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Fortschritt der Menschheit?!

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    #16
    Zweifellos gibt es Änderungen die inzwischen immer schneller kommen, aber im Grunde sind die Menschen so wie sie immer schon waren: rücksichtslos, unterwürfig, gewalttätig, unzufrieden, selbstsüchtig, habgierig und engstirnig. (irgendwie sind sie ganz niedlich, oder? )
    Jede neue Errungenschaft wird doch nur für alte Motive benutzt...
    Wie heißt es schon in Faust:
    Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag,
    Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag.
    Ein wenig besser würd er leben,
    Hättst du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;
    Er nennt's Vernunft und braucht's allein,
    Nur tierischer als jedes Tier zu sein.
    Er scheint mir, mit Verlaub von euer Gnaden,
    Wie eine der langbeinigen Zikaden,
    Die immer fliegt und fliegend springt
    Und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt;
    Und läg er nur noch immer in dem Grase!
    In jeden Quark begräbt er seine Nase
    Original geschrieben von endar
    Zudem sind 100 Jahre kein Zeitraum, um zu schauen, ob man Fortschritte gemacht hat.
    Aber wir leben noch - ist das nicht schon ziemlich fortschrittlich?
    Das haben wir vor 100000 Jahren auch schon (nun gut, nicht persönlich); was soll daran fortschrittlich sein?
    Original geschrieben von Harmakhis
    Im Prinzip hat sich seit den Höhlen nichts verändert, alle Sachen wie Unterdrückung und auch Freiheit, sind heute nur anders verpackt, sodass wir glauben, dass wir uns entwickelt hätten. Steht zwar nicht mehr Despotismus drauf, drin ist es noch allemal.

    Insgesamt glaube ich sogar, dass die Menschheit gar nicht zu einer wahren Entwicklung in der Lage ist. Denn um z.B. zu solchen Blümchenpflückern, wie Picard zu werden, müssten wir unser evolutionäres Erbe überwinden und das halte ich - solange man es nicht "herauszüchtet", für nicht möglich. Wir werden es nur schaffen, die Auswirkungen unserer Gene schöner zu verpakcen und abzudämpfen, aber all die kulturelle und technologische Entwicklung wird nie unsere wahre Natur verdrängen können, das was wir sind: konkurrierende Tiere, die nur auf fressen, trinken, schlafen und kopulieren aus sind.

    Letztlich sind wir eine hohe Form des Affens, das sollte man nie vergessen.
    Hoch, aber nicht unbedingt höher als Schimpansen und Bonobos. Letztere halte ich, auch wenn sie nicht so "zivilisiert" sind, doch für sozial höherstehend als die Menschen.
    Übrigens finde ich es interessant, dass die Hominiden als eigene Familie der Menschenartigen gelten, obwohl sie von der Verwandtschaft her eigentlich Menschenaffen sein müssten...

    Ach ja, erstens: Ich schäme mich auch ein Mensch zu sein; zweitens: Ich glaube, ich bin gar keiner...

    Kommentar


      #17
      Ich finde es ja schon erstaunlich, dass gerade in einem Star-Trek-Forum, so pessimistisch über die Entwicklung der Menschheit gedacht wird
      Aber ich stimme zu... Trotzdem finde ich das hier falsch:

      Hoch, aber nicht unbedingt höher als Schimpansen und Bonobos.
      Die Menschen mögen sich in den letzten zehntausend Jahren nur oberflächlich verändert haben, weil kulturelle Entwicklung nicht das Wesen des Menschen verändern kann. Darum darf man auch nicht erwarten, dass Utopien à la Star Trek Realität werden - denn Egoismus wird immer der Antrieb der Menschen sein, und es wird immer Rachsucht, Machtstreben, Gewalt etc. geben.

      Das ändert aber nichts daran, dass die Menschen von ihrer Intelligenz und ihren Möglichkeiten her weit über allen anderen bekannten Lebewesen stehen.
      Kein anderes Tier hat Meisterwerke des Geistes, wie eine echte Sprache hervorbgeracht, kein anderes Tier hat Kunst, Wissenschaft oder Musik (und jetzt kommt bitte nicht mit Walgesängen). Der Mensch ist also durchaus in vieler Hinsicht einzigartig. Er ist das einzige Wesen, das sich durch Kultur und Technik eine ganz eigene Art zu existieren aufgebaut ist, und nicht auf ein durch Evolution vorgegebene Schema beschränkt ist.
      Und vermutlich besitzt kein anderes Tier in einem solchen Maße eine "subjektive Welt", ein Bewußtsein, wie der Mensch.
      Der Mensch ist also trotz allem geistig entwickelter als die Tiere, das lässt sich einfach nicht bestreiten.

