Spiegel-Bericht: Eutanasie, Nazis klauten bei den Amis - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Spiegel-Bericht: Eutanasie, Nazis klauten bei den Amis

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Spiegel-Bericht: Eutanasie, Nazis klauten bei den Amis

    Krieg gegen die Schwachen

    Tja, alles wiederholt sich....

    #2
    "[...] Anregung für das Eugenik-Programm der Nazis. [...]"

    Hier wird vergessen, dass Überlegungen zur Eugenik, Zwangsterilisationen etc. keine Idee der Nationalsozialisten waren.

    Überlegungen dieser Art waren in Deutschland, wie woanders auch, keinesfalls unüblich.
    Die Nazis haben in diesem Zusammenhang nur das weitergeführt, was andere bereits vorgedacht haben.

    Aber in der Rückschau ist es immer bequemer, "die Nazis" zu sagen, weil man "die Nazis" so bequem auf einen kleinen Verbrecherklüngel reduzieren kann und so Eugeniker und Vordenker dieser Richtung aus der Zeit VOR 1933 einfach vergessen kann.
    Republicans hate ducklings!

    Kommentar


      #3
      Naja, sicherlich macht es die Gräueltaten des NS-Regimes nicht ungeschehen und auch nicht besser, wenn man so etwas liest, aber es sollte wohl klar sein, dass die Nazis nicht einfach so plötzlich 1933 da waren, ihre Verbrechen begingen und nach 1945 wieder weg waren. Damit macht man es sich wohl zu einfach.

      Nicht nur diese Eugenik-Geschichten waren ja keine Erfindung von Hitler und Co. alleine, auch die ganzen Konzentrationslager gab es auch schon früher. Da waren es wohl hauptsächlich wieder die USA und Südafrika, die so etwas schon einsetzten.

      Nazis haben wohl zum großen Teil einfach kopiert und "perfektioniert". Der Antisemitismus gab es ja auch in verschiedenen Formen schon vorher, doch da war er hauptsächlich "nur" religiös oder gesellschaftlich(was einen religiösen Ursprung hat), doch die Nazis hatten einen rassistischen Antisemitismus eingeführt, der noch viel weitergeht.

      Naja, man Pogrome, Eugenik, Konzentrationslager und vieles mehr auch schon vorher in anderen Ländern in verschiedenen Zeitperioden finden, doch denkt man doch bei den Worten immer nur an die Nazis. Man soll ja sicherlich nicht vergessen, was die Nazis getan haben, doch wäre es wahrscheinlich auch wichtig, wenn Verbrechen in anderen Ländern genauso aufgearbeitet würden, wie man mittlerweile teilweise in Deutschland auch versucht(leider nicht immer gut genug) mit den Nazi-Verbrechen.

      Schließlich sind die Nazi-Gräueltaten nicht die einzigen, wenn auch die schlimmsten, die im 3. Reich, 2. Weltkrieg und davor begangen wurden.

      Ich denke auch in der deutschen Geschichte gibt es ja auch vor 1933. Letztlich jährte sich der 100 Jahrestag des deutschen Massakers auf die Hereros in Namibia, doch so etwas wie Entschädigung haben die Opfer, bzw. deren Hinterbliebenen bis heute nicht gesehen.
      Ich schätze, dass die Eugenik-Opfer auch nie entschädigt wurden.
      So was ist schon sehr schade, dass erst eine Niederlage zwingen kann, so eine Aufarbeitung in Bewegung zu setzen. Nach dem 2. Weltkrieg waren die Deutschen gezwungen worden, sich mit ihrer Geschichte im 3. Reich auseinander zu setzen, doch auch da gab es viel Widerstand.

      Die "Siegermächte" von damals, hielten so etwas ihrerseits wohl nicht für nötig.
      In Afrika waren die deutschen Soldaten auch siegreich und verließen den Kontinent nach einem verlorenen 1. Weltkrieg, ohne einen Pfennig für ihre Opfer zurückzulassen.

      Da hofft man immer lieber auf Verjährung und auf das Vergessen.

      Kommentar


        #4
        Ich bin jetzt mal richtig zynisch, aber ist das nicht eigentlich so in der Natur verankert, dass der stärkste überleben soll?

