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    Politik und Geschichte in der Schule

    Ausgegliedert aus Welcher Diktator bist du?

    hier ein paar diskussionsanreger:

    Mao: Bis jetz7 zwar noch nie gehört, aber was solls
    Du hast noch nie was von Mao gehört?
    Sorry, aber LOL!
    Was erwartest du denn vom deutschen Schulsystem. Ich kann dir versichern der wird im Geschichtsunterricht nicht erwähnt (auch wenn der größte Massenmörder der Geschichte durchaus eine Erwähnung verdient hätte), Stalin ist dort nur Randfigur im zweiten Weltkrieg und überhaupt sollte man keinen Geschichtslehrer über Ereignisse nach 1949 und vor 1789 befragen. Und in Politik ist er Schnee von gestern. Und der Religionsunterricht befasst sich nur mit abrahamitischen Religionen und dient sowieso der Missionierung.
    Stimmt, von der Schule her hab ich auch noch nie was von ihm gehört...erschrekcned.
    Aus privatem Interesse kenne ich ihn natürlich...schlimmer Kerl, hat mein Lieblingsland böse zugerichtet.
    Wir behandeln das Mittelalter, moderne Politik (nach der Weimarer Republik) ist bisher nur in einem halbjahr drangekommen, und das nur auf wunsch der Klasse und der Bereitschaft unserer Lehrerin da mitzumachen.
    Wir behandeln ganz stark die rolle der Frau (nix gegen frauen, aber das thema ist nachm 10 mal WIRKLICH ausgelutscht)
    Wir kennen zwar keine berühmten Kaiser von Rom, wissen aber wo die Römer am haus das Plumsklo haben, und wo die frauen da wohnen...
    Armes Deutschland...

    Ja, der Geschichtsunterricht ist so ne Sache.
    Aber soviel Stoff kann man fast nicht unterbringen, wir hatten 3 Jahre lang jeweils 2 Wochenstunden, und da wurde bei der Urzeit angefangen. Am Ende wurde der 2. WK auf die schnelle durchgedrückt.
    Und nur weil es unserer Lehrerin besonders wichtig war, wurde Mao und der chin. Bürgerkrieg mal ganz kurz angschnitten.
    Naja, wenn man Geschichte Leistung in der Oberstufe nimmt, wie ich, geht der Untericht eigentlich.


    Das Niveau ist einfach höher, man entfernt sich vom Schulbuch und macht Exkursionen etc.

    Aber Unter- und Mittelstufe kann man vergessen, ich hab aus langeweile schon immer Wikipedia studiert, und selbst Bücher gekauft, weil im Buch nichts gescheites steht(2 Seiten für die gesamte Geshcichte Chinas nach 1949...da empfehle ich lieber die Mao Biografie von Jung Chan ! )
    Da ist es doch kein Wunder, dass PISA so schlecht für Deutschland ausfällt, wenn man mehr in der Wikipedia lernen kann, als in der Schule.
    Habe durch reinen Zufall erfahren, dass es so etwas wie den 100järigen Krieg gab.
    So ein langer Krieg kann doch nicht so unbedeutent sein. Anscheinend ist er aus der Sicht von deutschen Kultusministern aber sehr unwichtig.
    In der 12. Klasse hatte ich manchmal das Gefühl ich weiß mehr über ein Thema als meine Lehrerin.
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    #2
    Da ist es doch kein Wunder, dass PISA so schlecht für Deutschland ausfällt, wenn man mehr in der Wikipedia lernen kann, als in der Schule.
    Kann ich nur bestätigen. Nicht nur unser Schulsystem ist völlig veraltet und unfelxibel, man lernt auch noch einen haufen Mist, den eh keiner braucht, wirklich relevante Sachen kommen nur ganz am Rande oder gar nicht dran. Vor allem Geschichte und Politik sind VIEL zu knapp bemessen.
    An unserer Schule hat man gerade mal ein Jahr lang Sozialkunde, das ist lächerlich! Was will man da großartig lernen, was über das absolute Basis-Wissen hinausgeht? Richtig, nichts!
    Dafür darf man sich zwei Mal die Woche was über Gott verzapfen lassen, was eh wirklich NIEMANDEN mehr interessiert. Ich habe noch NIE einen Mitschüler gehabt, der sich wirklich für das interessiert hätte, was man da lernt.