      Und ich behaupte: Erscheinungen wie Kriege gibt es nicht, weil der Mensch so schlecht ist, sondern weil er so mächtig ist.
      Auch Tiere versuchen andere rücksichtslos zu dominieren, sich auszubreiten, Konkurenten auszuschalten usw. Anders als beim Menschen eskaliert dieses Verhalten bei Tieren nicht, weil Tiere in ihren Möglichkeiten stark beschränkt sind - aber das hat nichts mit überlegenerer sozialer Intelligenz der Tiere zu tun.

      Ich halte darum auch nichts von einer Idealisierung der Tiere oder einer totalen Abwertung der Menschen. Das ist genauso unsinnig wie der "roddenberrysche" Optimismus.

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        #18
        Original geschrieben von 3of5
        Der Mensch ist also durchaus in vieler Hinsicht einzigartig. Er ist das einzige Wesen, das sich durch Kultur und Technik eine ganz eigene Art zu existieren aufgebaut ist, und nicht auf ein durch Evolution vorgegebene Schema beschränkt ist.
        Zum Glück...


        Und ich behaupte: Erscheinungen wie Kriege gibt es nicht, weil der Mensch so schlecht ist, sondern weil er so mächtig ist.
        Auch Tiere versuchen andere rücksichtslos zu dominieren, sich auszubreiten, Konkurenten auszuschalten usw. Anders als beim Menschen eskaliert dieses Verhalten bei Tieren nicht, weil Tiere in ihren Möglichkeiten stark beschränkt sind - aber das hat nichts mit überlegenerer sozialer Intelligenz der Tiere zu tun.
        Sicher ist die auf den eigenen Vorteil bedachte Lebensweise allen Lebewesen gemein (deshalb wird auch der Mensch niemals davon loskommen), aber es zeigen sich trotzdem starke Unterschiede.
        Ich führe da nur noch mal unsere nächsten Verwandten an: Die Bonobos zeigen sich weniger aggressiv als die Schimpansen, bei denen es auch schon regelrechte Kriege zwischen einzelnen Gruppen gibt. Sie fressen zwar auch Fleisch, führen aber keine Treibjagden. Insofern kann man zwar sagen, dass sie den Schimpansen taktisch unterlegen sind, aber das bedeutet nicht, dass sie weniger intelligent wären. Auch das Sexualverhalten zeigt ja bekanntlich große Unterschiede.
        Und "hoch" kommt eben auf den Blickwinkel an, ich bestreite ja gar nicht, dass die Menschen einzigartige Leistungen vollbracht haben, aber in Hinsicht auf eine "hohe Entwicklung" nur davon auszugehen, ist eine stark anthropozentrische Sichtweise.

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          #19
          @Morn: Man kann soziales oder friedliches Verhalten aber nicht mit Intelligenz oder Höhe der Entwicklung gleichsetzen. Es gibt einzellige Organismen die vollkommen friedlich koexistieren - und andererseits gibt es grausame Gewaltmenschen, denen man trotzdem nicht absprechen kann, dass sie einen hochentwickelten Verstand besitzen.

          Es ist absolut subjektiv und wertend, wenn man soziales Verhalten als Maß für den Entwicklungsgrad heranzieht. Denn man könnte ja genauso argumentieren, dass die Gewalt bei Schimpansen sinnvoll ist, da sie sicherlich über Selektion die Evolution vorantreibt. Oder man könnte behaupten, dass Egoismus, Eifersucht und Konkurenzkampf beim Menschen für ein schnelles Fortschreiten der kulturellen Evolution verantwortlich waren und sind.
          Das ist nicht unbedingt meine Ansicht, aber ich will damit verdeutlichen, dass eine Eigenschaft wie Sozialverhalten letztlich "Geschmackssache" ist. Nur weil in unserer jetzigen Gesellschaft friedliches, soziales Miteinander ein erstrebenswertes Ideal ist, kann man so ein Verhalten nicht zum Maß für die Entwicklungshöhe bei Lebewesen machen.

