Bildungskürzungen / Studiengebühren - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Bildungskürzungen / Studiengebühren

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #31
    Da sich der aktuele Anlaß dieses Threads sich ja nun zeitlich erledigt hat, wird er mit dem eigentlichen Studienkürzungs-Thread zusammengelegt.

    Kommentar


      #32
      Original geschrieben von Scotty


      Ich bin für Studiengebühren!

      Für mich gibt’s folgende Gruppen von Studenten:

      Die was lernen wollen und mehr aus sich machen wollen
      Welche die Lieber studieren als Arbeitslos zu sein
      Welche die nur keinen Bock zum Arbeiten haben
      Aha. Und welche Rolle spielen nun Studiengebühren dabei? Sind diejenigen Studenten aus deiner ersten Gruppe also automatisch in der Lage, Gebühren zu zahlen, und die anderen nicht? Deiner Meinung nach wollen also nur Studenten mit relativ vermögendem Hintergrund "mehr aus sich machen"?
      Die Relevanz der zweiten Gruppe verstehe ich nun gar nicht: Wenn sie studieren anstatt zum Arbeitsamt zu rennen bekommen sie maximal Bafög statt Arbeitslosengeld, und tun dabei noch was. So what?
      Sicher gibt es auch einige faule bis unfähige Studenten - aber mit der Einführung von Studiengebühren, nur um die wegzubekommen, schüttet man gleich das Kind mit dem Bade aus, denn diese treffen ja nicht nur diesen Typ von Student.

      Über all gibt es Studiengebühren wodurch die Qualität viel besser ist von den Universitäten sieht man ja an Pisa und Co…
      PISA testete Schüler im Alter von 15 Jahren - hat also nicht das geringste mit der Diskussion um Studiengebühren zu tun (mit derjenigen um (Hochschul)Bildung allgemein natürlich schon). Und daß durch Studiengebühren die Lage "überall [...] viel besser" ist wage ich zu bezweifeln, oder warum protestieren momentan Studenten in ganz Europa? Und ob die durchschnittliche Uni in Großbritannien oder Frankreich soviel besser ist als die in Deutschland weiß ich auch nicht unbedingt. Zumal das Urteil darüber natürlich sowieso relativ ist - in Frankreich z.B. ist Universität immer noch primär Frontalgepauke.

      Kommentar


        #33
        Geld sollte lieber in die Vorschule und den normalen Bildungsweg gesteckt werden wer sich danach weiter bilden will kann das ja tun dann muss er aber dafür Zahlen. Wo ist das Problem nebenbei noch etwas Arbeiten zu gehen so was wie Bafög gibt’s auch noch?
        "...To boldly go where no man has gone before."
        ...BASED UPON "STARTREK" CREATED BY GENE RODDENBERRY...

        Kommentar


          #34
          Scotty, mit Verlaub, das ist Schwachsinn. Geld raus aus den Hochschulen und rein in die Grundschulen und wer "sich weiterbilden will" kann ja dafür zahlen?

          Dir ist aber schon bewusst, dass der "normale Bildungsweg" eigentlich nicht das Ende der Bildung sein sollte sondern nur der Weg zur Weiterbildung. Wenn du eine Ausbildung machst, okay, dann ist die Berufsschule eher sekundärrelevant. Wenn du aber Arzt, Apotheker oder Lehrer werden willst dann musst du dich weiterbilden.

          Und das sind Sachen wo man am falschen Ende spart. Das Geld, dass du nicht in die Hochschulen steckst fehlt. Nicht nur an kleinen "Freak"-Bereichen wie Keltologie oder Sinologie, sondern früher oder später auch in der Medizin oder Jura. Bei Lehramtsstudiengängen mit geisteswissenschaftlichem Einschlag ist es ja jetzt schon so, dass das Geld fehlt und der Studiengang oft mangelhaft ist. Das kommt alles früher oder später in die Schulen zurück und dann regt man sich wieder über die unausgebildeten und inkompetenten Lehrer auf. Geld für die Bildung (und das ist eine Hochschule) ist eigentlich eine Investition, kein Verlustgeschäft...

