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Kernkraftwerke und Atombomben

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    Kernkraftwerke und Atombomben

    In den letzten Tage gibt es ja wieder mal eine Diskussion über die Kernenergie – einerseits durch die rückwärtsgerichteten Vorschläge der Union und andererseits durch die Inbetriebnahme des Reaktors in Garching.

    Aber eines wird bei der Diskussion über die zivile Nutzung der Atomkraft gerne vergessen: diese ermöglicht den Bau der Atombombe! Und das zivile Programm wurde damals von Strauss explizit mit den Möglichkeiten der Aufbau von militärischen Kapazitäten begründet, da die BRD damals wegen der Alliierten nicht atomar aufrüsten durfte - übrigens sehr zum Bedauern von Strauss und Adenauer.

    Es ist allerdings heute nicht so, dass die BRD atomwaffenfrei wäre. Im Gegenteil, sie stellen sogar Flugzeuge für den Abwurf von Atombomben bereit:
    Die Tornados des 33. Jagdbombergeschwaders der Luftwaffe in Büchel. Dort lagern unter Aufsicht der 817th MUNSS (Munitions Support Squadron), einer Einheit der 52nd Tactical Fighter Wing der US-Luftstreitkräfte in Europa, Atombomben des Typs B-61 Modell 10 für den Einsatz durch deutsche Tornados.

    Was schreibt dazu die Homepage der Bundeswehr:
    Nukleare Teilhabe
    Ist eine in der NATO grundlegende Form der politischen Beteiligung nicht-nuklearer Mitgliedstaaten an sicherheits- und militärpolitischen Entscheidungen und Ablaufprozessen der Nuklearstaaten. Die ~ der Nicht-Nuklearen Bündnispartner zeigt sich in folgenden Bereichen der Mitwirkung: Gemeinsame Formulierung der NATO-Nuklearstrategie durch alle Bündnispartner in den zuständigen NATO-Gremien, vor allem in der -> Nuklearen Planungsgruppe, insbesondere unterstützt durch eine High Level Group auf Expertenebene; Stationierung von Nuklearstreitkräften auf ihrem Hoheitsgebiet im Frieden; Bereitstellung von gemeinsam festgelegten Trägermitteln, z.B. in konventioneller und nuklearer Rolle einsatzfähige Flugzeuge; Mitwirkung an politischen Konsultationen sowie an militärischen Führungs- und Überwachungsvorkehrungen in Frieden, Krise und Krieg. Für Deutschland ist nukleare Teilhabe ein wesentlicher Aspekt seiner Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Nukleare Teilhabe bedeutet zugleich Mitverantwortung und ggf. Mitentscheidung über zentrale Fragen der Bündnisverteidigung. Nuklearwaffen sind ausschließlich politische Instrumente. Solange potentiell bedrohliche Nuklearwaffen weiterhin existieren und zum Teil weitere neu entwickelt werden, wird Deutschland, das selbst verbindlich auf den Erwerb und Besitz dieser Waffen sowie auf die Verfügungsgewalt darüber verzichtet hat, seine Sicherheit gegen diese Risiken in einem weiterhin auch auf nuklearer Abschreckung basierenden Bündnis suchen und finden müssen.
    siehe den Glossar (A-Z) auf http://www.bundeswehr-karriere.de/
    Dies ist eine klare Verletzung des Atomwaffensperrvertrags, wie die Bundeswehr selbst auf gleicher Seite schreibt:
    Nichtverbreitungsvertrag - Der Atomwaffensperrvertrag (Treaty on the non-proliferation of nuclear weapons - NPT) wurde am 01.07.1968 in Moskau von der UdSSR, den USA und Großbritannien unterzeichnet und ist am 05.03.1970 in Kraft getreten; für Deutschland am 02.05.1975. Gegenwärtig gehören ihm 182 Staaten, darunter alle fünf Kernwaffenstaaten, an. Er verfolgt das Ziel, die weitere Verbreitung von Nuklearwaffen zu verhindern, die friedliche Nutzung der Kernenergie zu fördern und die nukleare Abrüstung mit dem Endziel eines Vertrages über allgemeine und vollständige Abrüstung unter internationaler Kontrolle zu unterstützen. Der ~ verpflichtet die Kernwaffenstaaten, keine Nuklearwaffen oder die Verfügungsgewalt darüber an Nichtkernwaffenstaaten weiterzugeben oder diese bei Herstellung oder Erwerb von Nuklearwaffen zu unterstützen. Die Nichtkernwaffenstaaten akzeptieren korrespondierende Verpflichtungen und verpflichten sich, sämtliches nukleares Spaltmaterial unter die Kontrolle der Internationalen Atomenergieorganisation zu stellen, um eine Abzweigung für die Herstellung von Kernwaffen zu verhindern. 25 Jahre nach Inkrafttreten wurde der Vertrag am 11.05.1995 von der Vertragsstaatenkonferenz auf unbefristete Zeit verlängert.
    Die Meinung des Völkerrechtlers Prof. Norman Paech:
    Sowohl der Einsatz wie auch die Produktion, Lagerung von und die Androhung mit Nuklearwaffen sind mit dem geltenden Völkerrecht nicht zu vereinbaren
    Dazu kommt, dass vom Internationalen Gerichtshof Atomwaffen als grundsätzlich völkerrechtswidrig bezeichnet:
    Nicht zuletzt das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes (IGH) in Den Haag erklärte im Juli 1996, dass der Einsatz und bereits die Androhung eines Atombombeneinsatzes „grundsätzlich völkerrechtswidrig“ sei und gegen diejenigen Regeln des Völkerrechts verstoßen würde, die für bewaffnete Konflikte gelten, insbesondere gegen die Prinzipien und Regeln des humanitären Völkerrechts. Der IGH, von der Vollversammlung der Vereinten Nationen am 15. Dezember 1994 zu dem Rechtsgutachten beauftragt, begründete, dass Atomwaffen unter anderem deswegen illegal seien, weil sie gegen das Menschenrecht auf Leben verstoßen, sie gegen die Genozid-Konvention verstoßen, sie nicht zwischen Soldaten und Zivilisten unterscheiden und sie das Territorium neutraler Staaten verletzen.
    Quelle
    Resistance is fertile
    Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
    The only general I like is called strike

