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Problematischer Journalismus gegenüber den rechten Parteien?

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    Problematischer Journalismus gegenüber den rechten Parteien?

    In den Wahlsendungen gestern ist mir eines besonders aufgefallen. der in meinen Augen teils hilflose journalistische Umgang mit den rechten Parteien DVU und NPD.

    So wurde gestern z.B. in der Heute Sendung des ZDF der sächsische Spitzenkanditat der NPD von der Reporterein mit den Worten "Seien sie still!" zurecht gewiesen, bevor dieser überhaupt antworten konnte.
    Auch in der ARD wurden die Spitzenkandidaten der DVU oder NPD eher mit brüsken Fragen mundtot gemacht.

    Ich betrachte dieses als ein Problem.
    Wenn der Journalismus in diesem Lande nicht in der Lage ist, sich auch mit diesen Vertretern einer fragwürdigen und problematischen Politik auseinander zu setzen, wie sollen es dann die Politiker und Menschen in diesem Lande tun?

    Ich bin sicher, dass gerade über die Auseinandersetzung sich diese Parteien entzaubern lassen und sehe es deshalb nicht als sehr hilfreich an, sie journalistisch so zu schneiden. Eine Demokratie und erst recht der Journalismus in einem demokratischen Land sollte in der Lage sein, sich mit diesen Leuten auseinander zu setzen, auch in einer Live-Sendung und nicht nur in Reportagen.

    Was meint ihr dazu?
    "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
    DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
    ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

    #2
    Ich habe das Problem bereits heute früh im "Sonntagsfrage"-Thread angesprochen. Mir vermute mal, dass man die Beiträge von einem "Noob" wie mir leicht übersieht (um nicht zu sagen ignoriert).
    Mein Profil bei Last-FM:
    http://www.last.fm/user/LARG0/

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      #3
      Zitat von Largo Paye
      Ich habe das Problem bereits heute früh im "Sonntagsfrage"-Thread angesprochen. Mir vermute mal, dass man die Beiträge von einem "Noob" wie mir leicht übersieht (um nicht zu sagen ignoriert).
      Nee, das lag einfach an meinen noch etwas zu kleinen Augen nach dem Aufstehen! Habe leider diesen Beitrag zu spät gelesen.

      Vielleicht kann ja ein Mod diesen Beitag wieder verschieben in den Sontagsfrage-Thread?
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        #4
        Das konkrete Verhalten der Journalisten fand ich gestern auch etwas übertrieben. Dem Dickie hier ins Wort zu fallen, obwohl er noch nichteinmal seinen Wählern gedankt hat, das war dann ein bisschen zuviel.

        Aber: ganz so problemlos ist die Sache nicht.

        Das Problem im direkten Interview mit Rechtsradikalen ist folgendes - man hat es hier vor Jahren beim Talk Show Auftritt von Jörg Haider ganz deutlich gesehen:
        Zu einem Interview gehören gewisse Regeln. Eine dieser Regeln ist die Ernsthaftigkeit und Bereitschaft zur Auseinandersetzung.

        D.h. man muss davon ausgehen können, dass das Gegenüber ganz generell auch gewillt ist, wahrheitsgemäß zu antworten und am politischen Prozess teilzunehmen (so Ausweichsdinger bei unangenehmen Fragen mal außen vorgelassen).

        Haider z.B. hatte einfach gelogen und geleugnet, als es um Zitate etc. ging.
        So kam die Frage: "Sie haben gesagt dass so und so..."
        Haider: "Stimmt nicht, habe ich nie gesagt."
        So hat er seine Gesprächspartner alle auflaufen lassen und die ganze Interviewvorbereitung war hinfällig. In Nachhinein war das alles nachweisbar, was ihm vorgehalten wurde, aber im Momente leugnete er einfach.