          Zumindest etwas objektivere Kriterien wären da m.E.: Organisationsgrad des Gehirns, geistige Leistungen wie Abstraktion, Reflexion, geplantes Verhalten, Werkzeuggebrauch, Fähigkeit zu spontaner Anpassung etc.
          Und bei all dem hat der Mensch scheinbar die Nase vorn...

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            #20
            Original geschrieben von 3of5
            @Morn: Man kann soziales oder friedliches Verhalten aber nicht mit Intelligenz oder Höhe der Entwicklung gleichsetzen.
            Das habe ich auch gar nicht getan. Ich meinte nur, dass eben auch Intelligenz nicht mit hoher Entwicklung gleichzusetzen ist. (Sicher ist sie ein Zeichen von hoher Entwicklung, aber hohe Entwicklung kann auch so etwas wie z. B. besonders effektive Photosynthese (wer sagt denn, dass wir uns nur auf Tiere beschränken müssen?) bedeuten.)
            Und bei den Bonobos meinte ich nicht, dass sie aufgrund ihrer Friedfertigkeit intelligent sind, sondern dass das eben zwei Tatsachen sind, die auf sie zutreffen.


            Es ist absolut subjektiv und wertend, wenn man soziales Verhalten als Maß für den Entwicklungsgrad heranzieht. Denn man könnte ja genauso argumentieren, dass die Gewalt bei Schimpansen sinnvoll ist, da sie sicherlich über Selektion die Evolution vorantreibt. Oder man könnte behaupten, dass Egoismus, Eifersucht und Konkurenzkampf beim Menschen für ein schnelles Fortschreiten der kulturellen Evolution verantwortlich waren und sind.
            Das ist gar nicht mal so abwegig... obwohl das dann wieder gegen die Bonobos spricht - oder eben begründet, dass die Menschen und nicht sie am "Erfolgreichsten" sind.

            Das ist nicht unbedingt meine Ansicht, aber ich will damit verdeutlichen, dass eine Eigenschaft wie Sozialverhalten letztlich "Geschmackssache" ist. Nur weil in unserer jetzigen Gesellschaft friedliches, soziales Miteinander ein erstrebenswertes Ideal ist, kann man so ein Verhalten nicht zum Maß für die Entwicklungshöhe bei Lebewesen machen.
            Nein aber man kann schon von einem hoch entwickelten Sozialsystem sprechen und dieses (unter Vorbehalten) auch mit anderen vergleichen.
            Das Einzige, was ich eigentlich die ganze Zeit verdeutlichen will, ist, dass Entwicklungshöhe ein schwammiger Begriff ist.


            Zumindest etwas objektivere Kriterien wären da m.E.: Organisationsgrad des Gehirns, geistige Leistungen wie Abstraktion, Reflexion, geplantes Verhalten, Werkzeuggebrauch, Fähigkeit zu spontaner Anpassung etc.
            Und bei all dem hat der Mensch scheinbar die Nase vorn...
            Aber nicht bei der Photosynthese.

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              #21
              Original geschrieben von Morn
              Aber nicht bei der Photosynthese.
              Das sehe ich anders. Der Mensch hat sich die Photosynthese im erheblichen Masse nutzbar gemacht und zwar in einem Umfang, der jede andere Art übertrifft. Der Mensch hat viele neue Pflanzenarten für die eigene Nutzung "geschaffen" (sprich gezüchtet).

              Es gibt keinen Sinn, den Menschen anhand biologische Kriterien zu definieren. Wir sind die Art, die am schnellsten und am höchsten fliegen kann, die am tiefsten und am schnellste tauchen kann, die sich am Land am schnellste fortbewegen kann etc. etc. Dies alles beruht zwar auf biologischen Grundlagen, aber nicht auf einer biologischen Evolution, sondern einer kulturellen/gesellschaftlichen. Und letztere ist auch das Problem und nicht eine "Natur des Menschen", die so überhaupt nicht existiert.

              Natürlich gibt es noch grundlegende Verhaltensformen. Aber keiner kann doch ernsthaft behaupten, dass diese unverändert "ursprünglich" sind und nicht massiv kulturell modifiziert sind.

