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Kaiserreich und Erster Weltkrieg

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    Zitat von DeLouise Beitrag anzeigen
    Doch, prinzipiell habe ich damit auch meine Probleme. Jedoch muss das Englische (das grundsätzlich übrigens eine sehr schöne Sprache ist) fast automatisch meist als Beispiel herhalten, weil es zum Einen die offensichtlichste Beeinfluissung ist und sich im Gegensatz zu Latinizismen etc. deutlicher und wesentlich schneller in die Umgangssprache eingeschlichen hat.
    Das ist kaum verwunderlich, schließlich gab es in der Zeit des Lateins weder Telefon noch Fernseher noch Kino noch Internet und schon gar nicht Bücher für alle. Dass mit dem technischm Fortschritt alles ein bisschen schneller geht, das ist doch kein Geheimnis mehr.

    Zitat von DeLouise Beitrag anzeigen
    Aha, also ist die Rechtschreibreform den Menschen nicht übergehäuft worden, sondern war der Wunsch und die Idee des Volkes?
    Vertausch jetzt nicht bitte alles. Rechtschreiung ist Rechschreibung, die Sprache die Sprache.

    Zitat von DeLouise Beitrag anzeigen
    Wenn allerdings die Generation der 16 bis 20jährigen anfangen mit "Bro" (als Ableitung/Kurzform von brother - hier nur als Beispiel, derlei Begriffe gibt es zuhauf inzwischen) entwickelt sich die Sprache weg von dem, was ich persönlich als "gesunde Veränderung" oder eine "dynamische Anpassung" verstehe.
    Wie gesagt. Deren Entscheidung.

    Und ich glaube nicht wirklich, dass du tausende Jahre Spachentwicklung miterlebt hast und somit entscheiden kannst, was eine "gesunde Anpassung" ist (sofern es so etwas überhaupt gibt, warum sollte sich eine Sprache ungesund verändern?).

    Und was soll es den anders sein als eine dynamische Anpassung? Eine undynamische? Was wäre das?

    Zitat von DeLouise Beitrag anzeigen
    Man ging hin und wollte das Valenciano künstlich "rausdrängen". Das begann mit Beschilderungen (Ortsnamen sind im Valenciano abweichend), die vorher zweisprachig waren und auf Beschluss irgend eines Amtes nur noch in Castellano geschrieben wurden, über Valenciano-Verbot an Schulen bis sonst wo hin. Natürlich entgegen dem Willen der ortsansässigen Bevölkerung. Das wäre ungefähr so, als würde man den Bayern ihren bayerischen Dialekt abgewöhenen wollen mit staatlichen Mitteln.
    Oder den norditalienischen Deutschen ihr Deutsch... Ich weiß schon, wovon du redest.

    Mein hypothetisches Beispiel war auch darauf ausgelegt, dass theoretisch von einem auf den anderen Moment die Leute eine andere Sprache reden. Es würde ihnen, wenn es keine anderssprachigen Subjekte geben würde, gar nicht auffallen. Ich habe nich von Verdrängung und Umerziehung geredet.

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      Dieser Tage ist ja relativ viel mediales Trara, weil sich heuer - wir schreiben das Jahr 2014 - der Beginn des Ersten Welkrieges zum 100. mal jährt. Die SZ, zum Beispiel, ist voll mit Artikeln dazu:

      Erster Weltkrieg: Untergang der alten Welt - Süddeutsche.de

      Ich werde dieses geschichtsträchtige Jubiläum wohl auch zum Anlass nehmen mich endlich mal näher mit der Geschichte des dt. Kaiserreiches und den Entwicklungen in Europa, die zum Ersten Weltkrieg geführt haben, auseinanderzusetzen (wollte ich schon länger). Kennt jemand ein paar gute Bücher darüber? "Vom Staatenbund zum Nationalstaat" von Wolfram Siemann und "Die nervöse Großmacht 1871-1918: Aufstieg und Untergang des deutschen Kaiserreiches" Volker Ullrich scheinen für den Anfang ganz interessant zu sein.