    #2
    Also für mich ist es kein Verlust, dass Deutschland keine eigenen Atomwaffen hat. Ich bin auch dem Ausstieg aus der Atomenergie nicht unbedingt abgeneigt, auch wenn ich denke, dass die Sicherheitsvorkehrungen ausreichend sind. Dass bisher "nur" ein GAU passiert ist, zeigt ebenfalls, dass es durchaus sicher ist. Allerdings weiss man ja nicht, wie sicher Atomkraftwerke gegenüber Terroranschlägen im grössen Ausmase sind, daher ist es wohl besser, in Zukunft auf Atomenergie zu verzichten.


    Und das mit den Atomwaffen ist auch so eine Sache: Einerseits existieren genug dafon, um die Erde mehr als einmal in eine Wüste zu verwandeln, andererseits könnte es eines Tages doch dazu kommen, dass diese fürchterlichen Waffen uns mal den Hintern retten, man dekne z.B. mal an die Ateroidenabwehr, welche ja keineswegs nur Science Fiction ist.

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      #3
      Wie wäre es wenn du die die Stationierungsklauseln besorgst?
      Dann wüsstest du das diese Abkommen damit umgangen werden, das diese von den US-Truppen bewachten Liegenschaften und Teilliegenschaften den selben diplomatischen Status wie die amerikanische Botschaft in Berlin inne haben. Somit ist "auf deutschem Boden" halt ein Teil amerikanischer Boden. Deshalb auch die Bewachung durch die amrik. Einheit. Das Teilhaberecht entsteht dadurch, dass diese taktischen Raketen aber auf "deutschem Boden" gelagert werden und das auch im NATO-Vertrag so verklausuliert ist, die Hoheit über die Raketen/Bomben ist jedoch nicht an das BMfVg übertragen, somit ist deine Begründung absolet.
      Rechtstaatlichkeit ist eines unserer Grundsätze, das heisst nur das was schwarz auf weiss in Gesetzen und Verträgen niedergeschrieben steht ist bindend. Und was ein dahergelaufener Völkerrechtler dazu sagt, weil er es halt anders interpretiert ist zwar nice to know aber nicht diskutabel.
      Im übrigen bedeutet eine Stationierung keine Androhung sondern nur eine Bedrohung, welche wiederum nur die Möglichkeit einer Androhung beinhaltet, das ist zwar ein kleiner aber feiner Unterschied. Das ist ja das Schöne am rechtsdeutsch.
      Leiten im Droehnen der Motoren - Zhardul, so peinlich wie die Moral!