              Deshalb geht es auch um einen kulturellen Fortschritt, sprich einen gesellschaftlichen Fortschritt, der natürlich auch weiter unsere "Natur" modifizieren wird. Ich bin in diese Beziehung auch nicht pessimistisch und kann diesen Pessimismus auch nicht verstehen. Meiner Meinung nach ist diese Pessimismus nur Zeichen dafür, dass sich eine Person sich weigert die gesellschaftlichen Verhältnisse zu analysieren, deren Entwicklung zu verstehen und sie nicht verändern will, z.B. weil in gewissen Ideologien die heutige Gesellschaftsform für perfekt gehalten wird und also der Mensch (oder einzelne Menschen) schlecht sein muss, wenn der Kapitalismus nicht zum Wohle der gesamten Menschheit funktioniert. Vielleicht es auch einfach fehlende Phantasie, sich Veränderungen vorstellen zu können.
              Resistance is fertile
              Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
              The only general I like is called strike

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                #22
                Wenn sich hier eine Ideologie das Wohl der gesamten Menschheit auf die Fahnen geschrieben hat, dann ist das ja wohl der Sozialismus...

                Der Kaptialismus, insbesondere der Neoliberalismus, schreibt sich nicht das Wohl der gesamten Menschheit nicht auf die Fahnen. Er bevorzugt die Lesitungsstarken und gibt allenfalls aus Motiven, die die Reichen noch reicher machen sollen (z.B. wg. sozialer Stabilität im Wirtschaftssystem) den Benachteiligten etwas ab.
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                  #23
                  Original geschrieben von LuckyGuy
                  Der Kaptialismus, insbesondere der Neoliberalismus, schreibt sich nicht das Wohl der gesamten Menschheit nicht auf die Fahnen. Er bevorzugt die Lesitungsstarken und gibt allenfalls aus Motiven, die die Reichen noch reicher machen sollen (z.B. wg. sozialer Stabilität im Wirtschaftssystem) den Benachteiligten etwas ab.

                  Stimmt afaik nicht ganz. Der Neoliberalismus erkennt an, dass nicht alle gleichermassen von Liberalismus profitieren, aber geht jedenfalls davon aus, dass sowohl Durchschnitt wie Mehrzahl der Menschen von Liberalismus profitieren.
                  Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                  Johann Nestroy

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                    #24
                    Original geschrieben von Locksley
                    Stimmt afaik nicht ganz. Der Neoliberalismus erkennt an, dass nicht alle gleichermassen von Liberalismus profitieren, aber geht jedenfalls davon aus, dass sowohl Durchschnitt wie Mehrzahl der Menschen von Liberalismus profitieren.
                    Die Neoliberalen halten den Kapitalismus gerade wegen der erzeugten Ungleichheit - für die sie dann genetische Ursachen annehmen - für das perfekte System, für "das Ende der Geschichte". Nur ist es doch gerade so, dass seitdem sich die neoliberale Politik in den 70ern wieder durchgesetzt hat (sie war zuvor in der Weltwirtschaftskrise vollkommen diskreditiert worden), der Lebensstandard weltweit eher sinkt, schon erreichte Fortschritte wieder zerstört werden, die Arbeitslosigkeit meist sehr hoch ist. Es gibt eigentlich kein Beispiel dafür, dass vom "Liberalismus" irgendwo die Bevölkerung reicher geworden wäre. Im Gegenteil, es gibt hauptsächlich schwere Wirtschaftskrisen und mehr Armut, Hunger. Diese Ideologie ist auch nur deshalb erfolgreich, weil sie eine Minderheit tatsächlich durch die Umverteilungspolitik von unten nach oben reicher macht.
                    Resistance is fertile
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                      #25
                      Original geschrieben von max
                      Die Neoliberalen halten den Kapitalismus gerade wegen der erzeugten Ungleichheit - für die sie dann genetische Ursachen annehmen - für das perfekte System, für "das Ende der Geschichte".
                      Nun mal langsam. Wie kommst Du darauf, dass die neoliberalen "genetische Ursachen" annehmen? Ich sehe mich als Liberalen (das Neo- sagt eigentlich afaik nichts aus), und glaube keinesfalls, dass es fuer die Armut in Burkina Faso genetische Ursachen gibt. Da unterstellst Du allen Neoliberalen eine Art Rassismus. Ich hoffe sehr, ich irre mich in der Interpretation Deiner Bemerkung.