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        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
        Ich werde dieses geschichtsträchtige Jubiläum wohl auch zum Anlass nehmen mich endlich mal näher mit der Geschichte des dt. Kaiserreiches und den Entwicklungen in Europa, die zum Ersten Weltkrieg geführt haben, auseinanderzusetzen (wollte ich schon länger). Kennt jemand ein paar gute Bücher darüber?
        Relativ neu und nach erster Durchsicht durchaus zu empfehlen wäre dieser Titel:

        Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog: Amazon.de: Christopher Clark, Norbert Juraschitz: Bücher

        Von diesem Titel kenne ich zwar selbst nur die Auflage von 1986, aber schon die war sehr lesenswert. Ich gehe mal davon aus, dass Fischer-Fabian in der Neuauflage noch einiges verändert hat:

        Herrliche Zeiten. Die Deutschen und ihr Kaiserreich: Amazon.de: Siegfried Fischer-Fabian, Siegfried Fischer- Fabian: Bücher

        Für die Ereignisse des Krieges selber kann ich dieses Buch sehr empfehlen:

        Der Erste Weltkrieg: Amazon.de: Janusz Piekalkiewicz: Bücher
        "En trollmand! Den har en trollmand!"

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          "August 1914" von Barbara Tuchman. Dieses Buch hatte Kennedy kurz vor der Kuba-Krise gelesen, weswegen er schließlich darauf verzichtete, die Welt im atomaren Feuer untergehen zu lassen (zumindest in der Kevin Costner Version).
          I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
            Relativ neu und nach erster Durchsicht durchaus zu empfehlen wäre dieser Titel:

            Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog: Amazon.de: Christopher Clark, Norbert Juraschitz: Bücher
            Das Buch macht wohl gerade ziemliche Furore: Erster Weltkrieg: Wut in Serbien über Clarks "Schlafwandler" - Politik - Süddeutsche.de

            Unglaublich, aber wahr: Es gibt wohl tatsächlich ein Land, wo das national(istisch)e Heulsusentum noch verbreiteter ist als in Deutschland.

            Ich hab den Schinken schon auf dem Schreibtisch liegen, werde aber wohl leider erst frühestens Ende April zum Lesen kommen.

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              Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
              Das Buch macht wohl gerade ziemliche Furore: Erster Weltkrieg: Wut in Serbien über Clarks "Schlafwandler" - Politik - Süddeutsche.de

              Unglaublich, aber wahr: Es gibt wohl tatsächlich ein Land, wo das national(istisch)e Heulsusentum noch verbreiteter ist als in Deutschland.
              Das ist eigentlich in so ziemlich jedem Land stärker ausgeprägt als in Deutschland. Man denke da z.B. an die Türkei und die dortigen Empfindlichkeiten hinsichtlich des Völkermordes an den Armeniern, den es ja nun gaaar nicht gegeben hat....

              Neue Erkenntnisse mögen sicher unangenehm sein, aber es ist doch gut, wenn durch solche Bücher auch mal Diskussionen angestoßen werden. In der Schule hatte man uns noch beigebracht, dass Deutschland alleine den Krieg vom Zaun gebrochen hatte, was nach heutiger - und weiter verbreiteter - Kenntnis jedoch einfach nicht stimmt. Fast alle der später beteiligten Länder wollten den Krieg, suchten ihn als eine Gelegenheit zur Abrechnung untereinander. Dennoch traf die Juli-Krise sie alle überraschend und niemand war auf den Konflikt wirklich vorbereitet. Europa war damals vergleichbar mit einem Pulverfass, wo alle Umstehenden genüsslich rauchten.
              "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                Ich habe mich dieses Jahr auch bisher recht intensiv mit dem "Jubiläumsjahr" 1914 auseinandergesetzt. Im Zuge des 100 jährigen Gedenktages zum Beginn des ersten Weltkriegs erscheinen ja aktuell sehr viele neue Publikationen. Ich finde das Thema auf jeden Fall höchst interessant und vor allem bei uns in Deutschland ist ja doch viele neu bzw. wenig bekannt. Unsere Geschichtserinnerung ist ja doch sehr auf den 2. Weltkrieg fixiert und während man mitunter glaubt, die Biografie von Hitlers Fußmasseur besser zu kennen als die der eigenen Oma, so waren mir bis jetzt so elementare Begriffe wie die Julikrise doch unbekannt. Auch bei mir in der Schule wurde dieses Thema ausgeklammert und es gibt eigentlich nur mit einem kurzen Exkurs von der Industrialisierung gleich weiter zur Weimarer Republik.