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        #4
        Zitat von SF-Junky
        ... auch wenn ich denke, dass die Sicherheitsvorkehrungen ausreichend sind. Dass bisher "nur" ein GAU passiert ist, zeigt ebenfalls, dass es durchaus sicher ist.
        Das ist nicht richtig. Schon vor dem Super-GAU in Tschernobyl (auf den du dich - denke ich mal - beziehst), gab es einen ähnlichen Störfall in einem AKW. Am 28.3.1979 kam es in Harrisburg, USA nach einer Störung im Kühlsystem zum Schmelzen von 25% der Brennelemente. Dadurch und durch Lecks im Kühlkreislauf traten große Mengen radioaktiver Gase und verseuchten Wassers größtenteils ungefiltert in die Umwelt. Die Entseuchung dauerte mehr als zehn Jahre und kostete afair fast eine Milliarde US-Dollar. Über 40 Menschen starben bis heute infolge der Verseuchung an Krebs.

        Das zeigt, dass nichtmal in den Vereinigten Staaten die Reaktoren wirklich sicher sein.
        "Mai visto un compagno uscire dal campo senza aver dato tutto e anche di più. Siamo la squadra più straniera d’Italia, dicono. Faccio però fatica a trovare in giro per il mondo un gruppo più attaccato alla maglia del nostro." - Javier Zanetti
        ¡Pueblo no bueno! ¡Pueblo es muy mal!

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          #5
          Also, das Problem bei Atomenergie ist ja nicht nur die Sicherheit der AKWs. Da glaube ich auch, dass die deutschen sicherer sind, als viele andere. Das Problem ist doch eigentlich, was macht man mit dem ganzen Müll, wenn die Atomenergie ausgebraucht ist? Man muss es irgendwo endlagern und es da auch irgendwie hinschaffen. Der Transport ist zum einen gefährlich und wird wohl auch immer schwieriger,nicht nur Umweltschützer protestieren, sondern mittlerweile schon Landesregierungen wie die von NRW, wegen der hohen Kosten. Wenn der Müll dann am Endlager angekommen ist, muss er da ewig lange lagern. Ich weiß nicht genau Zahlen, aber es sind wohl mehrere Generationen je nach dem welche Sort von Atommüll man hat. Man kann diesen Raum nicht mehr für andere Bedürfnisse benutzen und riskiert, dass die Umwelt, z.B. durch durchsickern von radioaktiven Materials ins Grundwasser, bleibende Schäden davon trägt.
          Diese Problematik zeigt, dass Atomstrom alles andere als eine saubere und billige Energiequelle ist. Sicher, im Betrieb kommen aus den Kühltürmen nur Wasserdampfwolken. Wohingegen bei Kohlekraftwerken Kohlendioxid oder sogar Kohlenmonoxid freigelassen werden, was auch beträchtliche Schäden anrichtet, jedoch nicht noch Jahrzehnte oder Jahrhunterte später immer noch aktiv ist.

          Das soll jetzt kein Bekenntnis zum Kohlestrom sein. Ganz bestimmt nicht, aber das wird meistens dem Atomstrom als schlechte Alternative entgegengestellt.
          Besser ist es deshalb schon, wenn man sich auf eneuerbare Energien spezialisiert. Da gibt es ja schon einige brauchbare Ideen, wie Windkraft, Wasserkraft, Biomasse und Brennstoffzelle. Wenn diese Energieträger die gleichen Subventionen bekommen würden, wie die Atomwirtschaft oder die Kohlewirtschaft, dann sollte die Enerigewende in Deutschland kein Problem sein, auch wenn ich nicht dafür bin, dass regenerative Energien so gefördert werden, wie die herkömlichen gefördert wurden, sondern sie sollten nur Starhilfen bekommen, damit sie sich langfristig selber tragen können und das Geld sinnvoller z.B. für Bildung und das Sozialsystem verwendet werden könnte.