          Wenn du vorraussetzt, dass man von vornherein blechen soll für's Studium, dann machst du damit die Chancengleichheit (die ja ohnehin nur theoretisch existiert) endgültig kaputt. Die Kinder von vermögenden Eltern können ihr Studium relativ schnell durchziehen, da sie sich darauf konzentrieren können und der Rest kann ja nebenbei arbeiten. Als Student hat man ja die Zeit. Oder auch nicht, denn die meisten Studenten die nebenbei arbeiten brauchen länger für ihr Studium. Ein paar Semester verloren weil die Uni zuwenig Plätze anbietet (da das Geld nicht mehr an die Uni sondern primär an die Grundschulen und den 'normalen Bildungsweg' geht und die Unis darum an Lehrmitteln und Lehrkräften sparen müssen), ein Semester wiederholt weil du durch eine Klausur gerasselt bist, ein paar Semester drauf weil du von Beginn an nebenbei arbeiten musst und darum weniger Zeit für's Studium hast und -ZACK- bist du Langzeitstudent und kannst dir deinen Abschluss in die Haare schmieren wenn du fertig bist, weil du zu alt bist [Deutsche Studenten haben ja ohnehin meist ein Jahr mehr auf dem Buckel weil sie Zivi oder Bundi waren].

          Und: wenn du Geld an den Unis sparst, dann merkst du das auch bei der Qualität der Abschlüsse. Dann magst du zwar am Ende dein Informatik- oder Medizin-Diplom haben, das bringt dir dann aber auch nichts, weil du international fünf bis zehn Jahre hinterherhinkst.

          Studiengebühren von Beginn an und gleichzeitig den Hochschulen das Geld wegnehmen ist garantiert kein Schritt in die richtige Richtung....

          Kommentar


            #35
            AsH so wirklich hast du es nicht verstanden oder? Bist du vielleicht ein PDS Anhänger der will das der Staat alles Bezahlt ob er das Geld hat oder nicht? Das mit der Chancengleichheit ist auch absoluter Blödsinn.
            "...To boldly go where no man has gone before."
            ...BASED UPON "STARTREK" CREATED BY GENE RODDENBERRY...

            Kommentar


              #36
              Original geschrieben von AsH
              Scotty, mit Verlaub, das ist Schwachsinn. Geld raus aus den Hochschulen und rein in die Grundschulen und wer "sich weiterbilden will" kann ja dafür zahlen?

              Dir ist aber schon bewusst, dass der "normale Bildungsweg" eigentlich nicht das Ende der Bildung sein sollte sondern nur der Weg zur Weiterbildung.

              Wenn Scotty das meinte im ersten Teil, was ich bezweile, ist es trotzdem nicht ganz abwägig und sinnvoll.
              Zum zweiten Teil, das ist sachlich falsch. Ein Hochschulstudium ist eine Ausbildung, ebenso wie ein Lehrberuf des Dualen Systems und andere Bildungsmöglichkeiten. Mit Weiter- und Fortbildung hat dies nicht im geringsten zu tun.
              Was mir in dieser Diskussion fehlt, dass sich kaum einer mal die Mühe gemacht hat, die Sache auch von der anderen Seite zu beleuchten, bzw. zu ergründen, was die Vorteile einer solchen Bildungspauschale (wie ich es mal nennen möchte) für die Hochschulstruktur in Deutschland bedeuten könnte. Bei sovielen beteiligten Studenten und Studierten an diesem Thema echt traurig und sagt mir persönlich viel über die Güte mancher Meinungen, die sich nicht im Geringsten von Stammtischparolen eines tiefbairischen Rübenbauern unterscheiden. Alles ist schlecht alles ist zu unserem Ungunsten, also weg damit, am besten noch brennde Busse und werfen von Molotovcocktails, wenn es dem Zeil dienlich ist.
              Also ihr Hochstudierten und Studierende macht endlich mal das, was man Euch an den Unis beibringt und beleuchtet das Thema von allen Seiten, am besten noch objektiv , dann kann vielleicht mal was vernünftiges aus dem Thread hier werden und vor allem könnte man dann auch scottys MEinung endlich mal im richtigen Kontext sehen und es nicht als Schwachsinn abtun.
              Denn bis jetzt ist nur die o.g. Stimmung zu verzeichnen.