        Im Rahmen des Fernsehens gibt es Grenzen für Interviews und die Darstellung.
        Wenn jetzt z.B. der Apfel von der NPD was gefragt wird und er leugnet... Soll Ulli Deppendorf dann in einem NPD Wahlprogramm blättern und sagen: Aber auf Seite 5 steht das und das und dann sagt der Apfel: Das stimmt nicht, das Programm ist nicht von uns usw usf.
        D.h. sie fahren Argumentationsmuster, die nur sehr mühselig auf faktischer Ebene zu widerlegen sind und dazu bieten Wahlsendungen keine Plattform. Ausserdem konnte es Haider dann egal sein, ob es zwei Tage später in der FAZ oder der Süddeutschen stand, was er alles gelogen hatte. In der direkten Konfrontation hat er als Sieger dagestanden und mehr brauchte er nicht. Die FAZ und Süddeutsche - die Leute, die die lesen, finden ihn sowieso nicht gut.

        Und dass das Ableugnen von Tatsachen und eine gewisse Abneigung zur argumentatorischen Auseinandersetzung bei rechtsradikalen (Politikern) zur Tagesordnung gehört, bedarf keiner näheren Begründung.

        Sieht du das Problem?
        Daraus resultiert eine gewisse Hilflosigkeit auf Seiten der Journalisten. Man kriegt die eben nicht zu fassen, weil sie sich das grad so drehen und wenden, wie sie wollen.

        Natürlich können auch andere Politiker das machen, aber bei ihnen bleibt das nicht ohne Folgen: "Ich kenne keinen Herrn Schreiber!" / "Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort" / "Die Spender sind mein Geheimnis." etc. Schröder, Merkel und Schwesterwelle müssen sich das eben zweimal überlegen.
        Die NPD kann machen, wie sie lustig ist, sie ist ja ohnehin unten durch.

        Zurück bleibt dann ein komisches Gefühl und ein bisschen albern wirkt es schon, wenn die ganze Riege abtritt, nur weil Herr Apfel seinen Wählern dankt.

        edit: Ich schieb das jetzt nicht rum. Da geht dann nur der Inhalt durcheinander.
        @Largo Paye: Wir haben dich trotzdem lieb.
        Republicans hate ducklings!

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          #5
          @ endar

          Ich stimme dir in fast allem zu. Bis auf die auch von dir festgestellte Hilflosigkeit der Journalisten/Journalistinnen.

          Gerade diese Hilflosigkeit sollte man frontal begegegnen.(Ohne Hinweis auf die gleichnamige ZDF-Sendung! )

          So wie dir die Manöver eines Jörg Haider bekannt sind, so sollten doch auch die Verhaltensweisen der NPD/DVU Politiker den Journalisten bekannt sein und es muss doch möglich sein, dem rethorisch zu begegnen.
          Gerade dieses Abwenden von den Gesprächspartnern offenbart dann doch umso mehr, wie hilflos wir diesen Leuten gegenüber auftreten.
          Warum fragt man z.B. den Hr. Apfel von der NPD nicht mal, wieso im Wahlkampf die rot-weissen Fahnen mit der deutschen Fahne ersetzt wurde?
          Ich hätte gerne seine Antwort gehört!
          Oder ob er sich nicht freue, in einer Demokratie die Möglichkeit zu bekommen, aktive Politik gestalten zu können, im Rahmen von Toleranz und Freiheit den anders Denkenden gegenüber?

          Das Abtreten der anderen Parteienvertreter halte ich allerdings für noch problematischer. Denn dieses signalisiert ja eindeutig, dass die etablierten Parteien nicht zur direkten Auseinandersetzung bereit sind. Für mich ein sehr fragwürdiges Signal in einer Demokratie.
          "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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            #6
            Zitat von endar
            Das Problem im direkten Interview mit Rechtsradikalen ist folgendes - man hat es hier vor Jahren beim Talk Show Auftritt von Jörg Haider ganz deutlich gesehen:
            Ich erinnere mich an den Haider Auftritt bei Erich Böhme (Talk in Berlin), bei dem er alle Vorwürfe gegen ihn mit Äußerungen wie "Dies habe ich so nie gesagt" oder "Das ist völlig aus dem Zusammenhang gerissen" entgegenwirkte. Das Problem hier war aber nicht der Unwille Haiders auf diese Dinge einzugehen, sondern viel mehr die schlechte Vorbereitung Erich Böhmes. Es war ihm nicht möglich zu sagen Wann und Wo die verbalen Entgleisungen stattfanden, um Hairder etwas unter Druck setzen zu können. Stattdessen konnte sich der gute Jörg ganz leicht vor einem Millionenpublikum inszenieren. An dem Abend wurde ein tolles Beispiel präsentiert, wie man ein Interview nicht führen sollte.