                      Innerhalb einer Kultur geht der Liberalismus auch nicht von genetischen Ursachen aus, um Ungleichheiten zu erklaeren, ganz im Gegenteil, die Grundannahme ist, dass jeder Buerger selbst weiss, was fuer ihn am besten ist, und damit bei jedem Buerger die notwendige Intelligenz vorausgesetzt wird. Mangelnder Erfolg wird im neoliberalen Gedankenmodell eher Faulheit oder Pech zugeschrieben.

                      Original geschrieben von max
                      Nur ist es doch gerade so, dass seitdem sich die neoliberale Politik in den 70ern wieder durchgesetzt hat (sie war zuvor in der Weltwirtschaftskrise vollkommen diskreditiert worden), der Lebensstandard weltweit eher sinkt, schon erreichte Fortschritte wieder zerstört werden, die Arbeitslosigkeit meist sehr hoch ist....
                      Ich kann die Zahlen nicht zitieren und bin zu faul, sie herauszusuchen, aber Lebensstandard und auch -erwartung sind afaik weltweit ebenso wie in der EU ziemlich kontinuierlich gestiegen.
                      Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                      Johann Nestroy

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                        #26
                        Original geschrieben von Lockley
                        Nun mal langsam. Wie kommst Du darauf, dass die neoliberalen "genetische Ursachen" annehmen? Ich sehe mich als Liberalen (das Neo- sagt eigentlich afaik nichts aus), und glaube keinesfalls, dass es fuer die Armut in Burkina Faso genetische Ursachen gibt. Da unterstellst Du allen Neoliberalen eine Art Rassismus.
                        Sicher sind nicht alle Neoliberalen Rassisten, aber bei der bürgerlichen Rechten sind die schon sehr häufig. Neoliberale sind ja oft nur in Bezug auf die Wirtschaftspolitik "liberal", ansonsten eher rechts.
                        Ich kann die Zahlen nicht zitieren und bin zu faul, sie herauszusuchen, aber Lebensstandard und auch -erwartung sind afaik weltweit ebenso wie in der EU ziemlich kontinuierlich gestiegen.
                        Die Zahlen, die ich gesehen habe (und gerade auch zu faul bin sie zu suchen), zeigen einen Fortschritt über sehr lange Zeiträume (meist über 30 Jahre), was aber eben den Effekt der liberalen Politik oft wieder ausschliesst, da diese Fortschritte in einer anderen Zeit (als es der globalen Wirtschaft noch deutlich besser ging) und mit keynesianistischer oder staatskapitalistischer Politik erreicht wurden. Heute gibt es meist einen Niedergang. Dieser ist noch nicht überall so drastisch, wie in den neoliberalen Musterländern USA und UK, aber doch spürbar. Wenn die "Reformpolitik" durchgesetzt wird, wird es auf jeden Fall auch hier für jeden deutlich werden.
                        Resistance is fertile
                        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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                          #27
                          Original geschrieben von max
                          Sicher sind nicht alle Neoliberalen Rassisten, aber bei der bürgerlichen Rechten sind die schon sehr häufig. Neoliberale sind ja oft nur in Bezug auf die Wirtschaftspolitik "liberal", ansonsten eher rechts.
                          Wir halten also fest: Neoliberale sind oft eher rechts, Rechte sind sehr haeufig Rassisten...
                          Da bin ich als glaeubiger Wirtschaftsliberaler ja in feiner Gesellschaft

                          Vollstaendig off-topic:
                          Weisst Du, dass mich an Sozialdemokratie, am Sozialismus und am Kommunismus vor allem stoert, dass die Internationalitaet ("Proletarier ALLER Laender") vollkommen verloren gegangen ist?
                          Die Sozialdemokraten fuerchten, dass durch die Osterweiterung Jobs aus Oesterreich abwandern. Man koennte das gerade als sozial denkender Mensch positiv bewerten - die Jobs wandern nach dieser These in aermere Laender, also werden die reichen Laender angeblich ein wenig aermer, und die armen ein wenig reicher. Klingt sehr sozial, imho. (Davon abgesehen, dass mittelfristig ohnehin beide reicher werden).
                          Ein Wirtschaftsliberaler ist diesbezueglich viel weniger Nationalist.
                          Und Rassismus ergibt bei einem wirtschaftsliberalen Weltbild ohnehin keinen Sinn.