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            #6
            Es sind nicht mehrere Generationen, sondern mehrere Millionen Jahre, die Uran munter vor sich hinstrahlt.

            Zum Thema GAU:
            Wenn man es mal ohne ideologische Scheuklappen betrachet, dann ist ein GAU, ausser im Falle eines starken Erdbebens oder eines Luftangriffs (Attacken la WTC/911 packe ich jetzt mal in diese Kategorie mit rein) in deutschen AKW's überhaupt nicht möglich. Selbst wenn alle Reservesyteme versagen, wird im schlimmstenfall das innere des Containment-Gebäudes, also der Stahlbetonhülle, die den Reaktor umgibt, verstrahlt. Eine großflächige Verseuchung der Umgebung, wie damals in Tschernobyl kann nicht eintreten.

            Bei der ganzen Diskussion um die Energieversorgung der Zukunft schalte ich mittlerweile auf durchzug. Diese sogenannte "Diskussion" besteht nur noch daraus, seine, ausschließlich ideologisch Begründeten Thesen, immer wieder zu wiederholen, ohne dabei auf Dinge wie Physik oder Gesunden Menschenverstand Rücksicht zu nehmen.
            Die einen wollen weiterhin Kernspaltungsreaktoren bauen, ohne eine plausible Erklärung liefern zu können, wo sie mit dem Müll hinwollen und dazu weiterhin Hemmungslos CO2 produzieren als gäbe es kein Morgen.
            Die anderen beharren darauf, das die sog. Regenerative Energien das allheilmittel für die Zukunft sind, ohne dabei auf Dinge wie wirtschaftlichkeit oder den global ständig anwachsenden Energiehunger Rücksicht zu nehmen.
            Beim letzten Punkt hört man dann immer, man müsse halt Energie sparen. Tolle Sache, sicherlich könnte man hierzulande eine Menge Energie einsparen. Das Problem ist allerdings, das sich die Weltbevölkerung in den nächsten Jahrzehnten nocheinmal verdoppeln wird. Mit welchem Recht verweigern wir dann zukünftig 10 Milliarden Menschen auf der Erde den Zugang zu Autos und Elektrizität? Oder andersherum, wie viele Gigatonnen Biomasse, wieviele Tausend Riesenstaudämme, wieviele Windparks sollen denn bitte gebaut werden? Sonnenenergie alleine kann niemals genug Energie liefern, selbst wenn man die Effizienz der Solarzellen noch um ein vielfaches steigern sollte.

            Die Lösung für das Dilemma liegt auf der Hand:
            Steckt diese alberne Kohleförderung endlich in die Kernfusionsforschung. Mit genügend Geld und politischem Willen hätten wir in ein paar Jahren eine saubere, zuverlässige und vor allem unerschöpfliche Energiequelle.

            Leider wird das auf absehbare Zeit nicht passieren, weil es politisch nicht gewollt ist. Die Elektrizitätsbranche verdient gutes Geld am Status quo und deren Unterstützer in der Politik sind nicht bereit irgendwas daran zu ändern, aus Angst es sich mit einem Teil ihrer Wähler zu verscherzen.
            Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die Regenerative Energie propagieren, vor einem ähnlichen Dilemma. Würden sie jetzt von ihrem Kreuzzug ablassen würden sie ihr ohnehin schon stark geschrumpftes Wählerpotenzial gänzlich verprellen.
            Erschwerend kommt dazu, das jede öffentliche Debatte über das Thema meistens im Keim erstickt, da so etwa 99% der Bevölkerung den Unterschied zwischen Kernspaltung und Kernfusion nicht kennen und deswegen spätestens beim Wort Kern.. abblocken.