              X

              PS:
              Wer sich durch den Text beleidigt fühlt, nun... es ist keine Beleidigung sondern eine Tatsache.
              Leiten im Droehnen der Motoren - Zhardul, so peinlich wie die Moral!

              Kommentar


                #37
                Original geschrieben von Scotty
                Geld sollte lieber in die Vorschule und den normalen Bildungsweg gesteckt werden wer sich danach weiter bilden will kann das ja tun dann muss er aber dafür Zahlen. Wo ist das Problem nebenbei noch etwas Arbeiten zu gehen so was wie Bafög gibt?s auch noch?
                Es arbeiten die meisten Studenten bereits nebenbei, wodurch sich natürlich auch ihr Studium verlängert, um überhaupt leben zu können. Studiengebühren bedeuten einfach eine soziale Selektion, da sich dann nur noch Kinder wohlhabender Eltern das Studium leisten können. Wegen der mangelhaften Anpassung des Bafögs an die Realität sind heute schon Kinder aus den ärmeren Schichten massiv benachteiligt und eine Seltenheit an den Unis.

                Im übrigen ist es wahrscheinlicher, dass die bei den Unis eingesparte Kohle zur Finanzierung der Steuersenkungen verwendet wird und bei der Vorschule ebenfalls gespart wird.
                Original geschrieben von Scotty
                AsH so wirklich hast du es nicht verstanden oder? Bist du vielleicht ein PDS Anhänger der will das der Staat alles Bezahlt ob er das Geld hat oder nicht? Das mit der Chancengleichheit ist auch absoluter Blödsinn.
                Ich bin zwar kein PDS-Anhänger, da die PDS an der Regierung neoliberale Politik inklusive Einsparungen an den Unis macht, aber ich bin sehr wohl der Meinung, dass es eine gesellschaftliche Aufgabe ist Chancengleichheit für alle herzustellen, wozu eine kostenlose (höhere) Bildung gehört. Es ist eine Aufgabe eines Staates, den vorhandenen Reichtum so umzuverteilen, dass alle von diesem profitieren können.

                Nur sehen heute die neoliberalen Verzichtsideologen (egal ob aus SPD, PDS, Grüne, FDP oder Union) es als Aufgabe des Staates an, die Kohle zu den Reichen und den Grosskonzernen umzuverteilen. Dazu gehört auch den Staat durch Steuersenkungen bei gleichzeitig gestiegenen Ausgaben finanziell zu ruinieren um eine Rechtfertigung für diese Umverteilung zu haben.
                Original geschrieben von Xion
                Was mir in dieser Diskussion fehlt, dass sich kaum einer mal die Mühe gemacht hat, die Sache auch von der anderen Seite zu beleuchten, bzw. zu ergründen, was die Vorteile einer solchen Bildungspauschale (wie ich es mal nennen möchte) für die Hochschulstruktur in Deutschland bedeuten könnte.
                Eine "Bildungspauschale" bedeutet soziale Selektion. Ich kann keinerlei Vorteile erkennen. Wenn ich eine Massnahme für falsch halte, brauche ich nicht nach Argumenten suchen, warum diese richtig ist. Diese Argumente kann ich jeden Tag in den Medien oder von irgendwelchen CSU-Typen hören und keins ist würdig wiedergegeben zu werden.
                Resistance is fertile
                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                The only general I like is called strike

