Warum steht das Rentensystem vor dem Kollaps? - SciFi-Forum

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Warum steht das Rentensystem vor dem Kollaps?

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    #16
    Zitat von Xion
    Also Statistik war nie so mein Ding an der Uni aber wenn ich ehrlich bin, beweisst diese gerade das Gegenteil. Produktivität hat nichts mit Rentenbeitragen zu tun, sondern nur mit den fähigen Beitragszahlern. DAs einzige was man den vorgängerregierungen vorwerfen kann, das nicht zu Hochzeiten die Rentenbeiträge an die Erwerbszahlen und deren demographische Entwicklung angepasst wurde.
    Wann hätten sie es anpassen sollen? 1890? Über das 20. Jahrhundert sind die Rente gestiegen - obwohl die Zahl der Rentner im Vergleich zu den Beitragszahlern gestiegen ist. Wie ist dies möglich? Ganz einfach: eine Person kann heute deutlich mehr Reichtum schaffen als 1871. Es ist also mehr Reichtum vorhanden, so dass selbst wenn dieser mit den Teilen der Gesellschaft, die nicht mehr oder noch nicht arbeiten können, geteilt wird, für jeden mehr rauskommen müsste. Wenn dies nicht der Fall ist, dann gibt es ein ernsthaftes Problem bei der Verteilung des vorhandenen Reichtums, also mit der Funktionsweise des Sozial- und Wirtschaftssystems. Es gibt aber kein Problem mit der demographischen Entwicklung, da diese bisher immer locker durch Produktivitätssteigerungen ausgeglichen wurde.
    Resistance is fertile
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      #17
      Zitat von max
      Es gibt aber kein Problem mit der demographischen Entwicklung, da diese bisher immer locker durch Produktivitätssteigerungen ausgeglichen wurde.
      Die schwächelnde wirtschaftliche Lage und die hohe Arbeitslosigkeit mögen ein Katalysator für die Rentendebatten gewesen sein, denn früher oder später hätte sich die Frage nach einer Reform des Rentensystems sicher gestellt.

      Es stimmt, dass die derzeitig oft diskutierten Rentenkürzungen nicht auf die demographische Entwicklung zurückzuführen ist, denn der Bevölkerungsaufbau Deutschlands könnte optimaler nicht sein.
      Wir haben:
      a) relativ wenige Rentenbezieher und
      b) relativ wenige Kinder/Jugendliche (quasi kleine Rentner, da sie nur Kosten verursachen z.B. Kindergeld, Bildung)
      Dass diese komfortable Situation in 20 Jahren nicht mehr gegeben sein wird, bedarf keiner weiteren Erklärung.

      Man kann sich schon denken, warum die Politik wenig daran interessiert ist, die Geburtenraten mit dem zur Verfügung stehenden Instrumentarium zu erhöhen - weil sich ein Erfolg erst in frühestens fünf Legislaturperioden einstellt (erst dann werden aus den "kleinen Rentnern" produktive Werktätje) . Ich als DDR Bürger frage mich wirklich, was Kohl und Konsorten all die Jahre getrieben haben, auch wenn ich die Idee mit der geistig moralischen Wende irgendwie gut fand. Anscheinend nach muss ein System erst völlig darniederliegen, bevor der (bequem gewordene) Bürger wieder zu harten, aber notwendigen Einschnitten bereit ist.

      Die Altersgliederung der Bevölkerung, der wir entgegenblicken, hat sich bekanntermaßen schon Ende des 19.Jahrhunderts abgezeichnet. So völlig unproblematisch – wie Max meint – sehe ich die demographische Alterung nicht. Aber natürlich sehe ich darin auch keine vernichtende Katastrophe (Krieg der Generationen und solchen Mist). Die Gesellschaft wird eine andere sein. Ob sie besser oder schlechter sein wird, wissen nur Propheten.
      Mein Profil bei Last-FM:
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        #18
        Passend zum Thema:

        Mythos Demographie
        (pdf-Datei, 443 kb)
        Resistance is fertile
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