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              #7
              Zitat von Kopernikus
              Steckt diese alberne Kohleförderung endlich in die Kernfusionsforschung. Mit genügend Geld und politischem Willen hätten wir in ein paar Jahren eine saubere, zuverlässige und vor allem unerschöpfliche Energiequelle.
              Das die Kernfusion eine saubere und zuverlässige Energiequelle wird, ist alles andere als unumstritten! Davon abgesehen halte ich es für den falschen Weg bei der Energieerzeugung auf zentrale Grosskraftwerke zu setzen. Es sollte mehr daran geforscht werden nicht das Prinzip der Sonnenenergie auszunutzen, sondern die schon vorhandene, aber ungenutzte Sonnenenergie für kleine, dezentrale Energieerzeugungseinheiten. Damit meine ich aber nicht so ineffiziente Verfahren wie Solarzellen, sondern denke eher an eine Ausnutzung der Photosynthese.
              Zitat von Xion
              Dann wüsstest du das diese Abkommen damit umgangen werden, das diese von den US-Truppen bewachten Liegenschaften und Teilliegenschaften den selben diplomatischen Status wie die amerikanische Botschaft in Berlin inne haben. Somit ist "auf deutschem Boden" halt ein Teil amerikanischer Boden. Deshalb auch die Bewachung durch die amrik. Einheit. Das Teilhaberecht entsteht dadurch, dass diese taktischen Raketen aber auf "deutschem Boden" gelagert werden und das auch im NATO-Vertrag so verklausuliert ist, die Hoheit über die Raketen/Bomben ist jedoch nicht an das BMfVg übertragen, somit ist deine Begründung absolet.
              Mir ist schon klar, dass alles mit "rechtstaatlichen Grundsätzen" zugeht. Du schreibst selbst "umgangen". Und genau dies ist es auch: hier wird der Atomwaffensperrvertrag mit leicht durchschaubaren Konstruktionen umgangen! Das Konzept der nuklearen Teilhabe besagt doch ausdrücklich, dass diese Atombomben in der BRD ein Teil des Sicherheitskonzepts sind. Also haben die USA eben schon den Atomwaffensperrvertrag gebrochen, weil sie einem Nichtkernwaffenstaat Atombomben zur Verfügung stellen (aber natürlich unter ihren eigenen Bedingungen) und die BRD bricht ihn, weil sie erlaubt, dass diese hier eingelagert werden und dazu auch noch Kampflugzeuge für deren Einsatz ausrüstet und zum Einsatz bereit hält. Mit juristischen Konstruktionen kann man so gut wie alles rechtfertigen, die Nazis hatten z.B. dafür das Ermächtigungsgesetz, so dass alle Verbrechen durch den "Rechtstaat" gedeckt waren. Deshalb ist es auch sinnvoll, sich nicht auf juristische Konstruktionen zu verlassen, sondern die Realität zu beurteilen.
              Resistance is fertile
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                #8
                Zitat von Kopernikus
                Erschwerend kommt dazu, das jede öffentliche Debatte über das Thema meistens im Keim erstickt, da so etwa 99% der Bevölkerung den Unterschied zwischen Kernspaltung und Kernfusion nicht kennen und deswegen spätestens beim Wort Kern.. abblocken.
                Ist jemand hier, der mir mal kurz die Kernfusion mit möglichst wenig Physikalischen Fachausdrücken erklären kann?

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                  #9
                  Kernfusion:

                  2 Atomkerne (Im Normall Wasserstoff) verschmelzen unter hohem Druck und hohen Temperarturen zu einem größeren Atomkern (Bei Wasserstoff entsteht Helium) Beim Verschmelzungsvorgang wird jede Menge Energie frei.
                  Problem bisher: Man muss zur Erzeugung Druck und Temperatur mehr Energie reinstecken, als bei der Verschmelzung entsteht. Allerdings hat Forschung in den letzten Jahren hier relativ große Fortschritte gemacht.
                  Der wichtigste Vorteil, den die Kernfusion gegenüber der Kernspaltung hat, ist die tatsache, der radioaktive Müll der dabei entsteht bei weitem nicht so stark strahlt und in relativ kurzer Zeit so weit abklingt, das er absolut harmlos ist, wohingegen Uran auch nach mehreren Millionen Jahren immer noch gefährlich ist.

                  Einfach genug oder schon zu einfach?