            Zur Landtagswahl:
            Die Berichterstaatung von Presse und TV im Vorfeld der Wahl hier in Brandenburg ignorierte das bisherige Wirken der DVU im Landtag fast vollständig. Dabei hätte ein kleiner Bericht über die "Arbeit" der DVU Abgeordneten in der letzten Legislaturperiode genügt, um die ganze Lächerlichkeit dieser Möchtegern-Partei zu demonstrieren. So kamen aus deren Reihen tolle Vorschläge betreffend einer "Wiedereinführung der Deutschen Mark", was natürlich ein wichtiges und gerade äußerst landespolitisches Thema darstellt. Die DVU rühmt sich über 260 Anträge ins Parlament eingebracht zu haben, wobei ein großer Teil davon aber allein wegen formeller Mängel direkt abgeschmettert werden "musste". Dazu gab es leider auch, wenn überhaupt, nur wenige Worte in den Medien. Die Beschränkung des Wahlkampfes auf ein reines Plakatierungsfestival hätte ebenso angeprangert werden können. Ich glaube es gab nicht einen Laternenpfahl in Brandenburg der nicht durch ein DVU Plakat geschändet wurde.

            Ich hoffe, dass in den nächsten fünf Jahren das Wirken der DVU genauer verfolgt wird. Den Fehler sie einfach zu ignorieren sollte man nicht noch einmal begehen.
            Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
            "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

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              #7
              Natürlich sollte sich Journalisten gut vorbereiten. Das ist gar keine Frage (und im Zweifelsfall guckt man sowieso die ARD und nicht das ZDF ).

              Und nochmal zu Haider: @Ford Perfekt: Abgesehen von der ev. schlechten Vorbereitung von Böhme (ich weiß es auch nicht mehr im Detail) bleibt das von mir beschriebene Grundproblem so bestehen.
              Eine Talkshow ist als Medienformat nicht darauf ausgelegt, dass man Zeitungsartikel in die Kamera hält. Wenn z.B. ein Gast leugnet, in einem dreiseitigen Spiegelartikel dieses oder das gesagt zu haben, kann man eventuell noch das betreffende Zitat aus dem Spiegel vorlesen, aber wenn der Gast sagt, das Zitat gehöre in den Gesamtzusammenhang des Artikels, so kann man nicht drei Seiten eines Magazins komplett vorlesen. Das ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil man sich in dieser Diskussion um diesen Zeitungsartikel völlig verlieren wird. Man hat ausserdem nur begrenzte Sendezeit zur Verfügung.
              Mit diesem Haider'schen Trick kann man sich ganz problemlos aalglatt aus allem herauswinden. Es würde ihm wahrscheinlich nicht nochmal so gelingen.

              Das Weglaufen, wenn der dicke Apfel kommt, ist natürlich keine dauerhafte Lösung, vor allen Dingen können die Einwohner in der sächsischen Schweiz nicht so einfach weglaufen, nur weil die NPD im Stadtparlament hockt.
              Ich hoffe, dass die sächsische Politik begreift, dass man etwas gegen die Organisation unternehmen muss. Dabei wäre übrigens das ohnehin gescheiterte Parteiverbot ein zweifelhaftes Instrument, weil man die Strukturen bekämpfen muss. Das gilt insbesondere dort, wo sich die NPD in Jugendorganisationen breitmacht. Ein Verbot der NPD würde nur zu einer Neugründung einer anderen Partei führen - mit demselben Personal.
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                #8
                Na ein Glück! Nun haben wohl die Verantwortlichen in den Medien ihre Fehler bei dr Wahlberichtserstattuug erkannt. Siehe Spiegel Online Bericht

