Helmut Kohl - Einheitskanzler oder machtfixierter Opportunist?

[Admiral Ahmose]

Und wenn es hier um die "Regierung Kohl plus die Wirtschaftsbosse und Lobby" gehen würde, dann würde ich wohl kaum widersprechen. Ein Einzelner kann wohl kaum ein ganzes Wirtschaftssystem ändern, dauerhaft ändern, denn bisher wurde es ja nicht rückgängig gemacht. Zudem war das keine plötzliche Änderung über Nacht sondern immer noch ein langer Prozess, der vor Kohl anfing.

[Imperialist]

Und wenn es hier um die "Regierung Kohl plus die Wirtschaftsbosse und Lobby" gehen würde, dann würde ich wohl kaum widersprechen. Ein Einzelner kann wohl kaum ein ganzes Wirtschaftssystem ändern, dauerhaft ändern, denn bisher wurde es ja nicht rückgängig gemacht.

Aber Kohl hätte sich gegen die Neoliberalen aus der FDP stemmen können, er hat aber genau das Gegenteil getan.

Kohl ist sicherlich nicht alleine für diese verfehlte Wirtschaftspolitik verantwortlich, aber er ist eben auch nicht unschuldig daran, weil er sie aktiv vorangetrieben hat.

Zudem war das keine plötzliche Änderung über Nacht sondern immer noch ein langer Prozess, der vor Kohl anfing.

Unter Kohl ging es aber erst so richtig los, wie ich schon weiter oben erläutert habe.

[Admiral Ahmose]

... Kohl ist sicherlich nicht alleine für diese verfehlte Wirtschaftspolitik verantwortlich, aber er ist eben auch nicht unschuldig daran, weil er sie aktiv vorangetrieben hat. ...

Gegen eine Mitverantwortung habe ich auch nichts einzuwenden.

[Imperialist]

Gegen eine Mitverantwortung habe ich auch nichts einzuwenden.

Das Kohl alleine für die verfehlte Wirtschaftspolitik verantwortlich war, hat ja auch niemand behauptet.

[Admiral Ahmose]

Das Kohl alleine für die verfehlte Wirtschaftspolitik verantwortlich war, hat ja auch niemand behauptet.

Na dann lies nochmal diesen Thread durch.

[Imperialist]

Na dann lies nochmal diesen Thread durch.

Es wurde nur behauptet, dass er die neoliberale Politik massiv voran getrieben, was ja auch den Tatsachen entspricht.

Die alleinige Verantwortung für die gesamte Wirtschaftspolitik wurde ihm nicht gegeben.

[max]

Gegen eine Mitverantwortung habe ich auch nichts einzuwenden.

Das hatten wir doch schon oben. Niemand hat behauptet, dass Kohl alleine verantwortlich sei. Aber Kohl war einer der treibenden Kräfte und ist einer der wesentlichen Verantwortlichen. Man kann natürlich auch auf die Mitverantwortlichen hinweisen, z.B. auf die FDP und natürlich die Bosse, für die diese Parteien arbeiten - nicht weil sie dazu gezwungen sind, sondern weil sie sich bewusst dafür entschieden haben.

@ blueflash: reicht der Hinweis, dass unter Kohl die Zahl der Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger stark anstieg? Oder ist das schon vergessen!?

[blueflash]

Nein das reicht nicht, denn trotz sinkender Arbeitslosenzahlen ist die relative Armutsquote ja gestiegen. Also müsste für eine Verantwortung Kohls noch ein wenig mehr gelten.

[max]

Nein das reicht nicht, denn trotz sinkender Arbeitslosenzahlen ist die relative Armutsquote ja gestiegen. Also müsste für eine Verantwortung Kohls noch ein wenig mehr gelten.

Das liegt doch daran, dass Kohl und dann verstärkt Schröder Arbeitslose in Billiglohnjobs gezwungen haben! Und zwar im grossen Umfang in Teilzeitjobs, die nur dank der laufend geänderten Definitionen bedeuten, dass jemand mit einem solchen Job nicht als arbeitslos gilt.

D.h. mit solchen Billiglohnjobs kommt man nicht aus der Armut heraus, in die man durch die massenhafte Vernichtung von Stellen unter Kohl gekommen ist. Heute gibt es Massenarbeitslosigkeit plus einen gewaltigen Niedriglohnsektor, der die Löhne insgesamt drückt - und zusammen bedeutet dies natürlich noch mehr Armut.

[blueflash]

Wir stellen also fest: Du hast zwar eine mehr oder weniger plausible Erklärung für deine Behauptung aber keinerlei harten Beweis.

[max]

Wir stellen also fest: Du hast zwar eine mehr oder weniger plausible Erklärung für deine Behauptung aber keinerlei harten Beweis.

Ein massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit bei gleichzeitiger Kürzung der Unterstützung für Arbeitslose ist kein Beweis? Jemand, der die Realität nicht sehen will, kann das natürlich so sehen...

[Gast]

Wir stellen also fest: Du hast zwar eine mehr oder weniger plausible Erklärung für deine Behauptung aber keinerlei harten Beweis.

Öhm, dass der Niedriglohnsektor in Deutschland in den letzten Jahren regelrecht explodiert ist, während die Reallöhne seit Jahrzehnten nur am sinken sind, steht regelmäßig in Zeitungen.

[forumblue]

In der Zeit gab es vor einigen Wochen einen ganz guten Artikel über Kohl:

Zum Achtzigsten: Er, die Geschichte und wir | Politik | ZEIT ONLINE

[Admiral Ahmose]

Öhm, dass der Niedriglohnsektor in Deutschland in den letzten Jahren regelrecht explodiert ist, während die Reallöhne seit Jahrzehnten nur am sinken sind, steht regelmäßig in Zeitungen.

Und daran ist hauptsächlich und ursächlich Kohl schuld? Immerhin gehts hier um ihn. Wenn aber das, was du schreibst, wahr ist, dann relativiert sich seine angebliche Schuld wieder. Außer natürlich man konstruiert sich irgendwas zusammen damit es wieder passt.

[blueflash]

Ein massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit bei gleichzeitiger Kürzung der Unterstützung für Arbeitslose ist kein Beweis? Jemand, der die Realität nicht sehen will, kann das natürlich so sehen...

Jaja, die vielgerühmte Realität. Wenn die Armut gestiegen sein soll, dann muss es dazu auch Zahlen geben. Also her damit! Wir reden ja nicht über Arbeitslosigkeit sondern über Armut.

Öhm, dass der Niedriglohnsektor in Deutschland in den letzten Jahren regelrecht explodiert ist, während die Reallöhne seit Jahrzehnten nur am sinken sind, steht regelmäßig in Zeitungen.

Zum einen ist Kohl schon eine ganze Zeit nicht mehr Kanzler , und zum anderen ging es hier um Armut. Relative Armut ist eine messbare (und gemessene) Größe. Da kann man ja wohl mal erwarten, dass eine Aussage dazu auch belegt und nicht einfach ausgedacht wird.
Ansonsten: Unter Helmut Kohl ist die Armut effektiv bekämpft worden. Es gab massive Lohnzuwächse. <- So, ich kann auch einfach Behauptungen in den Raum stellen.