    Geschichte befasst sich Jahre lang mit Antike und Mittelalter (dort hauptsächlich mit irgendeiner Religions-Scheiße), das 21. Jahrundert hingegen wird mal eben auf ein Jahr lang hopp und zack durchgenommen. Und in der elften soll es wieder bei den ollen Griechen losgehen.

    Sollte man lieber mal so ein Zeug wie Religion, Musik, Kunst und vor allem Sport (Das ist eh der größte Rotz, dass es auf körperliche Leistung Noten gibt) aus dem (Pflicht-)Programm nehmen. Aber unser Schulsystem ist dermaßen unflexibel. Man hat zwar von allem ein bischen was, aber vertieft wird gar nichts.

    Da braucht sich echt kein Politiker mehr wundern, dass die deutsche Jungend keine Ahnung hat.

    Wobei ich sagen muss, dass das hier schon ein krasser Fall ist:
    Habe durch reinen Zufall erfahren, dass es so etwas wie den 100järigen Krieg gab.
    So ein langer Krieg kann doch nicht so unbedeutent sein. Anscheinend ist er aus der Sicht von deutschen Kultusministern aber sehr unwichtig.
    überhaupt sollte man keinen Geschichtslehrer über Ereignisse nach 1949 und vor 1789 befragen
    Solche gibt's sicherlich auch, kann ich jetzt aber nicht bestätigen. Zumindest die Lehrer, die ich hatte, hatten schon Ahnung von der Materie, die sie da vermitteln sollten, vor allem unser Geschichts-Lehrer der letzten beiden Jahre.

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      #3
      Am schlimmsten war mein kurz vor der Pension stehender Geschichtlehrer aus der siebten Klasse. Der hat die Bibel für eine Geschichtsbuch gehalten.

      Die Emanze, die danach kam war zwar in dieser Hinsicht besser, aber noch einmal Französische Revolution, diesmal mit besonderem Blick auf den Rechten der Frau war für den gesamthistorischen Überblick auch nicht förderlich. Und dann ging es recht schnell zum Nationalsozialismus.

      Die Deutsche Revolution fiel unter den Tisch, Marx (bei ihm könnte sogar Absicht dahinter stecken) ebenso, Napoleon kam zwar vor, war aber nicht so wichtig.

      Der erste Weltkrig war auch nur nur im Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP wichtig. (Versailles und die berühmtberüchtigte Dolchstoßlegende.)

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        #4
        Religionsunterricht ist längst überfällig zum Ausstreichen aus dem Stundenplan. Aber welches Fach soll man dann einbringen, da unterscheiden sich ebenfalls die Geschmäcker. Geschichte ist sicher interessant, aber was ist zB mit Biologie, Physik,....
        Ich hätte doch gerne mehr Geschichte gehabt, da unsere Lehrerin selbst interessiert war in der Materie, und das ganze auch gut rübergebracht hat, also nicht stur ausm Buch vorgelesen hat.
        Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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          #5
          Ich finde es schockierend, wie an den Schulen mit dem Thema des Nationalsozialismus in Verbindung mit dem Weltkrieg umgegangen wird. Meiner Meinung nach gehören diese beiden Dinge untrennbar zusammen.
          Aber was passiert da? Da wird seziert und geschnitten, bis am Ende eine Seite über den Weltkrieg rauskommt. Dazu 3 Seiten über Frauen im Nationalsozialismus, 4 Seiten Jugend unter dem Hakenkreuz, und 4 Seiten Sophie Scholl (und vllt ein bisschen Stauffenberg rauskommt) rauskommt.
          Und jeder Schüler, der das liest, ohne sich mit dem Thema zu beschäftigen, wird denken: "Ja das wars, mehr war da nicht."

          In unserem Schulbuch werden 50 Millionen Opfer nicht erwähnt.
          Der gigantische Weltbrand, der das Weltbild so nachhaltig verändert hat wird auf eine Seite gepresst. Die 11 Millionen Tote der Konzentrationslager werden verschwiegen, und vielleicht von der nächsten Schülergeneration sogar VERGESSEN?

