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Autobahnmaut oder Autobahnverkauf?

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    Autobahnmaut oder Autobahnverkauf?

    Gerade erst haben die Länder beschlossen, dass sie keine PKW-Maut einführen wollen. Da kommen Gerüchte hoch, dass sie gleich die ganzen Autobahnen verkaufen wollen.

    Allein die Idee zeigt wieder einmal die Kurzsichtigkeit der Politiker.
    1. Wenn die Autobahnen weg sind, fallen auch die LKW-Maut weg
    2. Autobahnen können nur einmal verkauft werden
    3. Eine PKW-Maut bringt langfristig mehr Steuereinnahmen

    Ich wollte mal fragen, was Ihr denkt. Sicher am Besten währe es wenn gar nichts passiert und alles so bleibt wie es ist

    Wenn man aber mal näher drüber nachdenkt, wäre es gar nicht so schlecht, wenn eine PKW-maut kommt. Mit einer PKW-Maut könnte die Benzinsteuer gesenkt werden. Dies wirkt dem Tanktourismus entgegen und lässt nicht so viele Tankstellen im Grenzgebiet ausbluten - erhält also Arbeitsplätze.
    Es kann sogar eine Entlastung für die Bürger bringen. Zwar müssen sie dann z.B. 100 Euro für eine Jahresplakette bezahlen. Dafür wird das Benzin billiger für sie. Für Arbeitnehmer, die täglich viel fahren müssen, kann die Benzinentlastung mehr sein, als die Plakette.
    Das Wichtigste aber ist, dass ausländische Autofahrer so auch zur Kasse gebeten werden können. (s. Urlaubsverkehr - z.B. die ganzen holländischen Wohnwagen...)

    Wie auch immer - Eure Meinung bitte!

    Quelle: www.spiegel.de
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    #2
    Die PKW-Maut wird, wenn es gleichzeitig eine Entlastung bei den Steuern gibt, eine Begünstigung von Vielfahrern sein und damit ökologisch fatal sein.

    Diese Ideen sind weitere Ideen für eine Umverteilung von unten nach oben, also eine Senkung der Steuern auf Gewinne und hoher Einkommen, während die Verbrauchssteuern und Abgaben (wo ich jetzt mal die Maut hinzuzähle) erhöht.

    Von einer Privatisierung der Infrastruktur halte ich überhaupt nichts, weil diese in der Regel die Nutzung verteuert und die Zustand selbst verschlechtert.
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      #3
      Also wenn ich das gestern richtig kapiert habe, war ein Autobahnverkauf gar nie wirklich im Gespräch, sondern es wurde eine derartige Analyse durchgeführt, damit man eine Maßzahl für eine mögliche LKW- oder PKW-Maut hat. Ich bezweifle also, dass die Bundesregierung dies wirklich vor hat.

      Allerdings würde es mich jetzt doch interessieren, warum eine PKW-Maut bei gleichzeitig steuerlicher Entlastung eine Entlastung der Vielfahrer sein sollte. Gerade Vielfahrer, die die Autobahn häufig nutzen, wären doch von den Kosten verstärkt betroffen?

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        #4
        Naja wenn die Leute eine Einmalzahlung von ca. 100 Euro für ein Jahr bezahlen, können sie es über die gesenkten Spritpreise wieder reinholen.

        Eine Verteilung von "unten nach oben" würde es nur geben, wenn die Autobahnen verkauft werden, weil dann Privatanbieter eine Maut einführen würden.
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          #5
          Man sollte lieber die Verkehrssicherheit verbessern. Mehr Präsenz der Polizei gegen Raser würde schon genug Geld in die Kassen bringen.
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            #6
            Zitat von matrix089
            Naja wenn die Leute eine Einmalzahlung von ca. 100 Euro für ein Jahr bezahlen, können sie es über die gesenkten Spritpreise wieder reinholen.

            Eine Verteilung von "unten nach oben" würde es nur geben, wenn die Autobahnen verkauft werden, weil dann Privatanbieter eine Maut einführen würden.
            Das kommt darauf an, wie man die Maut aufzieht. Wenn man es so wie in Frankreich oder Italien machen würde, dann würde man ja tatsächlich für die Benutzung der Autobahn bezahlen.
            Wobei natürlich das System aus der Schweiz den Vorteil hätte, dass auch der Urlaubsfahrer, der nur durchfährt, den kompletten Preis zahlt.