                Bleibt zu hoffen, dass sich nun der Umgang mit den Vertretern rechtsradikaler Parteien wieder der sachlichen Ebene nähert. Denn auf dieser zeigen diese Parteien ihr Unvermögen, tatsächliche Politik im Sinne des Volkes Interesse gestalten zu können.

                Wie unbeholfen und lächerlich sich die NPD bei ihrer ersten Pressekonferenz darstellte ist --->hier zu lesen.
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                  #9
                  Zitat von endar
                  Und dass das Ableugnen von Tatsachen und eine gewisse Abneigung zur argumentatorischen Auseinandersetzung bei rechtsradikalen (Politikern) zur Tagesordnung gehört, bedarf keiner näheren Begründung.
                  Past gerade etwas. In einem Area Thread hat vor allem ein User (Nickname Chtistian Müller, politische Einstellung kenne ich sonst nicht und will ich nicht abstempeln) die gesamte Geschichte verdreht und alle haben es so stehengelassen bzw. ihn unterstützt (bis auf Einen)!
                  Ich hatte bisher nicht die Motivation in diesen Ausmassen Paroli zu bieten.
                  Wäre supi, wenn sich mal jemand erbarmt, sonst mache ich es dann doch...

                  Es geht ab Seite 3 los und steigert sich dann.



                  Edit: Sorry, dass ich wie ein Sittenwächter erscheine, der dann auch noch selbst zu faul ist, aber ich finde man kann das nicht so stehen lassen und ich stelle mich so oft in Foren oder im reelen Leben solchen Diskussionen (siehe Homosexuellendiskussion im Star Trek Forum), dass ich einfach müde bin.
                  "...wenn ich, Aguirre, will, dass die Vögel tot von den Bäumen fallen, dann fallen die Vögel tot von den Bäumen herunter.
                  Ich bin der Zorn Gottes, die Erde über die ich gehe sieht mich und bebt!"

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                    #10
                    @ Lope de Aquirre

                    Habe mir mal die Beiträge von diesem Christian Müller durchgelesen.
                    Meiner Meinung nach hält dieser sich an einen Analogiedenken fest. Also er setzt das Verhalten anderer Länder (die Briten, Amerikaner, usw.) im direkten Vergleich zu einander und versucht Parallelen zu ziehen, die nicht in allen Fällen falsch sind.
                    Dennoch zielt er an der eigentlichen Diskussion vorbei. Er verkennt den Lauf der Zeit und das sich Wahrnehmung und Moral auch verändern. Sicherlich nennt er zurecht, dass auch die Amerikaner Völkermord an den Indianern begangen haben, aber er benennt nicht die damaligen Verhältnisse und Umstände. Diese kann man in keinerlei Weise in Analogie zum NS-Regime und deren Ideologie setzen.

                    Dan die ganze Debatte um die damaligen politischen und strategischen Verhältnisse zwischen den Deutschen und Russen im 2. Weltkrieg!! Also wirklich, spätestens hier wird es doch offensichtlich, dass der Christian ein wenig rechthaberisch ist und es ihm in erster Line wichtig ist, andere Denkweisen gegen zu argumentieren. Mit der Auflistung von sogenannten Fakten und Daten stellt er sich als "belesen" und "informiert" dar. Was aber genau diese ganzen Fakten und Daten mit dem ursprünglichen Diskussionsinhalt zu tun haben, entzieht sich nun wirklich meiner Kenntnis.
                    Es gibt auch Menschen, die schreiben einfach gerne, um ihre eigenen Zeilen zu lesen!