                Kommentar


                  #38
                  Scotty... nein, PDS-Wähler bin ich nicht und ich will mir auch nicht alles vom Staat finanzieren lassen. Was nun mein Wahlverhalten damit zu tun hat ist mir nicht ganz klar...
                  ich bin allerdings Student in Hessen und da sieht es nicht so aus, dass die Landesregierung mir mein Studium finanziert, sondern dass ich mit meinem Studium bald die Landesregierung finanziere. Wie du und Xion ein paar Seiten vorher sehen können bin ich für eine begrenzte "Bildungspauschale" (sprich: Studiengebühr) wenn sie klar differenziert ist und Rücksicht nimmt auf die jeweiligen finanziellen Vorbedingungen. Erstens. Und -zweitens, viel wichtiger- wenn sie der Hochschule zu Gute kommt. Das ist hier in Hessen nicht der Fall, die nach oben offenen "Verwaltungsgebühr" von 50 Euro und die späteren Studiengebühren von bis zu 900 Euro gehen gar nicht (Verwaltungsgebühr) oder nur zu 10 % an die Hochschulen (Studiengebühr).

                  Und ja, da bin ich gegen... auch wenn ich leider nicht auf die Barrikaden gehe und Mollis werfe. Lange Haare und Dreads habe ich auch noch nicht, aber ich lasse wachsen, damit ich das Klischee erfülle.
                  Ich bin vorallem dagegen, dass nebenbei nochmal 30.000.000 Euro an den hessischen Unis eingespart werden sollen in Verbindung zu den Gebühren. Das ist absolut kontraproduktiv. Wie ein derartiges Verhalten die Hochschulsituation verbessern soll weiss ich nicht.

                  Wenn ich Scotty missverstanden habe und er nicht das Hochschulstudium meinte, sondern ein Zweitstudium o.ä., dann tut mir das Leid. Das kann man allerdings auch sicher um einiges höflicher sagen, als mich gleich mal als Wähler einer scheinbar nicht gemochten politischen Partei zu brandmarken (eigentlich bin ich ja Kropotkinist). Und da werden mir Stammtischparolen vorgeworfen.

                  Aber vielleicht würdest du mir erleutern wieso das mit der Chancengleichheit Unsinn ist. Ich habe ja schon beschrieben warum ich denke, dass schon jetzt -ohne Pauschale- die Kinder von begüterteren Eltern bessere Chancen auf einen schnellen Abschluss haben als die Kinder von weniger begüterten Eltern...

                  Kommentar


                    #39
                    Am wichtigsten bei Bildung ist nicht das Studium nein es ist die vorschule und eben der normale Bildungsweg wo auch der Staat die Pflicht hat sich dran zu beteiligen bzw. die Pflicht hat die Eltern ein teil zu entlasten da sie ja auch Arbeiten müssen. Wichtig ist hier auch die Soziale Bildung die bis dato zu wünschen übrig läst.

                    Studenten gibt es einfach zu viele wer soll das bezahlen? Hier ist es durchaus sinnvoll Gebühren zu verlangen was wo anders üblich ist und mit Verlaub da sind die Menschen schlauer als bei uns.

                    Durch gebühren steigt die Motivation da es nun mal Fakt ist das viele Studieren weil sie keine Lust haben zum Arbeiten oder eben eine normale Lehre zu bestreiten da ist im Moment das Studium das bequemste.

                    Wer sich das Studium nicht leisten kann geht nebenbei eben Arbeiten oder bzw. und bekommt Bafög. Für die die irgendwo oder irgendwie besondere Leitungen abliefern bzw. sogar hochbegabt sind aber sozial unten sind, gibt leider einige, sollte es Stipendien geben.

                    Durch Studiengebühren können sich die Universitäten auch viel mehr Leisten da der Staat eben nicht mehr alles schultern kann das geht einfach nicht mehr.

                    Einerseits wollen alle das die Steuern runter gehen und das der Staat spart aber wenn es einen selber betrifft fängt das Jammern an.

                    Ich bin selber Arbeitslos und sehe für meinen Geldbeutel nichts Gutes bei Harz 4, aber da muss ich durch. Arbeit ist so als Festanstellung noch nicht in sicht aber ich konnte immer hin etwas erreichen, ab Januar 04 werde ich Zeitungen austragen auf 165 Euro Basis.
                    "...To boldly go where no man has gone before."
                    ...BASED UPON "STARTREK" CREATED BY GENE RODDENBERRY...