          Mut und Tapferkeit einer Sophie Scholl (und der ihres so oft vergessenen Bruders) in höchsten ehren, aber ihren "Kampf" höherzustellen als den der 50 Millionen tote finde ich schon maßlos.

          Und weiter: Der Kalte Krieg, die Welt am absoluten Abgrund. Fragt mal heute einen Schüler, was er über die Kubakrise, Vietnam. Korea, Afghanistan und von den Machtverhältnissen weiß...

          Es ist doch gerade wichtig, dass wir die jüngere Geschichte behandeln, denn in noch keinem Jahrhundert zuvor sind solche dinge geschehen wie in den vergangenen 100 Jahren.
          Und ich als Schüler muss sie für Klos und angestaubte Päpste vergessen.

          Unsere Bildungsministerien auf Landesebene haben das wesentliche der Geschichte aus den Augen verloren.
          Uns Schülern entgeht die einmalige Chance Zeitzeugen dieser Zeit aktiv zu verarbeiten und die Lehren quasi "live" aus der Geschichte zu ziehen.
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            #6
            Sehe ich auch so, dass die jüngere Geschichte näher behandelt gehört.
            Wie ist es eigentlich in Deutschland, was lernt man da so über die Wiedervereinigung, bzw. allgemein über die DDR?
            Nationalsozialismus wird teils sicher übertrieben, zum Glück lernte ich eher allgemeine Sachen darüber (wie zB Parteiprogramm, Röhm-Putsch,...) und solche Sachen wie Frauen im NS oder die Scholls wurden eigentlich nur am Rande mal erwähnt.

            Interessant fand ich, dass der 1. WK viel behandelt wurde, denn darüber wusste ich vorher noch fast gar nichts. Hier haben wir uns um einiges länger aufgehalten als zB im 2. WK.
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              #7
              Ich hab jetzt schnell nach ein paar alten Schulsachen gesucht und immerhin mein Geschichtsheft aus der 7. Klasse gefunden.
              Ich gebe mal eben eine Übersicht von dem was wir in der siebten Klasse für Geschichtsthemen hatten. Die wirklich interessanten Themen kommen meiner Meinung nach erst später, aber wie oben bereits erwähnt sind mir auch fast keine Namen von römischen Herrschern bekannt.
              • Was ist Geschichte (1 Seite)
              • Woher wissen wir etwas über unsere Geschichte (1 Seite)
              • Der Mensch als Jäger und Sammler in der Altsteinzeit (1 Seite)
              • Übersicht Altsteinzeit, Jungsteinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit (1 Seite)
              • Ägypten ein Geschenk das Nils (1 Seite)
              • Staat und Gesellschaft in Ägypten (1 Seite)
              • Mesopotamien-Hochkultur zwischen Euphrat und Tigris (1 Seite)
              • Die Frühgeschichte Griechenlands (1 Seite)
              • Die griechische Mythologie (1/2 Seite)
              • Sparta als Kriegsstaat (1 Seite)
              • Athens Weg von der Monarchie zur Demokratie (1 Seite)
              • Die Perserkriege (1 Seite)
              • Die grichische Kunst in ihrer Blütezeit (1 Seite)
              • Alexanders Versuch der Weltherschaft (1 Seite)
              • Die Entstehung Roms (1 Seite)
              • Rom gründet und sichert sein Reich (1 Seite)
              • Die römische Gesellschaft (1 Seite)
              • Die punischen Kriege (1 Seite)
              • Gesellschaftige Folgen der römischen Expansion (1 Seite)
              • Marius (Popularen) und Sculla (Optimalen) (1 Seite)
              • Das 1. Triumvirat (1 Seite)
              • Prinzipat des Augustus (1/2 Seite)
              • Das Prinzipat Machtfülle des Kaisers (1 Seite)
              • Die Weltstadt Rom in der Kaiserzeit (1 Seite)
              • Versuche der inneren Stabilisierung des römischen Reiches (1 Seite)
              • Das Christentum im römischen Reich (2 Seiten)


              Anmerkungen:

              Ägypten und Mesopotamien wurden erwähnt, aber kein Wort der Hochkulturen in Indien und China.

