Zitat von MRM
Ich bin eben der Meinung, dass eine Demokratie von aussen nicht erzwungen worden kann. Es gibt Fälle, in denen ein Sturz eines Regimes von aussen geholfen hat, eine Demokratisierung innen durchzusetzen (z.B. BRD, Italien), aber dies funktionierte nur, weil es a) bereits die Mehrheit für eine Demokratie war und b) die Besatzungsmacht keine entgegengesetzte Interessen hatte. Wobei man wie gesagt anmerken muss, dass die Souverenität der BRD bis 1991 stark eingeschränkt war. Eine deutsche Regierung hätte z.B. nicht die westlichen Bündnissysteme verlassen und sich für neutral zu erklären können. Dazu haben die Besatzungsmächte erzwungen, dass die Grosskonzerne nicht demokratisiert werden, sondern weiter in Besitz der Kapitalisten bleiben, die die Nazis finanziert und unterstützt hatten. Selbst die CDU war übrigens anfangs dafür diese Konzerne zu vergesellschaften.
Natürlich ist es noch zusätzlicher Unterschied, dass Deutschland besetzt wurde, weil Deutschland eine Reihe von Angriffskriegen begonnen hatte und die Besatzung eine Folge der militärischen Niederlage der angreifenden Macht war. Im Falle des Irans wäre die angreifende Macht eben z.B. die USA und die Besatzung würde erfolgen, um den Iran kontrollieren zu können. D.h. eben den Iran von Washington aus zu kontrollieren, was im Gegensatz zu einer demokratischen Kontrolle ist. Aufgrund der verbreiteten Ablehnung einer solchen Besatzung wäre wohl ein Kompromiss, wie in der BRD der Nachkriegszeit, unmöglich. Dazu hätte die USA im Gegensatz zur Nachkriegszeit nichts zu bieten. Sie kann keinen Marshallplan aufstellen, da ihre ökonomischen Möglichkeiten heute im Vergleich zu 1945 stark eingeschränkt sind. Die USA war schon bei der Besatzung des Iraks nicht in der Lage den Besetzten ökonomisch etwas zu bieten - im Gegenteil. Übrigens konnte die USA schon damals im Vietnam-Krieg nichts mehr bieten, weshalb sie auf eine Militärdiktatur, Todesschwadronen und Bombardierungen in Südvietnam setzten.
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