        Pflanzen, Tiere und auch die Menschen?

        Passieren genau deswegen solche Dinge?

        Ist es ein Bestandteil der globalen Evolution, unabhängig wie das Indviduum drüber denkt?

        Kommentar


          #5
          Jo, genau diese Meinung nennt sich, AFAIR, "Bioethik".

          Nur ging es beim Eugenetikprogramm ja nicht darum, den Stärksten überleben zu lassen, sondern darum, den Schwächsten an der Fortpflanzung zu hindern.

          Die Meinung, die Ezri anführt (Sozialdarwinismus), führt in ihrer extremsten Form einfach dazu, Schwächeren keine Hilfe mehr zu gewähren. Diese würden also elendiglich verrecken. Nun gut, und weil wir keine Unmenschen sind, bringen wir die Schwächeren lieber gleich um, damit sie nicht so leiden müssen. Heißa, die Euthanasieidee ist entdeckt!

          Der Weg vom "Laissez-faire" zum Massenmord ist manchmal verdammt kurz, was?

          Und genau genommen soll nicht der "Stärkste" überleben, sondern der "den gegenwärtigen Umständen zufällig am besten Angepasste".
          Der Bär, der ein weißes Fell hat, wird in Afrika gefressen, in der Arktis ist er hingegen super getarnt. Einmal überlebt er, ein anderes mal stirbt er. Der gleiche Bär. Überleben hat also mit "Stärke" nix zu tun.
          Oder nehmen wir einen homo sapiens sapiensis mit einem IQ von 150 und einer Dioptrie von 3,7. 10.000 v.Chr. wird er im Alter von sieben Jahren von einem Säbelzahntiger gefressen, weil er diesen einfach nicht rechtzeitig kommen sah (nicht sehen konnte), 2005 wird er Nobellpreisträger... Der gleiche Mensch. Überleben hat also mit "Stärke" nix zu tun.

          Im Übrigen haben wir Menschen etwas gegründet, das nennt sich "Gesellschaft". Sinn und zweck von Gesellschaft ist es, das Individuum nicht den extremstem darwinistischen Prinzipien aususetzen. Wir Menschen haben auch gar keine andere Chance, weil sonst unsere Nachkommen keine zwei Wochen alt werden würden, und wir wären innerhalb von 60 Jahren ausgestorben.
          Die Negierung des darwinistischen Prinzips ist also irgendwie ein Teil der menschlichen Natur (ebenso wie dessen Bejahung ).
          ---Werbung--- Hier könnte Ihre Signatur stehen! Nur 20 Euro im Monat.

          Kommentar


            #6
            Original geschrieben von LuckyGuy

            Im Übrigen haben wir Menschen etwas gegründet, das nennt sich "Gesellschaft". Sinn und zweck von Gesellschaft ist es, das Individuum nicht den extremstem darwinistischen Prinzipien aususetzen. Wir Menschen haben auch gar keine andere Chance, weil sonst unsere Nachkommen keine zwei Wochen alt werden würden, und wir wären innerhalb von 60 Jahren ausgestorben.
            Die Negierung des darwinistischen Prinzips ist also irgendwie ein Teil der menschlichen Natur (ebenso wie dessen Bejahung ).
            Die Frage ist nun: Was ist "stärker", die Gesellschaft oder doch das "Gesetz der Evolution?"

            Anscheinend setzt sich letzteres immer wieder durch, egal wie brutal es ist, es gibt offenstichtlich immer wieder Punkte, wo die Gesellschaft einfach versagt.

            Kommentar


              #7
              Gesellschaften können jederzeit zusammenbrechen. Wer kann das besser beurteilen als ein staatlich geprüfter Ex-DDR-Bürger?
              Nach dem Zusammenbruch der DDR gab es ja dann auch Gewinner und Verlierer, doch würde ich mal sagen, dass das Ganze da nicht so viel mit Stärke oder Schwäche zu tun hatte. Natürlich kommt es auch hier immer darauf an, wie genau man Stärke oder Schwäche nun definiert.

              Was die NS-Zeit betrifft so würde ich auch sagen, dass es all den Gräuel der damals geschah, schon immer gegeben hat seit es Menschen gibt. Er war nur noch nie so auf eine bestimmte Epoche konzentriert und ging noch nie in einem so hohem Maße von nur einem Volk aus.