            Außerdem könnte man die Mehrbelastung auch in dem Fall verhindern, wenn man nicht die Mineralölsteuer senkt, sondern die KFZ-Steuer, die jeder gleichermaßen zahlt.

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              #7
              Also eine Privatisierung würde ich auch vollkommen ablehnen. Der Staat hat iin den letzten Jahren soviele Sachen verkauft, die zwar 1x Geld bringen, aber irgendwann hat man halt nichts mehr, was man noch verkaufen kann. Außerdem würden die Einnahmen durch die LKW - Maut womöglich wegbrechen.

              Gegen eine Vignette wie es z.B. in Österreich der Fall ist hätte ich rein garnix einzuwenden, wenn man im Gegenzug die Ökosteuer etwas zurückfährt. Wir sind neben Holland und Belgien das einzige Land der EU, welches sich den Luxus leistet, dass jeder der will mit seinem PKW die Autobahnen umsonst nützen kann. Wenn ich mir nun mal anschaue, wieviele Ausländer darunter sind, die unsere Straßen mit kaputtmachen, ohne dafür aufzukommen, dann halte ich es durchaus für sinnvoll, sowas einzuführen.

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                #8
                Zitat von Zefram
                Wir sind neben Holland und Belgien das einzige Land der EU, welches sich den Luxus leistet, dass jeder der will mit seinem PKW die Autobahnen umsonst nützen kann.
                Warte mal: man zahlt für die Strassen! Und zwar Steuern! Es stimmt natürlich, dass Menschen, die hier nicht arbeiten, keine Steuern zahlen, aber diese sind auch eine Minderheit bei den Nutzern. Die BRD ist - im Gegensatz z.B. zu Österreich und Schweiz - kein typisches Transitland.
                Zitat von matrix089
                Eine Verteilung von "unten nach oben" würde es nur geben, wenn die Autobahnen verkauft werden, weil dann Privatanbieter eine Maut einführen würden.
                Die Verteiligung ergibt sich dadurch, dass der Verbrauch verteuert wird, während es bei den Steuern weiter Entlastung gibt, die dann - wie in den letzten Jahren - wieder im wesentlichen für die Reichen gesenkt werden. Ein Unternehmer kann diese Ausgaben auf die Steuer anrechnen, d.h. er zahlt nicht mehr. Ein normaler Arbeitnehmer muss voll zahlen - und zwar für etwas, was er bereits durch Steuern finanziert.
                Zitat von Zefram
                Gegen eine Vignette wie es z.B. in Österreich der Fall ist hätte ich rein garnix einzuwenden, wenn man im Gegenzug die Ökosteuer etwas zurückfährt.
                Das ist eben eine Förderung der Vielfahrer, was ökologisch ein Desaster ist. Es ist dringend notwendig den Strassenverkehr - eine CO2-Quelle und einer der Quellen für Umweltverschmutzung und gesundheitliche Belastungen - zu reduzieren. Aber in den letzten Jahren konnte man ja schon die gegenteilige Entwicklung beobachten: die Verlagerung von der Schiene auf die Strasse. Wie gesagt: ein Desaster aus ökologischer und klimatechnischer Sicht.
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                  #9
                  Wie bitte kommst du auf die Idee, Deutschland sei kein Transitland? Deutschlang gilt sogar als das wichtigste Transitland in Europa, gerade nach der EU-Osterweiterung. Ein Drittel der in Deutschland verkehrenden LKWs sind ausländischer Herkunft.

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Vierie
                    Wie bitte kommst du auf die Idee, Deutschland sei kein Transitland? Deutschlang gilt sogar als das wichtigste Transitland in Europa, gerade nach der EU-Osterweiterung. Ein Drittel der in Deutschland verkehrenden LKWs sind ausländischer Herkunft.
                    Und wie viele dieses Drittels fahren zu Zielen in Deutschland? Transitland bedeutet schliesslich, dass der LKW durchfährt, aber immer mehr deutsche Konzerne nutzen ausländische Speditionen für den Transport ihrer Produkte innerhalb Deutschlands.
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                      #11
                      Der reine Transitverkehr ist logischerweise nicht ganz so hoch, 13-14 % bei LKWs.

                      Wobei es eigentlich egal ist, ob das reiner Transitverkehr ist, oder Empfangs- oder Versandverkehr. Es kommt doch darauf an, ob die LKWs irgendwas für die Instandhaltung der Straßen zahlen, die sie da benutzen und das ist bei allen nicht der Fall.
                      Zuletzt geändert von Vierie; 17.10.2005, 12:48.

