Stürzt das ganze Kartenhaus (Koalition) jetzt ein?

[Souvreign]

Ganz toll die ganze Sache!!!

Unser Land steckt in der schlimmst Kriese seit der Weimarer Republik und die Damen und Herren Politiker denken gar nicht daran eine Einigung zu erzwingen sondern frönen lieber ihren kleinlichen und egoistischen Postenspielchen.
Das dies nicht nur ein Fall bei der SPD ist ist klar, allerdings sollten auch solche Leute erkennen, WANNN man solche Personalfragen zu klären hat und zwar nicht in der Zeit einer ohnehin kritischen Regierungsbildung.

Ich sehe es schon kommen, dass ein weiteres Jahr Stillstand vor und liegt, nur um nach den nächsten Neuwahlen mit dem gleichen Problem konfrontiert zu sein (denn ich denke nicht, dass das Ergebnis einer eventuell kommenden Wahl groß anders wäre als das letzte) und dann geht das gleiche Spiel wieder von vorne los! Und das wäre das schlimmste was unserem Land passieren könnte...

[maestro]

[...]will die Partei nun klare Verhältnisse und vor allem eine klare Orientierung.

Kann man auch anders sehen. Die Partei wird von vorgezogenen Neuwahlen überrascht und wollen Schröder und Münte. Nach der Wahl wollen sie eine Weile lang Schröder und dann Müntefering. Münte will Wasserhövel, der Rest will Nahles. Münte geht, Nahles kommt, oder doch nicht? Die Basis will wieder Münte oder doch Platzeck oder Beck? Der Seeheimer Kreis poltert auch herum.

Also für mich klingt das nach der größten Krise die die SPD überhaupt hatte. Naja, wir werden ja in Karlsruhe auf dem Parteitag sehen, ob die Partei klare Verhältnisse will oder sich das Karussell weiterdreht.

[EREIGNISHORIZONT]

Auszüge aus einen Kommentar bei SPIEGEL ONLINE

Hier ein paar nette Auszüge des Kommentares von Claus Christian Malzahn bei Spiegel Online.

Nun macht also auch Stoiber den Lafontaine. Ausgerechnet der Mann, der immer das Kleingedruckte im Staatsvertrag gelesen hat, der Mineralwasser aus dem Bierkrug trank und vor kurzem noch vor dem versammelten Unions-Nachwuchs in Augsburg beteuerte: "Ich bin bereit, unter der Richtlinienkompetenz von Frau Merkel einen Beitrag zu leisten für Deutschland in einem guten Kabinett."[...]

Besser kann man Stoiber nicht beschreiben!

[...]Deutschland? Bayern reicht. Das nennt man Egoismus. Mit Stoibers Rückzug nach München rückt die Republik nach dem Bloody Monday der Sozialdemokratie noch einen Schritt näher Richtung Staatskrise. Denn niemand soll sich etwas über den verheerenden Eindruck vormachen, den die politische Elite in den vergangenen Tagen abgibt. Das Grundvertrauen in die Reparaturkräfte der Republik ist jetzt schon beschädigt. Das Führungspersonal der politischen Mitte geriert sich ratlos, verzagt, ja: feige.[...]

Hat sich das sog. "Führungspersonal" je anders gezeigt in den letzten 12 Jahren? Das meine ich auf alle Parteien bezogen, sowohl die Regierende als auch die Opositionellen.

[...]Ausgerechnet Stoiber ist heute dem von ihm gern an die Wand gemalten 68er-Zerrbild viel näher, als er ahnt. Immer wieder in seiner langen Laufbahn hat er sich über die Revoluzzer-Generation moralisch erhoben, die sieben Jahre lang unter rot-grüner Signatur in Berlin regierte. Sie hätten "Tugenden wie Anstand, Disziplin und Fleiß" auf dem Gewissen, hätten der organisierten Verantwortungslosigkeit die Bahn gebrochen: Erst das Ego, dann das Land. [...]

[...]Der Berliner Historiker Arnulf Baring hat dem Bundespräsidenten Köhler im Sommer allen Ernstes empfohlen, das Land mit Hilfe von Notverordnungen zu regieren - wie weiland Hindenburg am Ende der Weimarer Republik.[...]

Auweia! Sind wir doch noch so nahe am Vergangenen?

Zum Kommentar

@ maestro

Das eine schließt das Andere nicht aus. Das es sich in der Tat um eine Krise handelt, steht außer Frage. Und vielleicht auch die Größte in der Parteigeschichte.