              Auf jeden Fall scheint es aber den Menschen leichter zu fallen in ihrer gesellschaftlichen Entwicklung einen negativen Höhepunkt mit Krieg, Folter und Verfolgung zu erreichen, als einen idealen, wo so ziemlich alle glücklich sind.

              Gruß, succo
              Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

              Kommentar


                #8
                @Lucky: Das nennt man Sozialdarwinismus. Bioethik ist glaub ich wohl was anderes.

                @Ezri: Der Sozialdarwinismus interpretiert Darwins Evolutionslehre falsch. Denn der spricht von "survival of the fittest" wobei "fittest" nicht mit "der "Stärkste" zu übersetzen ist, sondern mit "der am besten angepasste" und das muss keineswegs der "Stärkste" sein.

                Insofern ist das nicht in der Natur so verankert.
                Republicans hate ducklings!

                Kommentar


                  #9
                  Original geschrieben von endar
                  [B@Ezri: Der Sozialdarwinismus interpretiert Darwins Evolutionslehre falsch. Denn der spricht von "survival of the fittest" wobei "fittest" nicht mit "der "Stärkste" zu übersetzen ist, sondern mit "der am besten angepasste" und das muss keineswegs der "Stärkste" sein.

                  Insofern ist das nicht in der Natur so verankert. [/B]
                  Ist mir bekannt und andern mittlerweile auch, hab nur das Wort "stark" benutzt, um es zu verdeutlichen.

                  Kommentar


                    #10
                    Was wolltest du verdeutlichen?
                    Dass der Sozialdarwinismus eine Fehlinterpretation ist?
                    Republicans hate ducklings!

                    Kommentar


                      #11
                      Original geschrieben von endar
                      @Lucky: Das nennt man Sozialdarwinismus. Bioethik ist glaub ich wohl was anderes.
                      Oooops, was habe ich da geschrieben? Dabei habe ich doch drei Zeilen später auch selbst vom Sozialdarwinismus geredet..

                      Stimmt, Bioethik will die "unglücklichen" behinderten Menschen zur Erhöhung der "Summe des Gesamtglückes" umbringen. Ist was ganz anderes. Sorry.
                      ---Werbung--- Hier könnte Ihre Signatur stehen! Nur 20 Euro im Monat.

                      Kommentar


                        #12
                        Nein.

                        Bioethik will das genaue Gegenteil, wie das Wort Ethik schon andeutet. Die Bioethik will biotechnische Auswüchse zur "Abschaffung" von Behinderungen etc. verhindern und nicht sie fördern.

                        Und zur Verdeutlichung: http://www.bioethik-diskurs.de/docum...qs-4-7-02/view
                        Republicans hate ducklings!

                        Kommentar


                          #13
                          Nun, es gibt offensichtlich verschieden "Schulen" der Bioethik, die zu vollkommen unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

                          Der prominenteste Vertreter der von mir angeführten Richtung ist wohl Peter Singer.
                          ---Werbung--- Hier könnte Ihre Signatur stehen! Nur 20 Euro im Monat.

                          Kommentar


                            #14
                            Das haben Diskurse so an sich, dass dort verschiedene Meinungen vertreten werden.
                            Aber interessant zu lesen, wenn auch ziemlich ekelhaft.
                            Ich habe von dem Herrn noch nicht gehört und hoffe mal, dass der ein Einzelfall ist.

                            Diese "Paradiesvögel" sind aber auch immer die, die dann auch auffallen, wie auch dieser Arzt aus Italien, der unbedingt klonen will/wollte/was auch immer.
                            Republicans hate ducklings!

                            Kommentar


                              #15
                              Original geschrieben von endar
                              Was wolltest du verdeutlichen?
                              Dass der Sozialdarwinismus eine Fehlinterpretation ist?
                              Nein, ich habe das falsche Wort benutzt, weil mir das richtige nicht in den Sinn kam...

                              Mit "stark" kann ich persönlich durchaus "der Umwelt angepasst" assozieren in diesem Kontex, denn wer der Umwelt nicht angepasst ist, nicht fitt ist, gilt als "schwach" das Gegenteil von "stark"...

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X