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                    #10
                    Gut verklärt, hab alles verstanden.

                    Also die Kernfusion ist da echt um Welten besser. Wie lange würde "Fusionsmüll" denn so strahlen.

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                      #11
                      Zitat von Kopernikus
                      Es sind nicht mehrere Generationen, sondern mehrere Millionen Jahre, die Uran munter vor sich hinstrahlt.
                      Hast natürlich recht. War mir nur nicht ganz sicher als ich den letzten Post geschrieben habe und dachte, schreibe lieber nicht zu viel um nicht all zu unglaubwürdig zu wirken

                      Zitat von Kopernikus
                      Bei der ganzen Diskussion um die Energieversorgung der Zukunft schalte ich mittlerweile auf durchzug. Diese sogenannte "Diskussion" besteht nur noch daraus, seine, ausschließlich ideologisch Begründeten Thesen, immer wieder zu wiederholen, ohne dabei auf Dinge wie Physik oder Gesunden Menschenverstand Rücksicht zu nehmen.
                      Die einen wollen weiterhin Kernspaltungsreaktoren bauen, ohne eine plausible Erklärung liefern zu können, wo sie mit dem Müll hinwollen und dazu weiterhin Hemmungslos CO2 produzieren als gäbe es kein Morgen.
                      Die anderen beharren darauf, das die sog. Regenerative Energien das allheilmittel für die Zukunft sind, ohne dabei auf Dinge wie wirtschaftlichkeit oder den global ständig anwachsenden Energiehunger Rücksicht zu nehmen.
                      Beim letzten Punkt hört man dann immer, man müsse halt Energie sparen. Tolle Sache, sicherlich könnte man hierzulande eine Menge Energie einsparen. Das Problem ist allerdings, das sich die Weltbevölkerung in den nächsten Jahrzehnten nocheinmal verdoppeln wird. Mit welchem Recht verweigern wir dann zukünftig 10 Milliarden Menschen auf der Erde den Zugang zu Autos und Elektrizität? Oder andersherum, wie viele Gigatonnen Biomasse, wieviele Tausend Riesenstaudämme, wieviele Windparks sollen denn bitte gebaut werden? Sonnenenergie alleine kann niemals genug Energie liefern, selbst wenn man die Effizienz der Solarzellen noch um ein vielfaches steigern sollte.
                      Also, bei der Kernfusion hab ich auch so meine Bedenken und ich bin nicht sicher wie ausgereift das im Moment ist. Jedoch bei den erneuerbaren Energien ist meiner Meinung nach schon einiges zu holen, wenn man sie sinnvoll einsetzt. Dabei sollte man sogar die Globalisierungsentwicklung mit einbeziehen. Denn beispielsweise große Solarzellenprojekte machen vielleicht in Mitteleuropa keinen großen Sinn, wenn die Sonne dort nicht so oft scheint, jedoch gibt es Pläne für effiziente Ausnutzung von Sonnenenergie in den Wüsten in Afrika. Denn da fehlt es an vielem außer reichlich Sonne.
                      Biomasse ist eigentlich etwas, was Landwirte eigentlich genug haben, wenn sie Vieh haben. Wenn Bauern daraus Strom machen würden und den verkauften, wären sie vielleicht nicht mehr auf die Subventionen der EU angewiesen.
                      Überhaupt können eigentlich viele der bisher erforschten regenerativen Energieformen sehr dezentral verwendet werden und würde dadurch vielleicht die Monopolisierung des Strommarktes, so wie es bei uns lange Zeit der Fall war, verhindern.