[Spooky Mulder]

Naja, Stoiber und Müntefering hatten ein vertrauensvolles und teils schon freundschaftliches Verhältnis, politische Unstimmigkeiten außenvor gelassen. In einem Kabinett oder Müntefering stünde er alleine, um Merkels Macht einzudämmen. Da ist er wohl in München als absoluter Monarch weitaus besser aufgehoben.

Ich finde es aber sowie ein wenig merkwürdig, denn Münte hat heute ja zumindest den Rücktritt vom Rücktritt aus dem Kabinett erklärt, sprich: er hat weiterhin vor, Arbeitsminister und Vizekanzler zu werden.

Eine Neuwahl halte ich für absolut ausgeschlossen. Das können die beiden Volksparteien unter keinen Umständen riskieren, da dadurch nur extreme Parteien, vor allem die leider sowieso schon im Bundestag vertretene Linkspartei, gestärkt werden würden. Ein Scheitern der Koalitionsverhandlungen kann sich rot-schwarz nicht erlauben.

[janus]

Ich hätte besser "bestätigt" schreiben sollen. Klar waren Soibers Eigenschaften deutlich zu erkennen, nur jetzt hat er sich unwiederruflich in eine Position manövriert, aus der er sich so leicht nicht mehr raus reden kann. Hoffe nur, dass das auch in Bayern erkannt wird und man diesen Hansel endlich auf die Alm schickt!

Naja aber Stoiber ist in Bayern noch immer sehr beliebt. Das sie ihn von heut auf morgen abservieren ist doch recht unwahrscheinlich. (Auch wenn ich´s mir wünschen würde ). Dafür wird Glohs jetzt Stoibers Platz in Berlin einnehemen. Stoiber ist jetzt der Ansicht das er die Belange der CSU besser in Bayern vertreten kann. Wenns ihm gefältt.

Ganz toll die ganze Sache!!!.

Ich sehe es schon kommen, dass ein weiteres Jahr Stillstand vor und liegt, nur um nach den nächsten Neuwahlen mit dem gleichen Problem konfrontiert zu sein (denn ich denke nicht, dass das Ergebnis einer eventuell kommenden Wahl groß anders wäre als das letzte) und dann geht das gleiche Spiel wieder von vorne los! Und das wäre das schlimmste was unserem Land passieren könnte...

Natürlich wäre das dass schlimmste, aber selbst unsere engstirnigen Politiker werden einsehen müssen das unser Land vorankommen muss. Also müssen sie auch einen gemeinsamen Konsenz finden. Und wir können nur hoffen das sie das auch schaffen.

[maestro]

Schade, dass ich kein 'Breaking News' Banner posten kann.

Berlin - Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sagte, Platzeck werde auf dem kommenden SPD-Parteitag für die Nachfolge des scheidenden SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering antreten. Er habe dafür seine "volle Unterstützung".

Der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck sagte, es sei eine "große Ehre". Er sei dankbar dafür, dass man kameradschaftlich die schwierige Frage der Nachfolge geklärt habe. Von der schnellen Nominierung eines Nachfolgers solle auch das Signal der vollen Untersützung für Müntefering ausgehen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,382796,00.html

Hm, eigentlich mag ich den Platzeck. Ich denke mal, dass das auch die breite Basis so sieht.

[Skymarshal]

Platzek finde ich vom ersten Eindruck auch symphatisch. Mal gucken ob er Ruhe "in den Laden" bringt.

So wie es aussieht hat er auch Beck auf seiner Seite. Und Kurt Beck hat sehr viel Einfluss in der Partei.

[EREIGNISHORIZONT]

Na da bin ich auch mal gespannt, wie der "Neue" sich so machen wird. Sieht ja ganz nach einer Frischzellenkur aus, die sich die SPD da gönnt. Hoffentlich auch in ihren derzeitigen Einstellungen!

[matrix089]

Platzeck finde ich ist schon sympathisch, auch wenn mir Müntefering sympathischer war.
Da es aber ja nicht nach Sympathie geht, sondern nach Leistung, warten wir mal ab in wiefern Platzeck seine Leute für eine gute Regierungsarbeit beeinflussen kann.
Ein Anfang wäre es, wenn Nahles den Posten des Generalsekretärs gar nicht antritt. Es stimmt was ein SPD-Politiker sagt: "der Königsmörder darf nicht auch noch belohnt werden!"

Eins ist auf jeden Fall klar. Stoiber hat sich bundespolitisch ins Abseits manövriert! Der wird wahrscheinlich sich nur noch bis zur nächsten Landtagswahl halten können. Dann wird Beckstein ins Rennen geschickt.