                          Original geschrieben von max
                          ...Heute gibt es meist einen Niedergang. Dieser ist noch nicht überall so drastisch, wie in den neoliberalen Musterländern USA und UK, aber doch spürbar. Wenn die "Reformpolitik" durchgesetzt wird, wird es auf jeden Fall auch hier für jeden deutlich werden.
                          Neoliberale Musterlaender sind USA und UK ja wohl auch kaum (es gibt imho keine wirklich liberalen Staaten - alle haben zB massive Foerderungen und Schutzzoelle, um heimische Branchen wie Energie, Grundstoffe, Agrarprodukte vor dem Wettbewerb zu schutzen).
                          Und gerade UK hat in den letzten Jahren im Vergleich zur restlichen EU ausserordentlich gut performt.
                          Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                          Johann Nestroy

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                            #28
                            Original geschrieben von Locksley
                            Weisst Du, dass mich an Sozialdemokratie, am Sozialismus und am Kommunismus vor allem stoert, dass die Internationalitaet ("Proletarier ALLER Laender") vollkommen verloren gegangen ist?
                            Das ist auch einer meiner Hauptkritikpunkte an der Sozialdemokratie und den Stalinisten. Insbesondere die Sozialdemokraten treten teilweise schon sehr nationalistisch (und teilweise auch rassistisch) auf, z.B. die Hetze gegen Aussiedler, "das Boot ist voll" (Schily), "kriminelle Ausländer abschieben" (Schröder), "der deutsche Weg" (Schröder), EU-Nationalismus (kombiniert mit Antiamerikanismus) etc. Auch bei den Osterweiterung fällt diesen Typen nichts anders ein, als die Einschränkung der Rechte der Arbeiter der neuen Länder zu fordern, z.B. ihre Freiheiten in Bezug auf Wohnsitz, Arbeitsplätze etc. einzuschränken (während sie gleichzeitig mehr Freiheiten für die Konzerne fordern).
                            Ein Wirtschaftsliberaler ist diesbezueglich viel weniger Nationalist.
                            Und Rassismus ergibt bei einem wirtschaftsliberalen Weltbild ohnehin keinen Sinn.
                            Rein aus der Ideologie heraus hast du recht. Aber in der Realität ist es doch so, dass wirtschaftsliberale hauptsächlich bei rechten bürgerlichen Parteien zu finden sind. Da diese Leute keine Gemeinsamkeiten mit dem Rest der Bevölkerung haben (weil sie meist auch noch aus reicheren Schichten kommen), schüren sie Nationalismus und Rassismus, um von denen von ihnen verursachten sozialen Problem abzulenken, diese Ausländern in die Schuhe zu schieben und die Illusion von Gemeinsamkeiten ("wir sitzen doch alle in einem Boot") zu erzeugen, wo keine existieren.
                            es gibt imho keine wirklich liberalen Staaten - alle haben zB massive Foerderungen und Schutzzoelle, um heimische Branchen wie Energie, Grundstoffe, Agrarprodukte vor dem Wettbewerb zu schutzen
                            Damit hast du natürlich recht. UK und USA sind hauptsächlich in Bezug auf Privatisierungen, Sozialabbau und Einschränkung der Rechte der Arbeiter neoliberale Musterländer. Das Problem ist einfach, dass die wirtschaftsliberale Ideologie konsequent angewendet nicht kompatibel mit der Realität ist und deshalb ihre Vertreter immer wieder zu protektionistischen Massnahmen greifen.
                            Und gerade UK hat in den letzten Jahren im Vergleich zur restlichen EU ausserordentlich gut performt.
                            "Performt"? Klingt nach Berufskrankheit
                            Das Wirtschaftswachstum funktionierte aber nicht im Interesse der Mehrheit der britischen Bevölkerung, sondern nur zugunsten der Reichsten.
                            Resistance is fertile
                            Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                            The only general I like is called strike

                            Kommentar


                              #29
                              Ganz grob würde ich sagen wir bewegen uns rückwärts anstatt vorwärts. Das ist an einem Punkt festzumachen dem Terror und der sinnlosen Zestörung durch Kriege. Und die sind ja auch größtenteil unlogisch.