                Vor kurzen habe ich die 1914-Ausgabe der Geo-Epoche gelesen und fand es als einen guten Einstieg in das Thema. Dort wird ja die Ansicht vertreten, dass die Scharfmacher und Militärs in allen fünf Großmächten (vielleicht etwas weniger stark bei den Briten) einen Krieg wollen und keiner etwas getan hat, um die Julikrise zu entschärfen. Dazu kommt noch das Absurde, dass anfangs keiner wirklich festgesetzte Ziele hatte, was man mit dem Waffengang erreichen wollte. So herrschte wohl wirklich die Ansicht vor, man mache erst mal Krieg und schaue dann, was man so erreicht.

                Natürlich ist es klar, dass das deutsche Reich mit seiner Blankozusage an Österreich die Dinge wohl entscheidend verschärft hat, aber irgendwie ist es in der Rückschau schon schwer verständlich, dass gerade Österreich als die Triebfeder des Konflikts am Ende doch recht moderat davongekommen ist. Klar, Österreich-Ungarn ist zerfallen aber in der Wahrnehmung hatte doch Deutschland am Ende im Versailler Vertrag die Alleinschuld zu tragen, was ja nun nicht die ganze Wahrheit ist und vor allem den damaligen Ressentiments geschuldet sein dürfte. Ich müsste mal schauen, ob Österreich-Ungarn nicht doch mehr Konsequenzen sprich Reparationen o.ä. zu tragen hatte - aktuell ist mir zumindest nichts bekannt.

                So viel aber fürs erste...

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                  Also bei uns (Anfang der 90er) wurde der Erste Weltkrieg und seine Auslöser noch sehr ausführlich behandelt, so dass mir hiervon doch noch einiges bewusst ist.

                  Persönliche Geschichten dazu kenne ich aus meiner Familie allerdings nicht. Mein Uropa in der Patrilinie war dazu schon zu alt und mein Opa noch nicht geboren (sein Vater war schon 50, als er zur Welt kam) und die anderen Seiten der Verwandtschaft haben sich nie groß über den WW I ausgelassen.
                  Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                  endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                  Klickt für Bananen!
                  Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                    ich hatte das Glück meinen Uropa noch recht lange zu haben...
                    er hatte nie recht viel Lust über seine Zeit im Schützengraben zu reden. wo er genau war..was er erlebt hat habe ich nie erfahren...ich weiss nur das er Maschienengewehr Helfer war.
                    Sicher auch deshalb hatte ich mich dann auch relativ intensiv mit diesem Krieg beschäftigt...ich wollte wissen warum mein Uropa so wenig Lust hatte sich das in Erinnerung zu rufen..
                    Mein Opa hat im Gegenzug recht gern vom WKII erzählt...

                    Besonders in Erinnerung geblieben ist mir dabei das Buch Krieg dem Kriege ? Wikipedia
                    Sehr heftig !
                    Die Kommentare zu den Bildern fand ich teilweise sehr grenzwertig...da wäre "weniger..mehr..gewesen"
                    für einen Jugendlichen was das jedenfalls sehr..sehr harter Stoff..

                    Dann noch..klar...Im Westen nichts neues.
                    zunächst die Filme...dann das Buch..und erst jüngst das Hörbuch.
                    Die Erstverfilmung finde ich großartig und die DVD steht bei meinen Lieblingsfilmen.

                    Heeresbericht ? Wikipedia
                    habe ich hier noch als Hörbuch...demnächst werde ich mir das mal anhören.