                      Ich kann auch nicht sagen, ob man mit regenerativen Energien den Energiebedarf abdecken können, der anfällt, wenn wir genauso weitermachen wie jetzt, jedoch halte ich es nur für richtig, dass man nicht nur auf die effiziente Erzeugung achtet, sondern auch sich ansieht, wie effizient wir die Energie verbrauchen.
                      Das was uns die Autoindustrie an Autos anbietet, ist sicher nicht das bestmögliche um möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Die Industrie könnte bestimmt mehr. Jeder einzelne kann auch versuchen mehr auf Bahn und Bus zu setzen als auf das eigene Auto, jedoch weiß ich das aus eigener Erfahrung, weil ich eher aus einer ländlichen Gegend komme, dass einem an öffentlichen Nahverkehr nicht sehr viel geboten wird, aber auch das könnte gefördert werden.
                      Technisch ist sicherlich auch viel möglich im Haushaltsbereich Energie zu sparen, wenn die Industrie energiesparende Geräte entwickelt, bzw. beispielsweise Häuser gebaut werden, die spezielle Wärmedämmung haben.
                      Also, es gibt sicherlich Möglichkeiten in Zukunft deutlich Energie zu sparen, ohne dass die Lebensqualität darunter deutlich leiden muss.
                      Ich denke für zukünftige Generationen leidet dieser eher, wenn wir genauso weitermachen wie jetzt.

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                        #12
                        deutsche AKw´s sind jedenfalls sicherer als andere. das liegt zum einem im typ des reaktors zum anderem am deutschen TÜV (dachte eigentlich nie, dass ich die mal loben würde ) 3mile island(harrisburg) hatte AFAIK einige technische probleme aber die betreiber haben die zuständige behörde geschmiert (ohne gewähr). in tschernobyl war´s der reaktor typ. ein leichtwassergraphitreaktor mit einer "hülle" aus 5mm !!! baustahl. wenn da die kühlung ausfällt,gute nacht! die deutschen reaktoren sind druckwasserreaktoren, die schon beim kleinsten problem die sicherung reinknallen. und ein störfall liegt schon vor wenn das besucherwc verstoppft ist( etwas übertrieben). das sollte zwar keine werbung für die akw´s sein, aber es ist die wahrheit.
                        **********************************************************
                        das war das eine.
                        persönlich hätte ich gerne ökostrom. das dumme ist nur, selbst wenn deutschland seine akw´s stilllegt, in frankreich in england, in tschechien(temelin) stehen noch andere. fallout macht vor der grenze leider nicht halt(schön wärs). die kernfusion hört sich gut an, doch leider ist der amtsschimmel mal wieder störrisch wie ein stein. und wir haben mal wider drei modelle zur auswahl. ein russisches zylindermodell(schaut aus wie ein warpkern) den europäischen ring und ein lasermodell von uncel sam. bin gespannt welches modell funzt.

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                          #13
                          Radioaktivität bei der Kernfusion ensteht an mehreren Stellen:

                          Zunächst mal ist ein Teil des Brennstoffs schwach radioaktives Tritium (Überschwerer Wasserstoff), das im Reaktor mit dem Nichtradioaktiven Deuterium (Schwerer Wasserstoff) zu schwerem Helium und freien Neutronen verschmilzt. Dabei wird vor allem die Wand des Reaktors ionisiert.
                          Das Helium selbst ist harmlos. Das Problem ergibt sich also nur, wenn man mal die Brennkammer des Reaktors erneuert, was ja nicht jeden Tag vorkommt. Wie stark genau diese teile verstrahlt werden weiß ich aber leider nicht. Da aber vor allem Neutronen, Neutrinos und Infrarot-Photonen freigesetzt werden, dürfte sie nur einen Bruchteil der Strahlung betragen, die ein Kernspaltungsreaktor produziert, sprcih man kann den Kram in eine kleines Lager packen und ein paar Monate abklingen lassen, dann ist es harmlos.
                          Das Tritium hat eine Halbwertszeit von 12,3 Jahren. Und selbst wenn mal durch einen Unfall größere Mengen davon freigesetzt werden, ist die Strahlung nicht bedrohlich. Es gibt sogar spezielle Lampen, ähnlich Leuchtstoffröhren, in denen Tritium benutzt wird, um das Gas mit seiner Strahlung zum leuchten zu bringen.