              Altsteinzeit, Jungsteinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit
              Die unterschiede wurden nur auf einer Seite behandelt. Vielleicht etwas wenig.

              Cäsar und Augustus: Es wird nur gesagt, dass Cäsar durch Brutus (und andere) getötet wurde und danach Augustus kam. Der Übergang mit dem Bürgerkrieg wird verschwiegen.
              Es werden nur wenige römische Herrscher genannt. Die meisten die genannt werden haben etwas mit dem Christentum und der Entwicklung zur Staatsreligion zu tun.
              Die punischen Kriege wurden nicht besonders ausführlich behandelt. Im Grunde weiß ich auch heute fast nichts darüber. Hauptsächlich ging es um Hannibal.

              Interessant, dass das Christentum 2 Seiten bekommen hat. Ich muss dazu sagen, dass ich in Bayern zur Schule gegangen bin.

              Ich werde noch nach anderen Geschichtsheften von mir suchen, dann wird es erst richtig interessant. Was ist drin und was fehlt?
              Ooh, and here, out of the mists of history, the legendary Esquilax, a horse with the head of a rabbit and the body of a rabbit.
              "Wie? Kein Blut, keine Innereien? Und trotzdem führt ihr Krieg? - Diese sinnlose Verschwendung von Gewalt stimmt mich traurig..."
              „Ich seh nix, Ich hör nix, Ich weiß nix! - gar nix!“

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                #8
                was mir so auffällt, dass inzwischen in geschichte das augenmerk "auf den einfachen Mann/die einfache Frau" gelegt wird, statt auf irgendwelche pompösen weltbewegenden ereignisse!
                (Hab durch meine Geschichtshefte des 11. Jahrgangs geblättert)
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                  #9
                  Ja, das entspricht einem allgemeinen Trend in der Geschichtswissenscahft weg von der "Geschichte großer Männer", die die Geschichte "machen", hin zu Gesellschafts-, Kulturgeschichte, in der Strukturen wichtig sind.
                  Allgemein ist sicher richtig daß Geschichte, Politik etc. in der Schule eher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, was sich angesichts der Verwertungsansprüche der Wirtschaft und verkürzter -schulzeit wohl eher noch verschlimmern wird. Da ist es eben einfach nicht möglich sämtliche wichtigen Ereignisse zu lernen - schließlich ist alles irgendwie wichtig. Es wäre allerdings falsch nun einfach zu fordern so "unwichtigen Krams" wie Musik, Sport (ja, mit der Benotung ist das so eine Sache, aber viele für Kinder ist das tatsächlich die einzige körperliche Betätigung) oder Kunst zu streichen. Nur weil es manchen vielleicht nicht so interessiert ist das gleich Blödsinn - zudem steckt etwa in Kunst potentiell auch ne' ganze Menge Geschichte...von dem Fach Religion ganz zu schweigen. Ob das dann gut oder schlecht umgesetzt wird ist eine ganz andere Frage, und hängt sicher auch von der Schulform ab.

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                    #10
                    Hm... also ich hatte das Glück, daß Geschichte bei uns kein eigenständiges Fach war, sonden zu GL (Gesellschaftswissenschaften) gehört hat und meine GL-Lehrerin aber geschichtslehrerin war :-D

                    Dementsprechend hatten wir recht viel Geschichte, außerdem war sie noch unsere Deutschlehrerin und hat das eigentlich immer verknüpft.

                    Für die meiste Zeit kann ich gar nicht genau sagen, ob wir etwas in Geschichte oder Deutsch gemacht haben

                    Was mich allerdings angekotzt hat war: Alle Jahre wieder - Französische Revolution und Nationalsozialismus *würg*
                    Irgendwann kann man's echt nicht mehr hören
                    Viel anderes haben wir auch gar nicht gemacht, in der 5. Klasse Steinzeit und Co, und danach kamen die Römer (weiß nciht ob die auch noch 5. oder schon 6. Klasse waren), die Griechen haben wir aber z.B. ganz sicher nie gemacht.

                    Ich find es übrigens gut, daß man über das Leben der Menschen lernt und nciht irgendwelche Zeitabfolgen von Herrschern oder Kriegen.

