gerade unter Kleinbürgern und Reicheren steigt in Krisenzeiten die Zahl derer, die autoritäre Lösungen bevorzugen. Einerseits um ihre politischen Vorstellungen durchsetzen zu können (z.B. Sozialabbau gegen den Willen der Mehrheit) und andererseits, weil sie meinen, dass in einer Diktatur ihre Besitztümer sicherer wären. Ein Beispiel für die reicheren Anhänger der Nazis wären gewisse Burschenschaften.

                          Deshalb meine, dass politische Alternativen notwendig sind. Die heute im Bundestag vertretenen Parteien predigen alle Verzicht und Elend und ihre Politik ist seit über 20 Jahren nicht in der Lage die wirtschaftlichen Probleme zu lösen.
                          Resistance is fertile
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                            #28
                            Original geschrieben von max
                            Es ist aber wohl auffallend, dass es gerade in der Bundeswehr sehr viele Nazis gibt oder? Die Einschränkung der Grundrechte ist also vollkommen unwirksam! Eine Einschränkung wirkt nicht nur dem Gedanken und Verständnis entgegen, sondern steht im Widerspruch zur Demokratie.


                            Was den ersten Satz betrifft... nun das ist eine infarme Unterstellung, die doch einer Erklärung bedarf und um die ich auch bitten möchte.


                            ... zudem kann ich momentan nicht erfassen was deine nachfolgende Argumentation des politschen Systems mit der hier angeführten Diskussion zu tun hat.

                            X
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                              #29
                              Original geschrieben von Xion
                              Was mich im Zusammenhang mit diesem Thema immer wieder beschäftigt, ist die Rolle und das Verständnis der PDS. Ganz besonders beschäftigt mich dort die Frage der Namensgebung, bei der mir momentan das Verständnis fehlt wie ein Partie die sich am Sozialismus orientiert, die nähere Bezeichnung demokratisch benutzt. Für mich bedeutet Demokratie unter anderem die Rechte des Einzelnen explizit zu wahren. Sozialismus hingegen ziehlt auf das Gemeinwohl unter Einschränkung der Rechte des Einzelnen zugunsten der Gemeinschaft ab. Vielleicht habe ich da einen Denkfehler, wäre schön wenn mir diesen mir mal jemand erläutern könnte.
                              Das Problem ist wieder einmal, dass die DDR mit Sozialismus gleichgesetzt wird. Dann würde natürlich der Satz stimmen, dass im Sozialismus die Rechte des Einzelnen zugungsten der Gemeinschaft eingeschränkt werden (im übrigen stimmt dieser Satz in dem Grossteil der kapitalistischen Welt, nur nicht zugunsten der Gemeinschaft, sondern der Bosse). Die PDS spielt hier natürlich eine problematische Rolle. Sie hat es bis heute nicht geschafft, eine vernünftige Analyse zu liefern, was die DDR damals wirklich war und was heute "demokratischer Sozialismus" sein soll. Bei letzteren scheint die Parteiführung der Meinung zu sein, dass "demokratischer Sozialismus" für die PDS die gleiche Bedeutung, wie für die SPD hat: ein Stichwort für Sonntagsreden, was in der Praxis überhaupt keine Bedeutung hat.

                              Im Sozialismus soll die Gesellschaft von der Arbeiterklasse kontrolliert werden. Da diese Klasse aus Millionen besteht und in den Industriestaaten die Mehrheit der Gesellschaft stellt, kann die Kontrolle durch die Arbeiterklasse nur demokratisch sein. Wenn sie nicht demokratisch ist, wie in den staatkapitalistischen Regimen des Ostblocks, hat auch nicht die Arbeiterklasse die Kontrolle, sondern eine Minderheit. Diese Minderheit stellt damit eine neue Unterdrückerklasse dar, die sich im Ostblock von Bürokraten (Nomenklatura) zu Privatkapitalisten entwickelt hat. Im übrigen würde eine demokratische Kontrolle durch die Arbeiterklasse nicht bedeuten, dass nur Mitglieder der Arbeiterklasse ein Wahlrecht haben. Die paar Kapitalisten dürfen ruhig auch abstimmen, alleine schon um lernen, was es bedeutet, wenn der eigenen Einfluss nur ein Mensch, ein Stimme bedeutet.

                              /Edit: auf welchem Truppenübungsplatz haben diese Nazis, die damals der Bundeswehr angehörten, Folter und Vergewaltigung "geübt" und sich dabei gefilmt?
                              Resistance is fertile
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                                #30
                                Original geschrieben von max
                                /Edit: auf welchem Truppenübungsplatz haben diese Nazis, die damals der Bundeswehr angehörten, Folter und Vergewaltigung "geübt" und sich dabei gefilmt?

                                hmmm... ich habe auf dieses Beispiel nur gewartet.
                                Richtig diese 6 involvierten Leute sind selbstverständlich ein gutes Beispiel dafür, dass es in der Bundeswehr mit 285000 Soldaten sehr viele Nazis gibt. Dir ist schon bewusst das deine lächerliche Aussage ein Schlag ins Gesicht für diejenigen ist, die sich freiwillig für die Verteidigung deiner Grundrechte einsetzen.

                                Nun ich kann da nur raten die Berichterstattung nocheinmal nachträglich genauer zu erlesen auch die Urteilsbegründungen... und siehe da, man wird erkennen, dass dieses Video zwar einen verachtenden Hintergrund hatte und somit auch deren Akteure verachtenswürdig machen, aber mit Nationalsozialistischen Gedankengut herzlich wenig zu tun hatten, da es in keinster Weise um Verherrlichung, Verharmlosung und Verleugnung der Ideologie des dritten Reiches ging.


                                X

                                edit:
                                Ich habe die DDR noch nicht einmal erwähnt, wieso bitte die Unterstellung, dass ich dort Äpfel mit Pflaumen vergleiche?
                                Leiten im Droehnen der Motoren - Zhardul, so peinlich wie die Moral!

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