                    Warum er allerdings so schnell über den Film "Der Untergang" urteilt, bleibt mir schleierhaft und es wird wohl das Geheimnis dieses Christians bleiben, wie er, ohne diesen Film selbst gesehen zu haben, zu solchen Schlussfolgerungen kommen kann. Na ja, letztendlich ist er ja "gnädig" und gibt dem Film eine Chance!!

                    Fazit: Ich empfinde die Diskussion dort nun nicht als sonderlich einseitig, eher etwas oberflächlich. Hatte bei dem Lesen der Beiträge das Gefühl, dass sich die dortigen Verfasser mehr selbst gerne lesen, als konstruktiv auf die Antworten anderer einzugehen.
                    Zuletzt geändert von EREIGNISHORIZONT; 22.09.2004, 07:40.
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                      #11
                      Hmm, er spielt nicht nur die Verbrechen der dt. runter und verharmlost sie, da andere ja auch ganz "böse" sind/waren, nein er sagt, hätte es den Nationalsozialismus nicht gegeben hätten die ganz fiesen Russen die Welt unterjocht. Er sagt KZs wären britische Erfindungen (Nein, DIE KZs der Nazies waren nicht nachgeahmt, sondern neu, da viel viel grausamer) und seit dem die NAzies nicht mehr herrschen ists mit der deutschen Kunst absolut runtergegangen.
                      Andere (keine Ahnung ob er auch) sagen, dass sie froh sind, dass es den Holocaust gegeben hat, da wir deshalb tollere Technik haben etc.

                      Dann redet er von den arm,en Deutschen nach dem 1. Weltkrieg und natürlich den noch ärmeren Deutschen nach dem 2. Weltkrieg die Milliarden zahlen müssen und denen "alles genommen wurde". Lustigerweise meint er nicht die Trümmerfrauen oder andere wirklich leidende sondern UNS HEUTE.
                      "...wenn ich, Aguirre, will, dass die Vögel tot von den Bäumen fallen, dann fallen die Vögel tot von den Bäumen herunter.
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                        #12
                        @Lope: Mir ist das da auch ein wenig zuviel Holz zu lesen und erst recht zum antworten. Zumindest im Moment. Ab Dienstag habe ich mehr Zeit, dann schreibe ich vielleicht etwas dazu.

                        Dass die ARD diese Form von Selbstkritik betreibt, empfinde ich als posititv. Vorausgesetzt, dass man auch daraus lernt.
                        Republicans hate ducklings!

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                          #13
                          Zitat von Ford Prefect
                          Ich erinnere mich an den Haider Auftritt bei Erich Böhme (Talk in Berlin), bei dem er alle Vorwürfe gegen ihn mit Äußerungen wie "Dies habe ich so nie gesagt" oder "Das ist völlig aus dem Zusammenhang gerissen" entgegenwirkte. Das Problem hier war aber nicht der Unwille Haiders auf diese Dinge einzugehen, sondern viel mehr die schlechte Vorbereitung Erich Böhmes. Es war ihm nicht möglich zu sagen Wann und Wo die verbalen Entgleisungen stattfanden, um Haider etwas unter Druck setzen zu können. Stattdessen konnte sich der gute Jörg ganz leicht vor einem Millionenpublikum inszenieren. An dem Abend wurde ein tolles Beispiel präsentiert, wie man ein Interview nicht führen sollte.
                          Kann ich bestaetigen, Boehme war einfach schwach (habe ihn nachher auch nie wieder geschaut). Und das ist besonders tragisch, da ja schon einige Journalisten bei Haider dran glauben mussten - Boehme war ja nicht der erste, der bei ihm versagt hat. Und es gab auch Journalisten, die man haette studieren koennen - Robert Hochner, Elmar Oberhauser, Ingrid Thurnher - die konnten mit ihm meistens gut umgehen.
                          Faszinierend fand ich in dem Zusammenhang auch, dass dann Christiansen kalte Fuesse gekriegt hat und Haider aus ihrer Show ausgeladen hat, und dass sie erklaerte, sie wollten Haider durch ihre Sendung nicht adeln (immerhin den Parteifuehrer eines 28%-Partei in einem Nachbarland)