[Spooky Mulder]

Ich finde das ja sehr interessant. Müntefering begeht als Parteichef vollkommen geistesabwesend eine Selbstenthauptung und hier wird ihm auch noch nachgetrauert, während Stoiber jetzt der Dummkopf der Nation ist, obwohl die Gründe für seinen Rückzug wesentlich plausibler waren.

Platzeck kenne ich noch zu wenig, der erste Eindruck über die letzten Wochen hinweg war jedoch positiv. Beck wäre mir allerdings lieber gewesen.

[EREIGNISHORIZONT]

[...]Eins ist auf jeden Fall klar. Stoiber hat sich bundespolitisch ins Abseits manövriert! Der wird wahrscheinlich sich nur noch bis zur nächsten Landtagswahl halten können. Dann wird Beckstein ins Rennen geschickt.

Jo, das glaube ich auch. Die in München sind echt sauer. Gerade Beckstein, der hat sich schon so richtig warm gelaufen und nun...

Na ja, wie gesagt, ab auf die Alm mit Stoiberle!

[Vierie]

Ich finde das ja sehr interessant. Müntefering begeht als Parteichef vollkommen geistesabwesend eine Selbstenthauptung und hier wird ihm auch noch nachgetrauert, während Stoiber jetzt der Dummkopf der Nation ist, obwohl die Gründe für seinen Rückzug wesentlich plausibler waren.

Stoiber hat meiner Meinung nach schon vorher viel Sympatien eingebüßt. Er geht nach Berlin, er geht nicht. Er braucht diese Kompetenzen, er will jene Kompetenzen. Dann wieder mal die Frage eingeschoben, ob er nicht vielleicht doch nach Bayern zurück geht...

Himmel, bin ich froh, dass dieses Gehample endlich vorbei ist, jetzt kann sich vielleicht auch endlich die CDU mal richtig aufstellen und eine ordentliche Ressortverteilung präsentieren. Eigentlich ist es mir sehr recht, dass Stoiber keine Möglichkeit hat in der großen Koalition gegen Merkel querzuschießen. Die wird auch so schon genug Probleme zu bewältigen haben.

[matrix089]

Na ja, wie gesagt, ab auf die Alm mit Stoiberle!

Lieber nicht! Das löst bei den Kühen vielleicht Rinderwahn aus. Ins "Endlager" wäre besser.

Es ist bei Stoiber wirklich erstaunlich wie er seit "seinem" Wahlkampf vor drei Jahren Mist gebaut hat.

@Spooky
Ich finde es eher umgekehrt. Stoiber hat dies in geistiger Umnachtung getan. Müntefering hat dies wegen des Authoritätsverlustes getan, den er durch die Wahl von Nahles erlitten hat.

[Fleet Admiral]

Also, ich finde Stoiber will immer an die Macht und er wusste schon von Anfang an, dass er wieder nach München und dort an die Nr. 1, anstatt in Berlin in der "2. Reihe". Aber ich denke das Kartenhaus stürtzt nicht ein, dafür sind es noch zu wenig für einen "Aufstand".

[Gast]

Schon lustig, da geht’s ab wie im Kindergarten, wirklich lächerlich.

Vor allem dem letzten Teil kann ich mich unr anschließen, vor allem Stoibers rumgehampel ist ja einfach nur noch affig und peinlich.
Ich habe echt den Eindruck, als wollte der alte Wichtigtuer mal bei den Koalitions-Verhandlungen mitschwafeln, nur um dann wieder einen fadenscheinigen Grund zu suchen, wieder den Schwanz einzuziehen und da zu bleiben, wo er mehr "rumgschafteln" kann. In einer Regierung hätte er halt doch nach Merkels Pfeife tanzen müssen und sein Resservoi hat er auch nicht so hingeschneidert bekommen, wie er's gerne gehabt hätte. Tja, mir tuts nicht Leid um ihn.

Was Münte angeht: Gut, ich kann ohne ihn leben, auch wenn ich ihn gerne als Vize-Kanzler gesehen hätte. Dieser Plackek scheint aber einer zu sein, hinter dem die Partei geschlossen steht, das ist auch schonmal was.
So wäre die SPD - zumindest für einige Zeit - geeint. Merkel wird ohnehin nicht so sehr viel zu melden haben die nächste Jahre, habe ich den Eindruck, wenn man sich mal ansieht, was in der Union für Rumgehampel abgeht.

Schlimm aber, dass jetzt ausgerechnet dieser Depp von Glos Stoibers Posten übernehmen soll.