                    Im Zuge der Familienforschung bin ich auf eine Seite gestossen auf der damalige Musterungen veröffentlicht sind. Zudem gibts eine Seite mit einer riesen Datenbank zu Toten und Vermissten aus beiden Weltkriegen.
                    Die Adressen hab ich geraede nicht da..aber das lässt sich sicher leicht googlen
                    http://www.titanic-magazin.de/news/e...der-witz-7003/

                    https://www.campact.de/ttip/

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                      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                      Also bei uns (Anfang der 90er) wurde der Erste Weltkrieg und seine Auslöser noch sehr ausführlich behandelt, so dass mir hiervon doch noch einiges bewusst ist.
                      Von einigen Historikern werden beide Weltkriege auch als ein zusammen hängender Komplex gesehen und als "zweiter Dreißigjähriger Krieg" bezeichnet:

                      http://www.amazon.de/Zweite-Drei%C3%9Figj%C3%A4hrige-Krieg-1914-Abendlandes/dp/3839153409/
                      http://www.amazon.de/zweite-Drei%C3%9Figj%C3%A4hrige-Krieg-Gerd-Schultze-Rhonhof/dp/3937163972/
                      http://www.amazon.de/Deutschland-Fadenkreuz-drei%C3%9Figj%C3%A4hrige-1914-1945-Zwischen/dp/3941730088/
                      http://www.amazon.de/Von-Sarajewo-bis-N%C3%BCrnberg-dreissigj%C3%A4hrige/dp/3900052034/

                      Ich stimme dieser Ansicht durchaus zu. Man kann den Zweiten WK nur vor dem Hintergrund des Ersten wirklich verstehen.

                      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                      Persönliche Geschichten dazu kenne ich aus meiner Familie allerdings nicht. Mein Uropa in der Patrilinie war dazu schon zu alt und mein Opa noch nicht geboren (sein Vater war schon 50, als er zur Welt kam) und die anderen Seiten der Verwandtschaft haben sich nie groß über den WW I ausgelassen.
                      Mein Urgroßvater hatte gerne und oft über seine Zeit bei der Marine und im Schützengraben erzählt. Über den Krieg selber war er gar nicht begeistert: er hatte seinen Wehrdienst gerade beendet und musste dann schon wieder hin.

                      Ein Klassiker ist auch der immer wieder zitierte Wortwechsel zwischen ihm und seiner Mutter bei der Heimkehr:

                      "Hermann, hest Lüüs?"
                      "Nee, de Lüüs hebbt mi."

                      SPOILER"Hermann, hast du Läuse?"
                      "Nein, die Läuse haben mich."


                      Er hatte uns auch ausführlich den Unterschied zwischen einer Fleischwunde und einem Knochendurchschuss erklärt und dass man erstere normalerweise nicht sofort bemerkt.

                      Ein anderer Urgroßvater fiel schon im Oktober 1914, zwei Monate vor der Geburt seiner Tochter. Mein Vater hat sogar noch die Gefallenenurkunde gefunden, angeblich vom Kaiser persönlich unterschrieben (zu der Zeit könnte das sogar noch stimmen).
                      "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                        Ich stimme dieser Ansicht durchaus zu. Man kann den Zweiten WK nur vor dem Hintergrund des Ersten wirklich verstehen.
                        Keine Frage, das sehe ich genauso.

                        Die beste Geschichte über meinen Opa im Krieg ist die, wie er in Kriegsgefangenschaft kam. Er war in Frankreich bei der Luftwaffe eingesetzt. Im zivilen Leben hatte er schon immer viele Bienenvölker, die er schon mindestens von seinem Vater geerbt hatte. Auf jeden Fall hatte er sich mit einem französischen Imker angefreundet und ihm geholfen, die Stöcke winterfest zu machen (das war spät 1944). Als er dann zu seiner Einheit zurückwollte, war die nicht mehr da, stattdessen waren dort die Alliierten und haben ihn festgenommen

                        Mein anderer Opa hat nie selbst gekämpft. Er war bei Kriegsende 16 und da er aus den Ostgebieten stammte, war er da auch schon andauernd auf der Flucht.
                        Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                        endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                        Klickt für Bananen!
                        Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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