                    Um mir eine Zeit vorstellen zu können, muß ich wissen wie die Menschen dort gelebt haben, wenn ich so ein Grundgerüst aufgebaut habe, kann ich so ziemlich alle anderen Dinge in dieses Gerüst einordnen, und - viel wichtiger: bewerten

                    Ich studiere alte Geschichte, mich bei den Römern zurecht zu finden fällt mir relativ leicht (auch wenn ich mir Namen und Daten nicht wirklich leicht ,erken kann *g*), eben weil ich mir vorstellen kann, wie das da so ausgesehen hat etc.
                    Bei den Griechen bin ich hoffnungslos verloren, das ist ein einziges Chaos. Hab letztes Semester ein Proseminar "Alltagsleben im klassischen Athen" gemacht, das hat schon einiges geholfen. Aber es ist nicht mit dem zu vergleichen, was wir in dieser einen Unterrichtseinheit 5.&. Klasse über das Alltagsleben der Römer gelernt haben.

                    Religion finde ich übrigens auch wichtig, denn ob es uns paßt oder nicht, das Christentum ist die Grundlage auf der unsere ganze Kultur basiert - ja, immer noch. Das man auch über andere Religionen etwas lernen sollte ist klar, insbesondere den Islam und das Judentum, weil wir nunmal auch historisch doch imemr recht eng mit denen Verknüpft waren, sei es nun in den Kreuzzügen oder Judenhaß usw.
                    Sicher wären auch andere Religionen interessant, nur stellt sich da die Frage: Wer sollte sowas unterrichten? ich kann von keinem Menschen dieser Welt verlangen, daß er sich in allen möglichen Religionen dieser Welt auskennt und das dann auch noch so, daß er das Schülern angemessen vermitteln kann

                    Selbiges gilt im übrigen auch für Geschichte: Kein Mensch dieser Welt kann alles wissen, insbesondere alles nach 1945 (bezogen auf die DDR) wird jetzt überhaupt erst so langsam erschlossen, und wenn man das nur von "westseite" aus unterrichten würde, käme das doch recht einseitig und würde zu berechtigtem unmut führen.
                    ich denke noch ein paar Jahre, dann wird sich das auch ändern.

                    Auch Geschichtslehrer sind im übrigen spezialisiert (meien Geschichtslehrerin hatte z.B. Neuzeit studiert), d.h. die verfügen in anderen bereichen auch bloß über Grundwissen und verständlicher Weise konzentrieren sie sich auf ihr "Spezialgebiet"

                    Es ist mmn auch nicht so wichtig, daß man von allem möglichen irgendwelche Daten und "Fakten" auswendig lernt (worauf es hinaus laufen würde, würde man einen Geschichtsunterricht von der Urzeit bis zum heutigen Tag ohne Schwerpunkt durchziehen), sowas läßt sich ergänzen, wenn man sich dafür interessiert, sondern daß man lernt, mit Geschichte "umzugehen".

                    Was nützt es mir, wenn ich weiß daß es eine französische Revolution gegeben hat, ohne zu wissen, wie sie wann warum entstanden ist? Nur um des bloßen faktenwissens "Ahja, davon hab ich gehört, kenn ich"?
                    Das ist doch sinnlos, wenn ich dagegen lerne, mit geschichte zu "arbeiten", die Zusammenhänge zu erkennen und auszuwerten, kann ich mir alles was mich in der Hinsicht interessiert auch später ncoh selbst erarbeiten.
                    Bei sturer Datenlernerei kann ich das nicht.

                    Sport finde ich im übrigen auch überaus unnütz - wer z.B. körperlich behindert ist, wird vom Sportunterricht freigestellt und darf sein Abi trotzdem machen, das hat mit Ausbildung mal rein gar nix zu tun.
                    Und daß das mit darüber entscheiden darf, welchen Schulabschluß jemand bekommt - na danke
                    Im Hörsaal oder als Bürokraft etc brauch ich nicht 100 meter in x sek. laufen können *augen roll*