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                            #14
                            Ich denke bei der Energieversorgung liegt - wie bei allem - die Lösung im Mittelwerk. Um die Umwelt nicht weiter zu schädigen, sollte man IMHO soviele der konventionellen Wärmekraftwerke wie möglich vom Netz nehmen und lieber die Nuklearkraftwerke am Netz lassen, bis die regenerativen Energien für einen großflächen Einsatz entsprechend weiter entwickelt wurden. Jedoch wird auch Kernspaltungsenergie nicht lange zur Überbrückung der Kohle- und Ölreserven helfen, da die weltweiten Uranreserven, selbst mit spekulativen Vorkommen, nur noch bis 2060 reichen sollen. Durch Kraftwerke der dritten und vierten Generation, kann man zwar Brennstoffkreisläufe bilden und Reaktoren bauen, die sich bei einem Ausfall der Kühlung automatisch (ohne Geräte, sondern aufgrund der Physik unwiderbringlich) runterfahren und somit Gefahrenlos sind, jedoch werden wohl spätestens 2100 den Kraftwerken die Brennstäbe ausgehen.

                            Es gibt viele gute Modelle - die Windparks gehören nicht dazu, die waren IMHO ein Griff ins Klo - wie Geothermie, Fallwindkraftwerke, Gezeiten- und Strömungskraftwerke, sowie natürlich die Solarzellen. Biokraftwerke halte ich für Schwachsinn, da diese nur in der Bilanz nur CO² neutral sind, aber in Wahrheit trotzdem Abgase in die Luft blasen.
                            In diesem Bereich wird noch viel zu wenig investiert, dabei ist gerade diese Branche eine der besten Chancen für die Industrienationen (die langsam aus der Industrie rauswachsen), sich wirtschaftlich wieder zu fangen und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen.
                            Aber so wie man Lobbyismus usw. einschätzen kann, wird sich das erst ändern, wenn das letzte Öl aus der Erde gesaugt und das letzte Kohleflöz in 60 Jahren abgebaut wurde. Dann wird der Politik und der Wirtschaft nämlich nichts anderes übrigbleiben, wenn sie net in die Steinzeit zurückfallen wollen.

                            Die neuen Energieressourcen werden aber wohl unsere Gesellschaft nachhaltig verändern können, vor allem durch die schon angesprochene Dezentralisierung, die mit Solarstrom & Co. möglich ist.

                            Achja, so viel sicherer ist Fusionsenergie übrigens nicht. Wurde ja schon angesprochen, dass diese auch Strahlung erzeugt und desweiteren, wird ein Fusionskraftwerk ebenso "empfindlich" auf Beschuss, usw. reagieren, wie ein Kernkraftwerk. Und wenn ein Fusionskraftwerk hochgeht, hat man zwar keine komplett verstrahlte Umgebung, aber ein riesen Loch in der Erde. Müsste man mal ausrechnen zu welchen Explosionsstärken solch ein Kraftwerk (oder gar eine Bombe?!) in der Lage wäre.
                            Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                            Makes perfect sense.

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                              #15
                              und desweiteren, wird ein Fusionskraftwerk ebenso "empfindlich" auf Beschuss, usw. reagieren, wie ein Kernkraftwerk. Und wenn ein Fusionskraftwerk hochgeht, hat man zwar keine komplett verstrahlte Umgebung, aber ein riesen Loch in der Erde. Müsste man mal ausrechnen zu welchen Explosionsstärken solch ein Kraftwerk (oder gar eine Bombe?!) in der Lage wäre.
                              Mit Verlaub, das ist Unsinn.
                              1.
                              Wenn die Brennkammer beschädigt wird, bricht die Fusionsreaktion zusammen, weil Druck und Temperatur nicht mehr ausreichen, ein Fusionskraftwerk kann nicht expolodieren. Sicherlich könnte ein Luftangriff das Kraftwerk zerstören, aber es ist völlig unmöglich dadurch eine thermonukleare Reaktion auszulösen.
                              2.
                              Die Fusionsbombe gibt es schon seit Jahrzehnten, ist im allgemeinen unter dem Begriff Wasserstoffbombe bekannt. Dort liefert eine Atombombe die benötigte Energie, um den Wasserstoff zu fusionieren und so noch mehr Energie freizusetzen. Das funktioniert aber nur, wenn die Geometrie und die Massenverhältnisse mit hoher Genauigkeit stimmen. Selbst wenn man eine Atombombe auf das Brennstofflager eines Fusionskraftwerkes wirft, erhält man noch lange keine Überdimensionale Wasserstoffbombe.

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