                    Kommentar


                      #40
                      Original geschrieben von Scotty
                      [B]
                      Studenten gibt es einfach zu viele wer soll das bezahlen?
                      Ich bekomme kein Bafög, kassiere aber auch kein Arbeitslosengeld. Ich bekomme Halbwaisenrente, auf die hätte ich aber bis zu einem gewissen Verdienst auch weiterhin Anspruch. Meine Mutter erhält Kindergeld für mich (würde an mich gehen, aber als Augleich verzichte ich darauf und werde dafür anderweitig unterstützt). Ich kenne genug andere denen es ähnlich geht. Wo liege ich denn damit dem Staat mehr auf der Tasche als Andere?

                      Hier ist es durchaus sinnvoll Gebühren zu verlangen was wo anders üblich ist und mit Verlaub da sind die Menschen schlauer als bei uns.
                      Da hast du sicher eine Statistik für, dass intelligenz in anderen Ländern in direkter Verbindung mit der Einführung von Gebühren steht?

                      Durch Studiengebühren können sich die Universitäten auch viel mehr Leisten da der Staat eben nicht mehr alles schultern kann das geht einfach nicht mehr.

                      Einerseits wollen alle das die Steuern runter gehen und das der Staat spart aber wenn es einen selber betrifft fängt das Jammern an.
                      Nochmal, warum es in Hessen momentan die Debatte geht: die Studiengebühren und die Verwaltungspauschale gehen nicht an die Universitäten, sondern da werden nochmal weitere 30 Millionen Euro eingespart.
                      Das ist kein Jammern, dass ist einfach ein Hinweisen. Wenn das Geld der Uni zugute kommt, bitte... aber ich bezahle sicher kein Geld unter dem Argument: "Das nutzt der Uni." wenn auf der anderen Seite der Uni Mittel gestrichen werden. Das ist Doppeldenk. Oder verlogen. Je nachdem...

                      Kommentar


                        #41
                        Original geschrieben von Scotty
                        Geld sollte lieber in die Vorschule und den normalen Bildungsweg gesteckt werden wer sich danach weiter bilden will kann das ja tun dann muss er aber dafür Zahlen. Wo ist das Problem nebenbei noch etwas Arbeiten zu gehen so was wie Bafög gibt’s auch noch?
                        Wie schon gesagt wurde arbeiten ja schon die meisten Studenten nebenher (über 60%) - und zwar um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Studieren is nunmal was anderes als Schule, "etwas Arbeiten" nebenbei schränkt den Studienfortschritt deutlich ein. Klar gibts Bafög, aber es wäre ja nun schon irgendwie hirnrissig erst vom Staat 1000€ zu kriegen um sie dann wieder an den Staat zurückzuüberweisen, oder? Zumal Bafög kein reines Geschenk ist, sondern zu einem großen Teil zurückbezahlt werden muss. M.a.W.: Wenn man dann seinen Abschluß hat, würde man bei vom Bafög bezahlten Studiengebühren erstmal mit ca. 10.000€ Schulden ins Berufsleben starten.

