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    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Das was du die "kosten der Einheit" nennst, sind ja primär die Rentenzahlungen an die Ostdeutschen, was de facto eine gewaltige Ausdehnung der Sozialleistungen darstellt.
    Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Und bevor der Vorwurf kommt, man wolle da einen Angriff auf die wohlerworbenen Rechte ostdeutscher Arbeitnehmer starten: Wie hätte man's sonst lösen sollen? Man wollte ja (zu Recht) gerade keinen ausbooten.
    Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
    -Peter Ustinov

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      Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
      Er hat recht. Das was du die "kosten der Einheit" nennst, sind ja primär die Rentenzahlungen an die Ostdeutschen, was de facto eine gewaltige Ausdehnung der Sozialleistungen darstellt.
      Das ist keine gewaltige Ausdehnungen von Sozialleistungen, sondern war eine Frage, wie man die Renten in Ostdeutschland finanziert. Das ostdeutsche Finanzierungssystem unterschied sich ja von dem westdeutschen, es war meines Wissens über die diversen Staatseinahmen (Steuern etc.) finanziert. Da Kohl diese aber nicht über Steuern finanzieren wollte, hat er die Abgaben für "Arbeitnehmer" massiv erhöht. Damit hat er dafür gesorgt, dass die Kosten der Einheit im Wesentlichen auf die "Arbeitnehmer" abgewälzt werden.

      Es ging schliesslich nicht um zusätzliche Leistungen, sondern um die Frage, wie bestehende Ansprüche finanziert werden!
      Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
      Die Frage nach den Zielen ist sehr interessant, bis jetzt hat noch jeder selbsternannte Kommunist das Ziel des perfekten Kommunismus vorgegeben.
      Du behauptest aber dass bis jetzt jeder, der Macht hatte in wirklichkeit andere Ziele hatte...
      Das behaupte ich nicht. Du setzt die stalinistischen Regime mit allen Kommunisten und Marxisten gleich. Du weigerst dich offensichtlich zu untersuchen, wie die staatskapitalistischen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Entsprechend deine Aussage, dass bei der Entstehung der DDR die alte herrschende Klasse gar nicht entmachtet worden wäre - was ja offensichtlich falsch ist. Es gab im Endeffekt drei verschiedene Formen der Entstehung von staatskapitalistischen Regimen nach dem Zweiten Weltkrieg und keine davon beruht auf marxistischen Theorien, also einer Arbeiterrevolution:

      1.) die von Stalins Russland eroberten Staaten, z.B. die DDR, Nordkorea etc. Dort setzte die Besatzungsmacht stalinistische Funktionäre an die Spitze des Staatsapparats, während die Wirtschaft verstaatlicht wurde.

      2.) Nationale Befreiungsbewegungen, die gegen westliche Kolonialregime oder vom Westen unterstützte Diktaturen kämpften, wandten sich an den Ostblock um Unterstützung und passten im Gegenzug ihre Wirtschaft an den Ostblock an, z.B. Kuba.

      3.) Nationale Befreiungsbewegungen, deren militärische Organisationen entweder die alten Besatzer (z.B. in Jugoslawien und China) und/oder Diktaturen (z.B. China) stürzten und dann selbst die Macht übernahmen. Diese kopierten oft das Wirtschaftsmodell Russlands, da diese zeitweise in Bezug auf die Industrialiserung sehr erfolgreich war, behielten aber ihre Unabhängigkeit vom Ostblock. Die militärische Führungstruktur dieser Organisationen setzte sich an die Spitze der Staatsstruktur.

      In allen drei Fällen ging es nicht um die Selbstbefreiung der Arbeiterklasse - scheiss egal, was irgendjemand irgendwann propagiert hat. So viel kritisches Denken sollte schon möglich sein, dass man sieht, was in diesen Staaten real passiert ist.

      Wie ich schon oft schrieb: es ist nicht hilfreich, die Propaganda solcher Regime unkritisch nachzulabern. Es ist notwendig, die tatsächlichen Strukturen (und nicht nur die Ideologie) zu untersuchen. Dann würde man auch feststellen können, dass die Ideologie an die tatsächlichen Strukturen angepasst wurde - und nicht umgedreht.
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        Zitat von max Beitrag anzeigen
        Das ist keine gewaltige Ausdehnungen von Sozialleistungen, sondern war eine Frage, wie man die Renten in Ostdeutschland finanziert.
        Naja, wenn man bedenkt, dass mehrere Millionen Neuempfänger dazukamen, die dieses System niemals gestützt haben, ist das durchaus eine Ausweitung - der Topf war für diese Empfänger ja nicht vorgesehen.
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          Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
          Naja, wenn man bedenkt, dass mehrere Millionen Neuempfänger dazukamen, die dieses System niemals gestützt haben, ist das durchaus eine Ausweitung - der Topf war für diese Empfänger ja nicht vorgesehen.
          Es stimmt, dass es in Bezug auf die BRD mehr Empfänger von Sozialleistungen gab. Das gab es ja zusätzlich schon deshalb, weil auch in Westdeutschland die Arbeitslosigkeit stark angestiegen ist.

          Aber dies nun mal etwas gänzlich anderes als mehr Sozialleistungen pro Person. Tatsächlich ging der Anstieg der Zahl der Leistungsberechtigten ja mit Leistungskürzungen für den Einzelnen einher. Es gab eben Sozialabbau.