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                        #12
                        Also dass Deutschland ein land mit extrem hohen Anteil an ausländischen Autobahnnutzern ist ist denk ich nicht von der Hand zu weisen, es sei denn, man legt mal Zahlen vor - vorher glaub ich das Gegenteil nicht
                        Wo ist eigentlich Portugal ein Transitland? Oder England?? Trotzdem haben alle Gebühren für ihre Autobahn (außer Belgien, Holland und wir, wobei wir von diesen Ländern wohl am ehesten von ihr profitieren würden).
                        Wir zahlen die Reparatur von Strassen, die zu einem nicht unbeachtlichen Teil von Ausländern kaputtgemacht wird. Was ist falsch daran, sie an den Kosten zu beteiligen?

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                          #13
                          Zitat von max
                          Und wie viele dieses Drittels fahren zu Zielen in Deutschland? Transitland bedeutet schliesslich, dass der LKW durchfährt, aber immer mehr deutsche Konzerne nutzen ausländische Speditionen für den Transport ihrer Produkte innerhalb Deutschlands.
                          Ja und, deswegen fährt doch trotzdem Güterverkehr über Deutschland nach Westeuropa. Ich versteh Deine Aussage, Deutschland sei kein typisches Transitland nicht, denn bisher dachte ich gerade an die zentrale Lage Deutschlands und die EU-Osterweiterung. Vielleicht erklärst Du Deine Aussage mal?
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                            #14
                            Ich bin auch gegen eine Autobahngebühr für PKW. Zum einen werden, wie max schon erwähnte, ehr Vielfahrer befünstigt. Zum anderen aber befürchte ich, daß dadurch Gelegenheitsfahrer und weniger begütete Fahrer dann verstärkt durch die Dörfer brettern statt die Autobahn zu benutzten. Dadurch wiederum würde es nur wieder mehr Unfalltote geben.

                            Zum Transitargument. Hier geht es ja um die PKW Maut - nicht um die LKW Maut. Tranist sehe ich schon beim LKW Verkehr - beim PKW Verkehr ist er denk ich abe nicht so ausgeprägt.

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                              #15
                              Zitat von Vierie
                              Der reine Transitverkehr ist logischerweise nicht ganz so hoch, 13-14 % bei LKWs.

                              Wobei es eigentlich egal ist, ob das reiner Transitverkehr ist, oder Empfangs- oder Versandverkehr. Es kommt doch darauf an, ob die LKWs irgendwas für die Instandhaltung der Straßen zahlen, die sie da benutzen und das ist bei allen nicht der Fall.
                              Alle LKWs müssen heute Maut zahlen, was ich bei LKWs auch richtig finde, weil ich der Meinung bin, dass die Spediteunen für das Transportnetz, was sie nutzen, zahlen sollen. Die Maut sollte eigentlich viel höher sein, um die Nutzung dieser vollkommen veralteten und umweltschädlichen Technologie einzuschränken.

                              Es müssen also auch ausländische LKW für die Strassen zahlen.
                              Zitat von maestro
                              Ich versteh Deine Aussage, Deutschland sei kein typisches Transitland nicht, denn bisher dachte ich gerade an die zentrale Lage Deutschlands und die EU-Osterweiterung. Vielleicht erklärst Du Deine Aussage mal?
                              Wie Vierie festgestellt hat, sind nur 13-14% der LKWs, die hier fahren, auf Transitrouten. Dies ist auch zu erwarten, weil die BRD klar die grösste Wirtschaft in der EU ist und deshalb der grösste Teil der Warentransporte von oder nach Deutschland geht oder innerhalb Deutschlands erfolgt. Österreich z.B. ist wirtschaftlich dagegen vergleichsweise klein, hat aber die Transitrouten nach Italien durch das eigene Land (einer der grösseren Wirtschaften der EU).

                              Aber um noch kurz auf die eigentliche Aussage zurückzukommen:

                              ich bin gegen eine PKW-Maut, weil die Mehrzahl der Autofahrer bereits für die Nutzung der Strassen Steuern zahlen und die Einführung einer PKW-Maut eine weitere Umverteilung von unten nach oben wäre. Die LKW-Maut finde ich allerdings richtig.
                              Resistance is fertile
                              Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                              The only general I like is called strike

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