                    Ich wäre vielmehr dafür, daß es bis zur 7. Klasse sowas wie "allgemeinbildung" gibt (bis dahin find ich mathe so ganz allgemein noch nützlich, ich glaub in der 7 war man dann mit bruchrechnen und rechnen mit unbekannten durch) und man sich danach nach seinen Fähigkeiten und interessen spezialisieren kann - wer sich also für Naturwissenschaften interessiert, kein Kunst, Musik etc machen muß (außer er will), umgekehrt aber jemand, der sich für sprachen oder gesellschaftswissenschaften interessiert nicht unnötig mit mathe, chemie etc rumschlagen muß - und Sport sollte sowieso nur freiwillig sein

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von amissa
                      Bei den Griechen bin ich hoffnungslos verloren, das ist ein einziges Chaos. Hab letztes Semester ein Proseminar "Alltagsleben im klassischen Athen" gemacht, das hat schon einiges geholfen. Aber es ist nicht mit dem zu vergleichen, was wir in dieser einen Unterrichtseinheit 5.&. Klasse über das Alltagsleben der Römer gelernt haben.
                      Dabei sind die Griechen viel interessanter als die olen Römer...

                      Auch Geschichtslehrer sind im übrigen spezialisiert (meien Geschichtslehrerin hatte z.B. Neuzeit studiert), d.h. die verfügen in anderen bereichen auch bloß über Grundwissen und verständlicher Weise konzentrieren sie sich auf ihr "Spezialgebiet"
                      Was allerdings mal völlig dämlich ist - wer später mal allgemein Geschichte unterrichten soll, sollte da schon ein bischen mehr wissen als nur sein Spezialgebiet... Gerade bei der Gymnasiallehrer-Ausbildung sind immer ncoh viel zu viele dabei, die eigentlich gar nciht Lehramt sondrn Fachwissenschaft studieren wollen, und bloß denken Lehrer wäre ein sicherer Job.


                      Sport finde ich im übrigen auch überaus unnütz - wer z.B. körperlich behindert ist, wird vom Sportunterricht freigestellt und darf sein Abi trotzdem machen, das hat mit Ausbildung mal rein gar nix zu tun.
                      Nein wohl nicht, aber beim Sportuntericht geht es eigentlich eben vor allem darum, ein Mindestmaß an körperlicher Leistungsfähigkeit zu vermitteln - gerade in den Zeiten des Computers und der Playstation ist daß für viele Kinder enorm wichtig. Daß es dafür Noten gibt - nunja, ansonsten würde wahrscheinlich keiner mehr mitmachen... Sinnvoll wäre es aber wohl, die Relevanz dieser Note klar herunterzustufen - daß die fürs Abi zählt dürfte der Mehrheit zwar durchaus Vorteile bringen, ist aber schon unsinnig.

                      Ich wäre vielmehr dafür, daß es bis zur 7. Klasse sowas wie "allgemeinbildung" gibt (bis dahin find ich mathe so ganz allgemein noch nützlich, ich glaub in der 7 war man dann mit bruchrechnen und rechnen mit unbekannten durch) und man sich danach nach seinen Fähigkeiten und interessen spezialisieren kann - wer sich also für Naturwissenschaften interessiert, kein Kunst, Musik etc machen muß (außer er will), umgekehrt aber jemand, der sich für sprachen oder gesellschaftswissenschaften interessiert nicht unnötig mit mathe, chemie etc rumschlagen muß - und Sport sollte sowieso nur freiwillig sein
                      Von einem Siebtklässler zu verlangen, schon zu wissen in welche Richtung er sich später spezialisieren will, ist aber ein bischen viel verlangt (da dürften dann eher die gerade vorhandene Lehrersymphatie eine Rolle spielen). Und das Matheniveau der 7. Klasse - naja... Da dürfte sich mancher später doch umgucken. Gerade da Ausbildungswege immer buntscheckiger und weniger gradliniger werden, steigt IMO der Wert einer guten Allgemeinbildung noch. Die gegenwärtige Organisation mit Zentralabi etc. find ich aber auch nciht so sinnvoll. Besser wäre es z.B., wenn MAthe zwar bis zum Schluß unterichtet würde, aber eben nciht nur mit unterschiedlichen Stundenzahlen, soindern auch unterschiedlichem Inhalt - für die "MAthe-Legastheniker" also eher Wiederholung von Bruchrechnen etc....