                          In Oesterreich konnte man beobachten, dass die Journalisten (und auch die anderen Politiker) im Umgang mit Haider geuebter und sicherer wurden. Auch Schuessels Initialzuendung war die erste Diskussion mit Haider, in der er Haider (als erster Politiker) einfach in die Tasche steckte.
                          Wenn Platzek und wie heisst der CDU-Sachse sich das nicht zutrauen, ist es eigentlich ein Armutszeugnis fuer die beiden - Rhetorik gehoert imho zu den Grundfertigkeiten eines Politikers.

                          Zudem finde ich es bedenklich, wenn (noch dazu staatliche) Medien Politik machen. Ein Pro7 mag meinentwegen frei entscheiden, ob er den saechsischen NPD-Vorsitzenden interviewt, ob er das Interview sendet oder nicht. Bei einer staatlichen ZDF wuerde ich mir jedoch eine Grundneutralitaet erwarten. Immerhin hat doch etwa jeder zehnte Sachse NPD gewaehlt, oder? Die Partei ist sehr bedenklich, ich wuerde sie nie waehlen, aber sie ist eine sogar vom Verfassungsschutz zertifizierte Partei , und 10% der Sachsen haben sich hoffentlich was dabei gedacht, als sie die Partei gewaehlt haben (Totschlag-Prinzip "Muendiger Buerger" )

                          Und solange Medien nicht im Sinne der Rechtsparteien kampagnisieren (wie in Oesterreich die Kronenzeitung), droht glaube ich auch keine Gefahr.
                          Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                          Johann Nestroy

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                            #14
                            @ Lope de Aguirre

                            Sicherlich sind diese Äußerungen einiger Forumsteilnehmer dort problematisch und ich kann durchaus deinen Ärger verstehen. Aber achte doch mal auf die Art und Weise, wie diese Argumente dort zustande kommen!

                            Was mir aufgfallen ist, dass der eigentliche Diskussionsfaden sehr schnell verloren geht und die Leute dort jeder für sich ihre Aspekte versuchen einzubringen, ohne dabei auf den eigentlichen Kontext der Debatte zu achten. Ein wirres Durcheinandergeplappere in meinen Augen mit wenig Substanz.

                            Ich hätte da gar nicht weiter geposted, da das eigentliche Thema dort ziemlich schnell im wirren Durcheinander verschwand.

                            Ärgere dich nicht, dort debattieren mit Sicherheit keine Neonazis, sondern eher ein paar unwissende, die gar nicht so recht verstehen, was dein Anliegen ist.
                            Man könnte sicherlich mal auf diese Tatsache hinweisen und dass es nicht sinnig ist, darüber zu debattieren, wer nun das Konzentrationslager erfunden hat oder nicht, sondern das die Art und Weise Menschen generell wegen ihren Glauben oder politischen Ansichten zu inhaftieren eine Diskussionsgrundlage darstellt.

                            Mir erscheinen die dort versammelten Leute auch ziemlich weit entfernt von politischen Interessen, zudem auch noch sehr jung. Verblendete Neonazis erkenne ich da aber beim besten Willen nicht.
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                              #15
                              Ich hab auch niemanden Nazi oder Faschist, rechts oder sonstwie genannt, aber genau die selbe Argumentationsweise findet dort statt.

                              Mir gehts nicht darum die poster umzuerziehen, sondern Geschichtsrevision nicht so stehen zu lassen. Sonst könnten andere diesen Schwachfug glauben.

                              PS: Ich heisse auch dort (wie fast überall im Net Lope de Aguirre), da ich nicht glaube, dass du eines meiner postings bereits entdeckt hast.
                              "...wenn ich, Aguirre, will, dass die Vögel tot von den Bäumen fallen, dann fallen die Vögel tot von den Bäumen herunter.
                              Ich bin der Zorn Gottes, die Erde über die ich gehe sieht mich und bebt!"

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