          Das mit dem Topf ist auch nicht so einfach. Schliesslich hat sich Kohl entschlossen, die Leistungen für die Bevölkerung in den neuen Ländern anders als bisher zu finanzieren - wie gesagt: er hat die Finanzierung komplett den "Arbeitnehmer" durch die Erhöhung der Sozialabgaben aufgehalst, während sie in der DDR zuvor über die gesamten Staatseinnahmen finanziert waren. Was auch hierzulande eine bessere finanzielle Basis wäre, wenn die Finanzierung an die gesamte Wertschöpfung gekoppelt wäre und nicht nur die Löhne der "Arbeitnehmer". Man muss auch darauf hinweisen, dass die Leistungsempfänger in den neuen Ländern sehr wohl für die Leistungen auch zuvor eingezahlt haben - aber diese Mittel hat Kohl ja lieber anders verwendet.

          Das ist also kein Beispiel für einen Ausbau des Sozialstaats, sondern ein Beispiel für die Umverteilung der Finanzierung des Sozialstaats, der mit Sozialabbau einherging.
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            Mhh, ich bin mir nicht sicher ob die Mehrheit der Bevölkerung eine direkte Demokratie haben will.
            Gutes Beispiel war hier in Hamburg der Volksentscheid zum Volksentscheid: Es sollte abgestimmt werden, ob Volksentscheide verbindlich sein sollen(weil die CDU ein paar Krankenhäuse(oder eins weiss nicht mehr genau) verkauft hatte,obwohl mittels Volksentscheid dagegen gestimmt wurde).
            Es wurden wirklich alle Bewohner von Hamburg(mit festem Wohnsitz) angeschrieben. Ich habe auch für Ja gestimmt, und hätte gedacht, dass kommt sicher durch. Ich dachte, da ist doch sicher niemand dagegen, mehr zu beeinflussen.
            Und was war das Ergebnis? Die Anzahl der Beteiligten war zu gering, so dass der Volksentscheid nicht berücksichtigt wurde.

            Was mich an deinem System noch einbisschen stutzig macht, max, ist die Frage wann und wer über was abstimmt.
            Soll es dann so sein, dass z.B. nur die Mitarbeiter eines Betriebs über die Arbeit und Produktion des Betriebs abstimmen, oder dann wieder die gesamte Gesellschaft? Muss man vor jeder Abstimmung erstmal eingrenzen, wer überhaupt abstimmen darf? Weil das erscheint mir ja ziemlich notwendig, weil ja nicht 6 Milliarden Menschen täglich über irgendwelche Dinge in einem Dorf abstimmen können, selbst wenn es sie betrifft( also wenn dort zB etwas produziert wird, was sie betreffen könnte).

            Wie wäre es z.B. in der Filmindustrie? Heute entscheiden ja auch die grossen Filmproduzenten, was gedreht wird(kann mich irren, aber die haben ja sicher irgendwie Mitspracherecht). Soll dann z.B. die ganze Bevölkerung abstimmen, ob jetzt nun der Batman gedreht wird oder nicht? Wer entscheidet, wer schauspielert? Was ist wenn alle schauspielern und Stars werden wollen(ok das ist vielleicht unrealistisch).

            Das Ding ist ja, insgesamt betreffen unvorstellbar viele Ereignisse die Freiheit eines Individuums. Wenn jetzt nun jeder darüber abstimmen könnte, wäre der Verwaltungsaufwand unmöglich.

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              Zitat von Ltd. Commander Data Beitrag anzeigen
              Was mich an deinem System noch einbisschen stutzig macht, max, ist die Frage wann und wer über was abstimmt.
              Soll es dann so sein, dass z.B. nur die Mitarbeiter eines Betriebs über die Arbeit und Produktion des Betriebs abstimmen, oder dann wieder die gesamte Gesellschaft? Muss man vor jeder Abstimmung erstmal eingrenzen, wer überhaupt abstimmen darf? Weil das erscheint mir ja ziemlich notwendig, weil ja nicht 6 Milliarden Menschen täglich über irgendwelche Dinge in einem Dorf abstimmen können, selbst wenn es sie betrifft( also wenn dort zB etwas produziert wird, was sie betreffen könnte).
              Jeder entscheidet darüber, was produziert wird, während die Arbeitenden in jedem Betrieb darüber entschieden, wie es produziert wird.

              Der Verwaltungsaufwand wird nicht höher, wenn Unternehmensbürokratien nicht mehr von den Oligarchen regiert werden, sondern demokratisch

              Abgestimmt wird natürlich über die Dinge, die einen betreffen - ansonsten wird man sich wohl kaum die Mühe machen, abzustimmen ...

              Nehmen wir einen Film (sicher eine Ausnahme, da es ein künstlerisches Produkt ist und nicht in Serienfertigung hergestellt werden kann). Hier entschieden alle darüber, wie viele Mittel für die Filmindustrie bereit gestellt werden - und die Leute in der Filmindustrie entscheiden, was sie für einen Film produzieren. Dabei besteht natürlich die Möglichkeit, dass bei der Mittelvergabe auch enthalten ist, was für eine Art von Filmen gewünscht wird. Aber es dürfte im Regelfall wohl kaum notwendig und erwünscht sein, über jeden einzelnen Film zu entscheiden. Es besteht aber natürlich die Möglichkeit. Der Souverän ist ja weiter klar ...
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