                        Original geschrieben von Xion
                        Ein Hochschulstudium ist eine Ausbildung, ebenso wie ein Lehrberuf des Dualen Systems und andere Bildungsmöglichkeiten.
                        Nein, das ist es eben nicht nur. Sicher trifft dies für einige Studiengänge zu (insb. Ingenieurswissenschaften) oder auch ganze Unis (die Bw-Unis sind sicher ausbildungseinrichtungen), aber eine Universität ist mehr als eine höhere Schule - das läßt sich schon aus der in der Verfassung garantierten Freiheit der Forschung und Lehre ableiten: "Ein Student ist jedenfalls kein Schüler und nicht bloßes Objekt der Wissenschaftsvermittlung, sondern er soll ein selbstständig mitarbeitendes, an der wissenschaftlichen Erörterung beteiligtes Mitglied der Hochschule sein; das Studium an der Universität ist auf aktive Teilnahme am Wissenschaftsprozeß hin angelegt" (Hesselberger, Dieter: Das Grundgesetz. Kommentar für die politische Bildung, Bonn, 2001, S.103f, bezogen auf BVerfGE 55, 67ff).
                        Natürlich ist dies eine Idealvorstellung, und für viele Studenten ist das wohl auch ein zu hoch gestecktes Ziel. Aber die Zielrichtung der gegenwärtigen Politik (z.B. auch der BA) trifft auch die anderen: Studenten sollen zu reinen Wissensempfängern degradiert, zu reinen, für die Wirtschaft nützlichen, Fachidioten ausgebildet werden. Mir ist durchaus bewußt, daß dies von vielen als überhaupt nicht negativ gesehen wird, aber deswegen muss ich noch lange nicht diese Meinung adaptieren.
                        Zu Studiengebühren: Zum einen sind sie wie gesagt sozial ungerecht. Zumal auch mit Stipendien u.a. da keine ausreichende Kompensation geschaffen würde. Ich kenne selbst Kommilitonen, die trotz finanziell schwacher Lage einfach deswegen kein Bafög bekommen, weil ihre Eltern ihnen schlichtweg die Anträge nicht ausfüllen - nach dem Motto, "Geh gefälligigst was vernünftiges arbeiten!". Zum anderen ist den Versprechen von Politikern, das Geld in die Hochschulen zu stecken, keinen Meter weit zu trauen. In Niedersachsen hat das die Regierung gerade vorgeführt, indem sie das entsprechende Gesetz, wonach die neuen Langzeitstudiengebühren zum Großteil an die Hochschule gehen sollten, einfach ebenso wie das Geld kassiert hat. Die "Verwaltungskostenpauschale" nehmen sie sowieso schon immer (obwohl dadurch die ganze Erhebung eigentlich gar nicht zulässig wäre). Bei (gewünschten) steigenden Studentenzahlen die ohnehin schwachen Mittel zu kürzen, und dann für die miese Situation auch noch Geld zu verlangen, ist schon ziemlich dreist.
                        Natürlich kann man mit der empörten Volksseele sagen, "Kindergarten kostet Geld, und Studieren soll umsonst sein? Ungerecht!" - aber leigt hier nicht vielmehr der Fehler darin, daß Kindergärten soviel Geld kosten?

                        Aber damit du siehst, daß ich kein verbohrter Hausbesetzer bin: Nachgelagerte Studiengebühren, die man bei einem entsprechend hohen Einkommen nachträglich direkt an die Hochschule zahlt, sind tatsächlich eine Diskussion wert. Ich befürchte nur, daß ein jetzt aktiver Politiker da kein vernünftiges Modell entwerfen wird - denn das bringt ja jetzt kein Geld. Und mit Studiengebühren wollen Politiker ja nicht den Unis soviel gutes tun, sondern ihre Finanzen entlasten. M.a.W.: Wenn Studiengebühren, die an die Hochschulen gehen, eingeführt werden, kann der Staat ja auch weniger als bisher für jene ausgeben - Resultat: Die Unis haben genausoviel (bzw. -wenig) Geld wie zuvor.

                        Kommentar


                          #42
                          Wir können das ja mal durchrechnen, wobei ich Bafög mal außen vorlasse, weil ich mich da nicht so auskenne. Es ist sowieso nur ein Bruchteil bafög-berechtigt.

                          Wenn man sich ganz allein finanziert und einen Halbtagsjob hat, bekommt man vielleicht so um die 700 Euro im Monat brutto.
                          Zur Zeit zahlt man als Student bereits zwischen 150 und 200 Euro Gebühren pro Semester. Wenn jetzt 1000 Euro Gebühren dazukommen, ist man bei rund 1400 Euro reine Zahlung an die Universität in Jahr.