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                        #12
                        Also ich geh mal von dem aus, was bei uns in Mathe gelaufen ist, und ich bin mir nciht mehr sicher ob es Ende der 7 oder Ende der 8 war, auf jedenfall waren da sämtliche Grundlagen abgeschlossen und danach ging es wirklich nur noch um formel-monster etc, die man in seinem ganzen Leben nie wieder braucht, wenn man nicht irgendetwas in der Richtung mal beruflich machen will (was jemand der mathematisch unbegabt ist sicherlich nicht tun wird, jedenfalls nciht freiwillig )
                        Ich erinnere mich daran, daß unser Mathe-Lehrer am Gymnasium uns erzählt hat, bei ihm wurde damals in der 9. entschieden, mit welchen Schwerpunkten man sein Abi macht - da gab es dann halt ab der 9. Klasse Leistungskurse mit 5 Std./Woche in den entsprechenden Fächern (ich glaub es gab altsprachlich, neusprachlich und mathematisch-naturwissenschaftlich, das kann ich jetzt aber nicht beschwören). Ich schätze er ist irgendwann in den Mitte/Ende der 40er geboren, soooo furchtbar lange ist seine Schulzeit also auch noch nicht hergewesen Und wenn ich mich recht erinner kam er aus Flensburg, das wäre also dann schleswig-holsteinsches schulsystem gewesen.

                        Weiß da jemand was drüber?

                        Und wenn man die verbleibenden 1-2 Jahre in den nicht-gewählten Hauptfächern (also englisch, mathe, deutsch) einzig udn allein dafür verwenden würde, den bereits durchgenommenen stoff zu wiederholen und lücken zu fällen - dann hätt ich da ja auch gar nix gegen, das würde für viele sogar sinn machen, denn das was man in diesen 7 oder 8 Jahren lernt ist in allen fächern grundlegendes und wichtig.
                        Alternativ könnte man aber vielleicht auch einfach darüber nachdenken, bereits vorher in E- und G-Kurse zu sortieren und die G-Kurse den Stoff einfach langsamer machen lassen, man hat ja dann quasi 1-2 Jahre zusätzlich Zeit. Würde u.U. auch erheblich mehr bringen als ds dann nochmal zu wiederholen und bei jedem einzelnen schüler ganz individuelle lücken aufzufüllen.


                        Zum Thema geschichtslehrer: Einen groben Überblick über alles haben die natürlich, aber zu verlangen, daß die sich nicht spezialisieren und alles gleich gut wissen ist... nunja... sagen wir mal ein unding.
                        Da könnten die guten Menschen vielelicht 5 Jahre vor Rentenbeginn ihr Studium beenden - das bringt's nicht wirklich
                        Ist meiner Meinung nach auch nicht so immens wichtig (s. obigen Post zum Thema "Unterrichtsziele"), und richtig klasse wäre natürlich, wenn man sich da ebenfalls auch in der Schule Schon spezialisieren könnte (auch etwa zum selben Zeitpunkt wie allgemein bei der Fächerwahl)

                        Und um die RICHTUNG zu wissen, in die ich später einmal gehen will, muß ich nicht erst 10 Schuljahre bendet haben, das wissen 7. bzw. 8. Klässler schon sehr genau, weil sich bis dahin doch schon recht deutlich zeigt, auf welchen gebieten ihre Stärken liegen.

                        Wer da im Mittelfeld liegt und in allem gleich gut (oder gleich schlecht ) ist, und auch keine wirklich herausragenden Interessen für einen bestimmten Bereich zeigt, der könnte sich seine Fächer ja immer noch so wählen, daß er weiterhin ein gutes Mischmasch hat, so ähnlich wie jetzt auch.