                              Warum bekriegen wir uns?
                              Nur weil wir uns nicht einig sind,wem das Land gehört?
                              Nur weil wir unterschiedliche Ansichten haben?
                              Nur weil wir unterschiedlche Religionen haben?

                              Dies sind wohl einige Gründe warum wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen. Doch ist dieses ein Fortschritt?Nein!!!

                              Wir betreiben ein Wettrüsten nur damit eine Partei die besseren und stärkeren Waffen besitzt. Ist dieses ein Fortschritt?Nein!!!

                              Man sollte nicht sich in sein Land verkriechen und im geheimen Forschen. Es sollte zentral auf der Welt geforscht werden, wo alle Nationen mitmachen, alle ihren Beitrag leitsten, und alle ohne jegliche feindliche Maßnahmen, nach dem Motto der hat was besseres als wir, forschen.
                              Ist dieses ein Fortschritt?Ich sage hierzu Ja.

                              Aber von solch einem Schritt sind wir noch sehr sehr weit entfernt.
                              Irgendwann wird es uns mal schlecht ergehen, wenn es so wie jetzt weiter geht, und wir nach dem Motto leben: 1 Schritt vor, und 2 schritte zurück.
                              Wie es so manchmal in unserer Politik so geschieht.
                              ***Wer bist du? (Vorlonen!) Was willst du? (Schatten!)***
                              ***Leben heisst zu lernen wie man fliegt! (Wicked)***
                              +++Wir fallen, um zu lernen wieder aufzustehen. (Alfred Pennyworth)+++

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                                #30
                                @max, KEINE Ideologie ist, wenn sie konsequent angewandt wird kompatibel mit der Realität. deshalb ist auch noch keine Ideologie zu 100% erfolgreich durchgesetzt worden, bzw alle Ideologien sind früher oder später an ihren Schwachpunkten gescheitert.




                                Dennoch denke ich, dass es langfristig gesehen schon einen Fortschritt gibt. Und auch wenn es gelegentlich / zyklisch gewisse Rückschritte geben mag, am Ende wird sich alles auf einem höheren/gerechteren Niveau wieder einpendeln. Oder hätte ein mittelalterlicher Bauer von einem Lebensniveau wie viele der heute sozial Benachteiligten in den westlichen Industrieländern es immer noch haben auch nur träumen können? bzw kann das ein Mensch der in den Drittweltländern lebt heute?

                                Zitat von Sebi. T
                                Wir betreiben ein Wettrüsten nur damit eine Partei die besseren und stärkeren Waffen besitzt. Ist dieses ein Fortschritt?Nein!!!
                                Aber auch kein Rückschritt... Wettrüsten mit den von dir beschriebenen Auswirkungen gab es schon solange die Menschheit Aufzeichnungen über ihr Tun verfasst. Man denke zB an die entwaldeten Gebiete in der heutigen Mittelmeersüdrandzone, die in phönizische, karthagische und römische Flotten umgebaut wurden, oder ähnliche Gebiete in Spanien, die der spanischen Armada von Goldschiffen zum Opfer fielen, auch in England sind große Teile der Eichenwälder auf immer verschwunden um eine mächtige Flotte modernster Bauart zu errichten... und das ist jetzt nur ein verschwindend kleiner Aspekt militärischer Geschichte... da gäbe es zB die Streitwagen der Hethiter die die Ägypter in Angst und Schrecken versetzten, die Elefanten des Phyrrhus von Epirus die Rom einen Rüstungsschock versetzten oder die Reiterscharen der Mongolen, Hunnen und wie sie alle hiessen, die mit den Reiterbögen viele ihrer Opfer total überrannten...

                                Jetzt die Rüstung der letzten 150 Jahre für prototypisch erklären zu wollen ist schlicht Geschichtsklitterung

                                und die Bewegung ist für mich eher 3 Schritt vor, 2 zurück. ein kleiner Fortschritt ist immer dabei. Selbst wenn er solange die Schritte rückwärts gehen nicht sichtbar sein mag, ihn zu verleugnen wäre undankbar denen gegenüber, die für ihn gekämpft haben. Wenn wir mit dem Erreichten unzufrieden sind, haben wir es auch nicht wirklich verdient
                                »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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