                          Wenn man in zwei Monaten ausschließlich arbeitet, um diese 1400 Euro aufzubringen, kann man in dieser Zeit keine Versicherung, keine Miete, kein Strom/Wasser/Gas und keine Lebensmittel kaufen. Dieses führt dann dazu, dass man seinen Halbtagsjob aufstocken muss oder neben diesem einen weiten Nebenjob annimmt.
                          Naja, und da kommt man dann auf 20 h Halbtagsjob und 5 bis 10 Stunden Nebenjob, ganz abgesehen von den Wegen, die man zurücklegen muss, ist man wohl von 7 Uhr morgens bis 15 Uhr nochwas unterwegs. Naja, und dann findet um 16.15 vielleicht noch eine Vorlesung statt, aber das wars dann auch schon.

                          Die Politik ist in diesem Punkt bislang eine Antwort schuldig geblieben, es sei denn, man würde das Mittel Verschuldung anwenden, wie es bereits beim Bafög der Fall ist.

                          Ich persönlich habe gegen Studiengebühren dann nichts einzuwenden, wenn die Studierenden sich das auch leisten können. Die derzeitigen Preisvorstellungen halte ich aber für viel zu hoch, weil das Stipendiatswesen in Deutschland eine absolute Katastrophe ist.

                          Ich habe eine Weile auf die oben beschriebene Weise studiert und das kann ich wohl sagen, dass sich auf eine solche Weise nicht das Klima erzeugen lässt, um schnell und erfolgreich ein Studium abzuschließen. Man ist eben mit Geldverdienen beschäftigt.

                          Und was das "der Staat muss sparen" anbetrifft, so wird weder das Gesundheitssystem durch 10 Euro beim Arzt wieder zum Laufen gebracht, noch die Unis durch Studiengebühren. Es wird halt lieber die Rechnung erhöht anstelle dass man sich mal die Ursachen vornimmt.
                          Republicans hate ducklings!

                          Kommentar


                            #43
                            endar Das mit der Miete und so weiter ist mir klar das ist ein Problem für welches es aber sicher eine Lösung gibt. Aber ich bezweifle das ein Großteil der Studenten dieses Problem hat, weil sie bei den Eltern wohnen ,wobei man dennoch das Problem lösen müsste auch wen es nur eine Minderheit betrifft.

                            Auch wurde hier das eben Angesprochen das die Studiengebühren in Hessen nicht den Universitäten zu gute kommt bzw. kommen sollen, was natürlich absolut Indiskutabel ist und der eigentlichen Sache also die Studiengebühren schon an absurdum führen würde.

                            Dennoch auch hier wird zu einseitig gedacht, da so wie es ist kann es nun mal nicht weitergehen, das kann sich die Allgemeinheit eben nicht mehr Leisten wie so manches andere aber auch.

                            Leider sehenich hier egal um welchen bereich es auch geht keine wirkliche Lösung der Staat also unsere Politiker sind einfach zu blöde, allein wenn man die Kosten durch die Bürokratie anschaut die wir haben, und da sind wir Deutschen Spitzenreiter, ist das zum heulen und es wird nicht besser.
                            "...To boldly go where no man has gone before."
                            ...BASED UPON "STARTREK" CREATED BY GENE RODDENBERRY...

                            Kommentar


                              #44
                              Original geschrieben von Scotty
                              endar Das mit der Miete und so weiter ist mir klar das ist ein Problem für welches es aber sicher eine Lösung gibt. Aber ich bezweifle das ein Großteil der Studenten dieses Problem hat, weil sie bei den Eltern wohnen ,wobei man dennoch das Problem lösen müsste auch wen es nur eine Minderheit betrifft.
                              Vielleicht hast du ja auch Quellen für diese Behauptung? Daß der Gro0teil der Studenten bei den Eltern wohnt halte ich doch für ziemlich unwahrscheinlich. Und nochmal: Über 60% der Studenten arbeiten bereits jetzt nebenher - wenn es denen so supertoll gehen würde, würden sie das wohl kaum tun, oder?

                              Kommentar


                                #45
                                Jack Crow Sorry aber so ein dickköpfiges Besitzstandswahrer gehabe bringt niemanden weiter genau das ist auch das Problem was wir generell haben und genau deshalb geht es Deutschland auch so beschissen.
                                "...To boldly go where no man has gone before."
                                ...BASED UPON "STARTREK" CREATED BY GENE RODDENBERRY...

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X