                        Und kein Kind, das in Geschichte immer scharf an der 5 vorbeischrappt, in Chemie aber 1 oder 2 steht (um jetzt einfach mal noten als aussagekräftig für fähigkeiten anzunehmen), wird sich freiwillig für einen gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt entscheiden, nur weil es die Geschichtslehrerin gerne mag und den Chemielehrer nicht

                        zumal in dem Alter auch die Eltern noch ein Wörtchen mitzureden haben (ob das immer so gut ist sei mal dahin gestellt, nur ist das nicht der Verantwortungsbereich der Schule/der politiker)


                        Was aber mmn wirklich wichtig ist, wäre daß man endlich mal wieder nach Leistung geht, und zwar NUR danach, was der Schüler tatsächlich leistet (bzw. leisten kann, wenn man Grund zur Annahme hat, daß es möglich ist den dafür erforderlichen Rahmen zu schaffen), und nicht danach, was er vielleicht leisten könnte oder hätte leisten können, wenn er zu hause mehr unterstützung hätte oder aus einer anderen sozialen schicht käme, seine eltern mehr geld/interesse/what so ever hätten etc etc.

                        Wenn dann nur wenig Kinder aus den "unteren Sozialen schichten" ein Gymnasium besuchen - dann ist das ebenso, aber deswegen kann ich doch verdammt nochmal nicht die anforderungen runterschrauben.
                        Dasselbe gilt für Realschule und eigentlich auch für Hauptschule, wobei man da dann eine völlig neue zusätzliche Schulform einführen müßte für Schüler, die aufgrund sozialer schwierigkeiten/auffälligkeiten von der Hauptschule fliegen (die werden jetzt entweder draufgelassen oder kommen auf die Sonderschule, wo sie nicht hingehören, geistig unterfordert sind und erst recht terz machen), d.h. man müßte auch von der Hauptschule fliegen können, genau wie vom Gymnasium oder Realschule, es müßte dann aber eine Auffangschule geben, die in einem ähnlichen Rahmen unterrichtet wie die Sonderschulen (Kleinstklassen, dadurch intensive und mehr oder weniegr individuelle Betreuung etc), sich aber an den Lehrplan der "normalen" Schulen (und zwar in allen 3 Formen, von Hauptschule bis Gymnasium) hält

                        In England gibt es sowas, das sind allerdings soweit ich weiß keine eigenene Schulen, sondern jeweils eigene Klassen innerhalb einer Schule, und die haben damit super Erfolge, die meisten Kinder können da wohl nach 1 oder 2 Jahren wieder in die normalen Regelklassen zurückgeshcickt werden und kommen dann da ganz normal mit.

                        Dasseleb müßte es für ausländische Kinder geben, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind: "Sonderschulen", bei denen als aller erstes einmal intensiv deutsche Sprache vermittelt wird und außerdem "Kulturwissen", damit die Kinder später in der Lage sind, an einer "normalen" Schule eingegliedert zu werden, udn zwar ohne dort den Unterricht massiv zu behindern (was bei größeren Sprachproblemen nunmal einfach nicht zu ändern ist), und das dann auch an einer Schule, die ihren geistigen Fähigkeiten entspricht, nicht einem mangelnden Sprachvermögen der deutschen Sprache
                        Womit im übrigen auch die ganzen Integrationsprobleme vonwegen "Die sprechen unsere Sprach ja nichtmal und überhaupt wissen die gar nichts von unserer Kultur" wegfallen würden.

                        Aber das fällt ja alles unter diskriminierung und ausländerfeindlcihkeit und was weiß ich was, drum darf man das ja alles nicht laut sagen

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                          #13
                          Man könnte auch einen neuen Thread starten, aber ich hoffe es nimmt mir niemand übel, wenn ich diesen hier aus gegebenem Anlass mit folgender Frage wieder aufwärme:

                          Bis wohin seid ihr im Geschichtsunterricht der 10. Klasse gekommen ?

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                            #14
                            Meines Wissens ist es vorgesehen, dass man bis Ende der Mittelstufe bis zum Ende des 2. Weltkriegs gekommen ist. Obwohl auch einige andere behaupten, dass man bis zur Wiedervereinigung gelangen muss.
                            Geplant ist es ja, dass man in der Oberstufe nur noch bereits besprochene Themen wiederholt, oder?

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                              #15
                              Wir sind damals in der 10. bis zur Wiedervereinigung gekommen, so wie es im Lehrplan vorgesehen war.

                              In FOS 12, wo es am Ende des ersten Weltkriegs (also 1918, für die, die es nicht wissen sollten ) losgeht, sind wir bis zum Beginn des Kalten Krieges bekommen, allerdings läuft das Geschichtsbuch auch bis zur Wiedervereinigung.

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